Hundekauf

Hundekauf

Beitragvon Karin09 » Mi 24. Mär 2010 12:54

Bitte um Rat,
Hatte mir vor acht Wochen, bei einer Züchterin von Bullywelpen einen Welpen ausgesucht. Da dass mein erster Hund von einer Züchterin gewesen wär, hatte ich keine Ahnung wie das alles vonstatten geht. Eigentlich lag mir nur was an dem Tier und nicht an den Papieren,aber egal wo ich dann den Preis hörte 1500 Euro war ich erst mal geschockt, aber ich dachte bis zum Abgabe habe ich das Geld. Fuhr jede Woche einmal hin um zu knuddeln. Hatte den kleinen Kerl schon richtig in mein Herz geschlossen. 2 Wochen vor Abgabe, mußte ich leider festellen, dass ich finnansiell nicht in der Lage war, die ganzen 1500 Euro aufeinmal zu bezahlen. Ich telefonierte mit der Züchterin und erzählte ihr, dass ich nur 800 Euro habe und das andere ihr abzahlen würde. Sie war auch damit gleich einverstanden. Eine Woche später wollte ich den Hund abholen, nahm das Geld mit und alls ich bezahlen wollte sagte sie mir dass sie sich das nochmal überlegt hätte. Ich machte eine Anzahlung von 800 Euro und sagte in einer Woche hole ich meinen Hund und bezahle dann den Rest. In dieser Woche bekam ich von der Züchterin eine E -mail worin stand das ich den Hund nicht bekomme und mein Geld aber dann erst wieder bekomme wenn der Hund an jemanden anders vermittelt wird. So nun frage ich euch
Geht das alles mit rechten Dingen zu???

Vor allem hatte ich für den kleinen schon die ganze Ausstattung gekauft!!!
Warte auf eure Antworten
LG Karin
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Re: Hundekauf

Beitragvon Jay » Mi 24. Mär 2010 13:29

Rechtlich gesehen kommt es da auf den Wortlaut der Mail an. Bezieht sich die Dame da auf die ursprüngliche Abmachung und will diese nun abändern, dann kannst du natürlich auf Einhaltung des Vertrags klagen (oder zumindest mal damit drohen), denn auch ein mündlich geschlossener Vertrag ist rechtsgültig, vorausgesetzt, du kannst den Vertragsabschluss beweisen. Da wäre natürlich dann der Wortlaut in der Mail Beweis genug. Eine richtige Frechheit ist natürlich, dass sie dir nicht nur den Welpen verweigert, sondern auch noch das Geld vorerst einbehalten will. Ich würde ihr an deiner Stelle per Mail antworten und dabei erwähnen, dass du ein Beratungsgespräch bei einem Rechtsanwalt hattest und dieser nur auf dein OK wartet, dass er rechtliche Mittel gegen sie einleiten kann, solltet ihr euch nicht einvernehmlich einigen können.
Die Züchterin ist ziemlich abgebrüht, finde ich, denn was ist denn, wenn sie den Welpen überhaupt nicht mehr vermittelt/vermitteln will? Dann hat sie schicke 800 € in der Tasche und zudem noch den Hund. Im Übrigen finde ich den Preis von 1500 € für nen Bully schon ziemlich happig. Wenn du damit nicht ausstellen/züchten möchtest oder er Goldnuggets pupsen kann, dann solltest du dir ohnehin deinen Bully woanders suchen. Seriöse Züchter geben ihre Bullys auch für weit unter 1000 € ab. Also tritt am besten deinerseits (schriftlich) vom Vertrag zurück wegen ihrer unseriösen Geschäftspraktiken, erwähne den Kontakt mit deinem Rechtsbeistand und verlange die sofortige Rausgabe der Anzahlung.
Nebenher kannst du sogar mal bei der Polizei nachfragen, ob das nicht sogar schon Betrug ist, was sie macht (Geld einbehalten trotz Rücktritt vom Vertrag ihrerseits). Und diese "Beratung" ist sogar gratis. Ob du sie deswegen anzeigen möchtest, kannst du dir dann noch immer überlegen.
Jay
 
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Re: Hundekauf

Beitragvon Gudrun » Mi 24. Mär 2010 13:46

Hallo und herzliches Beileid!

Das ist wirklich unglaublich, was manche Züchter sich rausnehmen. Da es bei bestimmten Hunderassen aber zu boomen scheint, verlieren einige offenbar jeglichen Anstand und die Menschlichkeit im Umgang mit Interessenten.

Ich würde auch sagen, such Dir einen Anwalt. Bei einem Streitwert von 800 Euro sollte sich einer finden.

VG Gudrun
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Re: Hundekauf

Beitragvon Claudi93 » Mi 24. Mär 2010 13:48

Hallo Karin,
also erst mal möchte ich sagen, dass das natürlich eine riesengroße Sauerrei von der Dame ist, absolut unmöglich. :x
Die Frage, die ich mir jetzt stelle, habt ihr vertraglich festgehalten, dass du ihr die 800€ gegeben hast? Denn solltest du das nicht getan haben, dann wirst du jetzt Schwierigkeiten bekommen.
So kann niemand beweisen, dass du ihr 800€ gezahlt hast und eventuell, bzw wohl eher mit großer Wahrscheinlichkeit, wir sie behaupten, dass sie niemals etwas von 800€ gehört, geschweige denn gesehen hat.
Habt ihr einen Kaufvertrag abgeschlossen?
Wie lief das alles ab?
Solltest du alles schriftlich haben, wird es kein Problem sein, dein Geld zurück zu bekommen.
Immerhin ist es dann Betrug, sogar Diebstahl.
Dann könntest du sie anzeigen und im schlimmsten Notfall das Geld sogar einklagen.

Drücke dir die Daumen, dass das alles glatt über die Bühne geht mit dem Geld.
Und mir tut das auch sehr Leid für dich mit dem Hund. Kann mir gut vorstellen, dass das für dich sogar mit das Schlimmste ist.. wäre es für mich auch. Denn man hängt ja ziemlich schnell sein Herz an so einen kleinen Welpen, vor allem, wenn man ihn regelmäßig sieht und eigentlich glaubt, dass man in Zukunft seinen Alltag mit ihm verbringen wird.

Ganz liebe Grüße,
Claudi
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Re: Hundekauf

Beitragvon Tilljacker » Mi 24. Mär 2010 14:19

Hallo Karin!

Das ist aber echt eine heftige Geschichte!

Aber so ein ganz kleines bisschen kann ich auch die Züchterin verstehen...

Zur Zeit habe ich selbst 4 Welpen (unser B-Wurf) und habe beschlossen, keinen Welpen mehr per Ratenzahlung zu verkaufen.
Wobei ich natürlich sagen muss, dass der Preis für unsere Welpen nicht einmal die Hälfte des vor dir genannten Welpen beträgt! Bei 1500 € musste ich echt schlucken- das muss erst einmal verdient sein!

2002 hat mein Schwiegervater eine Schwester von Arthos verkauft an einem jungen Mann, der noch in der Ausbildung war. Gut, ich hätte sowieso andere Abgabekriterien gehabt, aber mein Schwiegervater hat sich, gutmütig wie er ist, auf eine Ratenzahlung eingelassen...
Die Papiere hat er als "Sicherheit" behalten.
Nun, es kam kein weiteres Geld- der Mann hatte sich mit der Familie gestritten, war weggezogen und von dem Hund haben wir nie wieder etwas gehört....Die Ungewissheit, wo und wie die arme Maus nun lebt macht mich echt traurig.

2007 hatten wir unseren 1. Wurf. Naiv wie ich bin, habe ich keine Verträge gemacht- habe einfach den Leuten vertraut.
Nach etwa 2 Wochen kam unser Archer zurück, da es zwischenmenschlich bei der Familie nicht geklappt hat. Es war Juli, eine Zeit in der man nur schwer wegen der Ferien Hunde vermitteln kann.
Die nächste Impfung stand an, der Hund musste steuerlich und bei der Versicherung gemeldet werden- von Futterkosten will ich gar nicht sprechen.
Hier habe ich auch mit der 1. Besitzerin vereinbart, dass sie das Geld erst dann zurück bekommt, wenn ich den Hund vermittelt habe. Allerdings hat sie dann den GESAMTEN Welpenpreis erhalten!
An Deiner Stelle würde ich mich noch einmal mit der Züchterin auseinandersetzen und mich dann an den betreuenden Verein wenden! Vielleicht kann man dadurch etwas bewegen? Sollten die sich aber stur stellen, dann fürchte ich, bleibt Dir nur der Weg zum RA!

Drücke die daumen, dass Du zu einem guten Ende findest!

LG Anja
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Re: Hundekauf

Beitragvon bellina » Mi 24. Mär 2010 20:44

also seid mir bitte nicht böse, okay, 1500 euro sind viel geld für einen hund, aber wenn ich das nicht zahlen kann, wie wird's dann wohl aussehen, wenn mein hund mal tierarzt, operation usw. usw. benötigt?????????????

PS: muss aber zugeben, soviel hab ich weder für meinen 1.hund noch für meinen 2.hund -rassehund- bezahlt................

trotzdem: auf ratenzahlungen würde ich mich als züchter NICHT einlassen!!!!
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Re: Hundekauf

Beitragvon Claudi93 » Do 25. Mär 2010 09:55

bellina hat geschrieben:also seid mir bitte nicht böse, okay, 1500 euro sind viel geld für einen hund, aber wenn ich das nicht zahlen kann, wie wird's dann wohl aussehen, wenn mein hund mal tierarzt, operation usw. usw. benötigt?????????????


Wie das dann aussieht? Das ist doch ganz einfach. Inzwischen kann man viele Versicherungen für Hunde abschließen. Somit auch eine OP- und Krankenversicherung.
Außerdem lassen sich heutzutage auch die meisten Tierärzte und -kliniken auf Ratenzahlung ein.
Und wenn man ehrlich ist, kommt es auch nicht sooo häufig vor, dass man gleich so viel auf einen Schlag zahlen müsste. Und wenn man hier rum fragt, gibt es bestimmt einige, die sich nicht mal eben 1500-2000€ auf einen Schlag beim TA lassen könnten. Ich bin zum Beispiel jemand. Wir müssten es beim TA abstottern, wenn so eine heftige Summe auf einmal auf uns zu kommen würde, da bin ich ehrlich. Aber deswegen schaffe ich mir doch nicht keinen Hund an. Lösungen und Möglichkeiten gibt es schließlich immer. Und wenn man sich dafür irgendwo was leihnt.

bellina hat geschrieben:PS: muss aber zugeben, soviel hab ich weder für meinen 1.hund noch für meinen 2.hund -rassehund- bezahlt................


Ich wette, viele hier im Forum haben für ihre Rassehunde weit unter 1500€ bezahlt.
Schau dir zum Beispiel Gudruns Collies an. Die hat sie doch auch für 900€ abgegeben.

bellina hat geschrieben:trotzdem: auf ratenzahlungen würde ich mich als züchter NICHT einlassen!!!!


Aber DAS ist ja eine Sache, die nun mal jeder Züchter für sich selber entscheiden muss.
Und diese nette Dame hat sich ja zu erst darauf eingelassen und es sich dann, nach dem die erste Rate erfolgt ist, anders überlegt.
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Re: Hundekauf

Beitragvon Gudrun » Do 25. Mär 2010 11:50

Hallo auch nochmal,

mit Ratenzahlern habe ich auch schon Pech gehabt. Brauch ich auch nicht nochmal. Für Mellie habe ich dann doch noch eine Ausnahme gemacht, weil wir über das Forum ja schon lange einen netten Kontakt hatten. Die Überlegung, statt Judy, die ich verschenken wollte, einen anderen Welpen mitzunehmen, Justin, kam ja sehr spontan. Sie hat ihn vereinbarungsgemäß abbezahlt. Ich werde auch die nächste Woche erwarteten Welpen für 900€ anbieten. Bei uns "leiht" sich übrigens niemand einen Welpen für ein paar Wochen und bekommt dann sein Geld zurück, wenn er genug gespielt hat und mir den Hund wiederbringt. Ich nehme jeden Hund gerne zurück, egal, in welchem Alter. Geld zurück gibt es aber grundsätzlich nicht. Das brauche ich dann vielleicht selbst für den ungeplanten Neuzugang. Außerdem macht die Integration in das eigene Rudel ja nun auch unerwartet mächtig zusätzliche Arbeit. Aus Notsituationen helfen mach ich selbstverständlich, aber ums Geld gehen darf es dabei nicht.

VG Gudrun
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Re: Hundekauf

Beitragvon Kurierg » Mi 23. Jun 2010 22:55

Hallo,

ich wollte mal Eure Meinung zu unserem aktuellen Fall bzgl. Welpenkauf hören bzw. sehen.

Mein Mann (wir waren zwar getrennt lebend, hatten aber wieder ein sehr gutes freundschaftliches Verhältnis) hat sich Anfang 2010, nachdem er seinen Rottweiler Silvester 2009 einschläfern lassen musste, zum Kauf eines Bordeauxdogge-Welpen bei einem Züchter in Sarreguemines (Lothringen) entschlossen. Soweit ich weiß, fand die Kaufabwicklung per Telefon und Internet statt. Der Züchter verlangte eine Anzahlung von 800 EUR (bei einem Gesamtkaufpreis von 1500 EUR), die im April 2010 überwiesen wurde. Der Welpe kam dann am 25.03. 2010 auf die Welt. Der Abholtermin war auf die letzte Maiwoche festgelegt worden. Kurze Zeit später erkrankte mein Mann und verstarb am 06.05. ganz unerwartet, während einer Operation. Als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, zeigte sich der Züchter völlig uneinsichtig wegen des Rücktritts vom Kaufvertrag und Rückerstattung der Anzahlung. Auf Nachfragen wurden wir immer wieder vertröstet. Dann kam die MItteilung, es müsse ja erst ein neuer Käufer gefunden werden. Ich denke nicht, dass es ein großes Problem für den Züchter war, da der Wurf aus nur 2 Welpen bestand. Nachdem dann wieder etliche Zeit vergangen war, war angeblich auch ein Käufer gefunden, der den Welpen aber erst am 20.06. abholen könne, und erst dann eine Rückerstattung der Anzahlung erfolgen könne. Heute, natürlich erst wieder nach Rückfrage, bekamen wir die Mitteilung, dass wir 450 EUR der angezahlten 800 EUR zurückerstattet bekommen sollen. Ich finde, das grenzt an Betrug, von fehlendem Charakter des Züchters mal abgesehen. Was kann man da tun? Was meint Ihr dazu? Ich danke Euch für die Geduld beim Lesen des relativ langen Beitrags und für Eure Antworten schon mal im voraus.

Gabi aus Bayreuth
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Re: Hundekauf

Beitragvon Lennox » Do 24. Jun 2010 06:35

Hallo Gabi,

zunächst einmal tut es mir leid, dass Du durch solch einen Schicksalsschlag in diese Situation geraten bist.

Was das Rechtliche angeht, kann ich Dir nicht weiterhelfen. Nur eine Idee;

wenn das alles bisher nur über´s Internet stattgefunden hat, gehe ich davon aus, dass es noch zu keiner Vertragsunterzeichnung gekommen ist.
Ich habe beim Welpenkauf den eigentlichen Kaufvertrag erst bei Abholung unterzeichnet und den Restbetrag bezahlt.

Ist es bei Euch tatsächlich zu einem rechtskräftigen Kaufvertrag gekommen oder war es evtl. lediglich eine Reservierung mit Anzahlung?
Gilt eine Anzahlung schon als Vertragsabschluss?

Ich kenne mich wie gesagt mit der rechtlichen Seite in solchen Fällen nicht aus, denke aber, dass dazu der eine oder andere hier noch was sagen kann.

Mal abgesehen davon, ob ein Vertrag zustande gekommen ist oder nicht, müsste es für mein Verständnis eine Selbstverständlichkeit sein, dass in diesem Fall das angezahlte Geld anstandslos zurückgezahlt wird.

Wünsche Dir einen guten Ausgang.

Liebe Grüße, Chrissi
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