Mino hat sich ganz toll entwickelt

[ruhrschwabe]

Hallo zusammen,
jetzt, nachdem ich meinen Mino bereits ein 3/4 Jahr habe, ist es an der Zeit, ein paar neue Udates zu bringen, wie er sich entwickelt hat.
Aus dem kleinen ängstlichen Hund mit Milbenproblem und Haarausfall, der immer wieder zum Tierarzt musste, ist inzwischen ein aktiver junger Rüde geworden, der sich zu einem wunderschönen Herzensbrecher entwickelt hat.
Milben sind Geschichte, Arztbesuche derzeit zum Glück auch, er ist einfach ein gesunder hübscher Wirbelwind, der beschäftigt werden will.
Wir gehen oft und viel raus, toben herum und erkunden Ecken, die ich sonst so noch nie gesehen habe hier

Mino liebt das Ball spielen und wenn wir nicht gerade nahe eine Straße entlang gehen, kann ich ihn sogar von der Leine lassen. Er läuft nicht weg und kommt auf Kommando zurück .. meistens nach dem ersten Ruf oder Pfiff. Ich lasse ihn nie von der Leine, wenn ich mir nicht sicher bin, dass er bei Ungehorsam unters Auto kommen könnte oder ähnliches.

Mino ist daheim ein sehr ruhiger Hund, der mir schon zeigt, wenn er spielen/toben will und dann bekommt er auch meistens seine Spieleinheit.

Im Büro verhält er sich auch musterhaft und sogar bei Kundenverkehr (kommt ab und zu vor, weil wir einen ganz kleinen Verkaufsraum für Tiernahrung haben) ist er nach kurzem Anbellen schnell auf seinem Platz zurück. Ein kurzes "Pscchhhh" reicht schon, wenn überhaupt notwendig.
Mit den beiden anderen Hunden vesteht sich MIno super, er ist ja auch der "Hahn im Korb".

Immer, wenn uns Leute entgegen kommen, höre ich, wie süß er ist und er erobert in Windeseile die Herzen.

Im Oktober waren wir beide mit dem Auto an der Ostsee und haben uns um meinen Vater gekümmert.
Dazu gibt es auch ein nettes Youtubevideo, wo man sieht, was wir so alles gemacht haben und wie gut es uns dort gefallen hat. Das Video versuche ich im Anschluss an den Text mal mit einzubinden.

Bei all den tollen Momenten mit meinem kleinen Racker gibt es aber auch Situationen, die ich mit ihm einfach nicht in den Griff bekomme.
Er hat nach wie vor große Angst vor Fremden und auch vor Kindern. Da macht er keinen Unterschied.
Bälle lässt er sich werfen von anderen, aber wen er nicht kennt, dem bringt er den Ball nicht zurück. Ich stelle mich dann meistens daneben und mir legt er den Ball vor die Füße. Ab und zu klappt es auf Kommando, dass er z.B. einen kleinen KInd den Ball hinlegt. Aber dann geht er schnell wieder auf Abstand.

Das nächste ist, dass mein Mino sich sehr aufsässig verhält, wenn uns andere Hunde begegnen.
Ist er an der Leine, dann gehen die Haare (vom Nacken bis zum Rutenansatz) hoch und er bellt so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Ist der andere Hund vorbei, ist er schlagartig ruhig. Da hlft kein Ablenken mit Leckerlis (darauf steht er nicht), keine Richtungsänderung, kein zu mir heran ziehen, kein schimpfen oder gutes Zureden. Ich habe schon viele Tipps versucht und auch eine Hundetrainerin hat da wenig gebracht.

Mino ist leider nach wie vor noch sehr ängstlich in vielen Dingen und er fiepst und winselt noch immer, wenn wir Gassi gehen. Aber nur, wenn er weiß, wir kommen in die Gegend, wo sonst die anderen Hunde aus der Gassirunde sind oder wenn er andere Hunde wahrnimmt.
Viele seiner Fiepsgeräusche kann man inzwischen auch deuten.
Er winselt z.B. wenn er aus dem Auto springt, das ist für mich ein Zeichen, dass er sich freut und aufgeregt ist.
Wenn er unterwegs pötzlich fiepst, dann meine ich oft zu erkennen, dass er stimmlich zu verstehen gibt, wie er sich gerade freut (es ist ein freudiges Fiepsen).
Viele seiner Geräusche sind definitiv gezeigte Ungedult und zwar in verschiedenen Stufen. Vom leisen Fiepsen bis hin zum Jaulen ist dann alles dabei und er steigert sich manchmal regelrecht hinein, wenn ich ihn nicht "unterbreche".

Das letzte, was mir noch (negativ) auffällt ist, dass er zuhause eigentlich fast nie fressen will. Weder Nassfutter, noch Trockenfutter und oft auch keine Leckerlis. Sind wir im Büro, klappt das schon besser, aber ich denke, da ist es eher Fressneid den anderen Hunden gegenüber. Er verteidigt dort sein Fressen auch schon mit Knurren und Zähne fletschen, wenn die anderen Hunde es ihm abluchsen wollen. Hat da jemand eine Idee?

Aber alles in allem ist mein Mino das schönste und tollste, was mir je in meinem Leben passiert ist.
Ich genieße jede Sekunde mit ihm und er gibt mir so viel Kraft und Freude, dass kann man mit Geld gar nicht aufwiegen. Ich liebe ihn sehr und habe ihm sogar schon zwei Lieder gewidmet..hahaha
Also Hund und Herrchen sind ein ganz schön verrücktes Gespann.

https://www.youtube.com/watch?v=NiF3GRE8VOs

[Fritz]

1.
Bei all den tollen Momenten mit meinem kleinen Racker gibt es aber auch Situationen, die ich mit ihm einfach nicht in den Griff bekomme.
Er hat nach wie vor große Angst vor Fremden und auch vor Kindern.

2.
Das nächste ist, dass mein Mino sich sehr aufsässig verhält, wenn uns andere Hunde begegnen.
Ist er an der Leine, dann gehen die Haare (vom Nacken bis zum Rutenansatz) hoch und er bellt so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht.

3.
Mino ist leider nach wie vor noch sehr ängstlich in vielen Dingen und er fiepst und winselt noch immer, wenn wir Gassi gehen. Aber nur, wenn er weiß, wir kommen in die Gegend, wo sonst die anderen Hunde aus der Gassirunde sind oder wenn er andere Hunde wahrnimmt.

4.
Das letzte, was mir noch (negativ) auffällt ist, dass er zu hause eigentlich fast nie fressen will. Weder Nassfutter, noch Trockenfutter und oft auch keine Leckerlis. Sind wir im Büro, klappt das schon besser, aber ich denke, da ist es eher Fressneid den anderen Hunden gegenüber. Er verteidigt dort sein Fressen auch schon mit Knurren und Zähne fletschen, wenn die anderen Hunde es ihm abluchsen wollen. Hat da jemand eine Idee?

Hallo

1.
Ängste lassen sich abbauen , wenn man den Hund bei jeder Gelegenheit,
schrittweise mit den Angst auslösenden Objekten zusammenbringt und versucht
diese positiv zubesätzen.
Leider ist Dein Hund nicht mit Leckerlis zu Ködern, sonst wäre dieses eine gute Methode.

2.
Dem aufsässigen Verhalten, solltest Du mit Druck begegnen.
Ich würde den Hund Platz machen lassen und wenn diese nicht hilft ,
in eng am Halsband festhalten, zu Boden drücken und mit fester Stimme den Befehl -Aus -geben,
bis der Hund seine aggressive Haltung aufgibt.

3.
Auch eine Gewöhnung und der ruhige Umgang mit anderen Hunden ,
solle Dein Hund in der regelmäßigen Begegnung mit diese Hunden üben.
Regelmäßige,gemeinsame Spaziergänge würden wohl dabei helfen,
auch deinen Hund an den Umgang mit seinen Artgenossen zu gewöhnen.

4.
Das Fressverhalten Deines Hundes kann wohl durch Hunger verändert werden.
Wenn Du dem Hund zeitweise kein Futter anbietest und solange wartest,
bis er gierig danach verlangt, wird er überall, jedes Futter annehmen,
auch bei Dir im Haus.

Fritz.

[ABN]

2.
Das nächste ist, dass mein Mino sich sehr aufsässig verhält, wenn uns andere Hunde begegnen.
Ist er an der Leine, dann gehen die Haare (vom Nacken bis zum Rutenansatz) hoch und er bellt so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht.

2.
Dem aufsässigen Verhalten, solltest Du mit Druck begegnen.
Ich würde den Hund Platz machen lassen und wenn diese nicht hilft ,
in eng am Halsband festhalten, zu Boden drücken und mit fester Stimme den Befehl -Aus -geben,
bis der Hund seine aggressive Haltung aufgibt.

Da bin ich mit Fritz überhaupt nicht einverstanden. Warum glaubst du, dass Mino aufsässig ist? In einem anderen Thread, sagst du:

Mino stellt sich mal vor
von ruhrschwabe » Mi 13. Jul 2016 08:58
Vor anderen Hunden und auch fremden Menschen hat er ganz enorme Angst.

Meiner Meinung nach benimmt sich Mino wie du beschreibst, weil er Angst hat – es ist eh meistens so wenn angeleinte Hunde sich aggressiv verhalten.
Wenn du Mino in so einer Situation bestrafst – und das ist was Fritz empfehlt – setzt du ihn noch mehr in Stress: dann fürchtet er sich sowohl vor dem Hund und vor dir/deine reaktion.

Mein Hund ist immer freundlich und friedlich gewesen, bis er im Juli 2015 von einem Golden Retriever brutal gebissen und geschüttelt worden ist. Mein Denny war angeleint (wir waren ja auf einer stark befahrener Straße) der andere ist von hinten angerannt gekommen und hat Denny ohne Vorwarnung an den Schultern gepackt. Nach dieser Erfahrung ist Denny bei jeder Hundebegegnung eine Furie geworden – hat auch in Panik wie Verrückt um sich geschnappt … nicht ungefährlich.

Da Denny total in Panik war und nicht abzulenken, habe ich Folgendes gemacht: Wenn ich einen anderen Hund gesehen habe, habe ich einen großen Bogen gemacht und habe Denny toben lassen, habe ihn einfach langsam und geduldig mitgeschleppt. Sobald er wieder ansprechbar war, habe ich FREUNDLICH ein Sitz verlangt, sobald es geklappt hat, habe ich ihn lange gestreichelt und habe „ist ja fein“ gesagt (kannst dein eigenes Beruhigungswort/-Satz erfinden). Sobald (nach Wochen!) das Toben weniger heftig geworden ist, habe ich Sitz verlangt und ist-ja-fein mit streicheln sobald wir einen Hund gesehen haben.

Jetzt, nach 1 ½ Jahren ist Denny bei fast jeder Begegnung neutral und wenn nicht, dann ist seine Reaktion weder heftig noch bedrohlich. Ich mache nach wie vor einen (kleinen) Bogen und ist-ja-fein hört er von mir jedes Mal. Das alle Wichtigste ist, dass du ruhig und freundlich bleibst, so dass Mino weiß, dass er die vertrauen kann!!

Ich hoffe das hilft dir. Viel Erfolg!
VG, Anna

[ruhrschwabe]

@Fritz:
Danke für deine Tipps. Aber ich will meinen Hund nicht mit Gewalt irgendwozu zwingen.
Ich muss vielleicht noch etwas zur Situation von Mino ergänzen.
Er hat Angst vor allen und jedem. Zumindest meistens. Aber wenn uns Hunde begegnen, will er mich - so vermute ich es - einfach verteidigen. Dann bellt er laut und stellt den "Kamm hoch". Er würde aber dabei nie auf andere Hunde zugehen und sie versuchen zu beißen. Kommen sie ihm zu nahe und überschreiten seine persönliche Grenze, dann zeigt er das durch entsprechende Reaktion, dass es ihm missfällt. Aber er hat noch nie zugebissen.
Er ist auch still, sobald die Situation vorbei ist und dann nimmt er mich auch wieder voll wahr.

Mit Leckerlis kann man ihm wirklich fast nie kommen, daher muss ich schon überlegen, was ich so an Motivation mache. Er ist zudem auch extrem anhänglich und da merkt man, dass er ein Straßenhund war und sich geborgen fühlt bei mir. Hat den schönen Nebeneffekt, dass er nie besonders weit wegläuft, wenn er auf den "Feldern" Freilauf bekommt.

Das mit der Angst gehen wir eigentlich genauso an, wie du es beschrieben hast. Immer mal wieder damit konfrontieren, was ihm Angst macht, aber liebevoll.
So hat er z.B. auch seine Angst vor den Gelben Säcken und vor Mülltonnen verloren. Ich hoffe, dass der Rest sich auch mit der Zeit geben wird.

Regelmäßige gemeinsame Spaziergänge mit anderen Hunden machen wir fast täglich in der Gassirunde. Da sind zwei Rüden und zwei Hündinnen dabei. Die verstehen sich alle super. Aber sobald halt andere Hunde auftauchen... siehe oben

Bei dem Fressverhalten muss ich dir auch Recht geben, das habe ich schon mal probiert und es hat auch eine Weile geklappt.
Mich wundert allerdings, dass er daheim nichts frisst und als ich z.B. bei meinen Eltern an der Ostsee war, hat er alles gefressen, was wir ihm vorgesetzt haben.. und am liebsten noch mehr. Mag auch an der Seeluft gelegen haben....hahaha


@ABN:
Ja, ich habe im Juli schon geschrieben, dass Mino sehr ängstlich vor allem anderen ist. So ist es auch heute noch zum großen Teil, aber er hat sich auch entwickelt und das die Angst hier und da nachgelassen hat hängt wohl auch mit dem Vertrauen zu mir zusammen. Das ist extrem gewachsen.
Warum er allerdings so ängstlich und aufgeregt fiepst, darauf komme ich noch immer nicht.
Ab und zu klingt es freudig und dann wieder nach Angst. Ich kann es oft nicht deuten.
Wenn er zu viel fiepst, lasse ich ihn auch nicht voraus laufen und zeige ihm, dass ich entscheide, wo es lang geht, aber er fiepst oft weiter. Ich vermute, dass es oft auch der Duft anderer Hunde ist, die ihn so aufbringen.

ich kann leider mit Mino nicht immer einen großen Bogen gehen, sonst müsste ich über nasse Felder gehen oder die Straßenseite wechseln, geschweige denn Hügel hochkrackseln.
ich gehe im Moment hauptsächlich einfach an den anderen Hunden vorbei, nehme Mino ganz kurz an die Leine und wenn er zu laut wird, schaue ich, dass er sich hinsetzt. Das klappt auch immer öfter.
Da ich selber aber auch ein sehr ungeduldiger Mensch bin und schnell aufgeregt, denke ich, dass mein Hund ähnlich ist (er bekommt es ja von mir oft genug mit..hahaha) und ich rede innerlich dann erst mal mit mir selber, bevor ich ihm ein strenges "Sienta" (spanisch für Sitz!!!) gebe. Er merkt am Tonfall, dass er dann dabei ist, eine Grenze zu überschreiten. Ich denke, da muss ich selber auch noch mehr Geduld aufbringen. Er wird wohl noch 1 bis 2 Jahre brauchen, bis er ruhiger wird.

Als ich zur Ostsee gefahren bin, habe ich ihm eine Spritze geben lassen, die wir eine Kastration wirkt (wirken soll). Hmmm... außer dem gesteigerten Appetit habe ich keinen Unterschied feststellen können...hahaha. Die Spritze hat übrigens inzwischen ihre Wirkung verloren, hält nur 4 bis 5 Wochen an. Mir war das wichtig, weil ich auch über eine Kastration nachgedacht habe und die Veränderung soll ähnlich sein bei der Spritze. Na ja.. ich überlege noch weiter.

Ich bin - zugegeben bis auf ein paar Ausnahmen, wenn ich echt mal einen schlechten Tag habe - immer freundlich und lieb zu meinem Hund und denke, dass es auch einfach noch seine Zeit dauert.
Es kann aber schon mal vorkommen, dass ich ihn absichtlich mal einen Nachmittag oder fast einen ganzen Tag nicht beachte und dann merke ich, wie er am "Wiedergut machen " arbeitet.
Das mache ich aber nur, wenn er wirklich dauerhaft meint durchticken zu müssen und mich so gut wie gar nicht immer wieder beachtet, bzw. mir Folge leistet.

Das mit deinem Hund tut mir echt leid, ich hoffe, das Mino so eine Situation nie erleben muss, denke aber, dass er eine ähnliche Erfahrung schon gemacht hat in Ungarn als Welpe. Er schreit sofort, wenn andere , fremde Hunde ihn an der hinteren "Flanke" beschnuppern. DAS ist dann auch die Situation, wenn er wirklich böse zu werden scheint. Ich wäre als Hund wohl nicht anders.

Wow.. und wieder habe ich einen halben Roman geschrieben, sorry.....

[ABN]

ich kann leider mit Mino nicht immer einen großen Bogen gehen, sonst müsste ich über nasse Felder gehen oder die Straßenseite wechseln, geschweige denn Hügel hochkrackseln.
ich gehe im Moment hauptsächlich einfach an den anderen Hunden vorbei, nehme Mino ganz kurz an die Leine

Genau das habe ich lange Zeit getan - ein tobender knappe 30 kg Hund ist nicht so leicht zu halten wenn der "Gegner" in der unmittelbare Nähe ist

Als ich zur Ostsee gefahren bin, habe ich ihm eine Spritze geben lassen, die wir eine Kastration wirkt (wirken soll).

Kastration löst eigentlich keine Probleme, ganz im Gegenteil ... und nicht vergessen, dass ängstliche Hunde noch ängstlicher werden (Testosteronmangel).
VG, Anna