zweifelhafte Hundebegegnung

zweifelhafte Hundebegegnung

Beitragvon Usostus » Do 27. Dez 2018 23:57

Wir hatten heute eine Hundebegegnung, da ist mir himmelangst geworden....und hinterher kam die eiskalte Wut.
Wir hatten heute Nachmittag unsere Enkelin (6 Monate) zum Babysitten. Das Wetter war schön und so hab ich die Kleine in die Bauchtrage gepackt, wir haben die Hunde geschnappt nen ausgedehnten Spaziergang gemacht.
In einem kleinen Wäldchen haben wir dann gesehen, dass vor uns eine Frau mit 3 Hunden lief...zwei große Hunde, einer davon mit nem Rolli am Hinterteil und nem kleinen Hund. Der gesunde große Hund schnüffelte ohne Leine durchs Gelände, was ja auch ok ist. Wir haben unsere Felnasen rangerufen und angeleint. Der nicht angeleinte Hund vor uns drehte sich schon immer um, schaute nach uns und knurrte, die Frau beachtete das allerdings nicht im geringsten. Also sind wir langsamer gelaufen und letztlich stehen geblieben. Die Frau schwenkte dann mit ihren angeleinten Hunden auf eine Kuhweide ab und hatte alle Augen auf ihren Rolli-Hund, dessen Gefährt mächtig am kippeln war. Ihr dritter Hund nutzte das aus und kam auf uns zugestürmt...wild bellend....mir wurde himmelangst weil ich ja nun meine Enkelin in der Trage hatte. Der Hund stand nun vor uns, knurrte, fletschte die Zähne und machte richtig Krawall. Also hat mein Mann kurzerhand unsere Hunde von der Leine abgemacht und der Frau zugerufen, sie möge ihren Hund bitte ranrufen. Meint die:"Das kann ich nicht." dreht sich rum und geht. Zweimal rief sie ihn zwar halbherzig, aber als Hund hätte ich auf das Gesäusle auch nicht reagiert. Sie kümmerte sich lieber um ihren Rolli-Hund. Irgendwann meinte sie noch, wir sollen ihrem Hund Angst machen, dann geht er weg. Ja klar.....wenns dumm läuft, hängt der uns dann am Bein.
Unsere Hunde haben sich derweil immer vor uns positioniert und den fremden Hund ruhig aber bestimmt auf Abstand gehalten....irgendwann ist er dann abgetrabt.
Ehrlich....das war mal ne wirklich heftige Erfahrung.....ein Frauchen ohne Plan und Anstand mit einer großen Portion Dummheit....da geht einem die Hutschnur hoch.
Leider kenne ich diese Dame samt ihren Hunden nicht, ansonsten hätte ich der mal nen persönlichen Besuch zu Hause abgestattet.....hier im Dorf kennt man ja alle Hundebesitzer.
Wenn der Hund nicht auf Rückruf reagiert, muss ich ihn eben grundsätzlich anleinen oder achtsamer sein, wenn ich ihn laufen lasse. Und dann desinteressiert weiterlaufen.....das geht einfach mal garnicht bei einem Agrohund. Hätte ich meine Enkelin nicht dabei gehabt, wäre ich hinter der Dame hergeflitzt....war mir aber mit Baby doch zu heikel.
In so einem Fall befürworte ich dann den Hundeführerschein für alle.
Usostus
 
Beiträge: 185
Registriert: Do 17. Nov 2016 07:16

Re: zweifelhafte Hundebegegnung

Beitragvon Petra-Kid » Fr 28. Dez 2018 12:22

Das tut mir leid, denn solche schlimmen Erlebnisse benötigt kein Mensch :twisted:
Leider gibt es immer mehr Hundehalter, denen es völlig egal zu sein scheint, was ihre "der-tut-nix" tun und lassen. Sie gehen einfach weiter ....

Glaube mir, von solchen Menschen habe ich inzwischen die Nase voll. Wir haben jetzt unseren 4. Hund und in über 42 Jahren eigener Hundehaltung habe ich so viele schlimme Erlebnisse gehabt, ich könnte Bücher darüber schreiben :roll: Alleine in diesem Monat wurde sogar unser friedlicher kleiner Japan Spitz bereits 3 x !!! gebissen. Zum Glück ohne Entzündungen oder TA-Besuche, aber beim letzten Mal biss ihn ein großer brauner Labrador sozusagen im Vorbeigehen mal kurz in den Kopf und verletzte ihn direkt unter dem Auge bzw.der Gegenbiss war hinter dem Ohr. Mika (gut 9 kg) hatte sich sofort ergeben und lag auf dem Rücken. Die Besitzer schauten nur böse auf uns!! und liefen rasch weiter. Mika war im Spiel mit zwei Hunden (Rüde und Hündin) und war abgeleint, da wir uns am Hundestrand befanden ...

Wie gesagt : körperlich ist alles verheilt, aber seelisch hat er jetzt auch was abbekommen und traut keinem größeren Hund mehr, bis er sicher sein kann, dass dieser nicht gleich beißt. Schade :(

Liebe Grüße
Petra

PS: Wenigstens bist du mit Enkelchen nicht noch gestürzt :x
Petra-Kid
 
Beiträge: 199
Registriert: Do 15. Jan 2009 19:31

Re: zweifelhafte Hundebegegnung

Beitragvon Usostus » Fr 28. Dez 2018 14:44

Achherrje....da sind wir ja hier im Dorf noch gut dran, wenn ich das lese. :o
Das ist ja der absolute Horror. Ich glaube, ich würde da jedes Mal bei der Polizei ne Anzeige machen....wobei das letztlich auch nix nützen wird. Und da rege ich mich schon auf, wenn ich von Hundehaltern angepöbelt werde, weil ich den gleichen Weg wie die benutze und sie ihren Hund kaum halten können...zu Beißattacken kams gsd noch nie.
Meine Güte, was ist denn nur mit den Leuten los....da ist ja null Gewissen vorhanden..... :o
Ich kann mir gut vorstellen, dass ein kleiner Hund, wie dein Mika dann irgendwann komplett misstrauisch ist....und dann heißt es wieder, dass die kleinen Hunde miese kleine Kläffer sind....boh sowas macht mich einfach nur wütend.

Da hast du recht, ich bin heilfroh, dass meinem Enkelbaby nix passiert ist.
Usostus
 
Beiträge: 185
Registriert: Do 17. Nov 2016 07:16

Re: zweifelhafte Hundebegegnung

Beitragvon Fritz » Mo 31. Dez 2018 13:14

Hallo,
ich denke, jeder Hundehalter kann zu diesem Thema seinen Beitrag liefern,
aber gerade mit kleinen Kindern, ist das gegenseitige Verständnis mit manchen Hundeführern
häufig problematisch.
Leider sehe ich nicht wirklich eine Lösung, um hier ein beiderseitiges Verständnis zu bekommen,
Hundeführerschein mag ein Anfang sein, doch um eine endgültiges, befriedigendes Miteinander
zu erreichen, müßen dazu bestimmt noch andere Maßnahmen gefunden werden. :?
Neben allgemein ignoranten Hundebesitzern,gibt es auch die Hunderetter, die sich zur Aufgebe
gemacht haben, möglichst viele Problemhunde in ihre Obhut zu nehmen, aber nicht die Qualifikation
besitzen, um auch solche Hunde zu beherrschen, doch den Anspruch haben, daß alle Menschen
in ihrer Umgebung Rücksicht auf sie nehmen müssen.

Ich bin darum der Meinung, man sollte auch Tierasyle, Tierschutzorganisationen,
oder Vereine von Auslandstierschützern und Hunderettung in die Verantwortung nehmen,
wenn diese ihre Problemhunde bei uns, irgendwelchen unbedarften Menschen überlassen :!:
Dieses ist häufig im höchsten Maße verantwortungslos und aus meiner Sicht, im Vergleich
zu den Listenhunden, ein wesentlich größeres Problem :!:

Fritz.
Fritz
 
Beiträge: 1813
Registriert: So 31. Jul 2011 20:00
Wohnort: Hamburg

Re: zweifelhafte Hundebegegnung

Beitragvon Fritz » Mo 31. Dez 2018 18:58

jo :roll:
Fritz
 
Beiträge: 1813
Registriert: So 31. Jul 2011 20:00
Wohnort: Hamburg

Re: zweifelhafte Hundebegegnung

Beitragvon Usostus » Mo 31. Dez 2018 20:21

Fritz...da geb ich dir recht.....ich sehe die Tiere aus dem Auslands-Tierschutz als großes Problem. Wir haben da ja schon selber damit zu kämpfen gehabt.
Unser ländliches Tierheim arbeitet eng mit dem Tierschutz in Rumänien zusammen. Entsprechend werden wirklich viele Hunde von dort hierher geholt....regelmäßig. Welpen, alte Hunde, kranke und behinderte Hunde. Alle haben eine Vergangenheit und Niemand kennt diese wirklich. Also ist so ein Hund immer ein Überraschungspaket. Wenn man aber mal genau darüber nachdenkt, bezweifle ich, dass ein Leben hier für die Hunde tatsächlich als angenehm empfunden wird. Zumeist waren sie Straßenhunde oder haben im Zwinger gelebt als Wachhund.....wenig Kontakt zu Menschen, sich selbst überlassen.
Dann kommen die Tiere hierher, werden in den Tierheimen in warme Käfige gepackt, gefüttert und bekommen hin und wieder Auslauf. Das mag noch angenehm sein. Plötzlich kommt da aber ein Mensch und nimmt dem Hund jegliche Freiheit, indem er ihn an einer Leine führt, die Richtung vorgibt, ihn in eine Wohnung sperrt und zu festgelegten Zeiten Futter gibt und zu allem Elend auch noch Gehorsam fordert. Das führt immer unweigerlich zu Problemen.
Bei kleinen Hunden mag das noch gehen....wir haben so eine kleine Maus aus Spanien. Sie hat ewig gebraucht, bevor sie ihr Geschäft auf der Wiese gemacht hat, kläfft alles Fremde an und kann Frauen nicht leiden. Das hat sich in den letzten 12 Jahren, die wir sie haben, auch kaum geändert. Grundsätzlich ist sie aber ein liebenswertes Tierchen, die Niemanden etwas tut.....sich eher verzieht, wenns zu viel wird.
Was ist aber mit großen Hunden, die sich bis dato ihr Leben lang durchkämpfen mußten....mit Einsatz ihrer Zähne? Die machen das bei jeder Gelegenheit wieder. Da braucht es viel Geduld und Erfahrung. Ein Hinweis, dass eine Hundeschule besucht werden sollte, ist da auch nicht hilfreich, denn auch viele Trainer geraten bei diesen Tieren an ihre Grenzen. Wenn dann beim Besitzer keinerlei Erfahrung vorhanden ist, ist die Problematik vorhersehbar.
Wenn wir uns schon diese Problemhunde aus dem Ausland ins Land holen, sollten die Tierschutzorganisationen auch erfahrene Hundetrainer beschäftigen, die diese Tiere auf das Leben in Familien vorbereiten und entsprechend erziehen. Dann lieber weniger Hunde "retten", diese aber nachhaltig hier eingliedern. Alles andere ist in meinen Augen falsch praktizierter Tierschutz und wird für sogar gefährlich. ...das hab ich ja nun erlebt, Petra hats erlebt.....die meisten Hundehalter werden schon derartige Erfahrungen gemacht haben.
Auch wenn die Züchter oft verteufelt werden......lieber einen wirklich guten Züchter suchen und sich einen gut sozialisierten und geprägten Welpen dort holen....da hat man mehr Freude dran.
Wir holen jetzt von unserer Colliezüchterin wieder einen Welpen....sie hat am 12.12. einen Wurf bekommen....da weiß ich aber definitiv, was ich bekomme.
Usostus
 
Beiträge: 185
Registriert: Do 17. Nov 2016 07:16

Re: zweifelhafte Hundebegegnung

Beitragvon Lion23 » Di 1. Jan 2019 16:08

Oh man, das klingt ja nach großer Inkompetenz...zum Glück ist alles gut gegangen! Man muss beim Gassi-Gehen halt immer vorrausschauend laufen und versuchen, solche Begegnungen zu vermeiden :/
Lion23
 
Beiträge: 16
Registriert: So 2. Dez 2018 11:51

Re: zweifelhafte Hundebegegnung

Beitragvon Usostus » Di 1. Jan 2019 16:26

Lion...ich gehe immer aufmerksam mit meinen Hunden. Ich lasse sie gerne ohne Leine in Ruhe schnüffeln....da muss man einfach immer schauen, was vor und hinter einem passiert. Einfach schon aus dem Grund, weil ich die Hunde immer anleine, wenn Radler, Spaziergänger und vor allem Gassigänger kommen.
Meine Hunde tun Niemanden etwas, aber es gibt genug Leute, die einfach Angst haben, Jogger und Radfahrer sind auch dankbar, wenn die Hunde angeleint sind....es ist einfach für ein respektvolles Miteinander enorm wichtig.
Es klingt blöd, aber ich gehe immer davon aus, dass andere Hundehalter genauso denken. Besagte Halterin sah das aber offensichtlich komlett anders. Die Dame war nicht im geringsten aufmerksam, sonst hätte sie bemerkt, dass ihr einer Hund sich immer umgeschaut hat. Was will man da machen, außer stehen bleiben und warten?
Ich bin aber auch nicht gewillt, mir ständig von anderen Hundehaltern erklären zu lassen, wo ich mit meinen Hunden langzulaufen habe, weil deren Hunde null Erziehung haben und austicken, wenn ich mit meinen vorbeilaufe. Ich hab mich schon im Wald verlaufen, weil ich so einem Wunsch nachgekommen bin.
Usostus
 
Beiträge: 185
Registriert: Do 17. Nov 2016 07:16

Re: zweifelhafte Hundebegegnung

Beitragvon Fritz » Sa 5. Jan 2019 14:25

:P
Fritz
 
Beiträge: 1813
Registriert: So 31. Jul 2011 20:00
Wohnort: Hamburg


Zurück zu Sonstiges

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron