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von Ginger-Chicken » Do 5. Feb 2009 12:50
Hallo Miteinander, ich weiss, dass ist eine viel zu allgemeine Frage, aber ich bin mir ein bisschen unsicher, ob ich Shyshy zu früh loslasse, oder wie ich merken kann, dass die Zeit reif ist. Also von vorne: Meine Hündin ist ca. 1,5 Jahre alt und ein Fundhund aus Belgrad (etwa kniehoch und ziemlich zierlich, fragt mich nicht, was da alles in ihr drin ist, das wird wohl ein neuer Beitrag ). Die letzten 5 Wochen war sie in einer Pflegefamilie und seit 5 Tagen ist sie jetzt bei mir (und meinem Freund, dem gegenüber sie aber noch sehr schüchtern ist) Sie ist recht ängstlich und schüchtern, lässt sich von mir aber mittlerweile immer anfassen, ohne den Schwanz einzuziehen oder sich ängstlich wegzuducken. Ich sprech sie immer tüddelig an und "klopf" sie auf der Seite ab, das funktioniert gut, manchmal zuckt sie ein bisschen, aber wenn sie dann merkt dass ich ganz normal mit ihr rede, ist gleich alles wieder in Ordnung. Bis jetzt ist sie an einer 8m Rollleine spazieren gegangen und ist da sehr brav, läuft in meiner Nähe und guckt wo ich bin, und wenn sie gegen Ende der Leine kommt, rufe ich "laaangsam" oder "warte" und dann bremst sie auch und bei warte bleibt sie auch meistens stehen. Auf Zuruf "Shyshy komm her" kommt sie auch meistens angetrabbelt und bleibt ca. 50cm vor mir oder hinter mir stehen. Wenn ich dann zu ihr gehe, lässt sie sich gut abklopfen, ohne Ducken oder Angst, nur mit nem vorsichtigen Ausdruck. Wir wohnen recht ländlich und ich gehe nachmittags eine grooooße Runde über einen Acker und See spazieren, keine Straße nur Acker und Feld und ein See. Gestern habe ich sie mal mitten drin von der Leine gelassen und es ist sehr gut gegangen, sie trappelte weiter, wie mit Leine und guckte immer wo ich bin, natürlich mit Geschnüffel und Gegucke. Als wir an eine Abzweigung kamen wollte sie in die andere Richtung, guckte mich an und als ich in meiner Richtung weiterbin und sie gerufen habe, kam sie nach kurzem Überlegen hinter mir her. Ich habe sie beim freilaufen lassen immer wieder angesprochen und auch angefasst und bin dann wieder weitergegangen und sie kam mit. Es hat also gut funktioniert. Als wir einen anderen Hund von weitem vielleicht 5m gesehen haben, hat sie sich dann erst nah hinter mir gehalten und ist dann in ein Gebüsch und hat sich hingelegt und gewartet, bis der andere wegwar und ich sie wieder eingesammelt habe, da war sie ein bisschen verschreckt, hat aber keine Angst vor mir gehabt. Ich bin mir ein bisserl unsicher, ob es zu früh ist, sie von der Leine zu lassen. Hören tut sie noch nicht 100%, und ich dachte eigentlich, ich mache das freilassen erst mal, wenn wir auf dem "sicheren" Acker sind, also nicht allzu viele Hunde unterwegs und die Straße schön weit weg... Sie tut anderen Hunden nichts, hat in der Pflegefamilie mit einer Dogge zusammengelebt, mit dem auch gespielt und sich gut vertragen. Wenn sie an der Leine geht, und andere Hunde kommen, bleibt sie stehen stellt den Kamm auf und tut nichts (also steht stocksteif), oder sie versteckt sich hinter mir und läuft ganz nah hinter mir an den Hunden vorbei. Hättet Ihr vielleicht ein paar Tips für mich? Da sie so ängstlich ist, vor allem meint sie glaub ich ständig Gefahr zu laufen, Haue zu kriegen, möchte ich vermeiden, dass die Freilauferei mit einem Riesenschreck für sie beginnt, also, dass sie sich tierisch erschreckt, sich versteckt und ich ihr dann als Bedrohung erscheine, wenn ich sie wieder einsammle... Viele Grüße vom Chicken
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von Claudia + KY » Do 5. Feb 2009 13:41
Hi Chicken! Also ich würde mit dem Freilauf noch warten. Zuerst soll Shyshy mal eine richtige Bindung zu Dir aufbauen. Spiel viel mit ihr, auch bei Euren Spaziergängen, nimm immer Leckerlies mit und gib ihr die für z.B. braves herkommen. Alle Aktivitäten die sie als Positiv in Verbindung mit Dir sieht solltest Du verstärkt mit ihr machen (zuhause und auch draussen). Du kanns sie z.B. mal vorlaufen lassen, dann versteckst Du im Gras ganz tolle Leckerlies (vielliecht auch gekochtes Hühnerfleisch), rufst sie mit "Da schau!" (oder so was ähnlichem ) und zeigst ihr "Deine" Beute die Du dann natürlich mit ihr teilst. Wenn fremde Hunde kommen würde ich sie vorher auch schon ablenken damit Shyshy sie nicht fixiert und den Kamm aufstellt. Sie soll merken bei Dir kann ihr nix passieren. Dann würde ich Shyshy zuerst mal an die Schleppleine hängen und das so probieren, bis Du sie schlussendlich ohne ein dummes Bauchgefühl frei laufen lassen kannst. Last Euch Zeit, Ihr habt es ja nicht eilig! LG Claudia + Bande
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von Gudrun » Do 5. Feb 2009 13:53
Hallo auch,
also, ich bin da vielleicht etwas übervorsichtig, aber bei mir würde sie noch eine Weile an der Schleppleine bleiben. Du weißt halt nicht, was bei ihr Panik und Fluchverhalten auslösen würde. (Schuss? Reiter? Heißluftballon? Aggressiver Hund?) Eure Bindung ist noch nicht so fest, dass man sich darauf verlassen kann, dass sie in einem wirklich kritischen Moment bei Dir bleibt.
Viel Spaß mit der Kleinen!
Gudrun
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von Ginger-Chicken » Do 5. Feb 2009 14:08
Ja, das habe ich mir auch schon fast gedacht, dass es etwas zu früh ist... Bauchgefühl und so... Schleppleine ist ne super Idee, das probier ich jetzt mal aus, die sind ja auch länger als diese 8m Dackelleine Das mit den Leckerlis und dem Spielen ist so ne Sache: Hühnerfleisch werde ich mal probieren, diese trockenen nimmt sie nicht und von Kalbfleischwurst ist ihr gestern schlecht geworden, obwohl sie ganz scharf drauf war... Das Hühnerfleisch müsste ich mit Wasser abkochen oder? Spielen tut sie recht zaghaft zuhause, aber draussen ist sie eher auf der Hut, dass ihr nichts passiert... Wie animiert man denn da? Wenn ich versuche, sie vor dem anderen Hund abzulenken, reagiert sie als würde ich sie schimpfen, duckt sich also... hat wohl ziemlich komische Erfahrungen mit Menschen gemacht... Viele Grüße das Chicken
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von Claudia + KY » Do 5. Feb 2009 14:18
Die Arme Maus! Das Hühnerfleich kannst Du roh vorschneiden und dann in wenig Wasser abkochen. Nur nicht zu lange sonst ist es extrem trocken. Das Wasser ist im Prinzip nur der Ersatz für das sonst übliche Fett. Immer wieder probieren! Nimm so einen kleinen Tauknochen, oder Ball (mit was spielt sie denn zuhause?) mit und immer wenn Du sie aufforderst und sie kommt auf Dich zu gib ihr ein Leckerchen und versuch dann mit ihr zu spielen. Du wirst dabei aber in die Knie gehen oder Dich hinsetzen müssen. Da Shyshy klein ist solltest Du alles vermeiden das Du Dich mit Deinem Körper über sie beugst. Das sieht sie als Bedrohung an. Das Spielzeug ziehst Du dann über den Boden (so wie man mit einer Katze spielt ) und vielleicht hoppelt sie hinterher. Auch hier wichtig, klein machen und mit freundlicher Stimme und Leckerchen in der Hand locken. Dann merkt sie bald das ihr nix böses passiert wenn Du sie rufst. Das wird schon werden! LG Claudia
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von Herr Mannelig » Do 5. Feb 2009 19:29
Grüß euch gestern habe ich mich hier auch mal angemeldet, nachdem ich fast das ganze Forum durchgelesen habe – dies ist also mein erster Beitrag. Wir haben uns vor fünf Wochen einen "Zwergwolf" - Xena- aus unserem Tierheim geholt. Sie soll ein Mischling aus Husky und Spitz sein, sieht bis auf die Augen tatsächlich aus wie ein kleiner Wolf. Xena ist schon vier und stammt laut Impfpaß ursprünglich aus Rumänien und "lebte" gute drei Jahre im Tierheim oder bei Leuten, die sie nach wenigen Wochen wieder zurück brachten. Sie ist sehr lieb, auch zu anderen Hunden, sogar zu unseren drei Katzen. In den ersten beiden Wochen hatten wir noch diverse Eingewöhnungsprobleme - sie war auch ziemlich ängstlich, das mit dem Rudelchef mußte freilich klar gemacht werden, sie mußte ihren Platz finden, usw. Sehr schnell aber baute sich eine gute Bindung auf, sie ließ sich überall anfassen, kam schmusen, gab Pfötchen, ließ ihr sich ihr komplett ruiniertes Fell bürsten und entspannte sich zusehends. Beim spazierengehen fiel mir schnell auf, daß sie keine großartigen Ambitionen zum jagen oder davonlaufen hat, an der Leine hat sie auch nicht großartig gezogen, also baute ich mir in der dritten Woche eine 10m Schleppleine, übte mit ihr "komm" und beobachtete ihre Reaktionen, vor allem, wenn andere Leute mit Hunden in die Nähe kamen, wie sie sich am Waldrand verhält, usw. Das haben wir zwei Wochen täglich durchgezogen Nun, seit dem Wochenende lasse ich sie jetzt von der Leine und es klappt soweit sehr gut - ein paar Sachen können noch verbessert werden, aber das in einem Extra - Beitrag. Jetzt lasse ich Xena aber auch nicht einfach nur herumlaufen, ich beachte und wende einige Dinge an: - Das Gelände ist in der Regel sehr übersichtlich, sodaß ich sie vorzeitig zu mir holen kann. - Wenn sie ihren eigenen Weg gehen will, bleibe ich stehen, verstecke mich oder wechsele die Richtung, sie kommt dann schon zu mir - Wenn ich Nachmittags mit ihr gehe bekommt sie das Futter unterwegs, das heißt, ich "finde" es für sie. - jeder Blickkontakt, jedes auf mich warten wird belohnt - wobei ich hier einen Unterschied mache zwischen "kleiner" und "großer" Belohnung. Je nachdem, wie sie sich verhält, gibt es ein "fein", Knuddeleinheiten oder Leckerli. - Was sie nicht soll, wird -auch unterschiedlich stark- angemeckert. Will sagen: Bei uns hat es schon nach wenigen Wochen sehr gut funktioniert, daß sie ohne Leine laufen kann. Ich habe sie aber auch gut "studiert" und vertraute ihr sowohl auch mir, sodaß ich es einfach versucht habe. Das Vertrauen ist jedoch noch so aufgebaut, daß ich sehr vorzeitig Einhalt gebiete, wenn z. B. Leute oder Fahrzeuge auftauchen, oder wenn es ins Dorf geht. Sie muß noch viel lernen, wobei sie die Grundbefehle durchaus kennt aber noch nicht so reagiert, wie ich das wünsche (auch extra - Beitrag später). Lieben Gruß, Mannelig
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von lotte » Do 5. Feb 2009 23:37
Hey, ich habe Madita schon ab ihrem 4. oder 5. Tag mal von der Leine gelassen. Allerdings nur als Alles übersichtlich und leer war. Sobald Hunde oder Menschen in Sicht waren, hab ich sie wieder dran gemacht. Ein Hundetrainer hatte mir gesagt, dass ich die Zeit nutzen solle, in der sie unsicher ist und bei mir bleibt. Andere Phasen kämen noch schnell genug Sie hat auch immer nach mir geschaut und ist nicht weit weggegangen. Weiß nicht, ob das gut oder schlecht war, aber ich dachte mir kann man schonmal machen, wobei ich schon Muffensausen hatte Da sie jetzt läufig ist, hat sich das erübrigt und nun ist erstmal wieder die Schleppleine dran (von diesen Rollleinen halte ich nicht viel). Wobei ich die auch manchmal loslasse wenn es mir zu doof wird (zu Leuten am anderen Ende vom Feld hinrennen/...) und stramm in die andere Richtung marschiere oder mich verstecke. Wenn du sie "einsammelst" solltest du dich nicht über sie beugen, glaube das wurde schon gesagt?! Hab heute Mittag mal gelesen und schon wieder vergessen Viel Spaß mit der Maus und liebe Grüße Lotte
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von Ginger-Chicken » Fr 6. Feb 2009 08:56
Guten Morgen,
uha, das mit der Schleppleine ist ja der Killer... Von wegen einwickeln und immer rundum! Also doch noch ein bisschen Rollleine, die ist 8m lang, aber ich laufe nicht Gefahr, dass ich zum Rollmops gemacht werde...
Vielen lieben Dank für Eure Tips! Chicken
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von dragongirly1988 » Fr 6. Feb 2009 22:44
Hallo, Ginger-Chicken so wie du deine Shyshy beschreibst muss sie ein Ängstlicher Hund sein. Also ich würde sie auch noch nicht von der Leine lassen. Erstens weil die Bindung zu dir noch nicht so stark ist und zweitens da sie Ängstlich ist. Sie hat ja Angst vor deinem Freund hast du vielleicht schon germerkt das sie vermehrt Angst vor Männern hat oder vor allen Leuten? Gest du mit ihr zu einer Hundeschule???
Gruß Monia
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von Kiara » Sa 7. Feb 2009 18:51
Ginger-Chicken hat geschrieben:Guten Morgen,
uha, das mit der Schleppleine ist ja der Killer... Von wegen einwickeln und immer rundum! Also doch noch ein bisschen Rollleine, die ist 8m lang, aber ich laufe nicht Gefahr, dass ich zum Rollmops gemacht werde...
Vielen lieben Dank für Eure Tips! Chicken
Viele von uns sind Gegner der Rollleine, weil sie einen Hund vor allem zum Zieher machst. Zudem kannst du nur schlecht (r)eingreifen, wenn es wirklich mal nötig ist, weil z.B. Gefahr besteht. Mit der Schleppleine muss man natürlich ein wenig üben umzugehen, aber in meinen Augen ist sie fast schon ein Wundermittel! Vielleicht lässt du es dir erst von jemandem, der mit ihr umgehen kann, etwas zeigen? Du merkst, ich bin eine große Verfechterin der Schleppleine und kann dir nur ans Herz legen, es noch ein paar Male zu versuchen. Gerade bei einem ängstlichen Hund würde ich die Leine auch noch länger dran lassen. Erst wenn du sicher bist, dass Shyshy auch in Panik zu dir kommen würde, würde ich ihn loslassen.
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