10 Tage altes Reh noch füttern???

Re: 10 Tage altes Reh noch füttern???

Beitragvon Sophia » Mo 15. Dez 2014 17:22



Also ganz ehrlich - bei den meisten dieser von dir genannten Beiträge stehen mir die Haare zu Berge. Die Argumente sind stellenweise so haltlos und widersinnig (insbesondere für mich, die sich zu 95% vegan ernährt - "Rohfleisch gibt es nicht, das kauft man ja selber - aber im Hundefutter ist das was anderes" - bitte?!). Auch die Studie mit den Schwangeren und Toxoplasmose überzeugt mich nicht, es sei denn, es wäre ausgeschlossen worden, dass die Hunde, die roh ernährt werden absolut keinen Zugang zu Katzen(exkrementen) haben. Mein Hund steht auch auf alles, was schön stinkt.
Keine Frage, dass es Krankheitserreger im Fleisch gibt. Aber ich bin der Meinung, dass es ein gesunder Hundeorganismus abkann, wenn's nicht taufrisch ist. Und die Argumente mit den Allergikern sind auch so ne Sache - solche Hunde stellen Extreme dar. Die breite Masse kommt sicher sowohl mit Rohfütterung, als auch mit Fertigfutter, als auch mit Zwischenstufen klar. Aber wenn ich (was ich sehr zu schätzen weiß!!!) Zugang zu Frischfutter habe, dass NICHT aus Massentierhaltung (und damit zusammenhängend reich an Antibiotika, Medikamentrückständen etc ist - von der tierquälerischen Produktion und dem negativen Einfluss auf die Umwelt einmal ganz abgesehen) stammt, und bei der Gewinnung von Menschennahrung abfällt, dann hab ich keinen Grund, meinen Hund nicht (roh) damit zu füttern. Denn Evolution kann eben auch Rückschritte machen - wenn ich immer hochaufgeschlossene Nahrung serviert bekomme, und mein Immunsystem nicht mal den ein oder anderen Keim bekämpfen muss, passt sich der Körper diesem Level an. Und gerät dann umso mehr aus der Balance, wenn es verlassen wird.
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Re: 10 Tage altes Reh noch füttern???

Beitragvon Jan » Di 16. Dez 2014 07:05

Sophia hat geschrieben: wenn ich immer hochaufgeschlossene Nahrung serviert bekomme, und mein Immunsystem nicht mal den ein oder anderen Keim bekämpfen muss,



Der Hund und auch der Mensch sind täglich mit unzähligen Keimen konfrontiert, insofern ist deine Argumentation für mich nicht ganz schlüssig.

Und was bedeutet aus deiner Sicht hochaufgeschlossen?

Jeder der sich überlegt seinen Hund mit rohem Fleisch zu füttern, wird automatisch über die Frage nach den Bakterien stolpern.

Da bleiben dann nur zwei Möglichkeiten. Entweder die Risiken, die damit verbunden sind zu ignorieren oder man empfindet das Risiko als zu groß und lässt es lieber bleiben.

Aber sämtliche Risiken herunterzuspielen oder gar unter den Tisch zu kehren,finde ich nicht gerade verantwortungsvoll unseren Hunden gegenüber.

Hunde sind keine Wölfe und Menschen keine Affen. Wären wir es, würden wir noch heute wie die Affen mit einem Stock in einem Termitenhaufen herumstochern.
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Re: 10 Tage altes Reh noch füttern???

Beitragvon Fritz » Di 16. Dez 2014 15:23

Belosheltie hat geschrieben: Und Studien hin oder her - ich habe einen schweren Allergiker, und wenn ich schwer sage, dann meine ich das auch. Über "oh je, mein Hund verträgt kein Huhn und kratzt sich wegen Hausstaubmilben" könnten wir müde lächeln, wenn es denn nicht so traurig wäre. Dieser Hund ist inzwischen 10 Jahre und immer noch topfit. Er bekommt kein Cortison (außer für wenige Wochen im Jahr wo es leider doch unumgänglich wird aufgrund heftigen Pollenflugs).




Jeder hat seine Vorstellungen, was das Beste für sich und seinen Hund ist, warum auch nicht.

Die meisten Menschen laßen sich und auch ihre Hunde impfen, bekämpfen alle Parasiten,
und betreiben jegliche Art von Gesundheitsvorsorge.
Natürlich verhindern all diese Maßnamen bei uns und auch bei den Hunden eine natürliche Auslese,
verhindern es,daß unser Immunsystem sich voll entwickeln kann und sich auch bewähren muß.
Z.B. Kinderkrankheiten, wie Masern, Mums, Röteln, usw. hat in meiner Generation noch jeder bekommen, heute werden alle Kinder geimpft, genau so ist es auch bei den Hunden und ihren Krankheiten.

Nun gibt es aber neue Forschungen, die erkennen lassen, daß es einen Zusammenhang zwischen
unserem, nun wenig genutztem Immunsystem und dem Ausbruchvon Allergien gibt.
Wird das Immunsystem nicht ausreichend beschäftigt, so stürzt es sich auf ungefährliche Pollen und löst Allergien aus.

http://www.zeit.de/2001/20/200120_bandwurm.xml

http://www.paradisi.de/Health_und_Ernae ... /25116.php

http://www.sueddeutsche.de/wissen/paras ... rm-1.13902


Nun haben wir ein Problem,
einerseits wollen wir uns vor allen Krankheiten schützen, andererseits gibt es Probleme mit dem Immunsystem.
Also, wie weit können wir gehen, darf wirklich alles immer keimfrei und steril sein?

Fritz.
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Re: 10 Tage altes Reh noch füttern???

Beitragvon ABN » Di 16. Dez 2014 16:25

Fritz hat geschrieben:Die meisten Menschen laßen sich und auch ihre Hunde impfen
[...]
verhindern es,daß unser Immunsystem sich voll entwickeln kann und sich auch bewähren muß.
Z.B. Kinderkrankheiten, wie Masern, Mums, Röteln, usw. hat in meiner Generation noch jeder bekommen, heute werden alle Kinder geimpft, genau so ist es auch bei den Hunden und ihren Krankheiten.

Ogottogott, Impfungen schwächen das Immunsystem NICHT :roll:

Nach einer Impfung produziert das Immunsystem Antikörper, d.h. es lernt mit Erreger einer bestimmten Krankheit umzugehen, bzw. sie zu bekämpfen! Du bist danach genau so gut geschützt als ob Du die Krankheit gehabt hättest, ersparst Dir aber alle Nachteile/Gefahre der Krankeit!

Das Immunsystem entwickelt sich eben durch Impfungen ohne, dass dein Körper durch Krankheiten geschwächt wird.

Dass aber heutzutage "zurück zur Natur" so modisch ist, ist mMn auch sehr doof!

Die Menschheit hat Jahrhunderte gebraucht um Krankheiten effektiv zu bekämpfen/vermeiden, jetzt lassen sich viele nicht mehr impfen, weil krank zu werden ... natürlicher ist :roll:
Als die Menschen lernten ihre Nahrung zu kochen, wurden sie gesunder (weniger parassiten), langlebiger und konnten sich weiterentwickeln.

Unsere liebe Hunde (ex-Wölfe) waren sooo froh, dass sie endlich auch an die parassiten-frei von-Menschen-gekochten Nahrung teilhaben konnten ... und jetzt werden sie gebarft :?

Ich esse kein rohes Fleisch und barfe auch nicht.
VG, Anna

P.S. "barf" ist ein amerikanisches slang für "kotzen" :lol:
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Re: 10 Tage altes Reh noch füttern???

Beitragvon Jan » Di 16. Dez 2014 16:51

Es reicht oft schon, zur Abwechslung mal wieder seinen gesunden Menschenverstand zu benutzen und sich über die Entwicklungsgeschichte des Hundes zu informieren .

Denn bedauerlicherweise ist vielen Hundebesitzern die Gabe abhanden gekommen, Dinge kritisch zu hinterfragen.

Wer bestimmt eigentlich, welche Hundeernährung die Richtige ist, so wie es aussieht die Einäugigen mit ihren Statements . ;)
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Re: 10 Tage altes Reh noch füttern???

Beitragvon Fritz » Di 16. Dez 2014 19:37

ABN hat geschrieben:
Fritz hat geschrieben:Die meisten Menschen laßen sich und auch ihre Hunde impfen
[...]
verhindern es,daß unser Immunsystem sich voll entwickeln kann und sich auch bewähren muß.
Z.B. Kinderkrankheiten, wie Masern, Mums, Röteln, usw. hat in meiner Generation noch jeder bekommen, heute werden alle Kinder geimpft, genau so ist es auch bei den Hunden und ihren Krankheiten.


Ogottogott, Impfungen schwächen das Immunsystem NICHT :roll:

Nach einer Impfung produziert das Immunsystem Antikörper, d.h. es lernt mit Erreger einer bestimmten Krankheit umzugehen, bzw. sie zu bekämpfen! Du bist danach genau so gut geschützt als ob Du die Krankheit gehabt hättest, ersparst Dir aber alle Nachteile/Gefahre der Krankeit!

Das Immunsystem entwickelt sich eben durch Impfungen ohne, dass dein Körper durch Krankheiten geschwächt wird.

Dass aber heutzutage "zurück zur Natur" so modisch ist, ist mMn auch sehr doof!

Ich esse kein rohes Fleisch und barfe auch nicht.
VG, Anna :lol:[/quote




Hallo, Immunsystem und die Immunisierung, sind nicht das Gleiche.

Lebewesen, die eine Krankheit überstanden haben, besitzen eine bessere und längere Immunisierung gegen die Erreger dieser Erkrankung, als solche, die geimpft wurden.
Es überleben auch nicht alle Lebewesen ihre Krankheiten,
die individuelle, körpereigene Abwehrkraft, das Immunsystem, ist bei jedem anders.

Sowohl eine gesunde Lebensweise als auch gute genetische Anlagen entscheiden über ein starkes Immunsystem.
Eine Impfungen beeinflußt zwar das Immunsystem und dieses kann bestimmte Antikörper bilden,
aber das Immunsystem stärken kann es nicht.

Es gibt zwei verschiedene Mechanismen der Immunabwehr,
das Angeborene und ein erworbenes Immunsystem .

http://de.wikipedia.org/wiki/Immunsystem

http://www.zentrum-der-gesundheit.de/immunsystem.html


Fritz.
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Re: 10 Tage altes Reh noch füttern???

Beitragvon ABN » Di 16. Dez 2014 23:08

OT
Fritz hat geschrieben:http://de.wikipedia.org/wiki/Immunsystem

Der obengenannte Artikel widerspricht mich nicht.
Fritz hat geschrieben:http://www.zentrum-der-gesundheit.de/immunsystem.htm

Diese Seite ist unwissenschaftlich und voller Hokuspokus - Im Internet ist auch jede Menge Mist.

Nur zur Information: Pocken wurde durch impfen ausgerottet: http://de.wikipedia.org/wiki/Pocken und nicht durch *lass-uns-krank-und-stark-werden weil Impfungen krank machen und das Immunsystem schwächen* (siehe http://www.zentrum-der-gesundheit.de/immunsystem.htm)

Und damit beteilige ich mich nicht mehr an diese Diskussion über Impfungen, weil sie OT ist :o

VG, Anna
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Re: 10 Tage altes Reh noch füttern???

Beitragvon Fritz » Mi 17. Dez 2014 15:14

Hallo,
eigentlich möchte ich mich nicht an dem Thema Impfen festbeißen, :?
es geht mir eher darum, zu sagen, daß medizinische Eingriffe und gesundheitliche Vorsorge
bei allen Individuen die natürliche Resistenz verringert. :|
Eine natürliche Auslese kann nicht mehr stattfinden.

Bei der Züchtung von Nutztieren und Pflanzen wird die schwache Resistenz der Lebewesen
und der steigende Einsatz von teurer Medikamenten, zunehmend problematisch. :roll: :roll:

Nun wird wieder zunehmend versucht hier eine andere Lösung zu finden,
um Erkrankungen, Parasiten und Schädlingen zu begegnen.
Um zukünftig auf Impfstoffe und Arzneimittel verzichten zu können,
wird die Resistenzzucht betrieben. :) :idea:

https://www.al.hs-osnabrueck.de/uploads ... _Gauly.pdf

http://www.spektrum.de/lexikon/biologie ... tung/56367

http://www.nul-online.de/Scrapie-Resist ... TExMQ.html

Fritz.
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Re: 10 Tage altes Reh noch füttern???

Beitragvon Gudrun » Mi 17. Dez 2014 16:20

Hallo Fritz,

zu:

"es geht mir eher darum, zu sagen, daß medizinische Eingriffe und gesundheitliche Vorsorge
bei allen Individuen die natürliche Resistenz verringert. :|
Eine natürliche Auslese kann nicht mehr stattfinden."

Du verwechselst hier "Individuum" mit "langfristig beobachteter Population". Es wäre im Umgang mit den heute lebenden Individuen zynisch, auf evolutionäre Auslese zu setzen! Zumal das auch schiefgehen kann. Schon immer gab es Artensterben, nur nie so häufig, wie jetzt, seit der Mensch jagt und Lebensräume vernichtet.

Jetzt sind wir entgültig OT.

VG Gudrun
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Re: 10 Tage altes Reh noch füttern???

Beitragvon TeNoBi » Mi 17. Dez 2014 20:09

Meine Hunde werden nach Empfehlungen von Dr. Jean Dodds geimpft (eine Koriphaee auf dem Gebiet) und zu fressen bekommen sie Hausmannskost. Mal roh, mal gekocht. Je nachdem, was ansteht. Fisch koche ich, Fleisch gibt's meist roh und wenn mal einer kraenkelt, gibt es gekochtes Huehnchen. Bin damit nun seit ueber 20 Jahren gut gefahren und in keinen meiner Hunde komm je eines dieser totgepressten Chemiekroketten. :? Was Gammelfleisch angeht: Meine Moechtegernwoelfe verbuddeln manchmal einen Fleischknochen im Garten (auch im Sommer) und der wird dann nach etlichen Tagen "Reife" wieder ausgebuddelt und gruenlich-ekelig wie er ist, genuesslich verspeist. Noch leben sie, denn - dem Himmel sei dank - Hunde gehoeren der Gattung Aasfresser an und koennen das ab. :P
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