Rottweilerwelpe im Tierheim!

Rottweilerwelpe im Tierheim!

Beitragvon laurifee » Fr 13. Mai 2011 10:34

Hallo zusammen :)

Bin seit langer Zeit auf Hundesuche. Ich habe es mir sehr zu Herzen genommen, die passende Rasse für mich zu finden, habe also Bücher gelesen, im Internet in verschiedenen Foren gestöbert und zum schluss auch Hundeherrchen oder -frauchen besucht, um mit ihnen über die Hunderasse meiner Träume zu sprechen: Der Flat Coated Retriever.

Mein Ziel war es dann, bis zum Ende des Jahres einen kleinen Flat-Welpen eines VDH-Züchters bei mir zuhause zu haben.
Trotzdem wollte ich aber noch einmal in den Tierheimen schauen, ob nicht vielleicht dort eine junge Flat-Dame auf mich wartet (möchte unbedingt eine Hündin haben). Ich weiß zwar, dass eher seltene Rassen wie der Flat nicht gerade häufig in Tierheimen zu finden sind (und dann auch noch im jungen Alter) aber ich wollte es zumindest versuchthaben...

Sooo, also einen Retriever gab es nicht. Aber dafür ein 14 Wochen altes Rottweiler-Mädchen.

Ich bin nun so unglaublich hin und her gerissen. Ich würde der kleinen so gerne helfen und ich weiß ja auch das sie es bei mir wunderbar haben würde. Aber andererseits ist es nun mal nicht der Hund, der bedingungslos zu mir passt. Rottweiler sind ja nun mal schon sogenannte Anlagehunde. Und ich weiß nicht ob ich mir das mit meinen 20 Jahren zutraue. Hundeerfahrung habe ich, aber bisher hatten wir immer nur Neufundländer oder Golden Retriever, und das auch immer als Familienhund und nicht als Hund, für den ich alleine verantwortlich war.

Ich habe mir für heute schon mal vorsorglich einen Termin bei einem Tierarzt geben lassen, um diesen Sachkundenachweis für Hundehalter in NRW zu machen, den ich ja brauche, um einen Rottweiler halten und führen zu können. Dazu habe ich auch noch gleich eine Frage:
Wer hat diesen Test schon einmal gemacht? Und sind das wirklich nur Fragen aus diesem Fragekatalog hier:

http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/co ... -hunde.pdf

...oder sind die von Tierarzt zu Tierarzt unterschiedlich?

Hat jemand Erfahrung mit einem Rottweiler? Ich habe nur die schlechten Schlagzeilen im Kopf, die die Rasse in den letzten Jahren so gemacht hat, aber oftmals ist es ja das andere Ende an der Leine, was die Fehler macht.
Und meint ihr der Tierheimaufenthalt wirkt sich negativ auf die kleine aus? Sie ist ja erst 14 Wochen und wurde schon abgegeben. Die Tierheimleiterin hatte gesagt, dass die Frau, welche sie ins Tierheim gegeben hat angeblich psychisch krank sei.
Jetzt male ich mir natürlich noch schrecklichere Bilder aus. Was ist wenn der Welpe irgendwie geschlagen wurde und schon jetzt einen "Knacks" hat...?


Liebe Grüße, Laura
laurifee
 
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Re: Rottweilerwelpe im Tierheim!

Beitragvon Mini » Fr 13. Mai 2011 10:57

Hui, vom Flat zum Rotti ist's aber ein gewaltiger Sprung!
Richtig helfen kann ich ev nicht, aber so eine Herzentscheidung zugunsten eines süßen Welpens würde ich mit Abstand betrachten.

Wenn du einen Hund suchst, der Bedingungslos zu dir passt und dann auf den Flat gekommen bist, hast du dir wohl schon gezielt Gedanken darüber gemacht, wie man so einen Arbeitshund ausgelastet bekommt. Ein Flat ist vom Arbeitsaufwand und Zeitaufwand her ev genau so fordernd wie ein Rotti.

Das man sich dann in einen gänzlich anderen Hund verliebt kann ich verstehen...aber was ist in ein paar Jahren? Was soll ein Hund deiner Meinung nach mitbringen? Soll er Sportkamerad sein oder ein reiner Familienhund?
Bzw was bringt der Flat mit, das er so Bedingungslos zu dir passt und was der Rotti?

Wir ist denn dein Familienumfeld? Ist bald (bzw in den nächsten paar Jahren) Nachwuchs geplant? Kannst du es dir da zutrauen, mit dem Rotti aus dem Tierheim ein Überraschungspaket zu haben?
Mini
 
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Re: Rottweilerwelpe im Tierheim!

Beitragvon Belosheltie » Fr 13. Mai 2011 15:02

Wenn der Welpe da bald rauskommt und ein liebevolles Zuhause bekommt, in der sie mit ausnahmsloser Konsequenz (das ist nicht das gleiche wie "Härte" oder eine "starke Hand"!) erzogen wird, denke ich nicht, dass sie später zum "Monster" mutieren wird. Eine möglichst umfangreiche, positive Umweltsozialisation und ein verantwortungsvoller Besitzer der die Zeichen der Hundesprache kennt UND beachtet, tun ein Übriges, um die Basis für ein glückliches Mensch-Hund-Zusammenleben zu schaffen.

Und was die Schlagzeilen zu der Rasse angeht: Du hast es erfasst - das andere Ende der Leine ist ausschlaggebend. Ebenso wie bei Staffs und Co, von denen Hunderttausende als ganz normale, liebe Familienhunde leben, sind es einzelne Tiere die durch furchtbare Unfälle auffallen und auf die sich die Medien dann wie Aasgeier stürzen. So bekommt man den Eindruck, die Hunde seien alle furchtbar gefährlich... über die tausende beißenden Schäfermix und Schäferhunde, oder fiese Dackel oder Pudel berichtet keiner - ist nicht reißerisch genug. :?

Ich finde diesen Rassenhass der in den letzten Jahren geschürt wurde, ganz furchtbar. Wer weiß schon, welche Rassen als nächtes "dran" sein werden, wenn das so weiter geht :(
Belosheltie
 
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Re: Rottweilerwelpe im Tierheim!

Beitragvon DoberChi » Sa 4. Jun 2011 14:16

Hallo :-)

erstmal finde ich es super, dass Du Dir trotz Deiner "Rasseentscheidung" doch noch mal den Weg ins Tierheim gemacht hast. Es kommt ja doch oft anders, als gedacht.

Ich hatte knapp 11 Jahre eine Rottweilerhündin, "Hannah vom Landhaus an der Haase", kurzum Cin :-)
Wir bekamen sie mit 10 Wochen von einer sehr guten Züchterin, wir besuchten die Hundeschule, wo sie spielerisch was zum Grundgehorsam und zur Unterordnung lernte (und wir übrigens auch :-). Wir hatten eigentlich nie Probleme, es gab Mädels, die sie einfach nicht mochte, da gebährdet sich ein Rotti eben anders als ein Rehpinscher, aber das ist nichts ungewöhnliches. Mit einem Rotti hat man wirklich einen tollen Begleiter, wir haben so schöne Urlaube in Mecklenburg mit ihr verbracht, sind Tretboot gefahren, geschwommen, es war eine tolle Zeit. Ich würde immer wieder einen Rottweiler nehmen, für mich eine der besten Hunderassen.

Aber:
Ein ziemlich krasser Unterschied zu einem Flat ist es schon und in einigen Bundesländern besteht Maulkorbpflicht, was noch dazu kommt und zum Teil belastend werden kann ist die Reaktion mancher Menschen, die der Meinung sind, ein Rottweiler ist ein Kampfund, der ausgerottet werden müsste, die Sprüche sind da manchmal krass, aber irgendwann hört man es nicht mehr, Rottweilerhalter brauchen was das angeht ein dickes Fell :-)

Ich drücke die Daumen und beneide Dich heimlich, bei uns sollte es nach unserem Rottimädchen ein Dobermannrüde werden, den keiner haben wollte :-) wie Du siehst, es kommt immer anders als man denkt.

LG
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Re: Rottweilerwelpe im Tierheim!

Beitragvon Rottifan » Di 7. Jun 2011 12:48

Hallo, ich bin neu hier und wir haben 2 Rottweiler. Amy und Balou.
Das ist ja das schlimme man behält nur die negativen Berichte im Kopf. Wir haben seit 1977 nur noch Rottweiler. Ich wollte nie einen andere Rasse mehr haben. Es sind liebenswerte Geschöpfe. Wir haben unsere Rottweiler liebevoll erzogen und hatten nie Schwierigkeiten mit unseren Hunden.
Du brauchts aber auch wenn du Dir einen Listenhund in NRW zulegst die Genehmigung vom Ordnungsamt, ein polizeiliches Führungszeugnis, eine Versicherung, der hund muss gechippt werden. Und wenn er ohne Maulkorb und ohne Leine herum laufen soll, dann einen Verhaltenstest. Bis zum 6 Monat, darf der Hund ohne Maulkorb laufen. Wir haben es so gemacht, waren in einer Hundeschule angemeldet und es uns abstempeln lassen, dass wir regelmäßig da sind, dann durften wir mit Genehmigung vom Ordnungsamt den Hund bis zum 2 .Lebenslauf ohne Maulkorb mitnehmen. Denn wenn du den Verhaltenstest vor dem 2 Lebensjahr machst, musst du ihn dann irgendwann wiederholen.
Deinen Sachkundenachweis würde ich an deiner Stelle beim Veternärsamt machen. Ich weiß nur, das manche Komunen den Sachkundenachweis für einen Listenhund vom Tierarzt nicht anerkennen. Wenn du noch etwas wissen willst, dann frage....
LG
Rottifan
PS
Andere Hunderassen und Mischlinge haben auch genug gebissen und auch Menschen totgebissen.
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