Streichelkontakt

Streichelkontakt

Beitragvon xray » Mo 10. Okt 2016 18:17

Unsere 4-jährige Pocketbeagle-Dame zieht sich in ihr Körbchen in die Küche zurück, nachdem sie sich am Abend ein paar Streicheleinheiten vom Frauchen abgeholt hat. Sie sucht also nicht sehr lange den Körperkontakt zu ihrer Bezugsperson. Ist das normal?
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Re: Streichelkontakt

Beitragvon Gudrun » Di 11. Okt 2016 08:40

Ja,

das ist absolut normal. Nicht jeder Hund ist eine Schmusekatze.

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Re: Streichelkontakt

Beitragvon Fritz » Di 11. Okt 2016 20:11

Hallo,
die Hündin jetzt ist schon 4 Jahre alt,
die Entwicklung und Prägung findet aber hauptsächlich in der Welpenzeit statt,
darum kann dieses, distanzierte Verhalten nicht plötzlich aufgetreten sein,
sondern muß sich bereits zu ihrem normalem Verhaltensmuster entwickelt haben.

Wenn das Verhalten auch von der Hunderasse abhängig ist,
kann dieses aber auch durch entsprechende Maßnahmen und Übungen
noch in späteren Jahren beeinflußt werden.

Die meisten Beagle sind sehr verfressen und können darum auch
mit Leckerlis zu dem gewünschten Streichelkontakt erzogen werden.

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Re: Streichelkontakt

Beitragvon xray » Mi 12. Okt 2016 10:26

Danke für eure Antworten.

In den ersten Jahren, besonders als Welpe, war der Streichelkontakt zum Frauchen sehr intensiv.
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Re: Streichelkontakt

Beitragvon Sophia » Mi 12. Okt 2016 22:56

Hallo,

Fritz hat geschrieben:Die meisten Beagle sind sehr verfressen und können darum auch
mit Leckerlis zu dem gewünschten Streichelkontakt erzogen werden


Da stellen sich mir ehrlich gesagt die Nackenhaare auf... Ich habe auch einen Hund (halber Beagle ;) ), der bei Mensch und Hund gleichermaßen wenig Körperkontakt sucht. Es gibt einfach körperliche und distanzierte Hunde. So wie es unterschiedliche Mentalitäten beim Menschen gibt. MMn sollte man den Hund in seinem Wesen so akzeptieren, und nicht versuchen, ihm das gewünschte Schmuseverhalten "anzuerziehen". Das kann ich mit Dingen machen, die zwangsläufig notwendig sind (Maulkorb tragen etc.). Aber nicht Dinge, die aus dem Egoismus des Halters entspringen.
Meine Hündin ist allerdings mit den Jahren (das wurde im Alter von 5-6 spürbar) kuschliger geworden, auch durch meinen Zweithund hat sie - die sonst nie zur Eifersucht neigte - doch so etwas wie ein Geltungsbedürfnis entwickelt ;) Wenn es euch wichtig ist, besteht daher vielleicht noch Hoffnung.
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Re: Streichelkontakt

Beitragvon Fritz » Do 13. Okt 2016 12:57

Hallo Sophia, Du hast eine interessante Vorstellung. ;)

Allerdings, wenn sich bei Dir die Nackenhaare auf stellen,
nur weil es Menschen gibt, die einen Hund nach ihren speziellen Bedürfnissen manipulieren,
solltest Du wohl in letzter Konsequenz gänzlich auf jegliche Haustiere verzichten
und nur Wildtiere aus der Ferne beobachten, dann kannst Du erleben,
wie diese sich gänzlich ohne jeden menschlichen Einfluss verhalten. :P

Ich denke, das Wesen jeglicher Haustier Züchtung und Haltung ist von Anfang an
immer schon von dem Gedanken geprägt,
diese Tiere in jeglicher Form für die Menschen nützlich zumachen. :?

Wenn Du dieses nicht möchtest, aber gerne in letzter Konsequenz mit Canoidea
zusammen leben willst, solltest Du vielleicht versuchen mit einigen wilden Tieren dieser Gattung
ein gemeinsames Leben zu beginnen. :P

https://www.youtube.com/watch?v=HRoF4RwxIpw

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Re: Streichelkontakt

Beitragvon Gudrun » Do 13. Okt 2016 20:03

Hallo auch,

ich seh es wie Sophia: Wenn einer meiner Hunde lieber für sich ist und nur selten Körperkontakt und Streicheleinheiten anfordert, akzeptiere ich das so.

Antrainieren müssen wir unseren Hunden sozialverträgliches Verhalten in der Öffentlichkeit und sicher auch das ein oder andere speziell für unseren Haushalt und Lebensstil, aber sicher nicht, dass er für mich Streichelteddy spielt um irgendwelche Triebe auf meiner Seite zu befriedigen.

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Re: Streichelkontakt

Beitragvon Fritz » Do 13. Okt 2016 23:10

Sicher, ein jeder pflegt das Verhältnis zu den Hund wie er möchte,
auch die Erziehung und Sozialisierung seines Hundes liegt im Ermessen der Eigentümer,
doch ob dieses dann auch zu dem erwünschten Ergebnis führt, ist jedoch nicht immer garantiert.

Leider werden aber die gesellschaftlichen Verordnungen und Zwänge immer enger
und zwingen jeden Hundehalter dazu, seinen Hunde möglichst so erziehen,
daß dieser in jeder Situation immer souverän reagieren kann.
Gelingt es nicht, aus seinem Hund einen zuverlässig,
in jeder Umgebung immer nur friedlich reagierendes Tier zu machen,
ist der Hundehalter gezwungen, mit Freiheit einschenkenden und Zwangsmastnamen
zu reagieren. :roll:

Meine Hündin muß sich jeder Zeit auch einen erzwungenen, unfreiwilligen Streichelkontakt ,
besonders von fremden Menschen, wie ein Streichelteddy gefallen lassen.
Schon als sie noch im Welpenalter war, habe ich darauf geachtet,
daß sie sich besonders von kleinen Kindern mit Freude und ohne Aggressionen
berühren läßt. :P

Fritz.
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Re: Streichelkontakt

Beitragvon Gudrun » Do 13. Okt 2016 23:30

Hallo Fritz,

gerade bei meinen "Lassie"-Hunden ist es unerlässlich, sie auf diese von Dir beschriebene Art von Friedlichkeit hin zu erziehen. Das heißt aber nicht, dass ich meine Hunde daheim aus egoistischen Motiven mit mehr Streicheleinheiten überschütte, als die haben wollen.

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Re: Streichelkontakt

Beitragvon Sophia » Fr 14. Okt 2016 10:17

Fritz hat geschrieben:Allerdings, wenn sich bei Dir die Nackenhaare auf stellen,
nur weil es Menschen gibt, die einen Hund nach ihren speziellen Bedürfnissen manipulieren,
solltest Du wohl in letzter Konsequenz gänzlich auf jegliche Haustiere verzichten
und nur Wildtiere aus der Ferne beobachten, dann kannst Du erleben,
wie diese sich gänzlich ohne jeden menschlichen Einfluss verhalten. :P

Ich denke, das Wesen jeglicher Haustier Züchtung und Haltung ist von Anfang an
immer schon von dem Gedanken geprägt,
diese Tiere in jeglicher Form für die Menschen nützlich zumachen. :?

Wenn Du dieses nicht möchtest, aber gerne in letzter Konsequenz mit Canoidea
zusammen leben willst, solltest Du vielleicht versuchen mit einigen wilden Tieren dieser Gattung
ein gemeinsames Leben zu beginnen.


Ja, in letzter Konsequenz wäre das wohl der richtige Weg. Allerdings ist das Leben selten schwarz-weiß. So wie ich andere Menschen in ihrem Wesen akzeptiere, tu ich das auch mit Tieren. Ich forme andere Menschen ja auch nicht so, wie ich sie gern hätte, sondern akzeptiere sie in ihrer Individualität. Diese grundlegende Überheblichkeit und Egozentrik des Menschen, alles nach seinem Nutzen für sich einzuteilen und gegebenenfalls zu unterwerfen, trifft nicht meine Vorstellung.
Meine Hündin verteidigt ihr Ruhebedürfnis notfalls auch mit den Zähnen, wenn sie sich bedrängt fühlt. Das liegt im Rahmen der natürlichen defensiven Aggression. Wie steht es mir zu, ihr diesen Teil ihrer arteigenen Kommunikation zu verbieten/abgewöhnen zu wollen, nur weil es in der menschlichen Gesellschaft erwünscht ist, ein 24/7-kuschelbereites Haustier zu haben?! Eher ist es meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass sie nicht in die Situation kommt, sich so ausdrücken zu müssen. Und dazu gehört notfalls auch, dass ich anderen Menschen sage, dass sie meinen Hund jetzt bitte in Ruhe lassen sollen, wenn er keinen Kontakt wünscht oder stressfrei erträgt.
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