Pubertät?

Re: Pubertät?

Beitragvon dodger » Do 15. Nov 2007 00:03

hallo julius,
nein, wir haben nicht behauptet, dass du angst vor deinem hund hast. ihr zwei habt ein rangordnunsproblem. das heisst, das sich gerade klärt, wer von euch beiden ranghöher ist. allerdings müssen, für eine erfolgreiche arbeit, alle familienmitglieder mitarbeiten.
wenn du jedoch am ehesten derjenige bist, der mit dem hund etwas macht, dann solltest du jetzt ganz viel zeit mit ihm verbringen.
wenn er dir den ball nicht wieder gibt, zeigt er damit besitz an. er fordert dich (durch sein ständiges abhauen) zum spielen auf und beendet es auch. so wird es auch bei zerr und zieh und kampfspielchen machen. das ist zur zeit nicht gut. er scheint sehr diskusionsfreudig zu sein. wenn du von deinem hund etwas zurück haben willst, tue so, als ob dich das ding nicht interessiert. spiele mit etwas anderem. er wird dann das haben wollen und du kannst den ball nehmen. quitsche ball ist übrigens gar nicht so geschickt. dieser ball hört sich wie ein "schmerzquitscher" an. darauf wird er so desensibilisiert, dass er bei einem zwicken vom menschen nicht mehr aufhören würde, weil der ball sich ja auch nicht wehrt.

den hund schlagen, egal in welcher form ist gar nicht gut. er lernt ein meideverhalten zu zeigen und sein bedürfnis wird sich in eine andere richtung kanalisiert.
dein hund lernt nur, was er für sich sinnvoll erachtet und wenn du willst, dass er fuss geht, kannst du das über zwang erreichen oder dafür sorgen, dass dein hund es freiwillig tut. wenn du die zweite variante wählst, lies das 2te buch, das ich dir empfohlen habe.
probleme lassen sich nicht einfach abstellen. dein hund ist keine maschine. an einer beziehung muss gearbeitet werden. das wiederum kannst du nur erfolgreich tun, wenn du deinen hund verstehst.
viel erfolg weiterhin und nur raus mit fragen, wenn dir danach ist
LG ixe
dodger
 
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Re: Pubertät?

Beitragvon Gudrun » Do 15. Nov 2007 11:16

Hallo Julius,

dieses Verhalten, wie Dein Hund es mit dem Ball jetzt zeigt, würde ich mir schlicht nicht bieten lassen. Bei mir käm er an die lange Leine. Vor dem Bringen und Ausgeben könnte er sich nicht mehr drücken durch Abhauen. Das "Aus!" funktioniert meist auch sehr gut, wenn man dem Hund das Spielzeug, das er nicht hergeben will, in den Rachen hineinstopft. Keine Beute will freiwillig in den Schlund des Jägers! Dieses "Verhalten" des Spielzeugs wird eine Gegenreaktion hervorrufen, das Ausspucken. Damit hast Du gewonnen. Das "Aus!" kann kurz gelobt, das Spiel fortgesetzt werden, aber bitte weiter erst einmal kontrolliert an der langen Leine. Wenn also der Ablauf des Apportierens nach Deinen Regeln mindestens 70 mal gut funktioniert hat, kannst Du es in ruhiger Umgebung wieder ohne Leine probieren. Auch ein gut gesichertes Gelände, wie die Räume innerhalb der Wohnung oder ein sicher eingezäunter Garten sind Orte, wo das Apportieren ohne Leine geübt werden kann, weil er sich nicht drücken kann. Man kann auch beim Ansetzen zum Abhauen mit "Platz!" die Notbremse ziehen, was natürlich voraussetzt, dass dieses Kommando bereits eisern geübt wurde. Mir scheint, Euch fehlt es insgesamt noch an den Grundkenntnissen der Unterordnung. Vielleicht wäre eine moderne Hundeschule, in der man nicht so altmodische Ratschläge gibt wie die mit dem Draufhauen, für Euch beide doch noch mal gut.

VG Gudrun
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