Fährtensuche - Wer hat Erfahrungen ?

Fährtensuche - Wer hat Erfahrungen ?

Beitragvon straulem » Do 19. Jul 2007 15:48

Hallo zusammen,

wir haben einen 9 Monate alte Entlebucher Sennenhündin und interessieren uns für Fährtensuche um sie auch vom Kopf her auszulasten.
Hat jemand damit Erfahrung und kann uns irgendwelche Tips geben?
schöne Grüße
Patric
straulem
 
Beiträge: 2
Registriert: Do 19. Jul 2007 15:41

Re: Fährtensuche

Beitragvon IngaE » Do 19. Jul 2007 16:39

Hallo,

wir haben nur etwas damit Bekanntschaft gemacht. Uns wurde das in der Hundeschule vorgestell. Grace ist eine Colliehündin und ihre Stärke war das nicht. Sie "hüttet" halt lieber. Ich kann nur mitteilen das es sehr Zeitintensiv ist, da es immer eine Vorbereitung bedarf, damit der Hund halt einen nicht beobachtet. Der Anfang wird so gelegt, das man dem Hund zeigt wie man ein Leckerli in eine Beutel tut. Schön schnuppern lassen. Dann zieht man mit einer Schleppleine den Beutel über dem Boden erstmal nur gerade. Mann geht in einem großen Bogen zurück um die Spur nicht "zu verunreinigen" und vordert nun seinen Hund auf mit einer Handbewegung auf dem Boden such. Nach und nach werden die Abstände größer und dann kann mann auch langsam Kurven ect. also seine Fantasy spielen lassen. Diese Fariante wurde uns vorgestellt.

Ich habe aber auch schon gehört das jemand in jeden seiner Fußstapfen Futter gelegt hat und dann den Hund aufgefordert hat. Geht am Besten am Anfang auf weichen Untergrund damit man selber seine Spuren sieht. Die schwierigste Variante ist dann der nackte Beton. Da muss der Hund schon vorher sehr geübt sein.
Nach und nach weitet man die Leckerlis aus jeden z.B. 3 Fußstapfen ect.

Wie gesagt für uns kommt das nur mal so Infrage. Such denn Ball ect. Aber wir möchten das warscheinlich nicht weiter ausweiten. Vieleicht meldet sich ja noch jemand der es ausübt. Aber vieleicht konnte ich ja auch schon Anregungen geben.

Herzliche Grüße aus Lehrte sendet Inga
IngaE
 
Beiträge: 117
Registriert: Mi 18. Jul 2007 07:33
Wohnort: Lehrte

Re: Fährtensuche

Beitragvon Gudrun » Do 19. Jul 2007 16:53

Hi Patric,

schau doch mal unter http://www.hunde.com/schule/Suchen1.html

Da hatte ich mal was zum Suchen geschrieben.

Viel Spaß und viel Erfolg

Gudrun
Gudrun
 
Beiträge: 3271
Registriert: Di 17. Jul 2007 19:24
Wohnort: Wildemann im Harz

Re: Fährtensuche - Wer hat Erfahrungen ?

Beitragvon Mailo » Fr 20. Jul 2007 22:40

Hallo,
Wenn jemand mit seinem Hund Fährtensuche machen möchte und nicht unbedingt in eine Hundeschule gehen möchte. Demjenigen kann ich das Buch Spurensuche von Anne Lill Kvam empfehlen. Dieses Buch empfehle ich vielen Kunden von mir die mit ihrem Hund mehr als nur Gassi gehen wollen, weil dort wirklich jeder Schritt einzeln beschrieben wird das es wirklich jeder verstehen kann. Es macht echt Spaß das Buch zu lesen und danach zu arbeiten. Es sind auch kleine Suchspiele darin beschrieben. Erhältlich über Animal Learn Verlag.
Da sind eigentlich so gut wie alle Bücher zu empfehlen echt klasse.

liebe Grüße Mailo

Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht!
Mailo
 
Beiträge: 11
Registriert: Fr 20. Jul 2007 08:33
Wohnort: Raum Bayreuth

Re: Fährtensuche - Wer hat Erfahrungen ?

Beitragvon MASSA » Mi 26. Dez 2007 21:37

Bericht über unsere Fährten-Aktivitäten, zur höheren Auslastung und Nasenarbeit:


Schleppfährte, Neujahr-Tag 2007

Das Regenwasser im Dachrinneneinlauf rauscht wie ein kleiner Wasserfall, es blitzte und donnerte und auf dem Vordach trommelten die dicken Wassertropfen. Ich schaute zum Fenster, und es war noch dunkel.
Ich dachte kurz an die Schleppfährte, die ich für meinen Sammy am Sylvestermorgen nach dem Frühstück gezogen hatte, und nun wird die ganz ordentlich bewässert (ein “total staubfreies Wetter”), und dann zog ich mir die Decke über die Schulter, um ordentlich auszuschlafen.
Gegen halb Zwölf, duschte ich, um dann den leckeren Neujahr-Morgenkaffee zu genießen.
Meine Herzallerliebste hatte mit unserem Sammy schon die Gassi-Runde gedreht, und Ihm ein leckeres Fressen zubereitet.

Er ließ mich nicht aus den Augen, und wich mir nicht von der Seite, als wenn er meine Gedanken lesen könnte. “Soll ich jetzt mit IHM die gelegte Schleppe arbeiten?”
Mein Blick zum Himmel sagte mir, dass es wohl weiter regnen wird, und dann klingelten unsere Nachbarn und brachten einen Butter-Zopf und wir wünschten uns nun persönlich noch mal ein frohes Neues Jahr 2007, welches wir uns in der Silvesternacht beim Feuerwerk schon über den Gartenzaun zugerufen hatten.
Wir bedankten uns mit einem kleinen Umtrunk, und es regnete immer noch unaufhörlich Bindfäden, als die Nachbarn sich verabschiedeten.

Nun knurrte der Magen, und weil es immer noch Bindfäden regnete hatte ich nun keine große Eile, die gelegte ca. 2000 Meter-Schlepp-Fährte zu gehen.
Nach dem leckeren Weihnachts-Reste-Essen, schaute ich mir das Neujahrskonzert mit Andre Rieu an, und auch vor dem Fernseher bekam ich dabei eine Gänsehaut.
Nun regnete es endlich nicht mehr, und von den Walzertönen beschwingt, schlüpfte ich in die Gummistiefel, nahm die Such-Halsung und SAMMY rannte schon zum Tor.

Die Pfützen waren randvoll, und das Wasser lief sprudelnd den Waldweg herab. Nur von OBEN war es jetzt trocken und Sammy schnüffelte da und dort, und dann setze er sich “um den Rücken rund zu machen“.
Ich warf Ihm den Stock dehn er freudig apportierte, und dann schaute er in die Baumkrone, wie er es immer tat wenn er ein Eichhörnchen verfolgte, und umrundete den Baumstamm. Der Wind pfiff durch die Baumkronen und es knarrte mächtig im Gebälk. Ich schaute und außer der nassen Baum-Rinde konnte ich nichts entdecken. Ich ging weiter weil es schon anfing dunkel zu werden, und Sammy kam hinterher gerannt.
Den Anfang der Schleppfährte hatte ich mit einem dicken Knüppel gekennzeichnet, und dort setzte ich Sammy nun an.
Ich ließ Ihn den Richtungsverlauf selber suchen, aber er schaute nur zurück in Richtung Baumkrone.

Liebe Jung, ich will hier nicht übernachten und langsam wird es dunkel, dachte ich mir und nun setzte ich Ihn noch mal an und “schickte Ihn mit Anzeige” in die Verlauf-Richtung.
Er nahm die Fährte nun gleich an, und der heftige Wind im freien Feld blies mir ins Gesicht.
Die letzte Fährte in 2006 war meist hinter Sträuchern und Bäumen, und nun ging es hauptsächlich über das weit ausgedehnte Wiesen- und Weideland.
Sammy führte mich sicher auf der gezogenen Fährte, und ich folgte/rutsche über das nasse Gras und bergauf hing ich mich an die Leine um seinem Vorwärtsdrang folgen zu können.
Als wir die Kuppe des Weideweges erreichten, blies mir der Wind meinen Hut vom Kopf und ich musste einige Meter zurücklaufen um den im Wind rollenden Hut einzufangen.
Sammy hatte ich noch ein “SITZ” zugerufen, und als ich den Hut endlich hatte, stand er noch auf der Fährte und wartete.
Ich nahm die Leine wieder auf, und er ging direkt weiter voran.
Ich zog mir den Hut zurecht und eine Hand führte die Leine und mit der anderen musste ich den Hut festhalten.
Der Weg unter meinen Füssen wurde immer weicher und dann konnte ich mich schwerlich auf den Beinen halten und mein Hut riss mir die Windböe vom Kopf und dann ………
Als ich wieder auf den Beinen war (Sammy schaute …..ob er gelacht hat war ich im Augenblick nicht fähig zu erkennen….) musste ich zurück gehen und meinen Hut einfangen.
Wütend über die Situation knüllte ich ihn in die Regenmanteltasche, und hielt dem stürmischen Wind mit zugekniffenen Augen meine Stirn entgegen.

Sammy der Brave wartete, und als ich die Suchleine in die Hand nahm drehte er sich um und ging “unbeeindruckt” voran.
Er führte mich gegen den Sturmwind auf den Masten der Überlandleitung zu, den ich mir als Fährtenrichtung ausgesucht hatte.
Er hielt mit hoher Nase die Schleppfährte und seine Ohren standen wie Tragflächen eines Flugzeuges im Wind.
Nun überquerten wir, weiter Oben angekommen, den Asphalt-Weg und tauchten in den Windschatten ein.
Ich spielte mit dem Gedanken die Suche abzubrechen, aber weil Sammy stetig vorwärts strebte, verwarf ich den Gedanken mit: “Wenn er bei den UNBILDEN unbedingt weiter will, will ich Ihm gerne die Freude machen!”.
Nun ging der Fährtenverlauf windgeschützter am Rande eines kleinen Wäldchen/Siefen vorbei und nun war es recht angenehm. Er nun folgte in weitem Bogen ausholend dem Winkelverlauf und führte mich über den Kanaldeckel, zur Schul-Bushaltestelle am Aussiedlerhof, am Rande der Landstraße entlang, um dann im Winkel abzubiegen und dann die Mais-Stoppeln zu überqueren.
Mit dem Stiefel hatte ich kleine Erdhäufchen getreten, um den Fährtenverlauf an der Stelle sicher kontrollieren zu können.
Sammy war genau drauf.
Unglaublich wie sicher!
Am Ende angekommen ging er richtig durch den Graben um an dem alten Emailtopf diesen zu verlassen und Oben folgte er dem Rand der Pferdekoppel, um dahinter zum Waldrand hin weiter zu gehen.
Dort tauchte er neben dem Dornengestrüpp in den Wald ein, und als wir im Innern auf den Waldweg trafen folgte er diesem und führte mich wieder hinaus, um dem Waldrand weiter zu folgen bis zur Landstraße auf der die Autos mit Licht fuhren, und es wurde schnell dunkler.
Diese überquerte er um mich genau an dem Felsenstein auf der anderen Seite vorbei zu führen, und als nächsten Fährtenpunkt lief er auf das Feldrain-Kruzifix zu, um dort dem in den jungen Wald hineinführenden Wirtschaftsweg ein Stück zu folgen, und an der Ecke der Pferdeweide bog er ab und begann den ausgelichteten Fichtenbestand zu durchqueren. Ich stolperte mir einen zurecht, und dachte an die Taschenlampe im Auto die ich jetzt nicht hatte.
“Sammy -LANGSAM!“ sagte ich und zupfte ein wenig an der Such-Leine, und er blieb stehen und wartete bis ich mich herangetastet hatte.
Der Waldweg war bald zwischen den Bäumen jetzt zu erkennen, und sehr langsam ging Sammy die letzten ca. 100 Meter bis wir auf den Weg traten, und gegenüber an dem aus dem Dorngestrüpp herausragenden abgebrochenen Baumstamm war das Schlepp-Fährten-Ende, und da lag seine Ente im Laub versteckt.
Seine Nase hatte Ihn bis hierher gelangen lassen, und dafür lobte ich IHN mit leiser Stimme. “FEIN”, “SO IST ES FEIN!”, und ungefähr in stolzer Lippizaner-Manier trug er die “gefundene Beute” aus dem Unterholz.
Nachdem ich die Such-Halsung abgenommen hatte, lief/stolzierte er im Kreise und trug die Beute im Fang.
Auf dem Weg nach Hause schnüffelte er hier und da, um dann gleich wieder zurück zu rennen und seine zwischendurch “abgelegte Beute” zu holen.
Er strahlte eine große Lebensfreude aus, und auch ich war bei aller körperlicher Anstrengung die nun hinter mir lag, sehr, sehr glücklich!!!
Frauchen meinte, als Sie Sammy sah: “Der muss aber in die Waschmaschine, wie der aussieht!
Von seinen hellen Fell-Haaren war kaum noch was zu erkennen.

Im Gartengelände warf ich Ihm noch die DOGGY-DISC (Wichtelgeschenk 2006, von M…. aus L….) bis er heftig hechelte, und dann, als ich mich entblättert und meine “schweren” Stiefel von den Füßen hatte, ging es ab in die Badewanne um den Schlamm und Dreck Sammy aus dem Fell zu waschen.

Ich belohnte Ihn mit einer warmen Wasser-Dusche, und er stand still beim abrubbeln, und ich erzählte Ihm noch mal wie stolz ich auf Ihn bin, wie ER die Schleppfährte sooo sicher gegangen ist, und überhaupt dass ER der beste Hund der Welt sei. (Was ein Seelenklempner dazu sagen würde wenn er jetzt zugehört hätte, dachte ich, als ich die Tücher zum trocknen aufhängte).

EGAL, aber der erste Tag im neuen Jahr war ein für mich toller Tag, und als letztes Dankeschön an meinen Sammy, legte ich Ihm seine Decke gleich neben mir auf das Sofa, und meine Hand streichelte sein nun sooo weich anfühlendes Fell ausgiebig.
Er legte seinen Kopf auf meinen Oberschenkel und mit einem ganz leisen WUFF schloss er die Augen.

Als er sich einrollte, war das Abendessen fertig, und danach hatte ich Lust, die hier geschilderten Stunden des Tages aufzuschreiben.


WUFF

MASSA und sein SAMMY
MASSA
 
Beiträge: 19
Registriert: Fr 5. Okt 2007 14:14

Re: Fährtensuche - Wer hat Erfahrungen ?

Beitragvon MASSA » Mi 26. Dez 2007 21:41

Weiterer Erfahrungsbericht:


KREISförmige Fährte um die landwirtschaftlichen Gehöfte/Häuserblock


Unglaublich, dieser Fährten-Finderwille bei unseren WUFFIS !

Der Arbeitstag war “Sooo Einer!” den man gerne aus dem Kalender radieren möchte, und ich hatte keine große Lust mehr auf einen ausgiebigen abendlichen Spaziergang über ca. 2 Stunden..
Also fuhr ich in Richtung Rheinuferparkplatz, und der Wind wehte ganz schön heftig und jagte die Wolken am Himmel vor sich her.
Warum, gehst Du nicht auf die Coach und legst die Füße hoch, statt Dir den heftigen Wind um die Ohren wehen zu lassen, fragte ich mich in meinen Bart murmelnd?

Da kam mir die Idee meinem SAMMY eine Schlepp-Fährte zu legen die nicht ständig den starken Windböen ausgesetzt ist, und die sehr nahe am Auto beginnt und auch später dann endet, um dann auch alsbald danach den Heimweg antreten zu können

Ich parkte an einem Stangenholz-Wäldchen, und lies meinen SAMMY seine Blase und Darm leeren, und legte ihn wieder ins Auto, um Ihm dann mit “seiner Lieblings-Ente” eine Schlepp-Fährte zu ziehen.
Nach einer deutlichen Anfang-Markierung (kleiner Ast auf den Kopf gestellt in die Erde gedrückt) zog ich die Fährte am Rand des Wanderweges durch das Stangenholz-Wäldchen entlang, dann am Beginn der Ackerfläche ging ich einen 90 Grad-Winkel nach Rechts über den Schotterweg hinweg und folgte der Ackerrand-Furche bis zum Gehöft-Gartenzaun, dann mit einem 90 Grad-Winkel nach Links und folgte dem Zaun über gemähtem Rasen mit noch einem 90 Grad-Winkel nach Rechts bis zum Rand der durch Feierabendverkehr stark befahrenen Landstraße.
Als die Fahrzeug-Lücke groß genug war, zog ich die “Schlepp-Ente “ sehr langsam über den Asphaltbelag und über den Schotterrand-Streifen, dann den Hochwasser-Damm hinauf über den asphaltierten Dammweg hinunter zum Dammfuß, und nach einem 90 Grad-Winkel nach Rechts folgte ich der Deichfuß-Linie bis zu einer knorrigen Weide um dann in einem 90Grad-Winkel nach Rechts den Hochwasser-Damm hinauf zu gehen, Oben, über den dortigen Schotterwegbelag den schräg verlaufenden, abwärts führenden Weg hinab, um dann den Landstraßenrand wieder zu erreichen.
Nun wieder eine ausreichende Fahrzeug-Lücke abgewartet, ging es langsam über die Straße und weiter im 90 Grad-Winkel nach Links dem laubbedeckten Straßenrand/Bankett folgend, dann am beginnenden Gartenzaun entlang bis zur nächsten Wohnstraßen-Einmündung, ging weiter mit einem 90 Grad-Winkel auf dem schmalen Rasenstreifen und folgte diesem bis zu einer Hecke die bis an den Bordstein heran stehend gewachsen ist.
Nun ging ich im 90 Grad-Winkel nach Links über die Wohnstraße (nun kam meine Auto in Sichtweite) und folgte den Vorgärten der Häuser und zog die Schleppe am Rasenrand ganz nahe am Bürgersteig, über die gepflasterten Garagenzufahrten , über die Querstraßen-Einmündung , weiter den Vorgärten folgend , bis zu der Stelle wo ein dicker Baum am Rand steht, mit markantem kreisrundem Bodendeckerbewuchs, den ich als Fährten-Ende auswählte.

Nun verpackte ich die “Schlepp-Ente (ist ein Gummi-Dummy)” in einer Plastiktüte und ging die ca. 50 Meter zum abgestellten Auto.
SAMMY lag eingerollt im Heck und wartete so auf meine Rückkehr.

Ich lobte Ihn für sein ruhiges Verhalten, und wir gingen noch mal am Rande des Wäldchens locker spazieren.
Er schnüffelte hier und da, und löste sich noch mal.

Dann ging ich zurück zum Auto, und ich holte die 10 Meter-Fährten-Leine und verstaute die eingepackte Schlepp-Ente unter meiner Jacke.

Am Fährtenanfang (kleiner kopfstehender Ast im Boden steckend) legte ich SAMMY an der Fährte an, und ließ Ihn den Duft aufnehmen, und mit “SUCH, Such-voran!” ermunterte ich Ihn.
Er ging über die am Wegrand liegenden Holzstämme und machte keine Anstalten die Duftfährte anzunehmen.
Ich nahm ihn auf die “BEI Fuß-Position” und ging zurück zum Fährten-Anfang, und zeigte Ihm durch bewegen des Bodenlaubes das er jetzt dem anhaftenden Duft doch bitteschön folgen solle.
Und er tat es sofort (und dafür lobte ich Ihn sofort), und seine Körpersprache zeigte seinen Arbeitswillen und die Nase tief haltend wurde bald die Leine stramm.
Ich folgte Ihm und wählte (bestimmte) ein langsames Such-Tempo, diesmal ohne an der Leine herum zu zappeln..
Er suchte mit starker Motivation/führte auf der Fährte über den Wanderwegrand, den Rechts-Winkel sicher arbeitend bis wir den Ackerrand erreichten und folgte mit hoher Nase über der Ackerfurche gehend, um dann mit tiefer Nase dem Rasenrand am Gehöftzaun weiter, mit allen Richtungsänderungen des Gehöftzaunes um dann bis zur Landstraße zu gehen.

Dort ließ ich SAMMY “Sitz” machen, und wollte eine sehr große Fahrzeug-Lücke abwarten, um nun die Straßen-Asphalt Fläche ohne Hektik überqueren zu können.
Der Wind wehte nun von Vorne auf uns zu, und seine Nase prüfte immer wieder den Wind.
Endlich, eine große Lücke , und ich zeigte mit dem Finger auf den letzten Grashalm und mit der Aufforderung “SUCH such-Voran!“ ging er zielstrebig mit hoher Nase über den Asphalt und den anschließenden Schotterstreifen, und zog mich förmlich den Hochwasser-Damm hinauf.
Der auf uns zuwehende Wind hatte Ihm die Duftspur wohl verstärkt zugetragen.

Er folgte ohne Pause weiter zielstrebig gehend dem Fährtenverlauf, den Damm hinab (hatte etwas Mühe auf den Beinen zu bleiben) und ging dann an der Dammfuß-Linie einige Meter neben der Fährtenspur wegen der “windbedingten” seitlichen Duft-Verwehung-Wahrnehmung sicher weiter, bis hinter die knorrigen Weide um dann durch starkes Stöbern die 90 Grad-Winkel rechts abgehenden Fährtenverlauf zu finden , und sofort den Hochwasser-Damm hinauf zu streben. Er wollte den Damm hinauf stürmen, aber da ich nur zwei Beine habe, musste er darauf Rücksicht nehmen, und bald stand ich (mich leicht ziehen lassend) auf dem Damm.
Ganz schon anstrengend dieses “RUNTER und RAUF”, und schon ging ER weiter den schrägverlaufenden Weg, fast bis zum Rand der Landstraße, um sich dann plötzlich herum zu werfen und (weil der drehende Wind ihm von der Seite Duftpartikel zutrug) den Weg zurücksuchend zu gehen. Ich blieb stehen, und ließ SAMMY die 10 Meter-Leinen-Länge suchend arbeiten , und als ich seiner Richtung nicht gleich hinterher folgte, kam er zurück und führte mich dann an den Straßenrand.

Dort passte ich wieder eine große Fahrzeug-Lücke ab, und nun ging er mit tiefer Nase auf der Fährte über den Asphalt, und am gegenüber liegenden Straßen-Rand suchte er sehr ruhig den nach Links abgehenden 90 Grad-Winkel.
Der Auto-Verkehr war sehr lebhaft und ich hatte die Leine deshalb schon sehr kurz genommen, und folgte dem (für mich erstaunlich ruhig ) sooo ruhig suchenden/gehenden WUFFI, trotz erheblichem Auto-Lärm und knatterndem Motorrad, und ER zog mich (völlig ungestört vom Straßen-Lärm-Pegel) förmlich auf dem Rasen-Laub-Bankett voran.
Ich folgte seinem erhöhten Tempowunsch, um möglichst schnell von “der Landstraße” weg zu kommen,
und als er mich an der Wohnstraßen-Einmündung dem Fährtenverlauf entsprechen um die Ecke des Gartenzaunes und an der Hofeinfahrt vorbei führte, gab ich Ihm die volle Leinenlänge wieder zurück.
Er strebte stark suchend weiter, und ich verminderte/normalisierte das Suchtempo vom arbeitsfreudigen WUFFI.
Nun kamen wir an die am Bordstein sehr nahe gewachsen / stehende Hecke, und dort war er zunächst verwundert (schaute mich mehrfach suchend an) weil er beim weitergehen an der Hecke entlang kein Duft wahrnehmen konnte.
Ich blieb ruhig stehen und wollte Ihm die Zeit geben den weiteren Verlauf selbst heraus zu finden, aber dann kamen mehrere Autos (auch Gegenverkehr) und ich musste SAMMY von der Fahrbahn nehmen.

Endlich war die Straße für uns wieder frei, und ich setzte Ihn einen Meter vor der Hecke auf dem Rasenrand am Bordstein mit dem Finger auf die Fährte verweisend wieder an, und fordere in leise auf mit “SUCH, Such-Voran! “ die Fährtensuche wieder aufzunehmen.
Und er geht wieder bis zur Hecke und folgt jetzt sofort dem dort abgehenden 90 Grad-Winkel, über die Straße bis an die Rasenkante des gegenüberliegenden Vorgartens, .folgt der Fährte am Rande der einzelnen Grundstücke, über gepflasterte Grundstück-Einfahrten, über die Querstraße, weiter dem Vorgärten-Rand-Verlauf nach folgend, bis zum Ende der Fährte, am dicken Baumstamm mit rundem Bodendecker-Bewuchs.
Schnell habe ich die “Schlepp-Ente” aus der Jacke genommen und als Belohnung bekommt er diese, und stolz im Körper-Ausdruck nimmt er die “gefundene Beute” in seinen Besitz.
Nun brach bei mir die Freude heraus über seine Arbeitsfreude, und ich knuddelte Ihn heftig ab und bestärke damit sein gezeigtes Verhalten, und dabei stolziert er, die “Ente” im Fang, einen Meter über den Vorgarten-Rasen.
Ein wildes Klopfen an der Fensterscheibe war plötzlich zu hören, und eine Stimme brüllte: “Runter mit dem Köter vom Rasen!”.
Ich entschuldigte mich sofort und winkte beschwichtigend dem Hausherrn zu, der sich über das Betreten seines stark vermossten Rasens aufregte.

Ich ließ SAMMY den Enten-Dummy bis zum Auto tragen, und verstaute die Fährten-Leine.
Sehr zufrieden über Seine stark motiviert gezeigte Fährten-Arbeit stieg ich ins Auto.
Beim wenden des Autos sah ich dann, wie der über seinen Moos-Rasen besorgte Hausbesitzer diesen absuchte, und dann mit der erhobenen Faust in meine Richtung drohte.

Nach dem “Tagesverlauf im Büro“, hatte ich keine Lust auf eine weitere Diskussion, und deshalb fuhr ich schnellstens “auf meine Coach“.

Mit welchen Problemen muss man dann beim “Mantrailing in Wohngebieten” erst rechnen, schoss es mir in den Sinn, wenn “Einer” sich schon so aufregen kann?

Um keinen prägend-schlechten Eindruck beim Moosrasen-Besitzer zu hinterlassen, und das die Zahl der Hundehasser nicht zunehmen möge, werde ich wohl einen klitzekleinen Blumenstrauß an der Haustüre ablegen, mit einer Zettel-Nachricht : “Weil ich Ihren Rasen mit meinem Hund unerlaubt betreten habe, bitte ich Sie um Entschuldigung. Wünsche Ihnen ein fröhliches Weihnachtsfest!“

WUFF


MASSA und sein SAMMY
MASSA
 
Beiträge: 19
Registriert: Fr 5. Okt 2007 14:14

Re: Fährtensuche - Wer hat Erfahrungen ?

Beitragvon Apologize » Sa 12. Jan 2008 14:04

Ich geh alle 2 Tage mit meinem Jack auf die Fährte, alles was man braucht sind gute Schuhe ( am Besten Gummistiefel!), einen Acker (vorsicht nicht erwischen lassen vom Bauer!!), Futter und den Hund!Am besten noch eine Schleppleine!

1. Mal Fährten
Du gehst ohne Hund auf den Acker und trittst du erst mal 3 4-ecke (ca 1m x 1m) platt und legst Futter rein! Am besten Blutwurst oder Farbähnliche Wurst wie die Erde.
Du holst deinen Hund und gibst das Kommando SUCH
er darf die Wurst nicht sehen sondern muss seine Nase benutzen, deshalb soll die Wurst aussehen wie Erde. Hörst du das dein Hund schnüffelt lobst du ihn mit deiner Stimme!
Nachdem er alle 3 4-ecke abgesucht hat lobst du ihn und spielst ausgelassen mit ihm.

2. Mal Fährten
Jetzt kannst du schon eine kleine Grade platt treten + wurst drauf und ihn absuchen lassen...

WICHTIG: Immer wieder das Kommando SUCH sagen auf der Kompletten Fährte!

3. Mal Fährten
Nicht mehr ganz so platt treten sondern in jeden Fus abdruck auf der schon etwas längeren Grade ein Wurststück rein.

4. -10. Mal Fährten
wie beim 3. mal

11. Mal Fährten
SO jetzt kannst du Winkel einbauen also links oder Rechts

WICHTIG: am Ende der Fährte liegt immer das Spielzeug!

Wenn dein Hund jetzt ganz sicher sucht und auch auf der Spur bleibt kannst du Gegenstände einbauen, immer wenn der Hund einen Gegenstand auf der Fährte(auf der Spur!) sieht muss er sich ins PLATZ legen, danach nimmst du den Gegestand auf und steckst ihn ein. Auf Kommando Such muss der Hund sofort weitersuchen.

Und den Hund am Besten am Geschirr suchen lassen!


Wenn du noch Fragen, ich helfe gerne :)
Apologize
 
Beiträge: 18
Registriert: Fr 11. Jan 2008 21:22
Wohnort: Offenbach

Re: Fährtensuche - Wer hat Erfahrungen ?

Beitragvon Woodpecker » So 23. Mär 2008 23:02

Hallo,

also,die Idee mit dem Acker ist gut,aber bitte vorher den Landwirt um Erlaubnis fragen.
Die meisten spritzen Pestizide und ähnliches,was der Hundenase nicht gerade zuträglich ist.Denkt bitte dran,es gibt schon genug Leute die uns Hundehalter schief angucken.
Was den Acker betrifft mein Mann hat einen Hof,ist das Betreten,ohne Erlaubnis,Hausfriedensbruch.
und denkt dran...Keiner von Euch möchte,das jemand seine Fährte über euer Grundstück legt...
Die meisten Landwirte sind sehr nett und geben Äcker gerne frei fürs Fährte legen,machen unsere hier auch.Ich denke Fragen kostet nichts und erspart uns und den Hunden eine Menge Ärger..
diesen Beitrag,habe ich aufgrund der Bitte meines Mannes geschrieben.Wir wohnen bei Glückstadt/Elbe.
Hundehalter haben, für Fährte legen,freien Zutritt zu unseren Äckern.

liebe Grüße Woodpecker
Woodpecker
 
Beiträge: 31
Registriert: So 24. Feb 2008 21:32
Wohnort: Blomesche Wildnis


Zurück zu Sport, Spiel & Spaß

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron