Unglaublich, aber war.....

Unglaublich, aber war.....

Beitragvon weimaranerbo » Fr 19. Apr 2013 16:59

...oder bin ich nur so empfindlich?
Ein Beagel in unserer Straße ist nicht gut zu sprechen auf unseren Hund. Grundsäzlich habe ich auch keine Probleme damit, denn sie treffen sich von Zeit zur Zeit bei den "Pipi-Runden" und haben sonst keine Berührungspunkte. Das ganze sieht dann so aus, daß jeder mal brummelt und vielleicht auch mal bellt, dann gehen wir aneinander vorbei und alles ist wieder im Lot.
Heute fahre ich mit dem Rad vorbei, beide fangen an zu bellen. Unser Hund schaut schon nach vorne, da schreit es hinter mir fürchterlich und hört nicht auf. Ich stoppe und sehe, daß der Typ mit beiden Händen den Beagle im Nacken und Lendengegend packt und ihn auf die Seite schleudert, der Beagle rappelt sich hoch und erneut schnappt sich der Mann den Hund auf die gleich Art und Weise. Ich habe unseren Hund der Nachbarin in die Hand gedrückt und bin zurück gefahren. Er konnterte sofort:" Sie nicht auch noch! Das mache ich immer so und der ist nur ein Schauspieler!" Der Beagle, 3 Jahre alt wird seit drei Jahren so erzogen. Ich konnte leider nicht meinen Mund halten und fragte ihn was das soll und was er damit bezwecken wolle und seine Antwort war:" Martin Rütter und der Hundeflüsterer machen das auch so!" Ich versuchte ihm zu erklären, daß Herr Rütter diese Art der Erziehung sicherlich so nicht anwenden würde, Cesar Milan dies mit beonders "schweren" Fällen zu praktizieren scheint, daß dies sicherlich nicht für den Laiengebrauch tauglich ist und das alles "nur" Fernsehn ist. Ich bat ihn, das zu lassen. Der Beagle lag während der gesamten Zeit regungslos am Boden seitlich und wirkt wie in einer Schockstarre. Wenn er dies schon seit drei Jahren so anwendet, dann müßte ihm doch klar geworden sein, daß diese Art der Erziehung bei dem Hund nichts bringt, denn sonst müßte nach diesen 3 Jahren doch eine Veränderung im Verhalten zu erkennen sein, oder sehe ich das zu eng? Darf man sich in so einer Situation dazu äußern?
Hunde- und auch Kindererziehung sind immer schon ein heikles Thema, man ist nicht fehlerfrei und auch ich habe in der fast 25 jährigen "Hundezeit" immer wieder neu dazu gelernt und auch feststellen müssen, daß einge Dinge nicht gut oder anders waren, aber ich versuche mich weiter zu entwickeln.
:roll: :cry: :o
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Re: Unglaublich, aber war.....

Beitragvon Gudrun » Fr 19. Apr 2013 17:11

Hallo auch,

ich kenne auch so Typen, die außer dem "Alphawurf" überhaupt nichts über Hunde und Hundeerziehung, geschweige denn Bindungsaufbau, Vertrauen usw. gelernt haben. Traurig! Was der Typ macht, ist Aggression und Stress aufbauen, den der Beagle sicher gerne mal weitergeben würde. Irgendwo ist die Grenze zum Tierschutz-relevanten sicher zu ziehen, aber wo genau? Unsere Ämter würden es sicher übertrieben finden, wenn man deshalb Anzeige erstattet. Bei uns kommt das auf die Seite oder auf den Rücken legen, Hals am Boden fixieren und für Auszeit sorgen auch ausnahmsweise mal vor, aber nur, um einen ernst gemeinten Kampf unter Hunden zu beenden.

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Re: Unglaublich, aber war.....

Beitragvon Sophia » Fr 19. Apr 2013 21:45

Da darf man ruhig den Mund aufmachen, finde ich absolut richtig !
Er sollte sich von Hundetrainern eher gelassene Souveränität abschauen, als solche Sachen...
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Re: Unglaublich, aber war.....

Beitragvon weimaranerbo » Sa 20. Apr 2013 07:41

Ich finde toll, daß sich soviel in der Hundeerziehung getan hat und wir nicht mehr mit Brachialgewalten den Hund dazu bekommen, Dige für uns zu tun, sondern daß wir konzequent auf eine ausgeglichene Erziehung wert legen, denn so hat der Hund Spaß und Freude mit uns "Partner Mensch" zusammen zu arbeiten. Heute geht mein Hund freudig , lustvoll und motiviert auf den Platz und möchte mit mir zusammen arbeiten, vor ein paar vielen Jahren mußte ich meinen Hund dazu "zwingen", auf dem Platz seine Pflicht zu tun. Natürlich weiß ich auch, daß nicht jeder Hund gleich tickt, sowei Menschen auch, aber das rechtfertigt nicht , eine Kreatur, die erst einmal hilflos uns ausgeliefert ist, so zu behandeln. Ich frage mich nur, ob er diese Art der Erziehung auch an einem knapp 60 kg schweren Rotti-Rüden anwenden würde?
:? :roll:
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Re: Unglaublich, aber war.....

Beitragvon Pudelfan » Sa 20. Apr 2013 09:57

Sophia hat geschrieben:Da darf man ruhig den Mund aufmachen, finde ich absolut richtig !
Er sollte sich von Hundetrainern eher gelassene Souveränität abschauen, als solche Sachen...


Hundetrainer sollten sowas vor allem dann nicht zeigen, wenn sowas ins Fernsehen kommt. Es müßte ihnen doch klar sein, daß es Leute gibt, die sowas ohne Sinn und Verstand nachahmen :( und das dem Hund dann mehr schadet als nutzt.
Ansonsten finde ich auch gut, daß du was gesagt hast, ich glaub ich hätte dabei nicht ruhig bleiben können und hätte dem wer weiß was an den Kopf geworfen.

Gruß Uta und die Viererbande
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Re: Unglaublich, aber war.....

Beitragvon Fritz » Sa 20. Apr 2013 18:42

Die Vorstellungen und moralischen Grundsätze ändern sich ständig
und sind auch weltweit überall anders .

http://de.wikipedia.org/wiki/Hundefleisch


Genauso auch die Erkenntnisse über Erziehungsmethoden, wechseln ständig .
Hunde gehören in Deutschland ,im Gegensatz der vielen Schlachttiere , zu den Lieblingstieren
und werden häufig wie die eigenen Kinder behandelt .
Im Gegensatz Z.B. dürfen Menschen bei uns ruhig obdachlos sein , Hunde aber nicht .

Nur durch unsere Anwesenheit und Lebensweise müssen unendlich viele Tiere und Pflanzen sterben
und es denkt kaum jemand darüber nach , wie er dieses verhindern könnte .

Wenn Hunde nicht gut behandelt werden , ist es wohl traurig , doch relativ harmlos zu dem Unrecht dieser Welt .

Es ist bestimmt auch nicht nötig , Hunde durch krasse Erziehungsmethoden zu ängstigen ,
aber man kann schlecht jemand überzeugen es anders zu versuchen ,
so lange man dabei nicht das nötige Fingerspitzengefühl aufbringt ,
sondern nur Anschuldigungen vorbringt und aggressiv reagiert .

Also ich denke ,
weniger ist mehr und man kann sein Heil nur schwer mit Gezänk verbreiten . :roll:

Fritz. ;)
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Re: Unglaublich, aber war.....

Beitragvon Pudelfan » Sa 20. Apr 2013 21:41

Fritz hat geschrieben:
Wenn Hunde nicht gut behandelt werden , ist es wohl traurig , doch relativ harmlos zu dem Unrecht dieser Welt .

)



Sorry, aber ich könnte immer Ko..., wenn ich solche Argumente dann zur Rechtfertigung lese. Egal, was für ein Unrecht in der Welt geschieht, daß ist keine Entschuldigung dafür daß man schweigt oder wegsieht, wenn Tiere mißhandelt werden.

Gruß Uta und die Viererbande
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Re: Unglaublich, aber war.....

Beitragvon Fritz » Sa 20. Apr 2013 23:07

Pudelfan hat geschrieben:
Sorry, aber ich könnte immer Ko..., wenn ich solche Argumente dann zur Rechtfertigung lese. Egal, was für ein Unrecht in der Welt geschieht, daß ist keine Entschuldigung dafür daß man schweigt oder wegsieht, wenn Tiere mißhandelt werden.

Gruß Uta und die Viererbande


Hallo Uta ,
mir geht es nicht darum ,irgend eine Art der Tiermisshandlung zu rechtfertigen ,
sondern um die hier wenig nützliche Überreaktion ,auf eine hier beschriebene Form einer fehlgeschlagenen Hundeerziehung .
Dabei möchte ich nur ,das dieses Art der Auseinandersetzung , in der richtigen Relation gesehen wird.
Eine aggressive Konfrontation führt zu nichts und hilft auch nicht dem Hund .:?

Fritz.
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Re: Unglaublich, aber war.....

Beitragvon weimaranerbo » Mo 22. Apr 2013 06:16

Hallo Fritz,
hast du denn einen Vorschlag, wie man sich hätte in dieser Situation "korrekt" verhalten sollen?
Ich habe den Mann darauf aufmerksam gemacht, daß ich diese Art der "Erziehung" absolut nicht aktzeptieren kann und dies nicht unbeobachtet ist. Seine Ausreden, daß es "Profi-Hundetrainer" so auch in den Medien handhaben, zeigen mir, daß es leider immer noch sehr dumme und einfältige Menschen gibt. Ich kann doch nicht das Gesehene 1 zu 1 übetragen! Aber diese Art Menschen denken auch wirklich, daß der Hund nach 45 Minuten gezeigten Film dann "erzogen" und frei von jeglichen Problemen ist!
Sehe ich jemanden, der sein Kind verhaut oder handgreiflich wird, werde ich auch meine Meinung darüber nicht im Verborgenen halten...:!: :!: :!: :!:
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Re: Unglaublich, aber war.....

Beitragvon Gudrun » Mo 22. Apr 2013 12:12

Hallo auch,

die Kunst, Erwachsenen noch etwas beizubringen, ist wohl die, sie in genau dem Ton anzusprechen, auf den sie überhaupt noch reagieren. Da man in einer solchen Situation rechtlich wohl keine Chance hat, also auch keine lautstark-aggressive Drohkulisse überzeugend aufbauen kann, sollte man sich tatsächlich soweit zusammenreißen können, dass man dem Menschen sachlich und freundlich erklärt, das das nicht zielführend ist, was er da macht und Alternatibven aufzeigen.

Ob ich das in der Situation gekonnt hätte? Keine Ahnung. Ehrlich gesagt, bin ich auch grottenschlecht in Sachen Diplomatie.

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