Wie viel Beschäftigung

Wie viel Beschäftigung

Beitragvon Paul-B » Do 5. Mai 2011 16:53

Hallo Zusammen,

ich brauche mal die Meinung/Ratschläge/Tipps von erfahrenen Hundebesitzern.

Wir haben einen Golden Retriever Welpe, Paul. Er ist nun 4,5 Monate alt und natürlich haben wir als Ersthundebesitzer so unsere kleinen Schwierigkeiten...

Mich beschäftigt allerdings die Frage, wie viel Beschäftigung braucht unser Hund. Ich gehe 2-3 mal am Tag mit ihm für ca. 20 min. spazieren mit üben von Fuss in verschiedenen Geschwindigkeiten und danach noch so ca. 15 min. spielen auf der Wiese. (Ball holen... und auch ein paar Übungen). Und einmal am Tag machen wir eine grosse Runde im Park. Die dauert insgesamt so ca. 1 Stunde.

Zu Hause ist dann ein wenig kuscheln angesagt.

Mehr mache ich nicht. Und ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen, es könnte zu wenig sein.

Was meint ihr?

Danke für Eure Meinungen!
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Re: Wie viel Beschäftigung

Beitragvon Windhund-Fan » Do 5. Mai 2011 17:44

Ich halte nicht für zu wenig. Er ist noch ein Baby und braucht viel Schlaf. Es wird sowieso ganz allgemein das Bewegungsbedürfnis von Hunden überschätzt. Die meisten Hunde haben ein Ruhebedürfnis von bis zu 20 Stunden täglich!
Sie schlafen dabei nicht tief, aber ruhen.
Also kleine Info:
http://sanfte-hundeerziehung.com/DE/ruhebeduerfnis.htm
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Re: Wie viel Beschäftigung

Beitragvon Tenni » Fr 6. Mai 2011 00:04

das ist zuviel und nicht zu wenig
so erziehst du dir nur nen hyperaktiven Hund ran, der immer mehr verlangt

vor allem dieses scheiß ball spielen lass, balljunkies gibts genug und das ist alles andere als gesund
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Re: Wie viel Beschäftigung

Beitragvon Belosheltie » Fr 6. Mai 2011 00:29

Beim Welpen würde ich Ballspiel auch nur dosiert einsetzen, und immer mit Rücksicht auf die sich entwickelnden Knochen und Gelenke. Allerdings finde ich es gut, wenn ein Hund von klein auf gemeinsames Spiel mit seinem Menschen lernt.

Beim Ball bedeutet das: nicht stupides Werfen um den Hund müde zu bekommen, sondern gezieltes Spiel nach eindeutigen Regeln. Das fördert die Bindung und - richtig eingesetzt - den Gehorsam. Später kann man darüber auch effektiv ein Anti-Jagd-Training aufbauen, denn wer den Hund über den Spieltrieb kontrolliert, hat ein starkes und positives Mittel in der Hand um auf den Hund einzuwirken.

Ich selbst habe Hütehunde und ich arbeite viel über den Ball. Ich habe aber keine hirnlosen Balljunkies, sondern hochmotivierte Hunde, die gerne mit mir arbeiten und dafür sogar Wild rennen lassen das direkt (2 Meter Abstand) vor ihnen los rast. Egal ob Hase, Fuchs oder Reh. Aber ein Hund der nicht mehr schnüffeln oder einfach nur entspannt spazierengehen kann, weil er permanent beim Menschen an Fuß oder Jacke klebt und nach dem Ball geiert, ist eine bedauernswerte Kreatur. Ein sinnvoll auf den Ball konditionierter Hund, der auch gelernt hat sich zu entspannen weil es den Ball eh nur gibt, wenn sein Mensch das für richtig hält, der ist dagegen für mich einfach unschlagbar. Das nur als Kommentar zu dem dezent undifferenzierten Beitrag von Tenni, wo Balleinsatz viel zu einseitig betrachtet von vornherein abgelehnt wird...

Was du mit deinem Goldie machst (3x 20 Minuten Gassi + 3x15 Minuten Spiel + 1 Stunde Gassi= 2 3/4 Stunden Action draußen pro Tag) klingt schon ziemlich viel (das bekommen meine erwachsenen Hunde so im Durchschnitt...). 1 bis 1,5 Stunden insgesamt auf den ganzen Tag gesehen würden in dem Alter völlig ausreichen. 3x täglich 15 Minuten + 1x 1/2 bis 3/4 Stunde würde ich für ok halten. So lange der Hund frei läuft, und von sich aus freudig seine Umwelt erkundet, sehe ich grundsätzlich kein Problem mit einem ordentlichen "Outdoorprogramm". Fällt dein Hund aber zurück, schnüffelt unangemessen lange an einer Stelle, legt oder setzt sich bei kürzesten Pausen gleich hin, dann ist es zuviel für ihn, und du solltest einen Gang runterschalten. Dreht der Hund zuhause auffällig oft und heftig auf, kann es auch gut sein, dass er überfordert ist, darauf deswegen achten.

Was die Übungseinheiten zu Fuß und Co. angeht, sollte man lieber mehrere kleine Einheiten als ein paar längere einlegen, 1-2 Minuten mehrmals am Tag mit Training reichen zum Anfang normalweise völlig aus, und verhindern eine Überforderung des jungen Hundes. Ausreichende Ruhephasen sind zudem notwendig, um Gelerntes effektiv verarbeiten und somit festigen zu können.
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Re: Wie viel Beschäftigung

Beitragvon Paul-B » Fr 6. Mai 2011 02:07

Vielen Dank für Eure Tipps!

Oh je, gar nicht so einfach mit den haarigen Freunden... :-)

Ich mache also eher zu viel als zu wenig, das finde ich ja schon einmal beruhigend. Werde also die kleinen Runden gehen, ich schätze da komme ich dann auf 15 min. Gassi gehen. Ich habe aber bisher nicht den Eindruck als wäre es zu viel für ihn. Ich werde also auf zweimal reduzieren. Morgens und abends die kleine Runde und am Nachmittag der Park. (= 2x15 plus spielen + 1x30-45 inkl. spielen)

Im Park läuft er nach den ersten 15 min. an der Leine frei und erkundet die Welt und ich lasse ihn auch... zwischendurch üben wir HIER... gehen plantschen im Brunnen... oder spielen verstecken... oder eben spielen mit dem Ball...

Mit dem Spielen finde ich ehrlich gesagt ganz schön schwierig. Was spielt ihr denn mit Euren Hunden? Man soll nicht mit dem Ball spielen oder nur dosiert, man soll keine Zerrspiele machen... ich bin da wirklich eine totale Anfängerin... Bisher haben wir mit dem Ball auf den Spaziergängen gespielt oder den Ball als Apportiergegenstand genommen, oder im Garten werfe ich den Ball durch einen Tunnel, oder habe ihn in der Hand und laufe damit Zickzack mit ihm... Was kann man noch machen?

Im Haus wird nur gekuschelt oder Tricks geübt... bisher kann er Pfötchen und Männchen... gerade üben wir Fang das Leckerlie...

Viele Hundebesitzer viele Meinungen... ich möchte halt keinen Hund, der gelangweilt ist... das habe ich auch schon gelesen... und da ich nun einmal eine Anfängerin bin... brauche ich ein wenig Hilfe bei der richtigen Dosierung!

Also seid ein wenig geduldig mit mir... ich nehme Eure Tipps sehr gern an!

Viele Grüsse!
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Re: Wie viel Beschäftigung

Beitragvon Belosheltie » Fr 6. Mai 2011 09:32

Ich habe mit meinen Welpen Zerrspiele gemacht (ich habe sie auch durchaus immer wieder absichtlich gewinnen lassen), ich habe mit meinen Welpen mit dem Ball gespielt. Ich habe aber auch viele körperliche Spiele ohne sonstige Hilfsmittel gespielt, zusammen rennen, raufen und kabbeln. Wichtig war mir immer, dass der Hund dabei lernt: Auch ein leises Schluss bedeutet Schluss.

Außerdem habe ich mit dem Clicker spielerisch von klein auf nützlichen "Unsinn" eingeübt, kleine Tricks die mir heute immer noch gelegen kommen (Schau, Handtarget, auf die Seite legen, um Dinge links und rechts herumlaufen, uvm). Und natürlich auch echten Unsinn (Tricks), der einfach nur süß ist, und dem Hund Spaß macht. (Männchen, Drehungen, Hüpfen, wechselweise Pfötchen, uvm)

Die Zerrspiele hat der Hund gesteuert, als Mensch sollte man den jungen Körper dabei nicht oder so gut wie gar nicht "schütteln" und nicht mittels des Zerrspielzeugs hochheben. Es kann zu Zahnfehlstellungen oder schlimmerem kommen, wenn man Zerrspiele zu häufig und zu heftig spielt. Aber spielen würde ich sie - nur eben mit Bedacht. Meine Hunde hatten trotzdem Spaß daran, und selbst der Winzlingswelpe von 1500g hat dabei keinen Schaden genommen. Sie zerrt heute noch für ihr Leben gern.

Ballspiele habe ich auch gemacht, wie gesagt sind meine Hunde auf den Ball konditioniert - für sie ist er bessere Belohnung nach getaner Arbeit als ein Leckerlie. Das habe ich natürlich gezielt von klein auf eintrainiert, aber auch hier mit Blick auf den Bewegungsapparat des Hundes, und ich habe es nicht übertrieben. Schließlich sollen sowohl der 30kg Hund wie auch der 3,7kg Hund auch im Alter noch beweglich sein können.
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Re: Wie viel Beschäftigung

Beitragvon lotte » Fr 6. Mai 2011 12:00

ein satz der in jeder lebenslage hilft: alles in maßen ;)
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Re: Wie viel Beschäftigung

Beitragvon Windhund-Fan » Fr 6. Mai 2011 13:15

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Re: Wie viel Beschäftigung

Beitragvon Belosheltie » Fr 6. Mai 2011 13:52

Ah, wenn man statt "editieren" "zitieren" anklickt... kann gelöscht werden...
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