Jagt mit Fallen ?

Jagt mit Fallen ?

Beitragvon Fritz » Do 9. Jan 2020 10:59

Es gibt eine Unterscheidung zwischen Tot und Lebendfallen . Im Jagdgesetz in Berlin und dem Saarland ist ein Totfang komplett verboten, in Sachsen ist er nur mit einer Genehmigung möglich, die auf Antrag stattgegeben werden kann. In der Pfalz benötigt man ebenfalls eine separate Genehmigung, in allen anderen Bundesländern sind auch Totschlagfallen,oder Totfangfallen, so wie Fangeisen erlaubt .
Natürlich werden auch die Tiere aus den Lebendfallen am Ende getötet .

Es gibt eine große Anzahl an verschiedenen Modellen bei Lebendfallen , viele Jäger machen auch Fallen in eigener Herstellung. Kastenfallen sind besonders beliebt ,sie können über einen,
oder zwei Eingänge verfügen, die beim Fang verschlossen werden.

Die Totfangfallen, sind meist aus Stahl ,erlaubt sind nur Fangeisen, die auf Zug auslösen.
Benutzt werden häufig Fangeisen wie der Schwanenhals für den Fuchsfang, sowie das sogenannte Ei-Abzugseisen für den Marderfang.

Natürlich können auch alle Haustiere, die eine ähnliche Größe wie z. B. Füchse haben,
in so eine tödliche Falle geraten. Zudem gibt es spezielle Lockstoffe, welche die Tiere ganz bewusst anlocken. Katzen werden oft mit Baldrian oder anderen Katzenlockstoffen angelockt, worauf auch die streng geschützte Wildkatze reagiert.

Jäger sehen Fuchse , oder Katzen und andere Raubtiere als Beutekonkurrenten an,
daher sorgen sie bewusst dafür, ihr schlechtes Image als Krankheitsüberträger
und Nesträuber aufrecht zu erhalten.
Als Gesundheitspolizei sind besonders Füchse, Marder ,oder Wildkatze jedoch ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur.

Was können wir gegen solche Jagdmethoden machen :?: :?: :?: :? :? :roll:

Es gibt die Möglichkeit , sich an den Landtagsabgeordneten bzw. die Landtagsabgeordnete
des entsprechenden Wahlkreises zu wenden mit der Bitte = er möge sich für ein schnelles Ende
der Fallenjagd einsetzen.

Leider sind aber überall auch viele Politiker und Abgeordnete selbst Jäger ,
darum sollte man prüfen , welcher Politiker sich auch für ein Verbot und eine Beschränkung
im Jagdgesetz einsetzen würde .

Fritz
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Re: Jagt mit Fallen ?

Beitragvon Gandalf » Fr 10. Jan 2020 14:10

Hmmm... so ganz, wie du nun die Jagd mit Totfallen darstellst, ist es nun nicht.

Jäger, die diese Fallen benutzen dürfen, müssen eine gesonderte Ausbildung dafür gemacht haben und gewisse Vorschiften einhalten.

Hier mal die Vorschriften von NRW
https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/red ... aengen.pdf

Auszug davon:
Ausbildungslehrgänge müssen rechtliche Grundlagen der Fallenjagd, Grundzüge des Tierschutz-und des Artenschutzrechtes sowie theoretische und praktische Kenntnisse über Funktion, artenspezifischen Einsatz und Kontrolle von Fallen vermitteln


Dabei spielen noch einige andere Gesetze mit ein: Bundesnaturschutzgesetz, Bundesartenschutzver-ordnung, EG-Vogelschutzrichtlinie, natürlich das Tierschutzgesetz, das Artenschutzgesetz und die Jagdverordnungen/-Gesetze der einzelnen Bundesländer.

Wikipedia hat es so zusammen gefasst:
Die Falle darf nicht durch Zufall gefunden werden können und darf nicht an Orten aufgestellt werden, die üblicherweise und regelmäßig von nicht beteiligten, nicht sachkundigen Personen und Kindern aufgesucht werden.
Die Falle muss gegen Sicht geschützt werden (Gebot der Tarnung).
Mit Händen oder Füßen darf es nicht möglich sein, die Falle auszulösen, d. h. zuschlagen zu lassen. Die Falle ist in ein verschlossenes Behältnis („Fallenbunker“) einzubauen, welches diese Forderung gewährleistet.
Wird der Bunker gewaltsam geöffnet, muss die Falle auslösen, ohne Verletzungen nach sich zu ziehen.
Am Bunker ist ein Warnschild anzubringen, welches unmissverständlich auf die Gefahr hinweist und möglichst noch mit einem entsprechenden Piktogramm versehen ist.


In einigen Bundesländer haben sich z.B. Nutrias, Waschbären und Biber zur Plage entwickelt. Man kann nicht einfach "verlangen", dass diese Art der Jagd entfällt, ohne eine Alternative zu bieten (wenn schon die Plage vorhanden ist).

PETA hatte letztes Jahr bereits eine Petition in den unterschiedlichen Länder eingereicht, wobei dann nur ein Bundesland diese Art der Jagd aufgegeben hat:
Wir haben die Petition mit über 50.000 Unterschriften für ein Verbot von Totschlagfallen den zuständigen Ministerien der zehn Bundesländer, in denen diese noch erlaubt sind, übergeben. Wir freuen uns, dass das thüringische Landesparlament im Zuge seiner Jagdgesetznovelle im September 2019 als sechstes Bundesland Totschlagfallen verboten hat.

https://www.peta.de/totschlagfallen-petition
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Re: Jagt mit Fallen ?

Beitragvon Fritz » Sa 11. Jan 2020 06:17

Hallo,
auch wenn solche Fallen vielleicht für Menschen relativ sicher aufgestellt werden sollen,
können Fallen nicht selektiv zuschlagen und zwischen geschützten und schädlichen Tieren unterscheiden. :roll: :roll:

Ausnahmslos, jedes Tier, welches in so eine Falle gerät , wird verletzt , oder getötet werden,
dazu gehören auch Hunde, oder unsere Katzen. :? :? :?

Auch wenn solche Fallen regelmäßig kontrolliert werden sollten,
besteht immer die Gefahr,dass Tiere noch lebend , aber schwer verletzt , über lange Zeit,
in so einer Falle, bis zu ihrem qualvolles Ende abwarten müßen . :shock: :cry:

Ich denke ,eine Jagt mit Fallen seht im Widerspruch mit jedem Tierwohl ,Tierschutz ,
oder dem Anspruch der Jäger auf eine Weidgerechtigkeit , einer Jagt , bei der dem Wild
alle vermeidbaren Schmerzen zu ersparen sind . :o :shock: :mrgreen:

Fritz..
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Re: Jagt mit Fallen ?

Beitragvon Gandalf » Mi 15. Jan 2020 13:23

Ausnahmslos, jedes Tier, welches in so eine Falle gerät , wird verletzt , oder getötet werden,
dazu gehören auch Hunde, oder unsere Katzen.

Da sich diese Fallen "Totfangfallen" nennen, ist es doch klar, das ihr Sinn darin ist, dass sie Tiere töten.
Sollte ein Hund in solch eine Falle treten, dann hat der Halter nicht aufgepasst und war nicht vorausschauend.
Hier sollte es auch Statistiken geben, wie viele Haustiere (Hund/Katze) überhaupt in solchen Fallen verenden?

Auch wenn solche Fallen regelmäßig kontrolliert werden sollten,
besteht immer die Gefahr,dass Tiere noch lebend , aber schwer verletzt , über lange Zeit,
in so einer Falle, bis zu ihrem qualvolles Ende abwarten müßen

Das ist aber nicht nur bei den Fallen so, sondern es gibt auch genügend Wild, welches nicht mit nur einem Schuß zur Strecke gebracht wird. Und wenn die Tiere durch das Nachsuchen nicht gefunden werden, ist das auch kein "schönerer" oder "besserer" Tod.

Ich denke ,eine Jagt mit Fallen seht im Widerspruch mit jedem Tierwohl ,Tierschutz ,
oder dem Anspruch der Jäger auf eine Weidgerechtigkeit , einer Jagt , bei der dem Wild
alle vermeidbaren Schmerzen zu ersparen sind

Das Wort "weidegerecht" ist in den Gesetzen nicht definiert.
Aber Sinn dieser Fallen ist eben auch ein schneller Tod zu gewährleisten.

Vermeidbar finde ich Schmerzen auch, wenn die Jäger mit dem ersten Schuß das Wild töten können. Was aber eben nicht immer gelingt.

Da sehe ich den Ansatz, dass Dilemma zu beheben, ganz wo anders:
Da PETA nun eigentlich durch die Petition nur geringfügig etwas erreichen konnte, sollte man doch eher am freien Verkauf der Fallen entgegenarbeiten. Was nun aber auch nichts hilft, wenn der Jäger nicht zielgenau seinen Schuß anbringen kann :?

Fritz, was mit nun immer noch fehlt:
Wie soll man denn der Plage von Waschbären, Nutrias und Biber Herr werden, wenn diese Fallen nicht mehr benutzt werden (dürfen)?
Ist ja auch so, dass Jäger für die Schäden, die diese Tiere verursachen, dann aufkommen müssen
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Re: Jagt mit Fallen ?

Beitragvon Fritz » So 19. Jan 2020 17:00

Hallo,
dass Jäger für Wildschäden aufkommen müssen, bezieht sich nur, in besonderen Fällen ,
auf solche in der Landwirtschaft.
Wenn Wildschweine Deinen Garten umgraben, oder Marder im Dachstuhl sind,
gibt es keine Entschädigung.

Natürlich kann man auch überlegen, völlig auf eine allgemeine Jagt zu verzichten,
bei der , der Wildbestand von irgendwelchen Menschen, nach selbst gemachten Regeln,
und Quoten kontrolliert wird, wobei dann die Tiere abgeschossen, oder mit Fallen gequält werden,
welches hauptsächlich, wie bei einer Ernte, dem Jäger viel Beute und Nutzen bringen soll .

Man könnte stattdessen mehr auf ein natürliches Gleichgewicht in der Natur vertrauen,
bei dem Raubtiere wieder die Jäger sind, dass würde besser zu einem gesunden Wildbestand
führen .

Auch wenn die Jägerschaft dieses bestimmt für nicht möglich erklären würden ,
in vielen Naturparks, oder in anderen Ländern , ist dieses noch möglich , oder
nach wie vor eine Selbstverständlichkeit.
Hier leben auch große Raubtiere, gemeinsam und sehr eng mit Menschen zusammen.
Auch in manchen Ländern von Osteuropa, besuchen Bären und Wölfe sogar noch Städte und Dörfer .

Fritz.
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Re: Jagt mit Fallen ?

Beitragvon Gandalf » Mo 20. Jan 2020 14:23

Natürlich kann man auch überlegen, völlig auf eine allgemeine Jagt zu verzichten,
bei der , der Wildbestand von irgendwelchen Menschen, nach selbst gemachten Regeln,
und Quoten kontrolliert wird, wobei dann die Tiere abgeschossen, oder mit Fallen gequält werden,
welches hauptsächlich, wie bei einer Ernte, dem Jäger viel Beute und Nutzen bringen soll .

Die durch die Jäger kontrollierte Jagd soll ja einem unkontrollierten Abschiessen (weil dieses eine Tier nun in irgendeiner Weise "stört") verhindern, da müsste sich ja auch jeder mit den Schonzeiten auskennen.
Und nicht jeder ist dazu in der Lage, ein Tier zu töten.

Wie sonst soll man eine Überpopulation verhindern bzw. reduzieren, wenn man die Tiere nicht tötet?

Man könnte stattdessen mehr auf ein natürliches Gleichgewicht in der Natur vertrauen,
bei dem Raubtiere wieder die Jäger sind, dass würde besser zu einem gesunden Wildbestand
führen .

Es gibt ja schon lange kein "natürliches Gleichgewicht" mehr, vor allem da, wo der Mensch sich schon eingemischt hat.

Hier leben auch große Raubtiere, gemeinsam und sehr eng mit Menschen zusammen.
Auch in manchen Ländern von Osteuropa, besuchen Bären und Wölfe sogar noch Städte und Dörfer

Du hast doch sicher schon davon gehört, wie sehr die Menschen gegen die Wölfe sind, die in Deutschland bereits wieder heimisch werden? Wie sehr die Menschen Angst haben?
Sicher erinnerst du dich auch noch an Bruno, den Bären, der sich eine zeitlang in Bayern aufgehalten hat? Der wurden abgeschossen, eben weil die Menschen vor ihm Angst hatten.

Auch aus den Ländern, wo Bären und Wölfe leben, kommen immer wieder mal Nachrichten, dass es einen tragischen Unfall mit den Menschen gab oder sie sogar in abgelegene Dörfer kommen...
Das schürt natürlich nun auch die Ängste der Menschen in Deutschland.
Warum die Tiere kommen (z.B. harter Winter, Abfälle stehen vor den Häusern usw.),danach fragt kein Mensch...

Wölfe sind sogar durch ein besonderes Gesetz der EU absolut geschützt, trotzdem laufen gerade jetzt, einige "Entnahmen", weil die Menschen mit der Anwesenheit dieser Raubtiere nicht klar kommen.
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