Labrador Retriever: Verfressenheits-Gen entdeckt

[Gudrun]

Hallo Ihr,

der unstillbare Hunger mancher Hunde hat offenbar eine genetische Ursache:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 90741.html

Das in dem Artikel angesprochene häufige Übergewicht ist leider nicht die einzige gefährliche Folge. Mir sind etliche Beispiele bekannt, wo Retriever an ihrem Fressverhalten starben, weil sie sich z. B. durch das Fressen einer Fußmatte innerlich aufschlitzten und verbluteten.

Von diesem Gendefekt betroffene Tiere sind zwar bestens motivierbar für bestimmte Aufgaben, z. B. als Assistenzhunde oder Blindenführhunde, aber doch sehr zu bemitleiden: Sie erleben niemals das Gefühl, satt zu sein. Streng genommen eine Form von Qualzucht.

VG Gudrun

[Fritz]

Hallo.
Nun, dieses Verfressenheit mag beim Labrador verbreitet sein,
aber auch viele andere Hunderassen verhalten sich genauso gierig,
wenn es um das Fressen geht.

Ob dieses nun immer auch ein genetischer Defekt sein muß,
der den Hunden schmerzhafte Probleme bereitet,
halte ich für übertrieben.

Ich glaube, dieses Verhalten kann man auch beeinflussen
und durch eine entsprechende Erziehung verstärken und fördern.

Ich habe meine Hündin durch Verstärkung mit Leckerli erzogen
und bei ihr, dafür natürlich auch immer das Verlangen nach Futter gefördert.
Meiner hungrigen Hündin immer wider, durch die Gabe winziger Nahrungsbrocken,
zur willigen und aufmerksamen Schülerin gemacht und habe nebenbei bestimmt auch
ihr Fressverhalten entscheidend zum schlingen und gierigem fressen geprägt.

Ich denke, wer seinem Hund vom Welpenalter an, immer jeder Zeit freien Zugang
zum Futter gewährt und der Hund dadurch das Vertrauen gewinnt,
jeder Zeit satt werden zu können, der wird wahrscheinlich auch einen Hund bekommen,
welcher auch neben einem vollen Futternapf auch ruhig schlafen kann.

Fritz.

[Gudrun]

Nein Fritz,

so ist es eben nicht. Ob diese Mutation auch bei anderen Hunderassen eine Rolle spielt, wurde noch nicht untersucht. Auch ich verstärke bei meinen Collies gewünschtes Verhalten von Welpenzeit an mit Leckerlis, erhalte aber Hunde, die mit einem Jahr plötzlich eher katzenhaftes Fressverhalten an den Tag legen. Würde ich ihnen Futter ganztägig zur Verfügung stellen, könnten sie mäkelig und übergewichtig werden. Die Motivierbarkeit mit Futter wäre weg und die Motivation mit Spiel und Sport würde für ihr Skelett bzw. die Bänder gefährlich.

Immer Hunger zu haben, ist natürlich kein Schmerz, aber eine Gemeinheit und eine Qual ist das schon. Das Gefühl, satt zu sein, kann sich bei den betroffenen Hunden nicht einstellen.

VG Gudrun

[Fritz]

Hallo,
offenbar ist dieses Phänomen der Fresslust
auch bei Menschen zu finden ,
aber woran mag es liegen, daß gerade auch in der Gegenwart
mittlerweile Bulimie eine Volkskrankheit geworden ist

https://www.youtube.com/watch?v=6ksUuuZtlFI

Aber auch unsere Hunde werden von diesem Essverhalten beeinflußt,
Adipositas ist auch bei Hunden eine immer häufiger werdende Erscheinung.

Vielleicht ist die Fettsucht auch eine Krankheit,
welche auch bei allen Säugetieren vorkommen kann
und besonders Hunde, die von Menschen versorgt und verwöhnt werden,
sind auch ganz besonders suchtgefährdend.

https://www.tieraerzteverband.de/smile/ ... ewicht.php

Es ist wohl kein Zufall , daß Hunde auch häufig
die gleichen Leiden und Krankheiten bekommen,
unter denen gerade die Menschen in ihrer Umgebung zu leiden haben.

https://www.google.de/search?q=hunde+Ad ... Ng&dpr=0.9

Ich denke, um übergewichtig zu werden,
müßen nicht unbedingt die Verfressenheits-Gene ursächlich Schuld haben.

Fritz.






Fritz.

[Gudrun]

Hallo Fritz,

natürlich gibt es unterschiedliche Gründe, übergewichtig zu werden oder eine Essstörung zu entwickeln.

In diesem Beitrag ging es um eine bestimmte genetische Komponente, ein Defektgen, das dem betroffenen Tier unmöglich macht, sich jemals satt zu fühlen.

Sie gibt der alten Trainerweisheit "gesunder Hund hat immer Hunger" einen faden Beigeschmack.

VG Gudrun