von Usostus » So 17. Dez 2017 23:18
Grundsätzlich erstmal Respekt, dass ihr Strassenhunde aufnehmt und dann gleich zwei Stück.
Ihr solltet euch bewußt sein, dass es Strassenhund sind, die bis dato ihr Leben alleine organisiert haben, eventuell schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben.
Es dürfte eine ganze Weile dauern, bis ihr euch das Vertrauen der Hunde "erarbeitet" hab.
Im Vorfeld wäre es für euch hilfreich, zumindest das kleine Einmaleins der Hundesprache zu verinnerlichen, denn gerade diese Hunde reagieren auf kleinste Gesten und die können bei Unwissen des Halters beim Hund falsche Reaktionen auslösen. z.B. bei Ankunft die Hunde mit viel Gerede und wohlgemeinten Streicheleinheiten empfangen. Das kennen die Hunde nicht und werden sich zurückziehen wollen.
Ich würde die Hunde über Nacht nicht einsperren. Alllerdings würde ich ihnen schon eine Box aufstellen...in einer ruhigen Ecke...und diese Box oben auch abdecken, eine Art Höhle bauen, damit sie einen sicheren und ruhigen Rückzugsort haben. Dort ggf. etwas Futter reinlegen, damit sie ihre Behausung mit etwas angenehmen verbinden. Zumachen würde ich die Box aber nicht. Gerade Straßenhunde könnten in Panik geraten, wenn sie eingesperrt sind. Vielleicht könnt ihr einige Nächte in der Nähe der Box schlafen und beobachten, wie sich die Hunde nachts verhalten.
Was das Futter angeht...bisher mussten sich die Hunde ihr Futter irgendwie selber beschaffen. Also Mülleimer gut verschließen, ggf. hochstellen und alles Fressbare wegräumen. Natürlich könnt ihr gerade übers Futter Vertrauen aufbauen. Ich würde erstmal sehen, inwieweit die Hunde euch aus der Hand fressen. Wenn sie zu ängstlich sind, ertmal aus der Schüssel fressen lassen, da aber nicht versuchen, das Futter wegzunehmen...von wegen "ich bin der Chef", das kann Vertrauensbruch bewirken. Lieber Futter hinstellen und zurückziehen. Sind die Hunde eher ängstlich, holen sie sich das Futter eh stückweise und fressen es in einer stillen Ecke.
Wir haben eine kleine spanische Straßenhündin...die macht das nach 10 Jahren bei uns immer noch so und ihr nimmt Keiner das Futter weg. Unsere Colliehündin läßt sie sogar zuerst fressen bevor sie an ihren Napf geht. Auch hat unsere kleine Hündin über ein Jahr gebraucht, bevor sie zum pullern auf eine Wiese gegangen ist...bis dahin hat sie nur auf Beton ihr Geschäft gemacht. Sie ist nach 10 Jahren immer noch eine Angstkläfferin, mag Frauen nicht sonderlich usw. Das sind alles keine großen Probleme zumal sie auch wirklich klein ist, aber manche Sachen bekommt man nie wirklich in den Griff....leider.