Haben Hunde kein Recht auf ihre Vermehrung ?

Haben Hunde kein Recht auf ihre Vermehrung ?

Beitragvon Fritz » Mo 6. Mai 2013 16:13

Hallo .
Hat nicht jedes Geschöpf auch ein Recht sich fortzupflanzen ,
oder gehören Hunde ,da sie von Menschen geformt sind ,zu den Kreaturen ,
die immer weiter nur in jeder Beziehung unter menschlicher Kontrolle stehen müssen ?



http://de.wikipedia.org/wiki/Haushund
Population
Weltweit leben schätzungsweise 500 Millionen Haushunde,[5] von denen etwa 75 Prozent freilebend sind.[6] In vielen Ländern ist die Kontrolle der Hundepopulation ein Problem. Hunde können nach ihrer Nähe zum Menschen und ihrem sozialen Zusammenleben mit ihm in verschiedene Gruppen eingeteilt werden:[7]
wild seit tausenden Jahren wild (z. B. Dingo)
verwildert seit einigen Generationen wild
freilebend ohne Besitzer verlassen oder von einer freilebenden Hündin geworfen
freilebend im Dorf (in nachbarschaftlichem Besitz) eher in Besitz der Dorfbewohner als eines einzelnen Haushalts, nicht eingeschränkt
freilebend von einer Familie gehalten; haben einen Besitzer in Besitz einer Familie, aber nicht eingeschränkt
eingeschränkt mit Besitzer und eingeschränkter Bewegungsfreiheit

Das Leben der Hunde und ihr Wohlergehen hängen ganz wesentlich von ihren Lebensumständen und denen der Menschen, mit denen sie zusammenleben, ab.



Es gibt verschiedene Interessengruppen , die sich alle um den Hund kümmern wollen ,
und darum, nach ihren Normen und Vorstellungen , Regelungen durchzusetzen versuchen ,
die dann , nach Möglichkeit auch allgemeine Gültigkeit bekommen sollen .

Die effektivsten Gruppen schafften es dann auch häufig ,Einfluß in auf die Gesetzgebung zu nehmen .
Es treffen hier Hunde Freunde und Gegner aufeinander .

Es gibt Hundezuchtvereine und Verbände die sich vorstellen,
immer über alle Lebensbereiche der Hunde alleine entscheiden zu müßen .
Ich denke ,sie wachen auch sehr eifersüchtig darüber ,daß es keine Abweichler
außerhalb ihres Kreises gibt ,die nach anderen Prinzipien verfahren ,
oder sogar dadurch ihre Schöpfungen verfremden und verändern .
Es herrscht wohl die Angst , ( ihr ) Hundemarkt könnte von Duplikaten und Verfälschungen überschwemmt werden . Sie deformieren deshalb alle Mitbewerber als Hundevermehrer oder Schwarzzüchter .

http://www.eku-dku.de/meldeform/ekuzuchtordnung.htm

In unterschiedlichen Tierschutzvereinen haben sich Menschen zusammengefunden ,
die glauben Maßnahmen ergreifen zu müßen ,um auch Hunden zu helfen und zu retten .
Bei diesen Hunderettern steht aber ausschließlich nur der Schutz des einzelnen Individuum im Vordergrund und kaum eine Hunderassen oder die Gattung der Hunde - Canidae .
Da heißt es , jeden geretteten Hund zu kastrieren und ihm dann mit großem Aufwand ein möglichst langes und ruhiges Leben zu ermöglichen .

Ich halte beide Formen für extrem , sowohl die , der Hundezüchter ,als auch der Tierschützer ,
es sind Sonderwege.
Ich glaube, bei weitem wichtiger sind Natur und Artenschutz .


Es hat für mich auch wenig Bedeutung, wenn Hunderassen aussterben ,
weil sie durch strenge Reinzucht immer mehr ihre genetische Vielfalt verlieren ,
weil dieses nun einmal so im Zuchtprogramm festgelegt ist .

http://www.king-salomo.de/img/info3.pdf

Es besteht auch keine Notwendigkeit , wie manche Tierfreunde es wollen , weltweit ,
jeden einzelnen Hund zu retten ,um ihm für ein langes Leben alle erdenklichen Hilfen zu geben .


Alle diese Maßnahmen und unnatürlichen Eingriffe sind schädlich ,
schaden jeder Art und haben letztlich keine Zukunft .
Es mag ja grausam sein ,aber nur eine natürliche Auslese kann auch bei unsren Hunden eine
gesunde Population und deren Zukunft sichern .

Warum soll es bei Hunden anders sein als bei Menschen ?

Darum halte ich es auch für natürlich und wichtig , daß auch Hunde sich vermehren dürfen ,
auch wenn nicht allen ein langes Leben und eine sichere Zukunft bevorstehen kann .

Fritz .
Fritz
 
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Re: Haben Hunde kein Recht auf ihre Vermehrung ?

Beitragvon Pudelfan » Mo 6. Mai 2013 17:51

Lieber Fritz,

denk doch mal nach, wie es in der Natur ist? Hat in einem Wolfsrudel jede Wölfin das Recht sich zu vermehren? Nein hat sie nicht. Mit dem Alphawolf paaren und damit sich vermehren darf nur die Alphawölfin und über dieses Recht wacht sie auch indem sie mitunter wenn eine andere Wöfin Welpen wirft, diese tötet.
Nun sind Hunde keine Wölfe mehr, sie leben, wenn sie verwildern eher in Zweckgemeinschaften als in festen Familienverbänden (Rudeln), wo das mit den paaren nicht geregelt ist. Und da der Mensch nun mal Schuld am verwildern der Hunde und damit am Wachsen der Hundepopulation ist, finde ich es nur richtig, daß er vor allem bei Straßenhunden mit Katrationsprogrammen eingreift, um die weitere Vergrößerung der Hundepopulation zu verhindern oder zumindest einzudämmen.

Daß bei den Hunderettern, wie du schreibst, lediglich die Rettung Einzelner im Blickfeld steht und nicht die genze Gattung Hund, sehe ich auch als Fehler an, allerdings, weil ich der Meinung bin, daß man anstatt das Geld für die Ausfuhr der Hunde auszugeben, es lieber dazu ausgeben sollte, die Hunde einzufangen und zu kastrieren und dann meinetwegen wieder laufen zu lassen, denn ich denke, Hunde, die lange in Freiheit gelebt haben und gelernt haben nach eigenen Entscheidungen zu leben, werden zum Teil nicht sehr glücklich sein, sich dann dem Menschen unterordnen zu müssen und überall Grenzen gesetzt zu bekommen. Auch mehr Aufklährungsarbeit in diesen Ländern sollte geleistet werden

Ich bin allerdings nicht der Meinung, daß man die Hundezucht und damit die Vielfalt der Rassen, die man geschaffen hat, aufgeben sollte und sich einfach jeder mit jedem paaren lassen, so daß im Laufe der Zeit (kann jetzt nicht sagen, wie lange sowas dauern würde) dann der Einheithund herauskommen würde. Außerdem ist es ein Fehler zu glauben, alle Hunde würden dann wieder gesünder und der Genpool würde wieder größer. Gene, die weg sind, sind weg. Vielleicht würde sich das in der F1 Generation noch positiv auswirken, aber dann nicht mehr, wenn die Mischlinge dann die Anlagen für die Erbkrankheiten jeder Rasse in sich tragen, die da mitgespielt hat. Find ich eher fatal sowas.

Desweiteren warnen seriöse Hundezüchter, die in Vereinen nach einem Rassestandart kontrolliert züchten nicht umsonst vor Vermehrern und Schwarzzüchtern, weil dort eben keine Gesundheitskontrollen stattfinden und drauflosvermehrt wird, ohne auf Erbkrankheiten zu untersuchen und ohne zu schauen, ob der Zuchtpartner wirklich paßt oder nicht. Das hat nichts mit Angst vor Konkurrenz zu tun, sondern, es geht um das Wohl der Welpen. Schau dir doch mal die sogenannten Wühltischwelpen an und dann schau dir die Welpen bei einem seriösen Züchter an. Den Unterschied solltest du eigentlich erkennen. Ich kann bei der Zucht auch verhindern, daß der Genpool sich weiter verengt, indem ich weitgehend auf Linienzucht verzichte, mir einen Deckpartner suche, wo mindestens in den ersten 5 Generationen keine doppelten Ahnen da sind und somit versuche, den Ahnenverlustkoeffizienten möglichst gering zu halten. Durch normale Reinzucht geht die genetische Vielfalt nicht so sehr verloren, wie durch enge Linienzucht.

Der Mensch muß also die Vermehrung der Hunde schon kontrollieren, weil der Hund quasie eine menschliche Schöpfung ist

Gruß Uta und die Viererbande
Pudelfan
 
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Re: Haben Hunde kein Recht auf ihre Vermehrung ?

Beitragvon Gudrun » Mo 6. Mai 2013 18:14

Hallo Fritz,

Du hast sicher in vielen Punkten gute Argumente gebracht. Allein an der praktischen Umsetzung würde es scheitern, den Hunden freie Vermehrung zu gestatten. Wer von uns entscheidet, wer gefüttert wird und wer verhungern muss? In unserer Kultur leben Hunde nun mal nicht frei auf Müllhalden, sind die Straßen und Hinterhöfe nicht voller organischer Abfälle, die als Hundefutter gefunden werden könnten. Auch wilden Wölfen verhungern zwei Drittel der Welpen pro Wurf im Durchschnitt im ersten Jahr.

Zu: "Warum soll es bei Hunden anders sein als bei Menschen ?" So ganz anders ist es ja nicht. Bei uns in den Industriestaaten werden Babys meist geplant in die Welt gesetzt und Hunde gezüchtet. Verhütung sei Dank! In anderen Ländern verhungern Menschen, zuerst die Kinder, die oft ungeplant entstanden sind (Geschenke Gottes). Dort werden Hunde und ihre Welpen oft erschlagen, vergiftet oder verhungern gelassen. Natürliche Auslese?

Bist Du auch gegen Verhütung bei Menschen? Hunde würden nicht verhüten. Aber wer soll sie dann alle ernähren?

Denk mal drüber nach!

VG Gudrun
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Re: Haben Hunde kein Recht auf ihre Vermehrung ?

Beitragvon Fritz » Mi 8. Mai 2013 15:07

Nun bin ich kein Experte , aber meines Wissens ,
hängt die Größe eines Wolfsrudels von dem Nahrungsangebot ab.
Größere Beutetiere können nur von vielen Wölfen gerissen werden .
Auch wenn nur ein begrenztes Nahrungsangebot zur Verfügung steht , oder der Raum ,das Revier
zu klein ist , leben die Wölfe in größeren Rudeln zusammen ,
dieses hat dann auch eine Geburtenkontrolle zur Folge .
Irgendwann verlassen aber erwachsen gewordenen Jungwölfe ihr Rudel
um in einem eigenen , geeigneten Revier ihr eigenes Rudel zu gründen ,
dazu werden auch weite Wanderungen in kauf genommen ,
so bleibt eine genetische Vielfalt erhalten .

Auch auf Inseln ,isoliert lebenden Wolfsrudeln , gelingt es ,durch Geburtenkontrolle immer mit der begrenzten Population ihrer Beutetiere im Gleichgewicht zu leben .
Die Wölfe vermehren sich nur so weit ,wie das Nahrungsangebot es erlaubt ,sonst müßten sie verhungern .

Auch bei Füchsen ist es so ,das eine Geburtenkontrolle betrieben wird ,
sobald eine Überpopulation erreicht ist und alle Reviere besetzt sind ,
müssen die Schwächeren Füchse auf ihre Fortpflanzung verzichten .

http://www.fuechse.info/index.php?navTa ... viere.html


Keinesfalls möchte ich alle Hunderassen abschaffen
und durch Rassenmischung den Einheitshund schaffen .
Hunderassen sind manchmal jahrhundertealte Kulturgüter
und für ihre Bereiche hoch spezialisiert .

Doch leider werden nur noch sehr wenige Hunde für ihre Aufgaben gebraucht .
Die ursprüngliche Selektion durch und bei ihrem Einsatz kann nicht mehr stattfinden
und so verkümmern die Hunde allmälich immer mehr .
Viele Hunderassen werden nur noch nach Äußerlichkeiten , für die Ausstellung gezüchtet .

Ich habe hier mal die üblichen Zuchtmethoden herausgesucht :

http://de.wikipedia.org/wiki/Pferdezucht


Bei allen Zuchtmethoden läuft es darauf hinaus ,bestimmte Eigenschaften zu verstärken ,
dabei findet bei der Hundezucht häufig eine Übertypisierungen der Rassemerkmale statt ,
die immer extremere Ausmaße annimmt und ins Absurde führt .

Wie soll und kann ein Hund beschaffen sein ,der in einer immer stärkeren Urbanisierung
unserer Umwelt noch eine Chance hat , bei uns zu leben ?
Natürlich hat auch in einer städtischen Umgebung , jeder seinen speziellen Hund ,
doch die Eigenschaften vergangener Hunderassen sind wohl immer weniger gefragt .

Bisher ist es den Hunden immer gelungen, sich an jede Veränderung , egal welche auch anzupassen .

http://de.inforapid.org/index.php?search=Urhund

Die verschiedenen Urhunde haben häufig noch frei in der Umgebung der Menschen gelebt
und leben auch heute noch mehr oder weniger ursprünglich mit ihren Menschen
in einer Gemeinschaft zusammen .
Da gibt es die singenden Hunde Neuguineas, die Paria in Indien und Afrika,
die Basenji im Kongo die Karolingenhunde und die Dingos in Australien.

Alle Hunde sind auch ohne einen geplanten züchterischen Einfluß des Menschen entstanden ,
nur die Eignung für den Menschen und ihre Fähigkeit der Anpassung an die Umwelt haben sie geprägt .

http://www.dogskipper.de/html/hunde_vom ... typus.html

Jetzt ergibt sich die Frage , auf welchem Wege können die Hunde weiter in die Zukunft gehen ?

Ist es auch heute noch möglich, den Hunden eine schrittweise Anpassung an die neuen Bedingungen zu gestatten , wie auch bisher in den vergangenen ca.15 000 bis 30 000 Jahren ?
oder wissen wir nun alles besser und müssen uns, durch gezielte Zuchtprogramme
selber den Hund der Zukunft basteln :?: :?: :roll:

Fritz.
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Re: Haben Hunde kein Recht auf ihre Vermehrung ?

Beitragvon LitaFoxx » Mi 8. Mai 2013 15:21

Ich hatte, ohne zu wissen, dass du diesen Threat gemacht hast, einen ähnlichen gestartet. Ich finde du hast nicht ganz unrecht mit deinen Argumenten. Ich finde auch man sollte nicht auf Rasse bestehen, aber alle Hunde sich unkontrolliert vermehren zu lassen ist auch schlecht, wegen dieser Krankheiten und so. Ich finde, es sollte Züchter geben, oder man kann diese auch anders nennen, die die gleichen Kontrollen auf Krankheiten machen wie klassische Züchter, aber eben Hunde verschiedenener Rassen nehmen, die in ihrem Verhalten miteinander harmonieren. So hat man das Inzuchtproblem nicht und die Welpen sind gesund
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Re: Haben Hunde kein Recht auf ihre Vermehrung ?

Beitragvon Pudelfan » Mi 8. Mai 2013 16:11

Inzucht bedeutet Linienzucht, d.h. die Zuchtpartner haben zum teil schon in den Großelten- und Urgroßeltengenerationen gemeinsame Vorfahren. Das finde ich nicht gut, wenn man züchtet muß man halt Ahnenforschung nicht nur in Sachen Erbkrankheiten, sondern auch in Bezug auf die Ahnen und dann am besten schauen, daß mindestens in den ersten 5-6 Ahnengenerationen keine gemeinsamen Vorfahren vorhanden sind. Ich denke, wenn man enge Linienzucht verhindert, dann hat man schon einiges gewonnen. Und es ist ein Gerücht, daß Mischlinge gesünder sind, als Rassehunde

Ich denke mal, auch bei auf einer Insel isoliert lebenden Wolfsrudeln, wird da kein frisches Blut rein kommt, der Inzuchtkoeffizient recht groß sein und es müßte untersucht werden, wie es bei denen mit Erbkrankheiten steht. Denn Geburtenkontrolle ist ja nicht das Selbe, wie Verhinderung von Inzucht.
Es ist natürlich leider so, daß die Hunde heutzutage vielfach nicht mehr ihren ursprünglichen Bestimmung gemäß arbeiten können. Das bringt die Entwicklung leider so mit sich. Es ist denke, ich heute leider auch nicht mehr so leicht einen Hund zu halten, wenn man die, oftmals von der Presse geschührte Hysterie der Nichthundehalter sieht. Da muß leider der HUnd im Verhalten unauffällig sein, damit der Halter kein Spießrutenlauf hat.
Ich gebe dir recht Fritz, daß diese Anpassungsversuche heute leider vielfach zum Teil zu Übertypisierungen von Rassemerkmalen geführt hat.
Aber auch die Pariahunde, die du ansprichst, mögen zwar zuerst ohne menschliches Zutun entstanden sein, aber dann haben sie sich doch durch Selektion weiterentwickelt, indem man dann nur die Hunde, die die von den Menschen gewünschten Eigenschaften hatten, weiter verpaart hat.
Ich denke, was die Verbesserung der Rassen angeht, haben wir so langsam das Ende der Fahnenstange erreicht. Was jetzt geschehen sollte, wäre noch mehr auf Gesundheit zu züchten und bei bestimmten Rassen in Sachen Merkmalen wieder auf ein erträgliches Maß zurückzugehen.

Gruß Uta und die Viererbande
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