Sollten einige Hunderassen boykottieren werden ?

Sollten einige Hunderassen boykottieren werden ?

Beitragvon Fritz » Di 20. Mai 2014 15:03

Hallo.
Gestern begegnete mir eine Frau ,mit einem noch ganz jungen Englischem Bulldoggen Welpen ,
der eierte und gurgelte verspielt am Elbestrand herum und alle Leute fanden es scheinbar allerliebst .

Aber ich dachte , was ist das für eine arme Kreatur ,die kann kaum laufen ,bekommt keine Luft ,
und kann mit seinem unförmigen Körper nur noch ein Schattendasein führen . :| :?

http://de.wikipedia.org/wiki/Englische_Bulldogge

Doch ist es nicht traurig, wenn immer mehr Menschen,
sich für solche und ähnliche Qualzucht -Hunderassen interessieren ? :cry:

Welche Hunderassen gehören aber für Euch dazu, wo ist die Grenze der extremen Hundezucht ? :?:

Sollte man nicht diese Hunderassen ächten und den Kauf boykottieren :?: :?: :?:

Fritz.
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Re: Sollten einige Hunderassen boykottieren werden ?

Beitragvon TKBoah » Di 20. Mai 2014 17:58

Hmm solche Qualzuchten finde ich überhaupt nicht gut..
Englische und französische Bulldoggen gehen gar nicht..
Je platter die Schnauze, desto weniger ist es "Hund" finde ich, da diese Hunde ihre Nase kaum mehr benutzen
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Re: Sollten einige Hunderassen boykottieren werden ?

Beitragvon Feline » Di 20. Mai 2014 18:42

solange die Zuchtverbände eifersüchtig ihre "Standards" verteidigen wird da nicht viel weitergehen.

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Re: Sollten einige Hunderassen boykottieren werden ?

Beitragvon Pudelfan » Di 20. Mai 2014 19:45

Sorry, aber man kann es auch übertreiben. Man kann nicht alle French Bullies über ein Kamm scheren. Ich kenn genug Frenchies, die gesund sind und nicht schnorchelnd durch die Gegend laufen.

Gruß Uta und Rudel
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Re: Sollten einige Hunderassen boykottieren werden ?

Beitragvon Fritz » Mi 21. Mai 2014 14:46

Hi,
die Behinderungen bei den einzelnen Hunden
mögen wohl unterschiedlich starke Einschränkungen mit sich bringen ,
doch wenn man sich den Wolf als Ursprungstier und dessen Möglichkeiten betrachtet ,
wird der Unterschied und der Grad der Behinderung dieser extremen Qualzucht-Hunderassen
erst richtig bewußt .

Aber nicht nur die kurznasigen Hunderassen müßen mit ihren Unzulänglichkeiten leben ,
auch andere Defizite können ein Hundeleben zur Qual werden lassen .
Egal ,ob der Bewegungsapparat, die Sinne ,das Fell oder andere Organe betroffen sind ,
immer mindert es die Lebensqualität der Hunde .

Leider greift auch das neue Tierschutzgesetz nicht richtig ,
wenigstens bisher, sind die Hürden zu hoch um wesentliche Änderungen zu erreichen . :mrgreen:

http://www1.wdr.de/fernsehen/dokumentat ... se102.html

http://www.zeit.de/2012/11/Tierschutz-Qualzucht/seite-3

http://www.hund-und-halter.de/index.php ... Itemid=132

Fritz.
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Re: Sollten einige Hunderassen boykottieren werden ?

Beitragvon Pudelfan » Mi 21. Mai 2014 17:11

Hab jetzt nur das mittlere überflogen, weil ich das erste nicht laden kann, und jetzt keine Lust hab mich ins 3. zu vertiefen.
Ich bin jetzt auch nicht für diese ganzen Designerdogs, weil das einfach Blödsinn ist und nur eine Masche, den Leuten Geld aus der Tasche zu leiern. Aber bei denen, die da aufgezählt sind von Qualzucht zu reden, ist absolut blödsinnig. Wo haben die Doodles denn Beeinträchtigungen? Was für mich Qualzucht ist, ist z.B. die Verpaarungen von großen mit Kleinen Rassen, also z.B. der Pomsky (Mischung aus Pommeranian Zwergspitz und Husky) weil man da überhaupt nicht weiß, wie negativ sich das evtl. auf die Knochen und Gelenke auswirkt. Einkreuzungen bei Rassehunden vorzunehmen ist aber nicht so einfach wie man denkt. Um das ganze Programm werden zu lassen, braucht man dafür international die Zustimmung der FCI. Und wenn man mal eine andere Rasse einkreuzt, dann hat mal in der F1 Generation vielleicht einen kleinen Erfolg, verpaart man diese F1 aber wieder mit einer der beiden Rassen, die die F1 bilden, hat man in der F2 nichts gewonnen, sondern alles so wie vorher. Man kann lediglich Versuchsverpaarungen machen, wie das am besten von statten gehen sollte, hab ich irgendwo in meinen Unterlagen, wenn es dich interessiert, kann ich es ja mal suchen und versuchen einzustellen.

Gruß Uta und Rudel
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Re: Sollten einige Hunderassen boykottieren werden ?

Beitragvon Fritz » Do 22. Mai 2014 13:28

Pudelfan hat geschrieben:Ich bin jetzt auch nicht für diese ganzen Designerdogs.
Aber bei denen, die da aufgezählt sind von Qualzucht zu reden, ist absolut blödsinnig. Wo haben die Doodles denn Beeinträchtigungen?

Einkreuzungen bei Rassehunden vorzunehmen ist aber nicht so einfach .
Um das ganze Programm werden zu lassen, braucht man dafür international die Zustimmung der FCI. Und wenn man mal eine andere Rasse einkreuzt, dann hat mal in der F1 Generation vielleicht einen kleinen Erfolg, verpaart man diese F1 aber wieder mit einer der beiden Rassen, die die F1 bilden, hat man in der F2 nichts gewonnen, sondern alles so wie vorher.

Man kann lediglich Versuchsverpaarungen machen, wie das am besten von statten gehen sollte, hab ich irgendwo in meinen Unterlagen, wenn es dich interessiert, kann ich es ja mal suchen und versuchen einzustellen.

Gruß Uta und Rudel



Hallo Uta ,jede Information ist interessant , auch über Versuchsverpaarungen ,
besonders dann, wenn Rassehundezüchter diese Vorgaben des FCI. als so wichtig ansehen .
Nur wenn man verstehen kann, was im FCI für Vorschriften gelten ,
kann man auch darüber urteilen .

Doch ,
solange die Vorgaben der Hundezüchter nicht das Wohl
und die Gesundheit ihrer Tiere an die 1. Stelle setzt
und weiterhin einen willkürlichen, manchmal extremen Zuchtstandard als Ziel verfolgt ,
kann man den FCI, so wie den VDH nur ablehnen . :roll: :roll: :roll: :mrgreen:

Auch wenn jetzt einige dieser Qualzucht - Rassehundezüchter
sich durch den Druck der Allgemeinheit und die Gesetzgebung
schon gezwungen sehen etwas zurück zu rudern ,kann dieses nur der Anfang sein .

Ich halte es für wichtig , jeden darüber aufzuklären ,
daß es nicht unbedingt ein Qualitätssiegel oder
eine Garantie für die Gesundheit eines Welpen ist ,
wenn er von einem Züchter des FCI oder VDH stammt . :? :shock: :cry: :!:

http://www.youtube.com/watch?v=i75Y5TWN01E

http://www.youtube.com/watch?v=p-AYiah48mo


Fritz.
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Re: Sollten einige Hunderassen boykottieren werden ?

Beitragvon Pudelfan » Fr 23. Mai 2014 11:10

Sorry, aber viele Dissidenzzüchter und Wohnzimmervermehrer ohne Papiere kann man ja wohl auch vergessen. Die Elterntiere der Wohnzimmervermehrer sind unter Garantie nicht auf Erbkrankheiten untersucht, wozu auch schmälert ja den Gewinn und viele Dissidenzzüchter sind in der Dissidenz, weil ihre Hunde Fehler haben uns sie die im Verein unter dem VDH nicht zuchttauglich bekämen.
Ausserdem noch mal, die Rassestandards sind nicht so extrem, wenn man sie sich neutral durchliest. Extrem ist leider das, was durch Auslegung daraus gemacht wird. Und hier hat schon ein Umdenken begonnen, aber was in vielen Jahren schlecht gemacht wurde, läßt sich halt in einem Wurf nicht wieder reparieren, das wird auch wieder Jahre dauern.

Gruß Uta und Rudel
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Re: Sollten einige Hunderassen boykottieren werden ?

Beitragvon Gudrun » Fr 23. Mai 2014 13:54

Hallo auch,

mein Boykott bestimmter Hunderassen, wie z. B. Englische oder Französische Bulldogge, sieht so aus, dass ich mir niemals einen solchen Hund anschaffen würde.

Andererseits habe ich mir schon meine erste Colliehündin sehr bewusst nicht aus einer FCI-reinen Zucht geholt, sondern mit "Dissidenz"-Papieren. Bei FCI-rein gezüchteten Hunden hätte ich persönlich Angst vor Erbkrankheiten als Folge der Championatszucht. Außerdem wollte ich einen "Lassie"-ähnlichen Collie und solche führen FCI-Vereine schlicht nicht mehr. Ich wollte zurück zum 50er-Jahre-Collie, der noch arbeiten kann und über 15 Jahre alt wird. Mit meinen drei Einkäufen hatte ich das große Glück, dass alle drei Collies sehr meinen Erwartungen entsprachen. So sehr, dass ich anfing, sie selbst zu vermehren, um ihren einzigartigen Typ zu erhalten. Das hätte ich in einem FCI-Verein nicht tun dürfen, da man dort meine Collies ungesehen als Mischlinge abtut in Ermangelung der FCI-Ahnentafeln, nicht aufgrund gesundheitlicher Fehler oder zu wenig Standardmäßigkeit. Inzwischen gibt es über 100 bei mir gezüchtete Fox Lions Collies mit Dissidenz-Papieren, auf die ich stolz bin. Der nächste, etwa mittelgroße Wurf wird Ende Juni erwartet. In meine Zuchtplanung gehen nicht weniger, sondern - völlig freiwillig und auf meine Kosten - sogar mehr Gesundheitskriterien ein, als von irgendeinem Verein vorgeschrieben. Seit wir die entsprechenden Gentests haben, kann ich den MDR1-Defekt und Degenerative Myelopathie ausschließen. Schlimmstenfalls mischerbige Welpen werden bei uns geboren, die mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht von diesen Defekten betroffen sein werden. Ziel sollte sein, irgendwann ganze Würfe genetisch frei von diesen bekannten Defekten zu haben.

Wie tief die Ohren kippen und wie schräg und rundlich oder eben doch mandelförmig die Augen sind, ist mir dabei längst nicht so wichtig. Ein liebes, unerschrockenes, leichtführiges Wesen schon. Ansonsten gilt bei uns: Gesundheit vor Schönheit!

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