Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Kiara » Mo 23. Apr 2012 07:57

Die Wildschweine in Berlin halten übrigens nicht am Gartenzaun an, Elo. Da gab es schon manchen Garten, der ungewollt gepflügt wurde. ;)
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Isabel » Mo 23. Apr 2012 13:08

Vorgestern gab es in Seesen (Niedersachsen) einen "Wolfs-Infoabend", veranstaltet vom NABU. Ich war dort und habe mir einen sehr interessanten Vortrag von Herrn Bathen angehört, der Jäger und "Wolfsforscher" in der Lausitz ist. Entweder (was ich aber nicht vollkommen glauben will, weil er nicht den Eindruck machte, als wolle er sie Sache schönreden) hat er falsche Infos gegeben oder aber hier im Forum sind einige Beiträge überzogen oder nicht ganz wahrheitsgemäß!!!

Jankomir hat geschrieben: haben überhaupt keine Scheu vor Menschen und es ist überhaupt nicht niedlich, wenn mal so schnell 15 Schafe gerissen werden.

Vor allem frage ich mich, wie es sein kann, das es auf ein Mal in ganz Deutschland Wölfe gibt??? Welche Tiergärten machen denn da die Türe auf????

UND - wer garantiert, dass die nicht mit Schäferhunden o. ä. gekreuzt sind??


Herr Bathen hat z.B. ein von ihm aufgenommenes Video gezeigt, welches ganz deutlich darstellte, dass der Wolf, der darauf zu sehen war, eindeutig Respekt vorm Menschen hat und zu 0% an einer Begegnung interessiert war.
Herr Bathen sagte, dass es unglaublich schwierig sei, Wölfe zu beobachten und es nur selten gelingt, Filmaufnahmen oder längere Beobachtungen auf die Beine zu stellen.
Eine Statistik zeigte, dass die Risse an Haus- und Nutztieren deutlich zurück gegangen ist und in einem Jahr (welches weiß ich nicht mehr) insgesamt 16 Tiere betraf. In jedem zweiten Fall, zu dem die Gutachter gerufen werden, handelt es sich NICHT um einen Todesfall durch den Wolf.
Soweit ich das verstanden habe, wird der Schaden nur ersetzt, wenn die Schafe oder Ziegen den Richtlinien des "Schutzprogramms" entsprechend gehalten wurden. Einen Unterschied zwischen gewerblicher und privater Haltung hat der Redner nicht genannt.

Kerstin, was meinst du mit "das es auf ein Mal in ganz Deutschland Wölfe gibt"????

Soweit ich weiß, wurden durchaus mal einzelne Wölfe in verschiedenen Gebieten gesichtet. Das rührt daher, dass natürlich der Nachwuchs der Wölfe in der Lausitz oder auch der aus benachbarten Ländern nach 1-2 Jahren abwandert, um eigene Reviere und Familien zu gründen. Da Wölfe, wie du sicher weißt, pro Tag mehrere Kilometer und bei so einer "Abwanderung" sogar insgesamt mehrere 100 oder sogar 1000 Kilometer zurück legen, ist es garkein Wunder, dass auch in anderen Ecken von Deutschland Wölfe auftauchen.
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Gudrun » Mo 23. Apr 2012 19:47

Hallo auch,

eine Meldung, die mich heute sehr betroffen gemacht hat:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,829172,00.html

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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon ShortysFrauchen » Di 24. Apr 2012 09:45

Ich habs auch in den Nachrichten (TV) gesehen! :(

http://nachrichten.rp-online.de/regiona ... -1.2804610
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon colito » Di 24. Apr 2012 18:56

betroffen macht mich das auch,

aber genauso wie bei jeden hund, der mal ausgebüchst war und ist erschossen worden,
weil wenn es hunde aus familie, versichert sind, würde auch der fall bezahlt.

ich meine ich mag ja meine jäger, aber es gibt leider hier auch auch welche im nächsten landkreis und die haben das frauli, 2 monate im internet, mit tasso plakaten suchen lassen, bis sich einer mal beim bier verquatscht hatte, das der hund eigentlich schon am gleichen tag, wie ausgebüxt erschossen wurde, weil angeblich jagend, das fand ich abartig.

will ja nicht sagen, das war jetzt ein jäger, aber sieht ja schon so aus und wie gesagt, ich mag die, die ich kenne, aber da gibt es auch leider schwarze schafe.

könnte ja sagen, vielleicht war juan carlos da, elephant.. wolf...nein nur makaberer spass

trotzdem würde mich interessieren, was kerstin sagt, weil die wohnt glaub ich als einzige von uns da, wo es wirlich sowas gibt und ich denke da können wir ehrlich nicht mitreden, weil vor der tür ist anderes wie mal hören.

jo, evelyn mit den wuzzis das weiss ich, werden auch gerne gefüttert, das ist auch schlecht, aber naja, irgendwie scheint zu klappen, oder ???

liebe gruesse

elo
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Gudrun » Mi 25. Apr 2012 08:20

Hallo nochmal,

es war ein 71-jähriger Jäger, der den Wolf für einen Hund gehalten hat:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 51,00.html

Jetzt sollten wir Hunde- und Katzenbesitzer einmal mehr eine Änderung der Jagdgesetzgebung fordern, denn nicht nur die Wildkatze, sondern auch die Wölfe als zweite streng geschützte Tierart sind durch Verwechselung massiv gefährdet! In der Slowakei hat es vor kurzem diesbezüglich eine Gesetzesnovelle gegeben. Dort dürfen Katzen gar nicht mehr und Hunde nur noch ganz ausnahmsweise geschossen werden. Haben sie ein Halsband an, schon nicht mehr.

VG Gudrun
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Mini » Mi 25. Apr 2012 11:33

Vielleicht sollten die Hunde- und Katzenhalter versuchen ihre Tiere vom hetzen abzuhalten bevor wieder auf die bösen Jäger geschimpft wird...

Ich will die Tat nicht rechtfertigen (im Gegenteil), aber wer mal zugesehen hat wie eine Ricke notgetötet werden musste nachdem sie von einem Hund gehetzt wurde und beim Sprung über den ev rettenden Wildzaun sich verfangen denkt ev noch einmal anders darüber nach wie weit Praxisgerecht die Regelung für Jäger ist, hetzende Hunde erst einmal "laufen zu lassen" weil sie den Besitzer informieren müssen, verwarnen etc denkt sicher noch einmal anders darüber nach.
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Fritz » Mi 25. Apr 2012 14:50

Hallo .

Mir kommt die Jägerschaft vor wie eine sektirerische Gemeinschaft ,
die ihr Tun mit kultische Handlungen feiern und sich einer Sprache bedient,die ihr Handeln verharmlost .

Aus ihrem ursprünglichen Bestreben steht die kunstvolle, sportliche Tötung der Tiere
im Vordergrund ( waidgerecht ) und nicht unbedingt der schnelle ,schmerzfreie ,humane Tot .
Grausame Jagdmethoden ,wie Hetzjagden oder Fangeisen sind nur durch den Druck von außen eingeschränkt worden . Der Abschuß von Hunden und Katzen ist für Jäger auch nicht unbedingt ein Akt der Humanität , sondern eher das Bestreben Jagdkonkurrenten aus zu schalten .

Seit langem schon versuchen die Jäger auch den Wolf unter das Jagdrecht zu bekommen ,
um ihren Einfluß, ihre Kontrolle, ihre Hege u. Pflege auch hier geltend machen zu können .

Der Kampf der Jäger um ein gutes Image neben dem NABU - Naturschutzbund Deutschland e.V.
ist hier wohl sehr wichtig , schließlich wollen sie ja nicht als Bären und Wolfsmörder gelten ,
sondern als die Hüter ,Verwahrer und Verwalter der Natur gesehen werden .

Fritz.
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Mini » Mi 25. Apr 2012 15:57

Ochnöööö, Bitte jetzt nicht wieder diese "Alle Jäger sind böse"-Diskussion.

Fritz, hast du schonmal einen Jäger live erlebt? Warst schonmal bei einer Jagd dabei?
Wenn du auf einem Hochstand sitzt und ein Wild ansprichst (schaust ob es eines derer ist die du schießen kannst) dann ist da kein Hochgefühl, kein sportlicher Hintergedanke sondern eine Menge Verantwortung! Nämlich die das Tier von jetzt auf gleich zu töten, ohne es leiden zu lassen und ohne das Fleisch unbrauchbar zu machen.
Natürlich gibt es auch schwarze Schafe unter den Jägern die den Finger nicht gerade lassen können. Aber mich nervt es ehrlich gesagt wenn manche (und meist sind es die die draussen und er Natur kaum anzutreffen sind und noch nie einen Jäger zu Gesicht bekommen haben) auf den Jägern rumhacken und sie als "Sporttöter" hinstellen die wild im Wald umherballern und das süße Bambi töten (wohlgemerkt, wenn der Jäger wild umherballert ist kein Wild mehr da...), nur um sich dann abends das Schnitzel reinzuziehen das in sicher nicht Artgerechter Haltung, mit ausreichenden Sozialkontakten und an frischer Luft aufwachsen durfte, nicht natürliches Futter zu fressen bekam und unter nicht wirklich humaner Tötungsmethode gestorben ist.

Fritz hat geschrieben:Seit langem schon versuchen die Jäger auch den Wolf unter das Jagdrecht zu bekommen,...

Wo hast du denn die Fehlinfo her???

Und Hunde und Katzen gelten nicht als Jagdkonkurrenten, sie schaden einfach dem Wild (und ja, auch eine Katze die nur aus Spaß Vögel fängt). Das der Abschuss wildernder Hunde und Katzen nur im extremsten Ausnahmefall gerechtfertigt ist steht auf einem anderen Blatt
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon colito » Mi 25. Apr 2012 19:26

also, da muss ich total recht geben, ich habe das auch mal geschrieben und bin auch der meinung.

ein tier artgerecht aus dem normalen leben zu erschiessen, aus gründen die vielleicht allen von uns klar sind, ist wesentlich humaner wie das schwein/rind was extrem leiden muss, bis es mal auf unserem brötchen ist und ich rede auch von verantwortungsvollen jägern, die habe ich hier auch und mag sie sehr !!!!!

aber es gibt halt auch solche, wie dieser, er meint es ist ein hund, ballert ihn um UND.. lässt ihn liegen, einfach so (hätten spaziergänger ihn nicht gefunden, hätte die natur getan und er wäre nie in der not gewesen zu sagen, ich war es)

das ist nicht schoen für den wolf, aber auch nicht für besitzer von hundis, die nicht die kleinen kitzen umbringen sondern einfach 2 stunden durch einen wald laufen, wo KEIN tier erlegt wurde, weil das hätten die ja dann eventuell gefunden, er wurde nicht gesehen, das er gewildert hatte, aber er sah so aus...

das finde ich ein NOGo, beides, wenn sie erschiessen, sollen sie wenigstens das tier mitnehmen und der familie sagen, das ist jetzt tod...warum auch immer..


wolf hatte keine familie, aber das tut mir leid und er hat ihn auch nicht beim jagen gesehen, oder ???
sondern nur vermutet....schmutzig, pfilzig.. tut was

ganz schade, aber wie immer....aber gott seid dank nur bei so wirren von der jägerschaft

elo
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