Hund knurrt vor Futterfreigabe

Re: Hund knurrt vor Futterfreigabe

Beitragvon Fritz » Sa 31. Mai 2014 12:45

Gudrun hat geschrieben:Hallo Fritz,
das Verbieten des Knurrens kann zur Folge haben, dass der Hund diese erste Warnstufe demnächst weglässt und gleich schnappt. Dann nennt man ihn wahrscheinlich "hinterhältig", weil er ja nicht einmal geknurrt hat. Wie hat er das gelernt?
Außerdem verwechselst Du etwas: Besagter Dackel zeigt nicht beim Fressen, sondern aus Frust Stress-Symptome, weil er dem Futter in diesem Moment so nahe ist, Hunger hat, aber nicht fressen darf. Eine überaus unnatürliche Situation! Nicht jeder Hund hat seine Frust-Toleranz und Reizschwelle an der gleichen Stelle. Auch mit sehr viel Übung nicht! Wenn man also die Erfahrung gemacht hat, dass der eigene Hund, zumindest im höheren Alter, empfindlich reagiert, braucht man ihn doch nicht zusätzlich täglich damit zu quälen.
Beziehung bedeutet Verstehen und Vertrauen - beiderseits! Warum also sich derart ignorant und dominant verhalten? Täglicher Stress kann in Agression umschlagen.
VG Gudrun


Diese hundepsychologische Diskussion finde ich sehr interessant , aber warum glaubst Du ,
daß alles so ist wie Du es hier darstellst ?

Psychologie ist eine Wissenschaft , die noch sehr viele weiße Flecken hat
und ständig anderen Vorstellungen folgt , genau so verhält es sich auch bei der Hundepsychologie .

Das die Frustrationstoleranz bei jedem Lebewesen schwankend ist ,glaube ich auch ,
doch ich denke ,es ist möglich diese Schwelle der Toleranz zu verändern ,
genau so läßt sich auch die Bereitschaft zur Aggression verändern .

Darum möchte ich mich auch nicht damit abfinden ,
wenn Hunde sich in so einem Verhaltensmuster bewegen ,
obwohl es auch anders gehen könnte .

Bei der Beurteilung der Struktur eines Wolfsrudels , hat sich die Sichtweise gerade geändert .
Lange glaubte man , Wölfe währen ganz autoritär strukturiert
und es herrschte ein immer währender Kampf um eine Hierarchie ,
bei dem sich die Schwächsten ständig unterwerfen mußten und kaum ans Fressen durften .

Heute geht man davon aus, daß ein Wölfsrudel eine Familie ist ,
in der sich alle liebevoll umeinander kümmern und es kaum irgendwelche Aggressionen gibt .

Ich denke , beides ist zutreffend
und auch eine Hundeerziehung sollte so konzipiert sein ,daß sie autoritäre und strafende ,
als auch beschützende, wie belohnende Anteile hat .

Aber die Kunst bei der Hundeerziehung ist ,
sich immer auf jedes Tier und seine Besonderheiten einzustellen .
Die Erziehung ist nie abgeschlossen und die Erziehungsziele müßen sich ständig ,
wie in einem Wolfsrudel, der sich ändernden Rangordnung und den Gegebenheiten
flexibel neue anpassen .

Auch Hunde sind in der Lage sich zu ändern,
sich mit ihrem Verhalten an veränderte Verhältnisse anzupassen
und auch in der Lage ihre Aggressionen zu beherrschen .

Fritz.
Fritz
 
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