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Vegane Hundeernährung

BeitragVerfasst: Fr 28. Jul 2017 12:20
von Kimly
Nein, esgeht NICHT um mich und um meinen Hund, das klar vorweg.
Aber ich habe eine Bekannte, die Veganerin ist und sich dermaßen vor Fleisch ekelt, dass sie nicht einmal fleischhaltiges Trockenfutter füttern will.
Und so bekommt der Hund veganes Hundefutter.

Wie denkt ihr darüber und macht das jemand unter euch auch so?

Re: Vegane Hundeernährung

BeitragVerfasst: Fr 28. Jul 2017 15:13
von Fritz
Hallo,
ich denke, dieses ist ein Versuch, der im Zweifelsfall zu Lasten der Hunde geht.
Hunde sind aber durch ihre Domestizierung bei den Menschen, nicht mehr reine Fleischfresser,
sondern sind auch mit einer Mischkost zufrieden.
Eine rein vegane Ernährung, kann aber wohl nicht alle Nährstoffe liefern, die ein Hund benötigt,
darum ist es wohl nötig noch Nahrungsergänzungsmittel wie Kupfer, Zink Vitamin A, oder essenziellen Aminosäuren dem Futter, der vegan ernährten Hunde zu zusetzen.

Fritz.

Re: Vegane Hundeernährung

BeitragVerfasst: Sa 29. Jul 2017 09:32
von Kimly
Das ist auch mein Denken. Aber wie bekommt man das in einen Menschen rein, der Tiernahrung strikt ablehnt?? :shock:

Re: Vegane Hundeernährung

BeitragVerfasst: So 30. Jul 2017 00:17
von Findus
Wie man "das in einen Menschen hineinkriegt" ;) kann ich dir auch nicht sagen. Aber ich denke, dass die meisten Vegetarier oder Veganer dies ja meist aufgrund der heutigen Zustände bei der Nutztierhaltung sind bzw. diese ablehnen. Ich finde es aber auch nicht artgerecht einem Hund komplett fleischfrei zu ernähren.
Ich finde man muss da entscheiden was man möchte... dem Tier zuliebe. Es gäbe ja auch Haustiere die sich auch vegan ernähren. Das wäre dann vielleicht die bessere Wahl, wenn man sich dermaßen ekelt.

Re: Vegane Hundeernährung

BeitragVerfasst: Mo 31. Jul 2017 14:55
von Sophia
Hallo,
es ist durchaus möglich Hunde vegan zu ernähren, zT (zB im Falle der Purinproblematik beim Dalmatiner oder bei Allergikern) kann es sogar empfehlenswerter sein als "normale" Hundekost.
Ich leb selber vegan, bisher bekamen meine Hunde aus Kostengründen Schlachtabfälle. Solange es nun finanziell möglich ist, werden sie erstmal rein pflanzlich ernährt.

Es ist alles eine Frage der Umsetzung. Natürlich kann ich nicht einfach das Fleisch im Napf mit einer Kartoffel oder Sojabohne ersetzen und denken, das wäre ausgewogen. Meine Hunde bekommen jetzt eine Mischung aus einem pflanzlichen Hundefutter und selbstgekochtem.

Zum Thema "normales" Hundefutter: Ich würde es meinen Hunden nicht füttern wollen. Nicht (nur) aus den üblichen ethischen/ökologischen/ernährungspolitischen Gründen. Wenn man davon ausgeht, dass (wie in der Fleischproduktion für den menschlichen Bedarf zu gut 95% auch) das Fleisch aus der konventionellen Tierhaltung kommt, und man sich anschaut, wie die Tiere dort produziert werden - ich hab meine Zweifel, dass das Produkt am Ende noch gesund ist. Wenn ein Organismus komplett widernatürlich und maximal gestresst aufwächst und gefüttert wird (bei Nutztieren ist es mit der artgerechten Ernährung dann nicht so wichtig... :roll: ), kann ich mir nicht vorstellen, dass da was gesundes bei rauskommt. Sondern dass anhaltender Stresspegel, ungünstige Bedingungen (Ammoniak, Luftzufuhr, Tageslicht, Sozialkontakte) und ihre Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, ganz zu schweigen von den Medikamentengaben sich im Anabolismus niederschlagen.

Wenn meine Hunde das Futter gern fressen und dabei gut versorgt und gesund sind, gibt es für mich keinen Grund - weder objektiv noch subjektiv, sie nicht pflanzlich zu füttern, wenn ich es ermöglichen kann.

Von daher: Ich finde es ok, wenn man - wie man es bei jeder Fütterung tun sollte, denn auch mit Fleisch kann man einiges verkehrt machen - ein Auge auf sein Tier hat und es gut und gesund umsetzt.

http://researchrepository.murdoch.edu.a ... d_dogs.pdf
http://www.une.edu.au/__data/assets/pdf ... an-dog.pdf
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articl ... 4-0111.pdf

Re: Vegane Hundeernährung

BeitragVerfasst: Di 1. Aug 2017 08:44
von Jan
Ich muss mich schon sehr wundern, wenn ich lese, dass es Menschen gibt, die ihren trendbezogenen Ernährungsstil ohne schlechtes Gewissen ihren Vierbeinern aufzwingen.

Missstände in der Massentierhaltung als Grund anzuführen sind ein ganz anderes Thema, denn grundsätzlich ist es nicht angebracht, beides miteinander zu vermischen.

Eine artgerechte Fütterung von Hunden ist durchaus auch ohne Schlachtabfälle der Massentierhaltung möglich.
Soja ist nur billiges Tierfutter und gesund ist es auf Dauer nicht!

https://www.ich-will-futter.de/sub-146/site-35.html

Re: Vegane Hundeernährung

BeitragVerfasst: Mi 2. Aug 2017 08:16
von Kimly
Ich danke euch für eure interessanten Antworten!

Re: Vegane Hundeernährung

BeitragVerfasst: Mi 2. Aug 2017 22:26
von Sophia
Jan hat geschrieben:Ich muss mich schon sehr wundern, wenn ich lese, dass es Menschen gibt, die ihren trendbezogenen Ernährungsstil ohne schlechtes Gewissen ihren Vierbeinern aufzwingen.

Ich persönlich hasche keinen Trends hinterher. Sondern treffe Entscheidungen anhand objektiver und wissenschaftlich fundierter Argumente. Und du so? ;)

Jan hat geschrieben:Missstände in der Massentierhaltung als Grund anzuführen sind ein ganz anderes Thema, denn grundsätzlich ist es nicht angebracht, beides miteinander zu vermischen.

Eine artgerechte Fütterung von Hunden ist durchaus auch ohne Schlachtabfälle der Massentierhaltung möglich.

Natürlich ist es das, nichts anderes habe ich ja sonst gemacht. Aber es ist halt einfach nicht nötig. Mein Argument bezog sich auf das Standard-Hundefutter, das im Großteil aller Hundenäpfe landet. Und dort greift auch das Argument: Wenn man sich die Herkunft des Großteils des Futters anschaut, ist es durchaus relavant, was der Großteil der Hundehalter mit seinem Geld fördert.
Und: Nicht jeder fleischhaltig ernährte Hund ist per se gesünder, und nicht jeder pflanzlich ernährte Hund ist per se ungesünder. Mit "artgerecht" kann mein Hund wenig anfangen. Wichtig ist, dass er Fresslust zeigt und alle Nährstoffe erhält.

Jan hat geschrieben:Soja ist nur billiges Tierfutter und gesund ist es auf Dauer nicht!

Ja eben, noch ein Grund für mich, meinen Hunden kein Fleisch zu füttern :mrgreen: Was denkst du denn, wo der Großteil des Sojas hinwandert? In die Tröge der hiesigen Nutztiere. Und diese billige Massenware von sonstwo, wo Anbaubedingungen und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln etc unterirdisch sind, möcht ich keinem Tier gönnen.
btw: Man kann sich bzw. seine Hunde auch pflanzlich ohne Soja ernähren ;) Meine Hunde bekommen es ziemlich selten, und wenn mal, dann Bio-Soja aus regionalem Anbau.
Allerdings verstehe ich den Negativ-Hype darum nicht. Es ist ne Bohne! Woher nur diese Annahme, dass wenn man den Veganstempel hat, früh-mittags-abends nichts anderes mehr essen darf...?!

Re: Vegane Hundeernährung

BeitragVerfasst: Do 3. Aug 2017 06:01
von ABN
@Sophia
Mich würde interessieren was du tatsächlich fütterst - andere Forummitglieder haben auch ihre Rezepte gepostet - soll ich mir zB einen Futternapf voll mit Reis Erbsen und Karotten vorstellen?
Vg, Anna

Re: Vegane Hundeernährung

BeitragVerfasst: Do 3. Aug 2017 17:55
von Sophia
So in etwa. Der selbstgekochte Anteil besteht aus Gemüse (v.a. Möhren, aber auch alles, was bei mir so abfällt, also rote Beete, Pastinake, Brokkoli, Kohlrabi, Blumenkohl, Fenchel, Gurke, Zucchini, Obst (Äpfel, Aprikosen, Banane, Brombeeren, Himbeeren...)). Das koch ich zT (mein einer Hund ist ein Nimmersatt, der bekommt immer noch ne Rohportion Gemüse in den Napf, damit der Magen gefüllt ist), Beeren/Obst etc. gibt es meist ungegart per Gabel zerdrückt dazu. Das Gemüsekochwasser nehm ich dann, um darin aus Haferflocken, Hülsenfrüchten (v.a. rote Linsen, aber auch andere Linsen, Bohnen, Kichererbsen...), und/oder (Pseudo)Getreide (Reis, Quinoa, Amaranth, Buchweizen) und Saaten/Nüssen (zB gemahlene Sonnenblumenkerne, Kürbiskernmehl) ein Porridge zu kochen. Damit sie rundum versorgt sind, fütter ich immer mal ein Trockenfutter zu ( https://vegan4dogs.com/produkt/edgar/ ) oder geb Supplemente dazu ( https://vegan4dogs.com/produkt/v-complete/ ). Und es gibt immer mal nen Schwaps Leinöl oder anderes hochwertiges kaltgepresstes Öle.