Wesenstest

[Bille]

Hallo an alle Hundefreunde,
bin neu hier und brauche mal Die Hilfe von jemandem, der sich damit auskennt.

Habe eine Golden-Hündin, reinrassig, fast 2 Jaher alt. Habe vor zwei Wochen versucht einen Wesenstest abzulegen, da ich gerne mit meiner Hündin züchten möchte.
Sie hat alle Anforderungen bestens erfüllt, nur den Schusstest hat sie leider nicht bestanden.
Habe natürlich zuvor zuhause mit Luftballons und Papiertüten trainiert, war dort auch kein Problem.
Aber auf dem dortigen Hundeplatz wollte sie nach dem 2.Schuss nur noch weg und ist auch nicht mehr zu mir gekommen.
Nun meine Fragen:- macht es Sinn mit ihr das Knallen zu trainieren?
-oder mache ich da nur noch mehr kaputt und ich habe dann ein völlig getsörtes
Tier?
- Wie kann ich das sinnvoll trainieren?

Vielen dank für eure Antworten, bin schon sehr gespannt, denn ich hatte mich schon so aufs züchten gefreut.

Viele Grüße an alle

[Gudrun]

Hallo Bille,

einerseits kannst Du durchaus die Schussfestigkeit antrainieren, indem Du jemanden erst aus weiter, dann aus immer näherer Distanz schießen lässt, während Du mit Deiner Hündin spielst oder ihr Leckerchen gibst ("Desensibilisierung").

Andererseits gibt es gerade bei den Retrievern leider schon sehr viele z.T. gefährlich ängstliche Tiere, so dass ich das Züchten mit einer Hündin, die dem Besitzer gerade diesen Prüfungs-Punkt so schwer macht, nicht wirklich empfehlen möchte.

VG Gudrun

[Bille]

Liebe Gudrun,

Vielen dank für deine Antwort.
Meine Hündin ist ja nicht überängstlich,im Gegenteil sie ist eigentlich sonst sehr gelassen, in der Stadt, ich kann mit ihr Zug fahren und so weiter.

Ich bin eigentlich der Meinung ein Schuss ist schon eine besondere Situation.

Wenn ich dich richtig verstehe, willst du mir eher abraten den Schuss mit ihr zu trainieren?

[Oceanphoenix]

Liebe Bille und liebe Gudrun,

diese Frage ist auch für Lisa und mich interessant. Lisa (Goldie) ist zwar sehr sensibel, aber an sich nicht überängstlich - das einzige, wo sie sehr ängstlich reagiert, sind Knallgeräusche, z.B. Feuerwerk, Schießen in Weinbergen und Apfelplantagen - und auch, wenn das Knallen aus weiter Ferne kommt. Dasselbe gilt für Gewitter. Sie legt sich dann einfach auf den Boden und ist nicht weiterzubewegen - und wenn sie frei wäre, würde sie wegrennen.

Wir haben uns auch schon gefragt, ob man ihr das systematisch durch Desensibilisierung abtrainieren kann, oder es dadurch nur noch schlimmer machen würde.

Leider reagiert sie von Jahr zu Jahr sensibler auf solche Geräusche (als Welpe/Junghund hat sie das Feuerwerk eher interessiert - erst mit 2, 3 Jahren bekam sie - ohne spezielles traumatisches Erlebnis - nach und nach diese Angst.)

Liebe Grüße an Euch

Ocean

[Gudrun]

Hallo nochmal,

die Schussfestigkeit zu üben, ist schon sinnvoll, nützt ja auch in bestimmten Alltagssituationen. Wenn sich die Hündin damit aber schwer tut, ist das schon ein schlechtes Zeichen für ihre Nervenstärke und den Zuchtwert. Ich kann das sehr gut verstehen, dass es Dir weh tut, wenn eine sonst perfekt wirkende Hündin wegen so einer Kleinigkeit nicht zuchttauglich geschrieben werden soll. Was hat denn der Prüfer gemeint, der sie hat durchfallen lassen? Hat er Dich darin bestärkt, mit ihr zu üben und die Prüfung zu wiederholen oder eher nicht?

Neugierige Grüße

Gudrun

[Bille]

Hallo Gudrun,
sorry für die verzögerte Antwort.( Hausaufgaben sind nun erledigt!!)
Die Prüferin war supernett und hat mich eigentlich bestärkt mein Vorhaben weiterzuverfolgen.
Auch weil meine Hündin alle anderen Prüfpunkte sehr gut gemeistert hat. Sie meinte eine zweite chance hätte sie auf jeden Fall verdient.

Wie beginne ich deiner Meinung nach mit dem Desensibilisieren?
Gleich mit einer Schreckschusspistole oder zunächst mit "vorsichtigeren" Geräuschen?
Und beginne ich gleich oder soll ich noch eine Weile warten, der nächste Testtermin ist eh erst im Frühjahr?

Dank dir im voraus für deine Tipps

VG Bille

[Gudrun]

Hallo Bille,

Schreckschusspistole ist schon OK, gleich anfangen das beste. Auf die Entfernung kommt es an. 100 m Distanz sollten kein Problem sein, dann allmählich näher kommen lassen, bis sie reagiert. Bei der Entfernung dann bleiben, bis das Reagieren aufhört, dann erst weiter verkürzen. Auch mit dem nächsten Schuss immer warten, bis sie den Kopf wirklich wieder frei hat. Du wirst einen geduldigen Helfer brauchen, der sich oft mit Euch trifft bzw. mit Euch raus gehen kann. Ich würde versuchen, sie auf eine Beißwurst und Tauzieh-Spiele "scharf" zu machen und dieses Spiel während der Test-Schüsse spielen. Hört sie wegen einem Schuss auf, ist das bereits eine Reaktion. Du solltest sie sofort nach dem Schuss wieder ins Spiel holen können, sonst war der Abstand bereits zu klein gewählt. Viel Erfolg!

Gudrun

[Bille]

Liebe Gudrun,

vielen Dank für deine schnelle und (liest sich so ) kompetente Hilfe.
Werde über meine Erfolge (ich hoffe es werden welche) an dieser Stelle berichten, falls es dich und die anderen interessiert.

VG und schönen Abend noch

BILLE