Gudrun hat geschrieben:Dass es auf unseren Schlachthöfen um die 500.000 Mal pro Jahr vorkommt, dass ein Schwein noch bei Bewusstsein ist, wenn es gebrüht wird, regt mich auch auf. Da steckt aber keine zynische Absicht hinter, sondern ein Fehler, der durch die Akkordarbeit entsteht.
Auf der anderen Seite ist es diesem Wirtschaftszweig wohl auch egal, denn die Akkordarbeit ist kein "Muß". Nur, der Verbraucher zahlt einfach nicht mehr für das Fleisch (kann es vll auch nicht)..
Gudrun hat geschrieben:Mit den kastanienroten Kühen in Wildemann geht man sehr nett um. Die dürfen noch Bergwiesen abgrasen und spielen beim Pfingstviehaustrieb die größte Rolle. Unser Bauer hier hat das Harzer Rote Höhenvieh zurückgezüchtet. In den 50er Jahren gab es diese Rinderrasse eigentlich nicht mehr.
Du weiß sicher, dass eine Weidehaltung eigentlich schon die Ausnahme in Deutschland ist?
Nicht umsonst nennt man die heutige Haltung von Kühen und Schweinen "Tier- oder Fleischfabriken".
Du nennst hier Wildemann... was weißt du denn noch von Wildemann? Werden nicht auch dort die Kälber (Tierbabies) von ihren Müttern getrennt und die Kühe (betäubungslos) enthornt? (was auch Einfluß auf die Qualität der Milch und Milchleistung hat)
Ist das nun wirklich eine "akzeptable" Haltung?
So ganz "selbstlos" hat man ja auch nicht "zurückgezüchtet". Diese Tiere eignen sich ja schon sehr speziell für die Umgebung und spielen ja auch beim Tourismus eine nicht ganz unerhebliche Rolle, gerade weil es sich ja um eine gefährdete Rasse handelt
Gudrun hat geschrieben:Bei unserem Schlachtvieh versucht man, den angstbedingten Adrenalinausstoß gering zu halten, weil er das Fleisch zäh macht, nicht zart. Für so etwas wie das "Klavierspielen" Verständnis zu zeigen, finde ich echt daneben. Die Erklärung ist zynisch und sadistisch.
Vll ist genau das auch der Unterschied, zwischen dem Pflanzenfresser und einem Beutegreifer? Ich weiß es nicht, hierfür habe ich nicht genügend Kenntnisse. Aber das die Kühe/Schweine bei uns vor und während der Schlachtung im allgemeinen keinen Streß haben, kann man sicher nicht sagen
Das war nun nur eine Erklärung, keiner hat nun gesagt, dass man damit Verständnis zeigt (Klavierspielen)
Wie oben schon geschrieben:
Anders gelagerte Kulturen sind immer schwer zu verstehen, weil wir sie nicht kennen (auch nicht die Ursprünge) und nicht akzeptieren wollen/können, gerade bei den Haustieren.
Leider hast du nichts zu den Kulturen gesagt, bei denen z.B. die Kühe heilig sind.
Was glaubst du, was sie wohl über unsere Kultur denken? Sie werden es genau so nicht verstehen, wie du und die Begründung, dass wir Kühe auch noch essen und die heutige Haltung in den Tierfabriken , wird ihnen genauso zynisch und sadistisch erscheinen.
Natürlich regt sich jeder über ein unnötiges Leiden von Tieren auf. Aber was macht man nun tatsächlich gegen solche Umstände? Akzeptiert man sie nicht auf die eine oder andere Art (Massentierhaltung)? Mehr fürs Fleisch bezahlen? Danach schauen, dass zumindest die gesetzlichen Grundbestimmungen eingehalten werden? Sich Vereine anschließen und unterstützen, die das tun, wenn man selbst nicht dazu in der Lage ist?