Schutzgebühr

Re: Schutzgebühr

Beitragvon Kiara » Sa 12. Apr 2008 16:54

Leider ist Geld in unserer Gesellschaft so mächtig, dass man damit tatsächlich oft versichern will, dass die Hunde oder andere Tiere es auf Dauer gut haben werden. Die Schutzgebühr deckt nicht nur Tierarzt- und Futterkosten ab, sondern soll dem Hund auch einen bestimmten Wert geben. Oder andersherum: Es soll sich keiner "mal eben so" einen Hund anschaffen.

Natürlich ist es traurig, andererseits kann ich diese Denkweise gut nachvollziehen. Schließlich braucht man auch für einen Hund gewissen Rücklagen, gerade wenn er krank werden sollte. Es ist doch schrecklich für einen Hund, der vielleicht Alterswehwehchen bekommt, dann abgeschoben zu werden. Womit ich nicht sagen will, dass nur Reiche Hunde haben sollten - dann hätte ich auch keinen ;) Zudem hat die Schutzgebühr meines Wissens nach auch etwas mit der rechtlichen Perspektive zu tun, dazu bin ich mir aber nicht sicher.
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Re: Schutzgebühr

Beitragvon Gudrun » So 13. Apr 2008 16:46

Hallo Tolico,

es geht bei der Schutzgebühr weder um eine Aufwandsentschädigung, noch um eine Spende. Der Preis soll einfach so hoch sein, dass es sich nicht lohnt, für Tierversuchszwecke das Tier einzukaufen. Da sollen auch bis zu 300 Euro pro Hund schon bezahlt worden sein, nur, damit ein bestimmter Versuch durchgeführt werden kann. Was Dir die Interessenten erzählen, die Du ja gar nicht kennst, kann voll gelogen sein, nur, damit Du den Hund an sie abgibst. Andererseits züchten die meisten Labors ihre eigenen Hunde, weil es halt billiger ist und zudem die bei gleichen Bedingungen aufgezogenen Hunde auch aussagekräftigere Testergebnisse liefern.

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Re: Schutzgebühr

Beitragvon Melle&Kira » So 13. Apr 2008 18:06

ich kenn einen der wollte ein westie aus dem tierheim holen.
er selbst ist nicht betucht aber das tierheim wollte für den kleinen 600€ schutzgebühr haben . und da er zur miete wohnt, kinder und frau hat, er arbeitet sie nicht, hat er den hund nicht bekommen weil er kein haus mit garten hat und er unregelmaesige arbeitszeiten hat, das würde dem hund nicht zu gute kommen. würde er aber auch nicht arbeiten gehen waere es ja genau so schlecht.
wenn ich nicht selbst dabei gewesen waere, haette ich es ihm nicht geglaubt.
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Re: Schutzgebühr

Beitragvon MacHovi » So 13. Apr 2008 23:52

das tierheim wollte für den kleinen 600€


Nun gebinnt das Problem, dass Westies u.a. "reinrassige" HUnde auf dem "grauen Markt" als Welpen wesentlich günstiger sind und das besagte Tierheim diesen Praktiken noch Vorschub leistet. Schade, wenn man daran auch noch verdienen will.....

Schutzgebühr: Aus meiner Sicht - und da stimme ich mit Gudrun überein, ist die Schutzgebühr ein Preis, der dem Hund über seinem Versuchstierwert zusätzlich einen gewissen "Wert" zumessen soll, denn in unserer Gesellschaft ist etwas, was nichts kostet, auch häufig nichts wert. Den materiellenun ideellen Aufwand, Welpen artgerecht großzuziehen, kann man auch mit einer Schutzgebühr nicht ausgleichen. Aber du bist ja auch nicht kommerziell tätig.
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Re: Schutzgebühr

Beitragvon Gudrun » Mo 14. Apr 2008 06:58

Hallo Tolico,

das kann natürlich jeder, der Hunde abgibt, handhaben, wie er will. Ich selbst habe gerade meinen 8-einhalb Jahre alten Algor neu vermitteln müssen, weil sein Herrchen Asthma von Tierhaaren bekommen hat. Die Katzen, die ihn bis vor kurzem begleitet haben, wurden schon vor ihm abgegeben, aber gegen Hundehaare ist Herrchen nun leider auch allergisch geworden. Da ich Algor innerhalb meines Bekanntenkreises vermitteln konnte, gab es nicht einmal einen Schutzvertrag, geschweige denn eine Gebühr. Das ist schon klasse, wenn man Leute für so etwas findet, denen man schon vertraut. Hätte ich fremde Menschen suchen müssen, hätte ich weit mehr Aufwand getrieben.

Normalerweise rate ich auch Anbietern von Mischlingswelpen, Vertrag und Schutzgebühr zu verlangen. Es gibt zwar keine Garantie, aber die Wahrscheinlichkeit, seriöse Käufer zu finden, ist so einfach größer. Für den, der überhaupt kein Opfer bringen muss, ist so ein Hund zu einfach angeschafft und vielleicht doch nichts wert, wenn es später mal drauf ankommt, weil sich Situationen ergeben, die eben nicht ganz einfach sind.

Algor ist übrigens der einzige Hund, den ich kenne, von dem berichtet wird, dass er fauchen kann, wenn ihm was nicht passt, und der seine Hinterlassenschaften eingräbt. So sehr haben die Katzen ihn mit erzogen.

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