Leinenführigkeit

Leinenführigkeit

Beitragvon Meilo1011 » Mo 23. Nov 2015 21:20

​​​​​​​​​Hallo :)
Ich weiß zwar, dass es schon viele Beiträge zu dem Thema gibt, wollte aber trotzdem nochmal speziell fragen.

Also wir haben einen 1 jährigen Australian Shepherd Rüden, als Welpe bekommen und sind im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit ihm. Er ist total lieb zu jedem, hört gut und macht eigentlich null Probleme. Jetzt kommt das aber: die Leinenführigkeit :D
Also wenn ich mit ihm in bekannter Umgebung am Halsband Gassi gehe, zieht er zwar nicht richtig, läuft aber immer vor, sodass die Leine nie richtig locker durchhängt. Es stört halt schon,dass er nicht an ganz lockerer Leine neben mir läuft. Vor allem an belebten Orten wie in der Stadt.

Also normalerweise bleibe ich dann immer stehen wenn Zug auf der Leine ist, aber weil er immer vorläuft, ist die Leine nie GANZ locker...
Mein Wunsch wäre es, wenn er einfach an lockerer Leine neben mir läuft (Seite wechseln und Schnüffeln wäre kein Problem). ß
Ausprobiert habe ich schon Stehenbleiben, Richtungswechsel (interessiert ihn nicht), klickern (klappt kurz, aber dann ist ihm Futter egal) und immer wieder zurückschicken, wenn er zu weit vorläuft, was bis jetzt noch am besten klappt.

Wir waren auch von Welpe an in einer Hundeschule, die aber leider nur mit Bei Fuß per Leckerlies gearbeitet hat und das Futter Meilo bei Aufregung total egal ist.
Jetzt haben wir einmal pro Woche Einzeltraining bei einer anderen Hundeschule. Dort gefällt es uns ganz gut, nur habe ich das Gefühl das dieses ständige Stehenbleiben bei Meilo nicht klappt.
Es sieht dann immer so aus: loslaufen (er läuft vor mir), Leine geht leicht auf Spannung, ich bleibe stehen, er geht ein bisschen zurück und/oder schaut mich an, ich laufe weiter, loben wenn er neben mir läuft und dann geht's wieder von vorne los und er läuft wieder vor mir...

Wenn ich keine Zeit habe zum Üben ziehe ich ihm ein Geschirr an, an dem er dann auch richtig zieht (also er weiß schon den Unterschied).

Ich weiß halt nicht wie ich es Meilo beibringen kann, dass er neben und nicht so weit vor mir läuft.
Wenn ich die Leine kurz nehme, zieht er schon doller, weil er ja vorne schnüffeln will. Arggh... Ich weiß auch, dass das echt lange dauert, aber ich sehe nicht wirklich Besserung.

Kennt jemand diese Problem und kann mir helfen? Wäre echt nett!
Und sorry für den langen Text ;)

Liebe Grüße

PS: Er läuft nicht immer an der Leine, falls sich das jetzt so anhört. Meisten ist er sowieso mit mir in Natur ohne Leine unterwegs, weil er so am besten hört :)
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Re: Leinenführigkeit

Beitragvon Gudrun » Mo 23. Nov 2015 23:33

Hallo auch!

Meine Collies kennen das Kommando "hinter mir!", was bedeutet, dass sie sich hinter oder neben mir aufhalten dürfen, aber eben keinen Schritt überholen dürfen. Das ist sowohl auf Matsch und Eis als auch steil bergab als auch in Begegnungssituationen sehr hilfreich, gerade dann, wenn ich mit fünf gleichzeitig draußen bin. Da kann ich auch keinen Zug an der Leine brauchen.

VG Gudrun
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Re: Leinenführigkeit

Beitragvon Fritz » Di 24. Nov 2015 02:34

Hallo,
bei der Leinenführigkeit, wie auch bei anderen Konditionierungen
gibt es immer die Möglichkeit den Hund positiv mit interessanten Dingen wie
Futter, Spielgeräten und anderen Lockmitteln an das gewünschte Verhalten zu gewöhnen,
oder mit Druck, Strafen und ähnlichen Disziplinierensmöglichkeiten zu agieren.

Erfolgreich ist nach meiner Erfahrung immer eine Mischung aller Erziehungsmethoden,
die man individuell, nach dem Verhalten des Hundes so einsetzt, daß es langsam
zu der gewünschten Konditionierungen kommt, ein Patentrezept gibt es aber nicht.

Wenn Dein Hund nicht auf Futter reagiert und Anderes für ihn interessanter erscheint,
ist er wohl nicht hungrig genug ?
Du bist nur interessant für Deinen Hund und bekommst die volle Aufmerksamkeit des Hundes,
wenn Du eine Attraktion bist und stärker auf den Hund wirkst als alle Reize in der Umgebung.

Es ist darum auch vorteilhaft, wenn ein Training, anfangs möglichst in einer für den Hund
ablenkungsarmen und reizarmen Umgebung abgehalten wird, in der es leichter wird,
immer die volle Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen.

Ich habe mit der Methode, Bei Fuß -per Leckerlies gute Erfahrungen gemacht,
nur sollte der Hund auch hungrig sein und Interesse am Futter zeigen.

Ich glaube, Übungen wie ständiges Stehenbleiben - Richtungswechsel und Loben,
können viel Geduld erfordern, ohne das aber damit ein nachhaltiger Erfolg sicher ist.

Einzeltraining ist wohl auch kostenintensiv und ich denke,
mit dieser Methode auch lange eine sichere Möglichkeit ,
aber wohl für den finanziellen Erfolg des Trainers. ;)

Fritz.
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Re: Leinenführigkeit

Beitragvon Meilo1011 » Di 24. Nov 2015 12:31

Hallo!
Danke für die schnellen Antworten :)
@Gudrun: ich habe Meilo auch beigebracht, dass er auf Kommando "Zurück" hinter mir bleibt oder höchstens auf gleicher Höhe. Das klappt sehr gut im Freilauf, wenn wir uns zB. anderen Fußgängern nähern. Aber wenn ich es an der Leine ausprobiere, will er immer wieder vorlaufen... Dann schicke ich ihn zurück aber nach ein paar Schritten will er wieder vordrängeln oder an der anderen Seite vorbei.Wie hast du das deinen Collies denn beigebracht?

@Fritz: also wenn ich Futter in ablenkungsarmer Umgebung bei mir hab, läuft Meilo auch neben mir und starrt die ganze Zeit hoch. Das ist jedoch nicht mein Ziel, weil er sonst nur brav neben mir läuft wenn ich Leckerlies dabei hab. Außerdem finde ich, dass er auch selbst schnuppern darf, nur halt ohne so weit vorzulaufen. Ich hoffe es klingt verständlich... Ansonsten fährt er auf jedes Spielzeug ab, da er noch seeehr verspielt ist (ist im November 1 geworden :D). Soll ich dann etwa die ganze Zeit mit einem Quietscheball rumwedeln, damit ich interessanter bin? Ich denke, dass Meilo irgendwann dann keine Interesse mehr daran hat, weil er es ja eh nicht bekommt (ich kann den Ball ja schlecht an der Leine wegwerfen?).

Ich hoffe ihr habt ein paar Tips für uns 2 :)
LG
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Re: Leinenführigkeit

Beitragvon Gudrun » Di 24. Nov 2015 14:04

Hallo auch nochmal,

das von Dir beschriebene Verhalten probierten meine Collies auch, gerade in diesem Alter von ungefähr einem Jahr. Ich hab es verboten. Überholverbot eben. Um das einem einzelnen Hund klarzumachen, sollten Stimme ("Hinter mir!"), Hände und Füße reichen. Verhindere das Überholen konsequent. Er darf es nicht, solange Du das Kommando nicht aufhebst oder ein anderes gibst. Stell Dir die aktuelle Situation bergab auf Glatteis vor, damit Du selbst ernsthaft bei der Sache bleibst. Wenn er aufmüpfiger wird, wirst Du auch deutlicher, natürlich nicht brutal. Auf die Wirkung kommt es an. Anfangs kann eine Mauer neben Euch eine Hilfe sein, damit er sich nicht mit mehr Abstand an Dir vorbeimogelt.

Viel Erfolg!

Gudrun
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Re: Leinenführigkeit

Beitragvon Meilo1011 » Di 24. Nov 2015 17:48

Hallo,
Danke @Gudrun, ich werde das dann mal ausprobieren ;)
Laufen eure Hunde denn direkt neben euch/hinter euch oder eher weiter vorne? Oder schauen Sie die ganze Zeit zu euch hoch wie beim Bei Fuß?

LG :)
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Re: Leinenführigkeit

Beitragvon Fritz » Di 24. Nov 2015 19:23

Meilo1011 hat geschrieben:Hallo!

@Fritz: also wenn ich Futter in ablenkungsarmer Umgebung bei mir hab, läuft Meilo auch neben mir und starrt die ganze Zeit hoch. Das ist jedoch nicht mein Ziel, weil er sonst nur brav neben mir läuft wenn ich Leckerlies dabei hab. Außerdem finde ich, dass er auch selbst schnuppern darf, nur halt ohne so weit vorzulaufen. Ich hoffe es klingt verständlich... Ansonsten fährt er auf jedes Spielzeug ab, da er noch seeehr verspielt ist (ist im November 1 geworden :D). Soll ich dann etwa die ganze Zeit mit einem Quietscheball rumwedeln, damit ich interessanter bin? Ich denke, dass Meilo irgendwann dann keine Interesse mehr daran hat, weil er es ja eh nicht bekommt (ich kann den Ball ja schlecht an der Leine wegwerfen?).

Ich hoffe ihr habt ein paar Tips für uns 2 :)
LG


Wie man bei einem Hundetraining vorgehen kann. ;)

Bei der Erziehung und Konditionierung eines Hundes ist es immer
der 1. Schritt,
wenn man versucht diesen in die erwünschte Position oder Haltung zu bringen,
oder dazu, daß er ein gewünschte Verhalten zeigt.

Um den Hund so zu Maurerpolieren, sich so zu verhalten wie man es gerne hätte,
werden Lockmittel verwendet wie Spielzeug oder Leckerlis.
Der Hund bekommt so auch eine Bestätigung für dieses Verhalten.

Beim 2. Schritt verbindet man das Verhalten mit einem Kommando.
Entweder ein Kommandowort, oder mit einem Körperzeichen.

Schritt 3. nach einer Weile, wenn der Hund das Kommando mit dem Verhalten
verknüpft hat, kann man die Belohnung langsam immer weiter verringern
und allmählich nur noch in unregelmäßigen Abständen einsetzen.

Wenn es Dir gelungen ist Deinem Hund an Kommandos wie
Voraus, Zurück, oder bei Fuß zu gewöhnen,
welches bei einer Hütehunderasse auch gelingen müßte ,
dann kannst Du Deinen Hund auch dahin schicken, wo es Dir gefällt.
Auch das Verhalten an der Leine sollte genauso geübt werden.

Hat der Hund seine Kommandos sicher gelernt,
sollte man auch mit Konsequenz und Nachdruck darauf achten,
daß diese auch immer korrekt befolgt werden. :|

Es ist nicht so gedacht, für deinem Hund ewig mit dem Quietscheball herum zu wedeln,
oder seine Aufmerksamkeit dauernd mit Lockmitteln zu reizen,
dieses ist nur für das Training gedacht und sollten irgendwann nicht mehr nötig sein. :roll:

Fritz.
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Re: Leinenführigkeit

Beitragvon Meilo1011 » Di 24. Nov 2015 20:05

Ich habe Bei Fuß schon mal mit Hilfe eines Klickers geübt, nur war das Problem, wenn ich sein korrektes Verhalten bestätigen wollte, dass er das Leckerlie meistens nicht haben will.

Es klingt jetzt vllt so, als ob er nie hungrig wäre, was aber nicht stimmt. Als ich nach Empfehlung ausprobiert habe, ihm sein gesamtes Futter nur beim Spaziergang als Belohnung zu geben, wollte er es sogar meistens bei Aufregung nicht. Und da musste er ja hungrig sein! Wie könnte ich ihn denn mit Spielzeug belohnen?
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