Hallo
Habe gerade diesen Beitrag gelesen.
Soweit ich weiß gibt es für Pflegestellen genau definierte Bedingungen. Dazu gehört sowohl dass der Hund nie länger als max. 5 Stunden alleine sein darf als auch bestimmte äußere Rahmenbedingungen.
In einer Wohnung deiner Größe dürften dann nur kleine Hunde gehalten werden.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen:
es ist besonders in der Anfangszeit sehr zeitintensiv einen Hund aus dem Tierschutz zu übernehmen. Oftmals ist es nicht möglich den Hund alleine zu lassen. Es muss viel gelernt werden.....angefangen von Stubenreinheit bishin zu allen Grunddingen. Viele dieser Hunde haben auch Verlassensängste und bellen dann wie wild wenn sie allein gelassen werden.....oder benötigen eine Garten weil Gassigehen in der Eingewöhnungszeit schwierig ist.
Was würdest du machen wenn ein Pflegehund stundenlang bellt und deine Nachbarn sich beschweren?
Oder er ständig in die Wohnung macht und deine Einrichtung zerstört?
Das sind Dinge die vielleicht passieren können.
Unser Pflegehund hat z.B. angefangen an Möbel rumzubeißen. In der ersten Woche hat er so den Sofatisch ruiniert, eine Kabeldose verbissen, sämtliche Türgriffe angeknabbert....alles Dinge die uns vorher keiner sagen konnte da er ja monatelang in einem Zwinger gelebt hat.
Wir haben 2 Hunde hier, einen davon zuerst als Pflegehund. Was keiner so genau vorher einschätzen konnte war seine extreme Ängstlichkeit und die ungeheuere Angst vor Männern. Die Anfangszeit konnte ich kaum weg, eien Betreuung durch meinen Mann war nicht möglich. Die ersten Nächte waren auch heftig da er nicht stubenrein war und sich wirklich an alles erst gewöhnen musste. Mittlerweile haben wir ihn übernommen weil ich nicht mehr hergeben kann

Er ist ein wahrer Schatz!
Glaub mir .......dein Herz hängt sich dran
Wir haben mit 2 verschiedene Tierschutzorganisationen zusammen gearbeitet und beide geben keine Hunde ab an Jugendliche oder an Auszubildende. Einfach deshalb weil ein "Nothund" viel Zeit, Zuwendung, Erfahrung sowie Platz braucht. Dies ist eben oft nicht gegeben. Das Hauptaugenmerk liegt eben darauf dass ein Hund nicht ständig verschoben werden sondern eine gewisse Stabilität erfahren soll. Dies bedingt dass du als Pflegemutter ebenfalls flexibel sein musst. Was heisst dass du da bist wenn der Hund anders reagiert als erwartet.
Nothunde haben oft eine unbekannte Geschichte und "Macken" die keiner vorher einschätzen kann.
Dies kann ich nur bestätigen.
Was die Kosten anbelangt so trägst du meistens die Futterkosten und bei manchen auch die Kosten für Versicherung. Tierarzt wird vomTierschutz übernommen wenn es notwendig ist.
Auch meine Tochter hat versucht über ein Tierheim einen Hund zu bekommen.Sie war damals 19 Jahre jung, hat einen Freund und ein Haus mit kleinem Garten. Er ist berufstätig, sie in der Ausbildung im Schichtdienst. Die Betreuung wäre organisiert gewesen doch eben auch mit Zeitlücken von 5 bis 6 Stunden an manchen Tagen. Sie haben nirgendwo ein Tier bekommen weil alle rundherum gemeint haben sie wären zu jung. Obwohl sie mit Hunden aufgewachsen ist. Ist leider so
Was ich jedoch weiß ist das Tierheime händeringend tierliebe Menschen suchen die sich um die Hunde kümmern, Gassigehen und mehr. Viele der Hunde in den Heimen fristen ein trauriges Dasein und kommen kaum raus weil es zuwenig Helfer gibt. Kommt sowas für dich nicht in Frage?
Du könntest hier wirklich wertvolle Hilfe leisten und Zeit mit Hunden verbringen. Zudem lernt man sehr viel über Problemhunde die es zuhauf gibt.
Lass den Kopf nicht hängen....es gibt viele Möglichkeiten seine Bedürfnisse zu befriedigen, zu helfen und den Hunden etwas Gutes zu tun.
Liebe Grüße
Nici