Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Jankomir » So 29. Apr 2012 11:22

Fritz, ich lebe mitten im Wolfsrevier und das ist jetzt kein Jägerlatein.
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Fritz » So 29. Apr 2012 14:33

Jankomir hat geschrieben:Fritz, ich lebe mitten im Wolfsrevier und das ist jetzt kein Jägerlatein.


Warum auch nicht , das glaube ich Dir ohne weiteres .

Doch wie steht es mit diesen 5 Aussagen von Dir :


1 . So schnell breiten sich die Rudel nicht aus, weil nur die männlichen Nachkommen nach 2 Jahren abwandern. So viele Rüden waren gar nicht dort im Rudel. Und -wo kommen dann die Weiber her - hä?

Ich denke ,auch weibliche Wölfe wandern ab . :roll:

2. Zur Hund/Wolf Begegnung...wenn ein Wolf auf einen Hund trifft wird er diesen sofort töten weil er ihn zwar noch als Konkurrenz ansieht aber sich nicht mehr mit ihm verständigen kann...Wölfe haben eine viel differenzierte Kommunikation die unsere Hunde verlernt haben.

Wie mir bekannt ist ,gibt es auch Wolfsfähen , die sich mit Hunden paaren. :roll:

3. Der Wolf rottet übrigens das Wild nicht aus. Das Wild steht dann zusammen in großen Rudeln und es entstehen dadurch imense Schäden auf dem Feld und auch im Wald .
Aber, die Jäger hier gehen in einem Feldrevier jagen und müssen Wildschaden abwehren.
Aber mit wie viel Liebe gerade die alten Jäger hier von ihrem Wild sprechen, wie sie es hegen und vor allem, wie sie in der Notzeit, die vor 2 Jahren war, sich um das Wild gekümmert haben. Das find ich einfach toll. Es gibt solche und solche Jäger - überall.

Ich meine ,wenn Jäger das Wild durch den Winter füttern , kommt es zu einem unnatürlich hohem Wildbestand ,
der durch erhöhten Abschuß von den Jägern wieder korrigiert werden muß . :roll:
Dieses ist auch beabsichtigt , Jäger wollen möglichst fiele Abschüsse haben , die Liebe geht auch bei Jägern durch den Magen . :roll:
Leider ist die Selektion durch den Jäger aber zweifelhaft , Wölfe erbeuten immer nur die schwächsten Tiere und sorgen dadurch immer für einen gesunden Wildbestand . :roll:

4. Wölfe, die gesund sind, haben eine Scheu vor den Menschen. Was ist aber ist aber mit Wölfen, die krank und verletzt sind. Bei zu vielen regelt das ja oft die Natur. Ein verletzter Wolf oder ein Wolf, der am Stück ist wird sehr wohl auch einen Menschen angreifen.

Diese Aussage halte ich für verkehrt . Wo hast Du so etwas gehört ? :roll:


5. Nicht, das wir uns falsch verstehen, mich fasziniert das Tier, rein aus der Liebe zur Natur herraus. ABER - in unseren dichtbesiedelten zivilisierten Gebieten hat es keinen Sinn, solche Tiere unkontrolliert vermehren zu lassen. Wir sind nunmal nicht mehr im Mittelalter.

Auch diese Vorstellung ist nicht richtig , auch Wölfe sind in der Lage sich anzupassen . :roll:

Fritz .
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Hansini » So 29. Apr 2012 14:51

Off Topic. Was haltet Ihr davon?

http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=544
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Jankomir » So 29. Apr 2012 18:14

Ja, so ähnlich erzählen die es vom Wolfsbüro.

Die Rudel hier sind alle Familienverbände.

@Fritz, Deine Stänkerei kannste lassen. Aussagen, die Du aufführst hab ich teilweise gar nicht getroffen, sondern andere Forenmitglieder.

UND: Die Jäger füttern nicht das ganze Jahr. Die haben das letzte Mal vor 2 Jahren gefüttert, weil da der starke Winter war und die Untere Jagdbehörde das erlaubt und befürwortet hat. Da wurde aber nicht gefüttert, um irgendwas zu schießen und auch nur das lebensnotwendige, dem Wild sollte über den ausgesprochen harten Winter geholfen werden. Das ist bekanntlich ja verboten, das Wild zu füttern und dann tod zu schießen. Es gibt sogenannte Ablenkfütterungen, die man im Wald in der Nähe von Maisfeldern macht, um Wildschaden abzuwehren. Da darf dann aber nicht geschossen werden.

Du kannst auch sicher davon ausgehen, das Dir in Hamburg kein Wolf in den A.. beisst. :roll:

Wölfe erbeuten überhaut nicht nur schwache und alte Tiere. Ich kann ja in Zukunft mal die Fotos vo den Rissen rein stellen. Lecker!
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon kia » So 29. Apr 2012 18:54

das ein wolf einen hund töten würde hab ich gesagt. natürlich kommt sowas vor aber extrem selten..da wölfe ein anderes paarungsverhalten haben. und eine wölfin die in einem rudel lebt würde höchst wahrscheinlich niemal von einem hunde gedeckt werden können.es gibt auch Löwinen die eine antilope adoptieren aber du würdest trotzdem nicht sagen das löwen keine antilopen töten würden... ausnahmen bestätigen die regel!
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon colito » So 29. Apr 2012 20:05

also, ich finde das von kerstin schon mal klasse, alle erzählen, machen tun und da ist mal jemand der lebt damit und das finde ich supi... danke schoen !!!!

also, mir begegnen hier die sonderbarsten tiere der natur, ich wohne aber auch sehr sehr einsam auf meine buschi wegen, natürlich würde ich mal sagen, wenn mir der wolf begegnet, würde ich natürlich sofort sagen, hallo wir müssen hier unbedingt mal BUSCHI gehen... ..... :lol: habe ich natürlich bei der bache mit drei kleinen auch probiert, aber sie hat mich halt angesehen, wie.......mausi, du verlierst und deine hundis auch.....

naja, ich bin dann lieber fast in bach....

nein das soll nur witzig sein, ich verstehe das nicht.

da haben wir jemanden der kann uns berichten, ob jetzt positiv oder negativ und dann stellt man dann alles in frage ???? wer hat den jetzt die wölfe, wir oder da wo sie jetzt sind.

ich möchte mehr darüber erfahren und zwar nicht in vermutungen, wie das passiert, warum das nicht sein soll oder warum doc h, sondern wie es eben halt ist.

und danke kerstin, bin bestimmt kein fachmann, aber ich höre gerne zu und lerne dabei

und ich denke einfach lasst doch mal erzählen und nicht immer nur drauf und nörgeln und besser wissen.



elo und auch meine hundis lernen gerne......

besonders elo muss auch wieder brav sein, weil ab 01.mai beginnt wieder jagdsaison :oops:
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Jankomir » So 29. Apr 2012 22:04

Fritz, eins vergisst Du in Deinen Träumerein.

Danke Elo.

@Fritz. Wild ist sehr geschmackvolles, biologisches Fleisch. Davon lebt auch eine ganze Industrie, oder bevorzugst Du die Schweine aus der Massentierhaltung :roll:

Wir leben hier in einer sehr armen Gegend, da ist das Wild und die Jagd für manchen eine Einnahmequelle.

Das ist nunmal so, das die Naturschützer auch alles rosa und schön sehen. Hier muss das Für und Wider abgewägt werden und ehrlich geblieben werden. Hysterie bringt keinen was, nur Ehrlichkeit. Hier sind viele Waldbauern, die haben ihren Wald vollfinanziert und leben davon - auch von der Jagd, die sie teilweise verpachtet haben. Wir haben einen Forstbetrieb, also direkten Kontakt. Da geht es auch um das Überleben. Das meine ich mit Zivilisation.

Gejagd wurde schon, als die Urmenschen noch mit Keulen rumliefen. Es ging um das Überleben. Ihr regt Euch über Massentierhaltungen auf und esst aus Protest kein Fleisch, aber aus der Natur zu schöpfen, geht auch nicht. Wenn wir Fleisch und Wurst vom Wild essen, dann ist das so was von bio.. Die Bauern hier ringsrum spritzen alle nicht und düngen alle nicht und im Wald wird ja gleich gar nicht gedüngt. Also das Fleisch kannst Du wirklich essen.

Wir schützen den Lux, den Wolf, den Adler, alles toll - und alles kann man nicht essen. Übrigens, jetzt setzen die Ricken bald ihre Kitze. Den ersten Riß werde ich dann mal ganz toll fotografieren und veröffentlichen. Und ein Wolf tötet nicht schnell und schmerzlos, wie die Kugel. Da schreien die Kitze, wie die Kinder - und wir hören das!!!

Kia, in der Lausitz ist es die Regel, das die Hunde, die auf Jagden eingesetzt werden, nicht vollzählig wieder kommen. Siehe Zeitschrift "Unsere Jagd" in der aktuellen Zeitung. Ich staune immer, das es überhaupt noch Jäger gibt, die mit ihren Hunden nachsuchen. Und eine schnelle Nachsuche ist so wichtig, damit das Wild, das angeschossen oder angefahren wurde, schnell erlöst wird von seinen Qualen. Wenn der Wolf am Stück ist, kennt er kein Pardon und die Hunde sind unerfahren. Genauso kann es aber sein, das der Hund den Wolf trifft und wieder umdreht. Es kommt ja oft auch noch auf die Konstelation Rüde und Hündin oder Rüde und Rüde an. Rüden untereinander krawallen ja eher. So ist das auch beim Wolf. Wir hatten sie im Herbst und Winter direkt um das Dorf. Da ist meine Nele oft einfach nicht weiter gegangen. Sie hat es gewittert und Gefahr gespürt und wir sind umgedreht. Im Moment sind die Wölfe mehr im Nachbardorf. Da strolchen sie immer um den Kuhstall und wollen an die Kälber.

Viele Grüße
Kerstin
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Tenni » Mo 30. Apr 2012 00:34

ich leb in der großstadt und in nicht so verträumt :mrgreen:

also ich kannmir gut vorstellen, dass in dicht besiedelten gebieten, es problematisch ist mit den wolf. mir war allerdings garnicht bewusst wie dich die lausitz besiedelt zu sein scheint

dass es nicht problemlos sein wird war wohl vielen klar. jedoch finde ich schon dass trotz der nachteile, der wolf geschützt gehört.
ich hab jetzt noch nicht gehört dass es angriffe auf menschen gab?, dass die wölfe aufs vieh gehen werden war doch abzusehen,leichte beute. (und jo wölfe töten mehr als sie brauchen und töten nicht nur schwache tiere. auch wölfe verfallen in ne "blutrausch" und töten was sich ergibt ud dann reißt der schon mal 10-20 schafe)
aber ich hab oft gelesen dass leute in anderen lndern sich mithilfe von herdenschutzhunden sich vor sowas schützen.
wird das bei euch auch praktiziert kerstin?
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Re: Ein Wolf im Harz - mindestens einer

Beitragvon Jankomir » Mo 30. Apr 2012 07:13

Tenni hat geschrieben:ich leb in der großstadt und in nicht so verträumt :mrgreen:

also ich kannmir gut vorstellen, dass in dicht besiedelten gebieten, es problematisch ist mit den wolf. mir war allerdings garnicht bewusst wie dich die lausitz besiedelt zu sein scheint

dass es nicht problemlos sein wird war wohl vielen klar. jedoch finde ich schon dass trotz der nachteile, der wolf geschützt gehört.
ich hab jetzt noch nicht gehört dass es angriffe auf menschen gab?, dass die wölfe aufs vieh gehen werden war doch abzusehen,leichte beute. (und jo wölfe töten mehr als sie brauchen und töten nicht nur schwache tiere. auch wölfe verfallen in ne "blutrausch" und töten was sich ergibt ud dann reißt der schon mal 10-20 schafe)
aber ich hab oft gelesen dass leute in anderen lndern sich mithilfe von herdenschutzhunden sich vor sowas schützen.
wird das bei euch auch praktiziert kerstin?


Bei uns sind bei den riesigen Schafherden auf den Heideflächen Herdenschutzhunde und die sind eingezäunt. Wir haben hier ja rechts und links riesige Heideflächen (größtes Heidevorkommen in Europa - größer als die Lüneburger Heide.

Wenn dann in diesen Herden Risse sind, sind es dann gleich mal 10-15 Stück. Da bekommt der Schäfer dann Entschädigung. Aber das ist wirklich selten.

Ich bin gespannt, was der Bartolek Freitag sagt. Bei der Veranstaltung sind ja dann nicht nur die Naturschützer da, sondern auch mal die, die wirklich betroffen sind, die Nutztierhalter und Jäger und Waldbauern.

Viele Grüße
Kerstin
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