Re: Ich komme mit meinem Hund nicht klar - Hilfe!
Verfasst: Mi 6. Dez 2017 21:13
Sophia hat geschrieben:Hallo,ABN hat geschrieben:Toben mit anderen Hunden braucht er unbedingt auch, es gehört zur Sozialisierung! Ein schlecht sozialisierter Hund verursacht immer Probleme - das willst du sicher nicht.
eben das ist so ein Punkt, der überbewertet wird. Hunde, die bei mir sind (und das sind neben meinen beiden immer mal wechselnde Pflegehunde), haben sich der Umwelt und vor allem MIR gegenüber erstmal ruhig und ordentlich zu verhalten, bevor ich sie in weitgehend unkontrollierbare Situationen gehen lasse (Hundebegegnung, Toben, viel Energie, schlechte Einwirkung).
Das Eine schließt das Andere nicht aus
Sophia hat geschrieben: Nur weil der Hund drei Monate mal nicht mit anderen toben darf, ist er noch lange kein unsozialisiertes Wrack, schon gar nicht in dem Alter.
Einen Hund 3 Monate von anderen Hunden isoliert zu halten ist mMn überhaupt nicht ok … und schon gar nicht in dem Alter, wie du sagst! Ein pubertierender Hund braucht Grenzen – nicht nur von Menschen gesetzt sondern auch von anderen Hunden.
Sophia hat geschrieben: Und: Der Hund hat ja kein Problem mit anderen, nur mit seiner Frustrationstoleranz.
Woher weißt du, dass sein Problem Frustrationstoleranz ist?
Sophia hat geschrieben:Beim Toben hat der Hund am meisten Freude, wenn er nicht bei dir ist. Sondern eben mit anderen. Hm. Also: Lerne DU mit deinem Hund spielen, toben, raufen.
Wie gesagt, das Eine schließt das Andere nicht aus
Sophia hat geschrieben:Dazu muss man aber Grenzen setzen können und ihm vermitteln, wann es zu viel wird. Dazu gehört eine stabile Beziehung und darin Partner, die sich gegenseitig ernst nehmen.
Mann soll’s nicht übertreiben, sonst geht nichts weiter. Fang einfach an zu spielen und schau was passiert: der Hund übertreibt, hörst du auf. Irgendwann findet ihr was euch Spaß macht.
Sophia hat geschrieben:Ich lebe mit meinen Hunden weitgehend nach der Herangehensweise von Anita Balser.
Ja, was soll ich sagen heutzutage wollen viele nach irgendeiner Methode vorgehen. Ich halte sehr wenig davon. Hunde sind Lebewesen mit verschiedenen Persönlichkeiten, man kann nicht nach „Kochrezept“ vorgehen – was leider das Einzige ist, das viele Trainer anzubieten haben. Natürlich muss man sich informieren, viel lernen, aber am Ende, wenn man sich ernsthaft bemüht, findet man den eigenen Weg.
Ich habe mir einige Videos von A.Balser wieder angeschaut. Ich halte nach wie vor nicht viel von ihre „Methode“. Es geht hauptsächlich darum den Hund einzuschüchtern: Zisch-Laut, dann mit den Fingern anstoßen – eigentlich dasselbe wie Cesar Millan und Maike Maja Nowak.
Sophia hat geschrieben: Aber: Wenn man wenige Möglichkeiten hat, sich weiterzubilden, Hilfe zu holen, Zeit zu investieren und alles nur Nerven kostet, solltest du wirklich darüber nachdenken, ihn in (fähige) Hände abzugeben. Es nützt nichts, damit zu warten, bis ihr dann wirklich (noch) massive(re) Probleme habt, nur weil man ihn nicht abgeben will. Manchmal ist das für alle Beteiligten das beste - vor allem für den Hund.
Sie hat ihren Hund lieb und will es noch versuchen. Ich finde es toll!
VG, Anna