Hilfe, mein Hund hat einen Mastzelltumor II. Grades

Re: Hilfe, mein Hund hat einen Mastzelltumor II. Grades

Beitragvon Silke1973 » Mi 20. Apr 2011 12:13

Hallo Gabriele,

nein bei Facebook bin ich nicht, aber bei WKW.

Ich habe nun auch von einem Heilpraktiker gelesen, Dr. Siegfried Mössner. Hast du schon mal von ihm gehört?

http://www.tierheilpraxis-moessner.de/

Ich weiß momentan gar nicht so recht was wir machen solln. Das Masivet ist ja auch nicht so günstig, obwohl man es wohl im Ausland günstiger bekommen kann. Ich habe aber auch von Nebenwirkungen gelesen.

Ich werde zumindest auf die Ernährung achten, kein Getreide, viel Vitamine u.s.w. Nun habe ich auch gelesen, das man nicht impfen soll bei diesen Tumoren. Weißt du warum?

LG Silke
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Re: Hilfe, mein Hund hat einen Mastzelltumor II. Grades

Beitragvon lotte » Mi 20. Apr 2011 12:30

impfungen geben dem hund ja quasi eine kleine dosis krankheit, damit er antikörper bildet. daher schwächen sie das immunsystem, was für einen schwerkranken hund natürlich erst recht nicht gut ist!

ich wünsch euch alles gute!
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Re: Hilfe, mein Hund hat einen Mastzelltumor II. Grades

Beitragvon Gabriele1902 » Mi 20. Apr 2011 21:11

Nur ein Rat von mir: Keine Experimente bei Krebs! Die ganzen anderen Maßnahmen wie Futter, Heilpraktiker usw. können unterstützen. Aber nicht heilen. Das ist so. Ich habe mich sehr viel mit diesem Thema beschäftigt. Wieviel wiegt dein Hund? Masivet wird nach Gewicht dosiert. Du kannst das Medikament auch monatlich bestellen, dann tut es finanzell nicht ganz so so weh. Tosca wiegt 15,5 Kilo, das waren in den ersten 3 Monaten je 250 Euro für Masivet und ca. 100 Euro für die Laboruntersuchungen des Blutes. In den weiteren 3 Monaten müssen diese Untersuchungen nicht mehr gemacht werden, da waren es dann 250 Euro monatlich. Ich kenne eine Klinik in Holland, da kannst du es billiger bekommen. Das geht aber nur über den Tierarzt. Das macht aber nicht jeder, erkundige dich.
P.S.: Impfung würde ich in dieser Zeit auch nicht machen lassen.

P.P.S.: Ich fühle echt mit dir, Kopf hoch!
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Re: Hilfe, mein Hund hat einen Mastzelltumor II. Grades

Beitragvon Silke1973 » Do 21. Apr 2011 08:51

Baby, so heißt unsere Maus, (da sie sich auch wie ein Baby verhält) wiegt 10 kg.

Eine andere Freundin meinte laut Ihrer TA soll Masivet tödlich sein.

Welche Nebenwirkungen hat dein Hund gehabt? Und wie gehts ihm jetzt?

Ich bin hin und her gerissen. Eines weiß ich aber, Betrahlung - nein!!! Das finde ich wegen der täglichen Narkosen nur Quälerei.

Wäre schön, wenn du mir die Anschrift von Holland geben könntest. Kannst mir auch unter s.schlessiger@web.de antworten.

Liebe Grüße
Silke
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Re: Hilfe, mein Hund hat einen Mastzelltumor II. Grades

Beitragvon mirita » Mo 25. Apr 2011 19:12

Hallo zusammen,
ich bin ganz neu in diesem Forum und möchte gerne versuchen, den Verlust meines Hundes vielleicht auf diesen Weg ein bisschen zu verarbeiten und Trost zu suchen, den ich einfach nicht finde. Vielleicht kann ich ja mit meinen Erfahrungen gleichzeitig einen kleinen Beitrag für die Therapie eurer Hunde liefern.

Also, mir ist Folgendes passiert: Mein Hund Sammy (Dackel-Jack-Russel-Mix, 10 Jahre alt) ist im Frühjahr vergangenen Jahres an einem Mastzelltumor erkrankt. Leider wurde das sehr spät erkannt. Unsere Haustierärztin vermutete unter der Geschwulst am hinteren rechten Bauchbereich unseres Hundes einen Grützbeutel oder Ähnliches - aber keinen Tumor. Auf jeden Fall ließen wir es von ihr wegoperieren. Die Sache war auch gut für ein halbes Jahr.

Im Herbst wuchs der Tumor (wir wussten zu diesem Zeitpunkt immernoch nicht, dass es sich um einen Tumor handelte) in rasender Geschwindigkeit nach und platzte noch auf bevor wir ihn ein weiteres Mal wegoperieren lassen wollten. Da unsere bisherige Tierärztin immernoch nicht die Brisanz der Krankheit bemerkte, wechselten wir den Tierarzt und ließen unseren Hund von diesem operieren. Dieser bemerkte noch ein zweites Gewächs unter dem rechten Vorderarm, was er gleichzeitig wegoperierte. Endlich waren wir so schlau und ließen die Gewächse histologisch untersuchen. Es wurde ein Mastzelltumor II. Grades festgestellt. Der Tierarzt riet uns die schnellstmögliche Behandlung mit Masivet. Kurz nach der OP konnten wir schon wieder feststellen, dass der Tumor an beiden Stellen nachwuchs. Außerdem kam es zu immer mehr kleineren Bockeln fast am ganzen Körper (also am Hals, an den Vorder- und Hinterbeinchen). Wir behandelten ca. 14 Tage mit Masivet. Besonders schlimm entwickelte sich trotz der Behandlung das Gewächs unter dem rechten Vorderlauf, was ja bereits operiert worden war. Es wuchs unaufhörlich. Ende Dezember bekam unser Hund ein Lymphödem - also eine Wassereinlagerung, die fast zwei Handflächen groß war. Es ging ihm so schlecht und wir hatten überlegt, dem ganzen ein Ende zu bereiten.

Trotzdem wollte ich die Hoffnung nicht aufgeben und bin deshalb in die Tierklinik nach Oberhaching gefahren - sozusagen als letzte Rettung. Hier wurde er mit Cortison (2 x 5 mg pro Tag), Rimadyl und einem Antibiotikum behandelt. Außerdem empfahlen mir die Ärzte von Masivet auf Palladia, eine andere Chemotherapie, umzusteigen. Natürlich haben wir das mitgemacht, um ihn irgendwie zu retten. Kurzfristig ging es ihm wieder besser, aber wir haben das Problem mit dem Lymphödem nicht richtig in den Griff bekommen. Deshalb fuhr ich wieder nach Oberhaching. Die Cortisonmenge wurde auf 2 x 10 mg pro Tag erhöht.

Die Situation mit dieser Behandlung war nicht unbedingt einfach. Sammy hatte wahnsinnig viel Durst und Hunger; wir mussten fast alle 2 Stunden, auch nachts mit ihm raus. Wir hätten das ja alles mitgemacht; nur leider verschlimmerte sich bis Mitte Januar alles enorm. Er hat angefangen, sich regelmäßig, beinahe täglich zu übergeben und wollte sich hinter Mülltonnen, in Gebüschen usw. verkriechen. Ein ganz komisches Verhalten einfach, was wir eigentlich nicht von ihm kannten. Von normalen Spaziergängen war ohnehin schon lange nicht mehr die Rede.

Letztendlich war es so, dass nicht Sammy, sondern auch wir alle völlig am Ende waren, weil keiner mehr eine Nacht durchgeschlafen hatte. Ich wusste mir einfach nicht mehr zu helfen und wollte ihn für 1-2 Tage zu meiner Mutter bringen, um wieder einigermaßen selbst fit zu werden. Dazu muss ich aber sagen, dass sich auch meine Mutter mit Sammy auskannte und er einen Teil seines Lebens ohnehin dort verbrachte, als ich noch zuhause wohnte.

Auf jeden Fall rief mich meine Mutter nach 2 Tagen an und sagte mir, dass er sich einfach nur noch übergeben muss (er erbrach so viel Wasser wie er getrunken hatte) und nichts mehr bei sich behält. Wir beschlossen gemeinsam, Sammy zu erlösen.

Es war der 16. Januar, an dem wir tatsächlich den Gang zum Tierarzt wagten und uns für das Einschläfern entschieden - das Härteste, was ich jemals in meinem ganzen Leben mitgemacht habe. Die Ärztin musste ihm eine so hohe Dosis geben, damit er einschlafen konnte. Warum das so war, weiß ich bis jetzt nicht. Wollte er vielleicht noch nicht sterben? Diese Frage stellt sich mir bis heute.

Es tut mir bis jetzt unendlich leid, dass ich Sammy sein Leben wegnehmen musste. Und ich weiß bis jetzt nicht, ob das richtig war. Hätte es noch was gegeben, was ich tun hätte sollen oder können? Hätten wir wieder umsteigen sollen auf Masivet, was er ja vertragen hatte? Oder hätte es noch eine ganz andere Lösung gegeben? Hätte wir weiterkämpfen sollen und nicht so sehr an uns denken sollen, da wir einfach selber völlig am Ende waren? Ich habe keine Ahnung und weiß nicht, wie ich mit der ganzen Situation zurechtkommen soll. Ich würde mich gerne bei meinem eigenen Hund entschuldigen für all die Fehler, die wir als Besitzer und die vielleicht auch die behandelnden Ärzte gemacht haben. Aber dafür ist es ja leider zu spät.

Meine Frage an die Teilnehmer dieses Forums ist: Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? War es eurer Meinung nach richtig, sich für das Einschläfern zu entscheiden? Naja, wahrscheinlich teilen sich die Meinungen, aber es würde mich trotzdem interessieren und mir vielleicht auch weiterhelfen.

Danke schonmal fürs Durchlesen - ich muss sagen, es hat schon gut getan, das Ganze einmal niederzuschreiben.

Ich hoffe, vielleicht ein paar Antworten zu bekommen

Liebe Grüße
mirita
 
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Re: Hilfe, mein Hund hat einen Mastzelltumor II. Grades

Beitragvon Gabriele1902 » Mo 25. Apr 2011 20:29

Ich bekam eine riesen Wut auf deine erste Tierärztin! Du hast nichts falsch gemacht, es war sie! Bei meiner Tosca war der Tumor (Grad 2, das gesunde Gewebe hatte schon Rezeptoren) ca. 2 cm groß und meine TÄ hat sofort richtig reagiert. Viele Leute hier gehen nicht zu ihr, weil sie sehr ernsthaft ist und angeblich teurer als andere wäre. Was aber im Endeffekt nicht stimmt. Sie ist eine super Diagnostikerin, das habe ich schon ein paarmal bemerkt. Mein anderer Hund Lola z. B. wurde von einer lieben Nachbarin mit 4 Monaten vergiftet, Lola hat es nur knapp überlebt und nur weil meine TÄ die Sache sofort richtig eingeschätzt hat. Außerdem habe ich in den letzten 3 Jahren knapp 50 ärmste teilweise todkranke Hunde aus Kalabrien hier vermittelt (sie waren bei mir vor der Übergabe an neue Besitzer zur Gesund-Pflege, teilweise 3 Monate), und meine TÄ hat auch hier immer richtig reagiert. Wir bekamen nur 2 nicht durch, leider! (Auf Facebook Gabriele Marie Jost habe ich ein Album.)

Palladia ist soviel ich weiß schon länger auf dem Markt, mir wurde gesagt, Masivet und sonst nichts! Und das muss mindestens 6 Monate verabreicht werden.
Tosca hatte keinerlei Nebenwirkungen, ab dem 2. Monat musste ich ihr die Tabletten allerdings förmlich in den Rachen stecken, da half keine Kalbsleberwurst oder was auch immer. Die KLW mag sie bis heute nicht mehr...

Es tut mir wirklich aufrichtig leid, dass es bei dir so schlimm lief. Ich habe damals bei der Diagnose von Toscas Mastzelltumor tage- und nächtelang immer wieder weinen müssen. Ich bin so froh, dass wir Glück hatten. Sie ist wieder ganz gesund und hat sich noch einmal prächtig entwickelt. Sie wird am 2. Juni 4 Jahre alt.

Trotzdem, wie gesagt, es tut mir sehr leid für dich! Du hast bestimmt das Beste für deinen Hund gemacht. Leider erkennt man die Qualität eines Arztes - egal ob für Tier oder Mensch - meistens nicht.
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Re: Hilfe, mein Hund hat einen Mastzelltumor II. Grades

Beitragvon Geena » Mi 27. Apr 2011 10:41

Hallo mirita,
ehrlicherweise hätte ich dem Leiden deines Hundes schon viel eher ein Ende gesetzt bzw. setzen lassen. Spätestens ab dem Tag wo die ganzen anderen Tumore am gesamten Körper dazugekommen sind. Letztlich war es nur ein Klammern von dir - ganz nüchtern betrachtet :cry:
Es tut mir unendlich Leid und ich stand vor kurzem auch vor dieser alles entscheidenen Frage. Meine Geena hatte allerdings eine Magendrehung und ich musste von jetzt auf gleich entscheiden zwischen OP mit ungewissen Ausgang oder einschläfern lassen. Ich hab meinen Hund angesehen, ihr tief in die Augen geschaut und sie hat geantwortet "Frauchen lass mich gehen" shit - jetzt kullern die Tränen :( es war im Oktober und ich hab einen knuffigen neuen Hund aber es tut immer noch weh - vor allem die Frage ob sie eine Op vielleicht nicht doch überstanden hätte... diese Frage wird einem keiner beantworten können.
Unbekannterweise nehm ich dich mal fest in den Arm und drück dich ganz doll.
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Re: Hilfe, mein Hund hat einen Mastzelltumor II. Grades

Beitragvon Gabriele1902 » Mi 27. Apr 2011 12:26

Hallo Mirita,

ich schließ mich der Meinung von Geena an, du hast wirklich sehr lange versucht, deinem Hund noch eine Chance zu geben. Wenn ich mir die Symptome noch einmal durchlese, war das vielleicht auch schon Grad 3. Und da kann man gar nichts mehr heilen. Schlimm genug, dass es durch Zögern der Ärztin so weit gekommen ist. Ich verstehe überhaupt nicht, dass anfangs keine Laboruntersuchung gemacht wurde. Ich kenne hier auch so einen Fall. Die Hundebesitzerin hat zufällig bei einem gemeinsamen Spaziergang das Thema angesprochen, ihr Hund hatte auch einen Knubbel und fühlte sich nicht gut, ihr TA hat gar nichts gemacht ... auf meine Zweifel hin hat sie den TA gewechselt.

Trotzdem und egal was wie lief, ich drücke dich auch und fühle mit dir!
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Re: Hilfe, mein Hund hat einen Mastzelltumor II. Grades

Beitragvon mirita » Mi 4. Mai 2011 06:36

Hallo,
vielen Dank für die Antworten auf meinen Eintrag. Hat mir wirklich geholfen und auch Bestätigung gegeben, dass das Einschläfern wohl richtig war. Klar hab ich mich an meinen Hund geklammert - wie meine ganze Familie. Er liegt jetzt in unserem Garten begraben. Wir dachten, dann ist er dort, wo er hingehört - daheim eben. Andererseits ist es auch sehr hart, dass er praktisch immer präsent ist, aber gleichzeitig trotzdem das Haus so totenstill ist ohne ihn. Ach naja, wir werden wohl noch sehr lange mit diesem großen Verlust kämpfen müssen.

Ihr habt schon Recht mit der ersten Tierärztin. Ich finde auch, dass wenn sie richtig und schnell reagiert hätte, es wohl vielleicht nicht soweit gekommen wäre. Mir selbst hat leider einfach die Erfahrung gefehlt, um sofort zu erkennen was los ist und was zu tun ist. Nochmal würde mir das sicher nicht passieren - nur leider hat mein Hund nichts mehr davon.

Hat gut getan, mit jemandem darüber zu sprechen bzw. zu schreiben, der auch schonmal Erfahrungen mit dieser Krankheit bei seinem Tier gemacht hat. Herzlichen Dank dafür!
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Re: Hilfe, mein Hund hat einen Mastzelltumor II. Grades

Beitragvon Gabriele1902 » Mi 4. Mai 2011 11:15

Hallo Mirita,

ich hatte vorher noch nie etwas von Mastzelltumoren gehört, auch keinerlei Wissen und Erfahrung. Aber wozu hat man denn einen TA?

Was anderes: Ich habe ja lange Zeit Hunde vermittelt. Auch an Menschen wie dich, die ihren LIebling verloren haben. Alle sagten mir, sie wollten erst mal keinen Hund mehr. Aber dann ... das Leben ohne Hund ist kein richtiges. Und waren glücklich mit dem neuen.

Meinst du nicht, ein neuer Liebling würde dir helfen? Nicht als Ersatz, das geht sowieso nicht. Und alle sind ja auch anders.

Liebe Grüße Gabriele
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