Apportieren

Re: Apportieren

Beitragvon Gudrun » So 13. Dez 2015 15:21

Hallo Fritz,

gibt es bei Euch grundsätzlich kein Tauziehspiel oder etwas anderes, was damit verbunden ist, dass Ihr etwas gemeinsam haltet und gleichzeitig Spaß habt? Als ich meinen Drago mit etwa 3 Jahren wiederbekam, hatte er eine starke Hemmung, in der Nähe von Händen überhaupt etwas zu halten. Seine Familie hatte ihm das so beigebracht aus Angst um Kinderhände.

Mit einem Stück Rehrücken an der Reizangel bei 36 Stunden Hunger konnte ich ihn aus der Reserve locken.

Jeder Zentimeter, den er meine Hand näher an seinen Fang kommen ließ, ohne auszuspucken, was er hielt, wurde bestärkt und belohnt. Seit die Blockade abgebaut ist, apportiert er genauso triebstark in meine Hand wie die anderen.

Ich würde auch in Deinem Fall mit einem Tauziehspielzeug erst einmal das Tauziehen als lustvolles spielerisches Beutestreiten üben . Davon ausgehend kannst Du das Spielzeug dann mal fallen lassen. Sie wird es aufheben, um mit Dir weiterzuspielen. Dann wirfst Du es mal einen halben Meter...

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Re: Apportieren

Beitragvon Teckeljung » So 13. Dez 2015 17:04

Fritz hat geschrieben:Welche Lösung könnt ihr mir anbieten,
damit ein Hund seine Beute beim Apportieren,
auf mein Kommando in die Hand gibt ?

Bewege Dich rückwärts von ihr weg, wenn sie auf Dich zukommt und halte Deine Hand hin. Dabei locken und zugreifen, wenn sie mit dem Gegenstand im Maul über Deiner Hand ist. So wie Du es schreibst, wird sie es in dem Moment auch los lassen.
Und dann natürlich riesig loben und bestätigen.
Jedes Mal wenn es gut funktioniert, fängst Du einfach ein bisschen später an Dich von ihr weg zu bewegen und irgendwann kannst Du dann stehen bleiben, wenn das Abgeben in die Hand oft genug bestätigt wurde.

Wenn Du das Gefühl hast, Du bremst sie durch das Vorlehnen (das ja entsteht, wenn Du Deine Hand hinhälst) aus, dann bewege Dich seitlich von ihr weg (also Du stehst seitlich zu ihr) und halte ihr da die Hand hin.

Meiner gibt mir den Dummy auch "nur" in die Hand, reicht mir auch aus. Wenn er mal zu schnell ist (oder ich zu langsam, kann man aus zwei Perspektiven betrachten :D ), dann gibt es das Signal "mach das vernünftig" und er nimmt den Dummy wieder auf und gibt ihn mir dann in die Hand.

Du kannst das auch in Bewegung üben. Den angeleinten Hund dazu animieren, den Dummy (oder anderen Gegenstand) aufzunehmen und dann gemeinsam mit Hund (der den Dummy/Gegenstand trägt) ein paar Schritte gehen und dann die Hand in der Bewegung hinhalten und den Dummy geben lassen, das ist meist noch etwas leichter, weil der Hund in Bewegung ist.

Ich kann bei meinem den Punkt wenn er ihn gerne abgibt immer sehr gut erkennen, weil dann immer der Kopf vorher noch oben geht. Den Augenblick habe ich nutzen gelernt und habe meine Hand drunter gehalten und mittlerweile macht er dass auch, wenn meine Hand schon auf den Dummy wartet. Wirkt so ein bisschen wie Schwung holen um die Dummy etwas höher zu stemmen für die Abgabe. :D

Solange man den Apport nicht jagdlich braucht ist ein Sitz&Halten nicht wichtig (wird nicht mal bei den Workingtests gebraucht, da muss der Hund den Dummy auch nur in die Hand geben).
Also immer mit viel Spaß und entspannt ran gehen.
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Re: Apportieren

Beitragvon Fritz » So 13. Dez 2015 23:38

Nah gut, dann versuche ich mal meine Hündin
neu zu konditionieren, doch ohne Rehrücken, den würde ich lieber selber essen.

Fritz.
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Re: Apportieren

Beitragvon Fritz » Fr 18. Dez 2015 16:58

Hallo,nun habe ich begonnen
das Training zum Apportieren mit einem Chlicker weiter zuführen.

Ich habe schon einen 1. Anfangserfolg, auf den ich mit dem Training aufbauen kann.
Gotje stößt auf ein Kommando den Apportel mit der Nase an, oder greift auch kurz
mit den Zähnen danach.
Ich hoffe nun, dieses Verhalten bei meiner Hündin
durch die Bestätigung mit dem Chliker zu erweitern,
bis sie das Apportieren beherrscht.

Fritz.
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Re: Apportieren

Beitragvon Gudrun » Sa 19. Dez 2015 08:15

Hallo Fritz,

schade, dass Du nicht über die primäre Motivation arbeitest. Als Dressurleistung wird sie es irgendwann auch machen, aber immer lahmarschig bleiben im Vergleich zu Hunden, die trieblich darin aufgehen. Hast Du Angst, sie in den Trieb zu kriegen? So eine kleine Hündin? Was soll denn da passieren?

Neugierige Grüße

Gudrun
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Re: Apportieren

Beitragvon Teckeljung » Sa 19. Dez 2015 17:03

Gudrun hat geschrieben:Hallo Fritz,

schade, dass Du nicht über die primäre Motivation arbeitest. Als Dressurleistung wird sie es irgendwann auch machen, aber immer lahmarschig bleiben im Vergleich zu Hunden, die trieblich darin aufgehen. Hast Du Angst, sie in den Trieb zu kriegen? So eine kleine Hündin? Was soll denn da passieren?


Fritz Hündin hat keine Probleme damit etwas ins Maul zu nehmen und zu tragen, sondern damit, dass sie das was sie bringt nicht ganz ran bringt zu ihm. Meist liegt es daran, weil man den Hund unbewusst durch die eigene Körpersprache ausbremst.

Mir ist kein Hund bekannt, bei dem die Anfänge für die Dummyarbeit bzw. das Apportieren über Zerrspiel aufgebaut wurde. Trotzdem sind die alle sehr motiviert und keiner von denen ist lahmarschig. Liegt vielleicht daran, weil man die richtige Motivation bzw. den richtigen Verstärker für die jeweiligen Hunde gefunden hat.

Fritz geht mit seiner Hündin den klassischen Weg, er baut das Ganze rückwärts auf. So kenne ich es aus dem Jagdgebrauchshunde-Bereich, weil es dort wichtig ist das der Hund die apportierte Beute solange im Maul hält (und diese nicht knautsch), bis der Halter sie dem Hund auf Signal abnimmt.
Wichtig ist hier den richtigen Verstärker zu haben und das Timing mit dem Clicker/Marker muss genau stimmen.
Auch in der Dummyarbeit sitzen die Hunde vor - oder umrunden einmal den Halter und setzen sich dann wieder neben ihn in die Ausgangsposition - und geben den Dummy erst auf Signal ab, aber dort ist es nicht zwingend erforderlich.

P.S. eigentlich hatte ich schon einen Beitrag geschrieben, keine Ahnung wo der hin ist. :?:

@Fritz
Ich kann Dir die Dummygruppe auf dem Hundeplatz der Elbgemeinden in Rissen empfehlen.
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Re: Apportieren

Beitragvon Fritz » Sa 19. Dez 2015 19:50

Teckeljung hat geschrieben:
@Fritz
Ich kann Dir die Dummygruppe auf dem Hundeplatz der Elbgemeinden in Rissen empfehlen.


Wenn Du den ehemaligen Schäferhundeverein, Ecke Sülldorfer Brooksweg
und Alte Sülldorfer Landstr. meinst,
dort habe ich schon am Agility- just for fun teilgenommen.
Leider können in diesem Verein scheinbar nur Trainer Mitglieder werden ,
die Anderen sind nur zahlende Gäste,so wie in einer kommerziellen Hundeschule.


Gudrun hat geschrieben:Hallo Fritz,

schade, dass Du nicht über die primäre Motivation arbeitest. Als Dressurleistung wird sie es irgendwann auch machen, aber immer lahmarschig bleiben im Vergleich zu Hunden, die trieblich darin aufgehen. Hast Du Angst, sie in den Trieb zu kriegen? So eine kleine Hündin? Was soll denn da passieren?

Neugierige Grüße

Gudrun


Gudrun, Angst habe ich eigentlich nicht.
Natürlich hat manchmal ein triebiger Hund, der mit großer Einsatzfreude agiert seine Vorteile.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, warum mir mein Hund, auch wenn er stark triebgesteuert ist
und mit Zerrspielen motiviert wurde, durch diese Maßnahme ein Apportel in die Hand geben soll.

Fritz.
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Re: Apportieren

Beitragvon Teckeljung » Sa 19. Dez 2015 20:17

Fritz hat geschrieben:
Teckeljung hat geschrieben:
@Fritz
Ich kann Dir die Dummygruppe auf dem Hundeplatz der Elbgemeinden in Rissen empfehlen.


Wenn Du den ehemaligen Schäferhundeverein, Ecke Sülldorfer Brooksweg
und Alte Sülldorfer Landstr. meinst,
dort habe ich schon am Agility- just for fun teilgenommen.
Leider können in diesem Verein scheinbar nur Trainer Mitglieder werden ,
die Anderen sind nur zahlende Gäste,so wie in einer kommerziellen Hundeschule.


Ja, den meine ich ... aber Du musst da kein Mitglied sein um beim Training teilnehmen zu können und ich finde die Preise (ich habe Anfangs 8 € und dann 10 € die Stunden gezahlt) okay.
Und die Trainerin hat mir auch gut gefallen.
In Hamburg findet man schwer gute Dummygruppen mit guten Trainern, auf jeden Fall wenn es über Anfänger hinaus geht.
Ich weiß dass mir Zeit gelassen wurde - fand ich sehr angenehmen, denn bei den Dackeln wurde ich schon beim zweiten Probetraining arg bedrängt Mitglied zu werden - und ich nicht mehr gezahlt habe wie die Mitglieder. Hätte aber - lt. Aussage meiner Trainerin - auch Mitglied werden können.

Ich fahre ganz nach Ammersbek raus, wobei bei mir noch das Training mit positiver Verstärkung hinzu kommt.
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Re: Apportieren

Beitragvon Gudrun » Sa 19. Dez 2015 23:50

Hallo Fritz,

...weil es der größte Spaß ist, Dir das Ding in die Hand zu drücken, damit Du ins spielerische Beutestreiten einsteigst. Versuchs doch mal! Man kommt damit weit schneller zu einem wirklich freudig apportierenden Hund, als auf klassischem Wege. Das spielerische Beutestreiten baust Du dann nach und nach ab, bzw. lässt Dich nur noch gelegentlich drauf ein, wenn der Handlungsablauf stimmt. Die Freude bleibt erhalten. Dass die Methode für Jagdhundrassen wie Deutscher Jagdterrier oder Weimaraner nicht geeignet ist, liegt daran, dass die zu schnell aus Spiel ernst machen. Die Gefahr besteht bei Deiner Kleinen doch wohl eher nicht. Sonst wirst Du es uns sicher mitteilen ;)

VG Gudrun
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Re: Apportieren

Beitragvon Fritz » Mi 23. Dez 2015 11:32

Gudrun hat geschrieben:Hallo Fritz,

...weil es der größte Spaß ist, Dir das Ding in die Hand zu drücken, damit Du ins spielerische Beutestreiten einsteigst. Versuchs doch mal! Man kommt damit weit schneller zu einem wirklich freudig apportierenden Hund, als auf klassischem Wege.

VG Gudrun


Hallo Gutrun,
ein Versuch macht klug, da muß ich Dir beipflichten.
Nun ist meine Hündin nicht besonders an dem Spiel - Beutestreiten interessiert ,
aber sie läßt sich natürlich dazu animieren.

Ich denke man kann auch beide Methoden gleichzeitig betreiben,
um schnell einer ein gutes Trainingsergebnis beim Apportieren zugekommen.

Allerdings kann dieses bei uns auch zu Problemen führen.
Ich habe zwei kleine Enkelinnen, die sind 1 u. 3 Jahre
und ein Hund, der Zerr - spiele machen möchte,
kann unangenehm werden. :shock: :shock:

Fritz.
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