Bellen in der Hundewiese

Bellen in der Hundewiese

Beitragvon ABN » Mo 27. Mai 2013 12:30

Hallo!

Ich habe sicher etwas versäumt in Dennys Erziehung und jetzt kann er kaum spielen ohne zu bellen!

Denny ist ein smooth Collie und als Collie tendiert er natürlich mehr als andere Hunde zu bellen: wie kann ich ihn „bremsen“ ohne seine Freude zu verderben? Ist es fair das Bellen immer zu verbieten?

Denny ist im Garten, auf irgendwelchen Grund fängt er zu bellen an. Ich lasse ihn 4-5 mal bellen, dann schreie ich „Denny still!“ – es ist sofort Ruhe. Im Haus bellt er nie.

ABER

Hundezone: ständiges Kläffen. Ich frage mich ob es sich um ein Stress-bellen handelt, weil er Alles unter Kontrolle haben will, weiß aber nicht wie. Lösung: ich vermeide die HZ oder gehe sofort weg, wenn er zu bellen anfängt („still“ nutzt da nicht).

Anwesenheit anderer Hunde (Spielsituation): nach dem Schnuppern kommt das Bellen. Manchmal spielt er entspannt für ein paar Minuten, dann plötzlich unterbricht er das Spiel und bellt (Kommando „still“ nutzt nicht).
Das tut er auch mit gut befreundeten Hunden, wenn (glaube ich) sie nicht sofort bereit sind zu spielen. Ich soll eingreifen, aber wie? – besonders schwierig ist es wenn die andere Hunde mit dazugehörigen Fraulis bzw Herrlis meine Gäste sind – da kann ich nicht einfach weggehen.

Heute hat er mich überrascht: er hat frölich mit anderen Hunden gespielt und gleichzeitig wie verrückt gebellt (meistens bellt er in der Spielpausen)! Keine Chance ihn zu schweigen zu bringen!

Ich weiß auch nicht ob jedes Mal die Flucht zu ergreifen das richtige ist, Denny ist keine 2 Jahre und er braucht mit anderen Hunden zu spielen! Was kann ich tun? ... er bellt aber immer mehr!!!

Schon probiert: Ignorieren, schimpfen, Schnauze zu halten, gegenstand in seine Nähe werfen (so hat er "still" gelernt).

Übrigens, wenn Denny bellt, dann bellt er gleich mit 120 Decibel!

Bin schon auf Eure Antwoten gespannt!
LG,
Anna
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Re: Bellen in der Hundewiese

Beitragvon Belosheltie » Mo 27. Mai 2013 12:54

Hast du es schon mal mit Freundlichkeit und positiver Verstärkung probiert? Ich lese hier nur Methoden die über Vermeidung wirken sollen, aber nichts, wo er auch mal etwas richtig machen kann und dann dafür belohnt wird. Ich würde hierfür das Clickertraining als Grundmethode empfehlen, und dann Übungen in ruhigen Momenten aufbauen, die der Hund später in Stresssituationen lernt auszuführen, bei denen er wieder ein wenig zu sich selbst "zurück findet".

Mein Sheltie ist rassetypisch auch ziemlich gesprächig - sobald es spannend, aufregend, lustig, stressig wird, kläfft sie. (Gott sei Dank ist sie in der Wohnung prinzipiell ruhig!! :shock: ) Da hilft NICHTS mehr. Außer eines: Ruhe über Aufgaben reinbringen, die sie wieder runterbringen. z.B. funktioniert die Übung "Schau" ziemlich gut, bei der sie mich einfach nur ansehen soll. Oder sowas simples wie ein Platz-Kommando. Ist sie dabei still, bekommt sie Click+Leckerlie.
Wichtig ist selbst ruhig und positiv eingestellt zu bleiben und konsquent wirklich nur dann zu belohnen, wenn der Hund bei der Übung still war. Dafür fängt man mit leichten Aufgaben an, damit der Hund nicht aus Frust wieder mit dem Bellen anfängt. Das ist zwar ein langer Weg, aber dass Bestrafung nicht funktioniert, ist dir ja inzwischen schon von deinem Hund deutlich gemacht worden.
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Re: Bellen in der Hundewiese

Beitragvon ABN » Mo 27. Mai 2013 14:39

Danke für Deine Antwort, Belosheltie!

Mit Ablenkung hat er "still" gelernt. Während er gebellt hat, habe ich etwas in seine Nähe geworfen, er hat kurz hingeschaut - und dabei nicht gebellt - ich habe "still" gesagt und ihn belohnt. Und, wie gesagt, "still" kennt und respektiert er im Normalfall. Das Problem ist wenn er mit anderen Hunden im Freilauf ist. Dann funkrioniert "still" teilweise: er hört auf zu bellen, kommt schnell zu mir um sein Lob zu kassieren, dann dreht er sich um und kläfft ungeniert weiter.

Ich bin bereit Alles zu probieren, könntest Du aber bitte etwas detaillierter erklären, wie ich mit dem Klicker versuchen könnte? Ich weiß schon wie man einen Klicker verwendet, ich kann mich aber nicht vorstellen, was ich im Spezialfall tun könnte.

Vielen Dank! :D
LG, Anna
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Re: Bellen in der Hundewiese

Beitragvon Gudrun » Mo 27. Mai 2013 22:12

Hallo Anna,

die einzige Aufgabe, die ich in einer solchen Reizlage leise erledigt bekomme, ist, eine Fährte zu suchen und im Schritttempo abzulaufen. Fährtenarbeit kann ich da wirklich sehr empfehlen. Freies Suchen dagegen, was im Galopp auf Kreisbahnen oder wie auch immer stöbernd erledigt werden kann, wird u. U. von einem bellfreudigen Hund permanent kommentiert. Er jagt dann "spurlaut". Fährtenarbeit muss natürlich in einem Gebiet ohne Ablenkung antrainiert werden.

Bellen im Spiel mit anderen Hunden würde ich dagegen hinnehmen. Das gehört eben zu seinem Wesen und zu seinem Spaßempfinden. Dafür geht man dann eben nicht um die Mittagszeit auf die Hundewiese und schon gar nicht spät abends. So sollte sich niemand gestört fühlen.

Du erzählst Deinem Hund ja auch alles, habe ich einem anderen Thread entnommen. Wie der Herr, so der Hund!

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Re: Bellen in der Hundewiese

Beitragvon ABN » Di 28. Mai 2013 13:45

Hallo Gudrun,

Ich wusste ich hatte etwas (wahrscheinlich sogar vieles) Falsches gemacht in der Hundeerziehung, ich hatte aber nicht gedacht, dass ausgerechnet das Sprechen ein Problem sein konnte :?

Ich habe auch mit meiner Tochter immer viel geredet und sie bellt wirklich so gut wie nie! :roll:

Meinst Du vielleicht, dass Kinder und Hunde doch nicht soooo ähnlich sind? ;)
LG, Anna

:lol:
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Re: Bellen in der Hundewiese

Beitragvon Gudrun » Di 28. Mai 2013 14:00

Hallo Anna,

Bellen ist oft der Versuch des Hundes, wie wir zu reden. Leider macht sein Kehlkopf da nicht so ganz mit. Das kompensiert er dann mit Lautstärke.

Wölfe bellen übrigens nur, um ihren Nachwuchs bei Gefahr in die schützende Höhle zurück zu jagen.

Je stärker domestiziert ein Hund ist, desto bellfreudiger ist er. Auf die Vorteile der Domestikation würde ich dennoch nicht gerne verzichten wollen.

VG Gudrun
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