Hunde im Ausland Retten ?

Hunde im Ausland Retten ?

Beitragvon Fritz » Sa 13. Aug 2011 11:57

Hallo,
Es scheint zum guten Ton zu gehören ,wen man einen Hund hält ,von dem man sagen kann er wäre aus einer Tötungsstation ,mit vielen Krankheiten behaftet ,möglichst dreibeinig und völlig verelendet und aus dem Müll irgendwo auf der Welt im bösen Ausland gerettet worden sind .
Je rührseliger und grauenhafter die Geschichte, je besser .
Auch sollten alle Menschen doch lieber einen geretteten Hund zu sich nehmen und damit etwas gutes tun, als so einen Rassehund aus überzüchteter heimischer Zucht teuer zu bezahlen .

Ich halte nichts von solcher für mich falschen Tierliebe und sehe die Einfuhr solcher ausländischer Hunde für bedenklich und auch gefährlich an , es spricht viel dagegen .
Organisationen die sich bereichern ,Krankheiten die eingeschleppt werden ,Hunde die aus ihrer Umgebung gerissen werden , u.s.w. , nicht zuletzt sind diese unsozialisierten Hunde auch eine unnötige Gefahr .
Außerdem ,warum unbedingt Hunde retten ? Gibt es nicht auch andere Geschöpfe denen geholfen werden müßte ? In verschiedenen Kulturen gibt es unterschiedliche heilige Tiere , ist unser heiliges Tier der Hund ?

Ich freue mich auf Eure Meinungen und Argumente für oder gegen die Hunderettung aus dem Ausland !
:mrgreen: :roll: :twisted: :o

Fritz.
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Re: Hunde im Ausland Retten ?

Beitragvon ShortysFrauchen » Sa 13. Aug 2011 13:51

Fritz hat geschrieben:Außerdem ,warum unbedingt Hunde retten ? Gibt es nicht auch andere Geschöpfe denen geholfen werden müßte ? In verschiedenen Kulturen gibt es unterschiedliche heilige Tiere , ist unser heiliges Tier der Hund ?

HIER ist nun mal ein H U N D E - Forum und kein Veganerforum
oder ein Elternforum und auch kein buddhistisches Forum!

Zu dem anderen Schwachsinn schreibe ICH nichts!
SO viel Blödsinn habe ich selten gelesen ................
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Re: Hunde im Ausland Retten ?

Beitragvon Aurian » Sa 13. Aug 2011 14:18

Fritz, ich sehe das genau so!

Genauso wenig halte ich irgendwas von Auslandsadoptionen usw.

Das auffällige und auch schlimme finde ich, dass solche Hunde oftmals zu Menschen kommen, die mit der ganzen Materie überfordert sind. Ein Hund aus dem Ausland ist nicht immer ne schöne Sache. Häufig müssen sie mit hoher Sensibilität und Verstand für Hundepsychologie angefasst werden, was meistens nur ein erfahrener Trainer leisten kann.

Als ich damals nach einem Hund gesucht habe, habe ich auch Kontakt zu einem Tierschutzverein aufgenommen, der einen GR-Mix inseriert hatte. Nachdem mir gesagt wurde, der Hund sei noch in Rumänien und würde, wenn ich sage ich nehme ihn, mit der nächsten Möglichkeit nach Düsseldorf gebracht, wo ich ihn abholen müsste, war für mich klar: Nein.
Da wollen die tatsächlich Hunde vermitteln, die man noch nie vorher gesehen hat?? Mag ja sein, dass das ein ganz lieber ist usw... aber ich kenne "ganz liebe" Hunde, denen kann ich nicht aufn Pelz gucken und die mir auch nicht und auf Grundlage von Mitleid ein Lebewesen, was ein paar Jahre macht und meine Zeit in Anspruch nehmen wird zu mir zu nehmen, nö. Dafür bin ich echt zu egoistisch.

Aber, ich denke es gibt auch Menschen, die ziehen aus solchen Aktionen eine Art Befriedigung raus. Behandelt man andere Menschen so, dann heißt das übrigens "emotionaler Missbrauch". Ich weiß, klingt hart. Ist aber so.
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass man keinen Hund zu sich nehmen sollte, um HELFEN zu wollen. Wenn man einen Hund will und auf rassetypische Eigenschaften (die eben nur ein guter Züchter garantieren kann) verzichten kann und man geht in ein Tierheim und guckt, ob man sich da in einen individuellen Hund verliebt, dann ist da NICHTS gegen auszusetzen. Im Gegenteil.
Aber Leute, UNSERE Tierheime sind voll, da muss man nciht noch Pflegefälle hier her holen.
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Re: Hunde im Ausland Retten ?

Beitragvon Gudrun » Sa 13. Aug 2011 15:11

Hallo auch,

zu "unsere Tierheime sind voll" möchte ich anmerken, dass die Hunde dort oft nicht wegen der Deutschen Hundeaussetzer und -abgeber dort sind, sondern, weil jeder frei werdende Käfig mit einem geretteten Hund aus dem Ausland neu besetzt wird. Das ist sicher nicht in allen Tierheimen so, aber wohl in vielen. Der Markt ist da und mit ihm das Geschäft. Würden sich alle Second-Hand-Hund-Käufer gut über das informieren, was mit einem Hund MIT Vorgeschichte auf sie zukommen kann, wäre es ja nicht so schlimm - Hundetrainer und Tierärzte wollen ja auch leben. Leider ist "Hauptsache billig" aber oft das Kaufargument und die Hunde landen bei den falschen Menschen, die sich einen Trainer oder Tierarzt nicht einmal leisten können. Immerhin bieten die meisten Tierheime i.d.R. die Möglichkeit, den Hund kennenzulernen, was bei den Importfirmen meist nicht geht.

VG Gudrun
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Re: Hunde im Ausland Retten ?

Beitragvon Tenni » Sa 13. Aug 2011 16:02

ich sehe diesen sogenannten auslandstierschutz auch sehr kritisch

es gibt da soviele unseriöse orgas die alles herkarren was nicht schnell genug weglaufen kann. Hunde die teilweise in der tiefsten Pampa gelebt haben und mit Menschen kaum oder keinen Kontakt hatten. die sind dann nicht ängstlich wegen schlechter erfahrung, sondern weil sie keine erfahrungen haben.
Oder Hunde die auf der Strandpromenade leben geht es da gut, die hat sicher keiner drum gebeten in eine Wohnung eingesperrt zu werden

ich hab nix gegen die einfuhr ausländischer Hunde, wenn es vernünftig getan wird, also keine übermäßig ängstliche oder aggressive Tiere, auch welche mit Krankheiten würde ich nicht einführen (wegen halt möglicher Übertragung )
wichtig ist das die Hunde vorher in Pflegefamilien unterkommen und man sehen kann ob es klappen könnte (hab auch schon erlebt, dass ein panischer Hund, der sich beim betsen WIllen nicht anfassen ließ, wieder zurück geschickt wurde, weil Vermittlung im Sinne des Tieres nicht möglich gewesen wäre)

Aber ich kann schon verstehen warum viele Menschen Hunde aus dem Ausland nehmen, teilweise ist es unmöglich Hunde aus hiesigen Tierheimen zu nehmen, bei den Anforderungen (Haus mit Garten, viel Geld, aber nicht arbeiten, nicht zu jung , nicht zu alt)
Und man kann da natürlich ganz tolle Hunde finden, es sind ja worklich nicht alle ein Fall für den Trainer.

Und man kann auch nicht sagen dass hiesige Tierschutzhunde immer sozialisiert und unproblematisch sind, Nami ist in Deutschland geboren und aufgewachsen und weit davon entfernt unproblematisch zu sein. Wo Saya herkommt weiß ich nicht genau, sie ist mit 6 Monaten im deutschen Tierschutz gelandet, die Familie wollte nicht sagen wo sie herkommt (cih vermute aus dem Ausland). Sie ist ein unproblematischer Hund, der Inbegriff eines Familienhundes, einfach nur lieb zu allen und jeden und gut erzogen.

Aber sehe es auch mit sehr besorgten Blick was deutsche sich teilweise einbilden um vorzugeben zu helfen und auch das die Überzeugung besteht richtig zu handeln und mit Recht
Die Menschen in Mallorca, Spanien Italien etc. freuen sich über die "dummen" deutschen die alles wegschaffen und das Geld bringen. SIe verstehen unser deutsches Verhalten nicht

Man muss sich nunmal damit abfinden das Tiere, die bei uns zur Familie gehören, anderswo schlichtweg ne Plage sind, die auch da für die Menschen gefährlich sein können

Ich sehe es bei Hund zu Hund individuell und fertig, aber grundsätzlich bin ich eher gegen den "Auslandstierschutz" da es einfach genug Hundeelend hier in Deutschland gibt und ich finde es schlimm, das deutsche Tierschutzfälle teilweise nicht aufgenommen werden weil man ja Platz für Auslandstiere braucht, da läuft es einfach falsch
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Re: Hunde im Ausland Retten ?

Beitragvon Aurian » Sa 13. Aug 2011 20:57

Wenn man den - teilweise wirklich überzogenen - Anforderungen mancher Tierheime nicht gerecht werden kann, kann man immer noch den Weg über Privat gehen. Da sind die Anforderungen an das Alltagsgeschehen größtenteils viel realistischer, weil die Vorfamilien selber arbeitende Menschen sind und denen ist es in den meisten Fällen auch eher wichtig, dass der Hund in liebevolle Hände kommt.

Ich hab Fido selber von privat. Nur die Ablösesumme ist dann in der Regel höher als die Schutzgebühr. Aber nen Hund kauf ich eben auch nichtmal eben so bei KIK und wenn ich mir schon die Anschaffung von nem Hund nicht leisten kann (auch hohe Rassepreise!) dann sollte ich gänzlich die Finger von dem Projekt Hund lassen. Ein Hund kostet immer Geld, deshalb find ich es auch arg gerechtfertigt, wenn der Anschaffungspreis die 1000Euro Marke kratzt.
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Re: Hunde im Ausland Retten ?

Beitragvon Tenni » Sa 13. Aug 2011 21:20

nja wenn ein Hund 1000 € kosten würde, wär ich sicher Hundelos^^

meinen ersten eigenen Hund hab ich aus dem Tierheim für 100€ bekommen, sogar runtergehandelt
Nami und Saya haben beide 250 € gekostet
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Re: Hunde im Ausland Retten ?

Beitragvon SamBriard » Sa 13. Aug 2011 21:38

Also wenn ich mir die Headline genau durchlese spricht nix gegen einen Einsatz von Leuten im Ausland Hunde zu Retten. Allergings sollten diese Hunde auch im Ursprungsland bleiben.

Die Frage ist doch, warum entsteht dieser MArkt?
Weil BILLIG und nicht qualitativ hochwertig die Kritierien sind, die der Markt verkauft.

Und dann gibts da noch die überschwänglichen Sozialen Aspekte, die eigentlich keiner so richtig Nachvollziehen kann, der nur halbwegs sein Hirn beim Hundekauf einschaltet. ;)

So wird sich wieder eine neue Kette den Markt erschließen und die Beteiligten daran partizipieren...
END
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Re: Hunde im Ausland Retten ?

Beitragvon LitaFoxx » Di 16. Aug 2011 12:33

ShortysFrauchen hat geschrieben:HIER ist nun mal ein H U N D E - Forum und kein Veganerforum
oder ein Elternforum und auch kein buddhistisches Forum!

Zu dem anderen Schwachsinn schreibe ICH nichts!
SO viel Blödsinn habe ich selten gelesen ................


:shock: was war das denn???


Aaaaalso,
ich kann die anderen eigentlich nur noch wiederholen, es wurde ja eigentlich schon alles gesagt, denn ich finde:

Tierschutz im Ausland: Ja!

Tiere aus dem Ausland nach Deutschland: NEIN!


Spricht ja nichts dagegen, dass sich unsere Organisationen im Ausland für Hunde einsetzten, aber es wäre doch besser im Ausland aufzuklären, damit dort die Lage für die Hunde besser wird und die Hunde nicht hin und her zu schieben, denn die Hunde dort werden trotzdem weiterhin Welpen bekommen die dann in die gleiche Lage kommen.

Es gibt gibt einige schöne "Gnadenhöfe" in Spanien, Italien und dan anderen Ländern die die Hunde aufpäppeln und behalten und dazu kann ich nur sagen:

Die haben den Begriff Tierschutz verstanden!

Wir haben hier in Deutschland selbst genug Fälle von Tierquälerei, nur davon sieht man in dem Medien nicht ganz so viel wie "die armen Hunde in spanien werden gefangen und getötet". Ja, das ist traurig, aber wir Deutschen machen es damit auch noch schlimmer indem wir ein Geschäft daraus machen! Den meisten Leuten in solchen Tötungsstationen sind die Hunde ja sowieso egal, aber wenn es sich dann auch noch für sie lohnt ... so kommen wir nicht weiter ... ich höre ja schon ab und zu bei den Spaziergängen wie sich viele mit so einem Spanienhund bewundern lassen, aber für mich ist es genau so sozial sich einen deutschen Hund aus einem deutschen Tierheim zu holen. Ich finde es sogar noch Verantwortungsbewusster!

Es ist traurig und hart sich das mal zu Augen zu führen, aber die Wahrheit ist leider, dass wir sie nicht alle retten können ... Wir sollten uns lieber mit den Oberhäuptern in den Ländern in verbindung setzten, damit diese irgentwannmal in naher oder ferner Zukunft Tierschutzgesetze einführen. Auf kurz oder lang ist das die beste Lösung und zwar nicht nur für die Hunde im Ausland, sondern auch für unsere, die vielleicht ein bisschen mehr aufmerksamkeit von uns bekommen als jetzt.

Das ist so ein Thema über das man Stundenlang diskutieren kann, denn auch das deutsche Tierschutzgesetz hat große Lücken, aber ich denke das geht jetzt zu tief und ist auch nicht Thema in diesem Threat.

Vielen dank fürs lesen und viele liebe Grüße,

Nadine und Mars
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Re: Hunde im Ausland Retten ?

Beitragvon Geena » Di 16. Aug 2011 13:21

Leni.jpg
Leni
Leni.jpg (1.43 KiB) 11097-mal betrachtet


Das ist Leni - sie wurde von ihrem Frauchen mit einer Schrotflinte angeschossen, weil sie angeblich die Hühner gejagt hat. Ihre Überlebenschancen stehen schlecht, sie hat im ganzen Kopf noch die Schrotkugeln und diese müssten entfernt werden. In Griechenland, wo Leni derzeit noch lebt, haben die Tierärzte weder die Mittel noch gibt es dort Menschen die diese teure OP bezahlen können/wollen. In Griechenland gibt es keine Tierheime und keinen Tierschutz wie wir ihn hier kennen (Spanien, Italien sind da schon viel weiter GsD).
Soll diese Hündin nun elendig auf der Straße verrecken? Hat sie es nicht verdient zu leben, hat sie es nicht verdient glücklich zu werden?

Es gab hier mal eine Geschichte von einem Mädchen das Quallen (?) am Strand eingesammelt hat - kann sich wer dran erinnern? Hab sie leider nicht mehr gefunden aber ich finde diese Geschichte sehr passend, denn JEDES gerettete Tier ist ein gerettetes Tier mehr, egal wo auf dieser Welt (gleiches gilt natürlich für jedes Kind dieser Erde).

Die Hunde die ich bisher kennenlernen durfte, waren vielleicht anfangs scheu/ängstlich dem Menschen (vor allem Männern) gegenüber ABER immer waren sie sozial sehr gut verträglich mit anderen Tieren (Hunde, Katzen kein Problem). Einzig ein Huhn hat daran glauben müssen.

Viel mehr reg ich mich über die sog. Polenhunde auf... die Hunde die nachweislich in Massenzuchtanlagen leiden müssen, wo zig Welpen viel zu jung von der Mutter weggenommen werden und auf den Polenmärkten verkauft werden. Zum k... finde ich, dass sich immer noch Käufer finden die diese -durchaus bemitleidenswerten- Hunde kaufen. Hier müsste unsere Regierung auf unsere "Nachbarn " einwirken und ein härteres vorgehen gegen solchen Machenschaften fordern.
Leider stammt mein eigener Hund wahrscheinlich auch aus so einer Zuchtanlage :roll:
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