Befehl - Stopp - wenn er läuft

Befehl - Stopp - wenn er läuft

Beitragvon Pepper » Do 14. Feb 2008 19:47

Hallo alle zusammen,

ich weiß nicht, wie ich meinem Hund den Befehl Stopp aus dem Lauf heraus beibringen soll.
Wenn wir mit der Schleppleine arbeiten oder nur mit Leine laufen, klappt es super, eben nur nicht,
wenn er frei läuft. :cry: Auf mein Rufen kommt er angelaufen, da ich mich bereits mehrmals vor ihm versteckt habe und er dann doch ganz aufgeregt nach mir gesucht hat. er schaut mich dann an und läuft einfach weiter, ich gehe dann in die andere Richtung und unser Kleiner folgt mir. Pepper ist jetzt 5 1/2 Monate alt. Für Eure Tipps wäre ich sehr dankbar. Ich möchte noch erwähnen, dass wir die Welpenschule und jetzt auch die Hundeschule besuchen.

Liebe Grüße
Petra
Pepper
 
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Re: Befehl - Stopp - wenn er läuft

Beitragvon MacHovi » Fr 15. Feb 2008 00:22

Ich finde es noch ein bisschen früh für solche Übungen. Ich würde ganz verstärkt die Bindung zum Hund aufbauen und mich weniger mit reinen Gehorsamsübungen beschäftigen. Eine tiefe Bindung, wie du es zum Beispiel mit Verstecken machst, stärkt das Verhältnis, auf dem du weitere Übungen aufbauen kannst. Unterwegs würde ich viele Suchspiele, Leckerli-Versteckspiele und auch Beutespiele machen. Stopp aus dem Lauf ist schon eine Klasse weiter und dein Kleiner ist erst 5 1/2 Monate alt, als noch nicht einmal pubertierend. Für diese Phase brauchst du eine gute Bindung.

Sehr früh habe ich das Kommando "Warte" eingeführt. Das habe ich anfangs in ganz kurzer Distanz an der Leine geübt, später auf weitere Distanzen ausgedehnt. Nun kann er auf ewta 15 Meter Entfernung warten. Weiter lass ich ihn nicht allein gehen, ohne sofort zu verschwinden.
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Re: Befehl - Stopp - wenn er läuft

Beitragvon Pepper » Fr 15. Feb 2008 20:43

Hallo MacHovi,
danke schön für Deine Antwort, eigentlich wollte ich auch, dass er stehen bleibt wenn ich ihn dazu auffordere, also einfach warten. Ich werde es noch einmal vertieft üben. Ansonsten versuche ich, die Bindung zu mir so fest wie möglich aufzubauen, indem wir viel Verstecken spielen und ich auch sonst so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringe. Eine Frage habe ich noch, wenn er mir den Ball bringen soll, macht er es auch nur manchmal, selbst, wenn ich ein Leckerlie zum Tausch anbiete. Da es mein erster Hund ist, bin ich schon ganz stolz, dass er auf Zuruf kommt, Stopp, Platz, Bleib (in kurzer Entfernung), mit Leckerlie Bei Fuß geht und auch das Pfötchen geben kann.
Wie bringe ich ihn denn draußen zum Futtersuchen?

Viele Grüße
Petra
Pepper
 
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Re: Befehl - Stopp - wenn er läuft

Beitragvon MacHovi » Fr 15. Feb 2008 23:56

Hallo Petra,

eigentlich wollte ich auch, dass er stehen bleibt wenn ich ihn dazu auffordere, also einfach warten.


Das Wort " WARTE" habe ich gewählt, weil man es ruhig und laang gezogen sprechen kann, also eine beruhigende Wirkung ausübt und so leicht weniger als Kommando sondern mehr als Aufforderung erlernt werden kann. Das lässt sich am besten an der langen Leine üben. Ich mache es immer an Wegkreuzungen, damit er warten muss um meine Richtung mitzubekommen oder vor unübersichtlichen Stellen.

Eine Frage habe ich noch, wenn er mir den Ball bringen soll, macht er es auch nur manchmal, selbst, wenn ich ein Leckerlie zum Tausch anbiete.
Macht meiner auch nur nach Lust und Laune. Am besten ging es mit dem Ball an der See. Er hat ihn 10x hintereinander aus dem Wasser geholt und sein Leckerli abgeholt. Im Wald mit Stöckchen macht er es nicht, denn die gehören zu seiner Lieblingsspeise.

Apportieren ist ein eigenes Gebiet, das man langsam aufbauen kann. Da ich selbst keinen typischen Apportierhund habe und auch keinen sehr großen Wert darauf lege zur Zeit, ist es nicht mein Fachgebiet. Man kann es prima mit dem Futtersäckchen aufbauen (hab ich aber noch nicht gemacht). Hierzu gibt es aber tolle Bücher.

Zum Futtersuchen bringt du ihn draußen, wenn du plötzlich mal stehen bleibst, im Boden scharrst und vor dich hinbrummst: "Hmmmmm, leckkckcker!, Ohjjjjj, lecker" Dann kommt sein Hund und will auch etwas abbekommen. Funktioniert natürlich nicht unbedingt mit vollem Bauch. Nach und nach kannst du die Leckerli auch mal werfen und suchen lassen. Diese Suchspiele mach ich auch zu Hause. Anfangs mit Sichtkontakt, später nur noch über die Nase.

und ich auch sonst so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringe

Bindung aufbauen heißt auch manchmal weggehen.....ohne Abschied, wiederkommen ohne Begrüßung, Essen ohne Blickkontakt, Beute suchen, ohne den Hund zu rufen, d.h. du verhältst dich interessant ohne Blickkontakt und der Hund wird neugierig.
und ich auch sonst so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringe

Der erste Hund verlockt manchmal, sich ganz viel mit ihm zu beschäftigen. Bindung heißt
- für den Hund: er folgt dir und will bei dir sein
- aber nicht: du gehst auf den Hund zu und beschäftigst ihn.

Du hast aber auch schon viel erreicht mit ihm. Was für eine Rasse ist Pepper?
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Re: Befehl - Stopp - wenn er läuft

Beitragvon Pepper » So 17. Feb 2008 17:21

Hallo MacHovi,

zuerst einmal ganz lieben Dank für Deine ausführliche Antwort und die vielen Anregungen.
Ich werde versuchen, alle auszuprobieren. Hört sich jedenfalls spannend an, vor allem die Futtersuche. Unser Pepper ist ein Mix aus Mutter Yorki und Vater Zwergpudel/Rehpinscher, viele sagen,
dass auch ein Borderterrier und Dackel mit enthalten sein kann. Er hat jedenfalls viel Temperament und ist so schnell nicht auszupauern. Er macht seinem Namen alle Ehre. Wenn er jetzt abends mit meiner Tochter in ihr Zimmer schlafen gehen soll, macht er nach ca. einer halben Stunde immer Theater und möchte zu mir ins Schlafzimmer. Im Haus ist er eigentlich auch immer da zu finden, wo ich gerade bin, es sei denn, er möchte mal seine Ruhe haben. Ich lasse ihn auch am Tag öfter mal alleine und gehe, ohne etwas zu sagen. Wenn ich wiederkomme, dann ist die Freude bei ihm natürlich groß und das Schwanzwedeln nimmt gar kein Ende.
Ich spiele mit ihm, wenn er ankommt, habe natürlich nicht immer Zeit, oder auch, wenn ich mal möchte. Er macht eigentlich immer mit. Du hast schon recht, er gehört irgendwie zur Familie und wird natürlich mit viel Liebe gehalten, da muss er dann durch, wenn wir ihn mal ordentlich knuddeln wollen.
Da er nicht sehr groß ist, macht es natürlich sehr viel Spaß, aber er lässt es sich auch gern gefallen.

Ich achte natürlich auch darauf, dass ich als erste aus der Tür gehe und auch wieder hineinkomme. Das Futter kann ich ihm ebenfalls wegnehmen oder etwas hinzugeben, ohne dass er etwas unternimmt.
Hoffe natürlich, dass dadurch die Rangfolge geklärt ist? Wenn ich mit meiner Tochter zusammen spazieren gehe, hört er auf mich und schaut sich immer nach mir um.

Viele Grüße
Petra
Pepper
 
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Re: Befehl - Stopp - wenn er läuft

Beitragvon MacHovi » So 17. Feb 2008 18:03

Hallo Petra,
Das hörst dich alles schon ganz prima an, was du mit deinem ersten Hund machst. Er ist bestimmt ein ganz süßer Kerl, dein Pepper. Hier aber trotzdem noch ein paar kleine Tipps:

Wenn ich mit meiner Tochter zusammen spazieren gehe, hört er auf mich und schaut sich immer nach mir um.


Das zeigt schon eine sehr gute Bildung. Überrasche ihn häufiger mal zwischendurch durch ein Suchspiel, gerade in dem Augenblick, wenn es sich nach dir umschaut: Du bückst sich gaaaanz schnell - ohne ihn zu beachten - und freust dich lautstark.. das festigt und macht Spaß.

wird natürlich mit viel Liebe gehalten, da muss er dann durch, wenn wir ihn mal ordentlich knuddeln wollen.
Versuche mal ihn besonders dann durchzuknuddeln, wenn er etwas besonders gut gemacht hat, eben als Belohnung, das sitzt tiefer! Durchknuddeln regt übrigens besonders zur Aktivität an.

Wenn du dich mal einfach auf den Boden setzt und er kommt hinzu und legt sich neben dich, dann streichel ihn mal ganz besonders sanft. Das stärkt auch die Bindung. Es gibt dazu auch die Tellington-Touch-Methode (google-dich-mal-durch).

Ich spiele mit ihm, wenn er ankommt

Wenn er ankommt, würde ich nicht immer darauf mit einem Spiel reagieren. Ich würde ihn häufiger wegschicken und kurz danach rufen und mit ihm spielen. Es ist wichtig, dass du den Zeitpunkt bestimmst, wann, was, wie lange und wie oft gespielt wird. Du beendest das Spiel, bevor der Hund sich anderem zuwendet. Denn du bist der Bestimmer! Alles andere legt dein Hund als Führungsschwäche aus, sonst sagt er dir, wann er etwas will. Manche Leute finden das ja witzig, wenn ihr Hund ihnen mitteilt, was er gerade will. Ich nicht, denn damit baut man Dominanz auf! Dass du auf ihn reagierst, ist klar aber eine Reaktion kann auch ein "Nein" sein, ruhig aber bestimmend.

Ich achte natürlich auch darauf, dass ich als erste aus der Tür gehe und auch wieder hineinkomme. Das Futter kann ich ihm ebenfalls wegnehmen oder etwas hinzugeben, ohne dass er etwas unternimmt.
Hoffe natürlich, dass dadurch die Rangfolge geklärt ist?


Das klingst schon prima. Aber dadurch allein ist die Rangfolge nicht geklärt. Diese bildet sich in allen Situationen des Zusammenlebens heraus. Einen gut eingeordneten Hund kannst du sogar mit ins Bett nehmen, ohne dass er das als Führungsschwäche auslegt. Aber wehe, wenn er anfängt dir zu diktieren wo es draußen lang geht oder du anfängst, ihm hinterherzulaufen. Dann plötzlich kann das "Bett" die Chefposition darstellen. Für einen Hund stellt das gesamte Zusammenleben eine Rudelordnung dar. ER lernt, sich entweder insgesamt einzuordnen oder nur in Teilbereichen - und dann kommt es zu Probleme. Dann ist es völlig egal, ob du zuerst durch die Tür gehst. Das ist nur e i n e Situation.

Auch weiterhin viel Spaß beim Ausprobieren und auch sonst.
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Re: Befehl - Stopp - wenn er läuft

Beitragvon MacHovi » So 17. Feb 2008 18:09

Hallo Petra,

noch ein kleiner "Nachschlag"

Wenn ich wiederkomme, dann ist die Freude bei ihm natürlich groß und das Schwanzwedeln nimmt gar kein Ende.

Das geht jedem Welpen so, wenn das Rudel zurückkommt. Bei den Vorfahren der Hunde, den Wölfen, wurde beim Nachhausekommen immer Beute ausgegeben. Dann lecken die Welpen die Lefzen ihrer Mütter und dieses löst einen Würgereiz aus. Deswegen springen auch die Welpen an.

Du kannst ihm, wenn du nach Hause kommst, auch mal ein Leckerli "mitbringen", dann beruhigt er sich schneller und du siehst, dass auch seine Freude und Liebe durch den Magen geht und du hast Zeit, deinen Einkauf etc. wegzuordnen. Viele Leute denken, dass sich der Hund nur ihretwegen freut, aber ein Hund ist auch nur ein Nachkomme der Wölfe und Erbe bestimmter Verhaltensweisen und dieses Begrüßungsritual hat eben seinen Hintergrund.
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