Das schlechteste Frauchen der Welt

Das schlechteste Frauchen der Welt

Beitragvon Erna_und_ich » Sa 1. Sep 2007 20:42

Hallo alle beisammen,

ehrlich gesagt bin ich am Verzweifeln. Ich habe eine 18 Wochen alte Cockerhündin, die momentan kein bisschen auf mich hört. Kommandos wie 'Aus', 'Sitz', 'Platz' und 'Hier' sitzen theoretisch, aber ehrlich gesagt hört sie nur, wenn sie gerade Bock darauf hat.

Heute hat sie 6 Mal (!) in die Wohnung gepinkelt (Ich wische das immer kommentarlos weg und desinfiziere es danach) und das, obwohl ich 4 Mal (2 Mal für je 1,5 h und 2 Mal für 15 min) mit ihr Gassi war. Dazu kommt, dass sie ihren "Nummer-zwei-Platz" beim Gassigehen derzeit vollends ignoriert, obwohl ich bis zu 5min mit ihr dort stehe. Dafür macht sie dann 10m weiter mitten auf den Gehweg (was ich natürlich wegmache). Sie ist ein freundlicher, offener Hund, der freudig durch die Welt tapst und alle Leute begrüßt und sich damit auch zu gerne ablenken lässt. Vielleicht sollte ich einfach einen abgeschiederen "Nummer-zwei-Platz" suchen..

Ich frage mich, ob ich zu viel von dem Tier und von mir erwarte. Als wir eben Gassi waren, hatte ich richtig miese Laune und dementsprechend scharf im Tonfall waren die Kommandos, die sie bekommen hat. Ehrlich gesagt habe ich auch mehr an der Schleppleine gezogen, als unbedingt notwendig war. Ich fühle mich deswegen wirklich mies, weil sie erst seit 18 Wochen auf der Welt ist und mich eigentlich nicht so aus der Fassung bringen können sollte. Sie ist ein wirklich wunderbarer Hund und wenn ich mir vor Augen halte, dass sie nach dem ganzen blöden Tag heute (wenn ich schon einmal beim Beichten bin: Ich habe auch einen kleinen Jungen vor seiner Großmutter u seiner Mutter zusammen gestaucht, weil er nach dem Hund gerufen hat, als ich sie gerade dazu motiviert hatte, neben mir zu laufen) immer noch freudestrahlend mit mir schmusen möchte, fühle ich mich wie das mieseste, schlechteste Frauchen auf der Welt.

Geht es einigen von euch auch so? Und wie kann man sich selbst wieder runtfahren, wenn an einem Tag mit dem Hund irgendwie alles schief läuft?
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Re: Das schlechteste Frauchen der Welt

Beitragvon Gudrun » So 2. Sep 2007 14:21

Hallo auch,

weiter laufen pro Gassigehen und auf Pippi-Plätze verzichten ist vielleicht die Lösung des Problems. Meine Hunde brauchen auch normal riechende Böden um sich zu entleeren. Stinkt es irgendwo bereits nach Urin, denken sie gar nicht dran, noch etwas dazu zu machen. Scheinbar ein instinktgegebenes "ökologisches Bewusstsein", das die Überbelastung einer Fläche mit Fäkalien verhindert.

Andererseits kann eine kleine Hündin auch mal eine Blasenentzündung haben und deshalb immer öfter undicht werden. Dagegen gibt es Antibiotika beim Tierarzt.

Schlechte Tage haben wir alle mal, doch sollten sie die absolute Ausnahme sein. Gerade einen so jungen Hund kann man damit sehr schnell verziehen.

Ich wünsche Euch wieder bessere Tage und viel Spaß miteinander!

Gudrun
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Re: Das schlechteste Frauchen der Welt

Beitragvon Rina und Luca » So 2. Sep 2007 16:01

Hey Gudrun...
lass den Kopf nicht hängen, denn ich denke jeder hat mal einen schlechten Tag und ich denke manchmal auch, dass ich ein schlechtes Frauchen bin, denn meine Tiertrainerin sagt immer, man kann den Hund nicht ändern man muss sich selber ändern. Und das schlimmste ist, der Hund merkt, wenn du abgenervt bist und das nutzt deine Hündin förmlich aus, dass kenne ich von meinem 19 Wochen alten Rüden, der weiß genau ist Frauchen genervt, dann bin ich jetzt auch bockig. Also merke, wenn du abgenervt oder was weiß ich bist trainiere nicht mit ihm und versuche allen Situationen wo es zwischen euch kriseln könnte aus dem Weg zu gehen, aber sei trotzdem nicht so abweisend, dass sie denkt, sie hat was falsch gemacht!
Also ganz lieben Gruß Rina
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Re: Das schlechteste Frauchen der Welt

Beitragvon Feli » Di 11. Sep 2007 17:40

Hey,
ich kann dich sehr gut verstehen. Ich habe eine 14 Wochen alte Hündin, die ich wirklich gaaaaaaaaaaaaaaaaanz dolle lieb hab. Doch trotzdem schafft sie es manchmal mich völlig auf die Palme zu bringen.Ich hab dann auch schon öfter mit ihr geschimpft und im nachhinein gedacht:was kann sie denn dazu, dass sie nicht weiß was du von ihr willst?"(Ich wollte,dass sie zu mir kommt,aber die tote Amsel,die sie gefunden hatte war vieeeeeeeeeeeel interessanter.Das sie da nicht kommt braucht mich ja nicht zu wundern)Ich versuche mir in solchen Situationen vor Augen zu halten, dass die Kleine nichts dafür kann. Sie ärgert mich ja nicht bewusst, sondern weil sie entweder nicht weiß was ich will, oder noch nicht gelernt hat, dass sie IMMER hören soll. Meißtens beruhigt mich das dann wieder. Am Ende mache ich dann noch etwas mit ihr was sie 100% kann und dann ist die gute Laune meißt wieder hergestellt.
Viel Glück=)
Feli
 
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Re: Das schlechteste Frauchen der Welt

Beitragvon dodger » Sa 15. Sep 2007 01:17

hi du hunde mami,

ich kenne das gefühl. hatte es bei meinem kleinen genauso. schon nach den ersten 48 stunden, als er bei mir war. ich war auch zutiefst unglücklich, weil ich dachte, das bekomme ich nicht hin.
aber, wir sind ein ganz gutes team geworden.
ganz viel hat mir ein buch geholfen
die welpenschule von diana weisgerber
lies es mal, vielleicht wird die das kleine hirn deines hundes dann klarer.

liebe grüße
dodger
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Re: Das schlechteste Frauchen der Welt

Beitragvon Erna_und_ich » Sa 15. Sep 2007 09:11

Hallo alle beisammen,

hier spricht das (hoffentlich ehemals :D ) "schlechteste Frauchen der Welt". Mittlerweile sind zwei Wochen durchs Land verstrichen und obwohl es auch heute noch Momente der Verzweiflung gibt (vorgestern z.B. kam eine Katze zu unserem Übungsplatz und Erna hat mein "Hier!" vollends ignoriert und ist ihr hinterhergepest) sind diese mittlerweile die Ausnahme.

Der Schlüssel zu ihrer Stubenunreinheit lag darin, dass ich - da ich den Hund zu dem Zeitpunkt meines Postings erst eine Woche hatte - ihre Körpersprache nicht richtig deuten konnte und ihre Hinterlassenschaften vor ihrer Nase weggeputzt habe, was für den Hund wohl bedeutet (das erklärte mir der Tierarzt), dass sie mir einen Gefallen damit getan hat, da ich mich so eingehend mit ihren Hinterlassenschaften beschäftige. Seitdem ist ein Malheur im geschlossenen Raum die Ausnahme, aber es passiert dennoch regelmäßig. Wir machen kleine Schritte, bewegen uns aber konsequent auf ein Ziel zu. Und ich habe das Gefühl, dass die Ziellinie nicht weit weg ist.

Für den Gehorsam war die Einführung der 5-Meter-langen Schlepp-/ Fährtenleine die Offenbarung. Ebenfalls setze ich (ich höre schon einige aufschreien..) den Schnauz- und Nackengriff gezielt in Ernas Erziehung ein. Ansonsten wachsen wir an unseren Aufgaben und genießen das Miteinander mit viel Liebe, Spiel und Spaß aber auch mit eiserner Konsequenz.

Sehr empfehlen kann ich im Übrigen das Buch von Günther Bloch "Der Hund im Wolfspelz" und das Buch von Thomas Baumann "Was Hündchen nicht lernt...".

Ein zunehmend besseres Frauchen nebst Erna
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