Verhaltenstraining ?

Re: Verhaltenstraining ?

Beitragvon miwok » Fr 31. Okt 2014 13:47

Ich war lange nicht mehr im Forum, deshalb nun erst eine Antwort

Was ich nun genau meinte: Jeder Hund ist ein Individuum - in erster Linie - dann kommen erst die Rasseeigenschaften, die aber auch nicht jeder Hund, der einer bestimmten Rasse angehört, gleich "stark" in sich trägt.

z.B. gibt es genügend Jagdhunde, denen man ja bestimmte Eigenschaften, (wie Jagdtrieb, viel laufen und bewegunsfreudig etc.) nachsagt, die das aber nicht unbedingt alles vordergründig zeigen oder in sich tragen...oder sog. "Arbeitshunde" (Sporthunde), die auf dem Platz nicht "viel taugen" etc. pp

Im Gegensatz zu Rassehunden ist es noch schwerer die Eigenschaften bei Mischlingen vorher zu sagen und schon ältere Hunde aus dem Tierheim können noch besondere Eigenheiten mitbringen,
so etwas kann eine starke Einschränkung und Erschwernis bei der Haltung solcher Hunde sein.

Ich kann hier nur sagen, wie ich immer vorgehe:
Hunde zunächst so annehmen wie sie sind (erst das Wesen kennenlernen), bei der Auswahl eines weiteren Hundes, die bereits vorhandenen Hunde "mitreden" lassen, eine gewisse Eingewöhnungszeit berücksichtigen (wobei hier dann schon Grundregeln umzusetzen sind) und dann erst richtig mit "erziehen" beginnen.
Gegenseitiges Vertrauen und Bindung sind bei mir das A und O im Umgang und in der Erziehung, das bekommt man nicht von heute auf morgen...

Mit dieser "Methode" bin ich bisher ganz gut gefahren.

....auf welche Risiken manche Hundehalter sich mit ihren Hunden einlaßen,
aber müßen nicht alle Menschen in der Umgebung auch eventuelle Folgen dabei mit tragen
und häufig auch darunter leiden .....doch bleibt nicht die Haltung von schwierigen Hunden immer ein Risiko,
das am Ende auf alle Hundehalter zurückfällt und welches dann auch übertriebene Gesetze für alle Hundehalter provoziert.....Darf man tatsächlich der Meinung sein, meine Hunde sollen ihre Besonderheiten ausleben können ,
Hund bleibt Hund und muß frei nach seinen Eigenheiten handeln und leben können


Entschuldige bitte, Fritz, dass ich hier deine Sätze so "zerstückelt" habe, das ist keine böse Absicht, aber das sind genau die Sätze, auf die ich nun eingehen möchte. Sollte nur deutlicher Kennzeichnen, von was ich schreibe.

Auch hier kann ich natürlich nur von mir selbst ausgehen:
Ich weiß, was ich mache, wenn ich mir einen "fast unbekannten" Hund ins Haus hole.
Und ja, wahrscheinlich müssen am Anfang (bis man den Hund in vielen verschiedenen Situationen kennengelernt, und er sich eingewöhnt hat), die Menschen in unserer Umgebung, unter uns "leiden" - das heißt ja nicht, das wir erkannte Fehlverhalten nicht korrigieren. Nur muss man zuerst ja das eigentliche Verhalten kennenlernen und wissen, ob es nicht durch bestimmte Dinge ausgelöst wird, die in diesen Situation dabei waren.

Haltung eines schwierigen Hundes
Da kommt es darauf an, was jeder als "schwierig" empfindet: für die einen ist ein Leinenpöbler bereits ein "Problemhund", bei den anderen fängt ein Problem erst an, wenn der Hund generell auf eine "Keilerei" aus ist. Das ist ein ganz subjektiver Begriff und Empfinden.

In allen Fällen kann man aber mit dem Hund trainieren um die Situationen zu verbessern...... und ja, da gebe ich dir auch recht: so lange leiden andere Menschen und ihre Hunde wahrscheinlich auch unter dem Hund/Mensch-Gespann.

Rassebedingte "Eigenschaften", Ausleben von Besonderheiten:
Manche "Besonderheiten" können durchaus ausgelebt werden, ist das vom Halter nicht erwünscht, kann und sollte man dem Hund eine Alternative geben.

Für mich ist dann auch immer sehr wichtig, wie das Lernverhalten des Hundes ist und wie oft man die Gelegenheit nutzt (nutzen kann) um ihn in die richtige Bahnen zu lenken.
Lernen braucht seine Zeit und Hunde sind keine Maschinen, die auf Knopfdruck ein- oder auszuschalten sind.
Wichtig bei "schwierigen" Hunden ist aber auch, das der Halter das "Fehlverhalten" erkennt, damit umzugehen weiß, entsprechend handelt, bis ein Training den gewünschten Erfolg zeigt.

Trotz meiner Einstellungen, die sich von anderen Hundebesitzer evtl. unterscheiden, bin ich oder einer meiner Hunde, bisher noch nicht "auffällig" geworden, ich denke auch, das ich sagen kann, das wir noch niemanden über die Maßen belästigt haben oder sogar gegen die Gesetze verstoßen haben....

Ich hoffe, das ich mich nun besser und verständlicher ausgedrückt habe (ich sehe deine Antwort als eine Reaktion auf mein geschriebenes) und du das Zerstückeln deines Beitrages/Sätze richtig verstehst und nichts negatives daran finden kannst, das wäre nicht meine Absicht gewesen.
miwok
 

Re: Verhaltenstraining ?

Beitragvon TeNoBi » Fr 31. Okt 2014 19:07

Jeder Hund ist ein Individuum. Ob das nun ein reinrassiger oder mischrassiger Hund ist. ;) Ueber einen Kam scheren kann man sie nicht alle und nach einem gewissen Schema ausbilden auch nicht. Im Fall deiner Huendin wuerde ich counter conditioning vorschlagen. Du bringst sie zuerst an die gefuerchtete Situation heran und mittels positiver Bestaerkung (das kann Futter, Spielzeug, Lob, oder was dein Hund sonst als angenehm empfindet) sein. Sie lernt dadurch, dass fremde Menschen was feines sind und nichts zum fuerchten. Wuerdest du sie nun mit Gewalt dort hinziehen und sie aus ihrer Komfortentfernung rausreissen, wuerdest du das Problem nur verschlimmern. ;) Im Endeffekt sieht der Abschluss dieses Trainings vor, dass die fremden Menschen deinem Hund die Belohnung geben und sie dann endlich gelernt hat, dass fremde Menschen was ganz tolles sind. (Nur mal als Beispiel.)
TeNoBi
 
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Re: Verhaltenstraining ?

Beitragvon Fritz » Sa 1. Nov 2014 23:30

Hallo.

miwok,
Problemhunde aus einer schlechten Haltung, oder aus dem Ausland zu übernehmen
und zu versuchen solche Tiere wieder zu sozialisieren, ist wohl eine Aufgabe,
die sehr viel Einsatz und Geduld erfordert, und auch in einer geeigneten Umgebung geschehen sollte.

In einer Stadtwohnung, in einem engen innerstädtischen Bereich, kann so eine Arbeit für die Mitmenschen wohl leicht auch zu einer Gefahr werden. :|



TeNoBi,
ich bin ganz Deiner Meinung, jeder Hund ist anders. :!:

counter conditioning ? :?: Auch gut wenn Du einen Namen dafür hast,
aber Deine Erziehung kann ich als richtig und gut bestätigen.

Ich glaube aber, nur mit dem Belohnungsprinzip zu agieren, ist nicht genug,
manchmal ist es auch vorteilhaft, wenn man den Hund mit etwas Druck
und einem gewissen Zwang an die,
für den Hund unangenehme und mit Emotionen geladene Situation heranbringt.

Dieses muß aber mit Vorsicht und Fingerspitzengefühl geschehen und darf bei dem Hund keine Panik
auslösen.

Ich bin mit meiner Hündin eigentlich sehr zufrieden und bestimmt könnte ich,
mit mehr Geduld und Einsatz noch mehr Erreichen,
doch es gibt Grenzen bei ihrer Erziehung,
die ich nur zeitweise ,aber nicht völlig überschreiten kann. :? :?


Fritz.
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Re: Verhaltenstraining ?

Beitragvon miwok » Mi 5. Nov 2014 16:51

Hallo Fritz,

wie gesagt: ob der Hund ein "Problemhund" ist, ist ein subjektives Empfinden.

Nicht alle "Auslandshunde" oder "Fundhunde" kommen vom Land, sie kommen auch aus den Großstädten mit einem ähnlichen Geräuschpegel und Leben, wie man sie hier auch vorfindet.

Sollte man mit diesen Hunde nicht klar kommen, dann kann man sich natürlich auch professionelle Hilfe holen (muss man evtl. bei anderen Hunden auch).

Aber viele "Auslandorgas" und Tierheime arbeiten bereits mir professioneller Hilfe zusammen und vermitteln nur Hunde, die auch vermittlungsfähig sind.

Und bitte nicht seriösen und unseriösen Tierschutz/Orgas in einen Topf werfen.
Seriöser Tierschutz macht Vorkontrolle, kann Fragen zum Hund beantworten, hilft auch bei Problemen nachem der Hund bereits vermittelt wurde.

von Fritz
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Ich bin mit meiner Hündin eigentlich sehr zufrieden und bestimmt könnte ich,
mit mehr Geduld und Einsatz noch mehr Erreichen,
doch es gibt Grenzen bei ihrer Erziehung,
die ich nur zeitweise ,aber nicht völlig überschreiten kann

Das kennt wohl jeder Hundhalter.
Im Laufe der Zeit und mit viel Fingespritzengefühl wirst du aber weiterkommen.
Viel Erfolg wünsche ich euch dabei!
miwok
 

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