Langhaarhunde kastriert man nicht

Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Jenni » Do 26. Nov 2009 15:33

Hallo Sanja,

genau diesen Paragraphen meine ich!!

Dieser Paragraph besagt im Prinzip und für meinen Geschmack nicht deutlich genug, dass man nicht einfach so kastrieren darf!!

Dieses Argument der ungewollten Vermehrung ist ja das Lieblingsargument aller sogenannten Tierschützer. Wir sind hier:

1. In Deutschland, hier findet man nur recht selten Wildhundrudel oder verwilderte Haushunde auf offener Straße rumrennen.
2. Wenn jemand seinen Hund DESHALB kastrieren läßt würde ich zur Anschaffung eines Goldfisches raten, weil er dann einfach nicht in der Lage ist, einen Hund zu halten, da er nicht verantwortungsbewußt handelt!!

Warum DU hier jetzt Katzen mit reinbringst, ist mir ein echtes Rätsel, denn keiner von uns schrieb hier etwas über Katzen. Das Freigängerkatzen kastriert werden sollten ist klar und hier nicht das Thema!

Sorry, wenn ich etwas pieselig reagiere, aber leider kenne ich all diese Argumente, die von einem Tier aufs andere übertragen werden, weils grad so schön paßt und ich habe auch schon so meine Erfahrung mit TSCHuOrgas, die einfach keinen normalen Argumenten zugänglich sind und ja sogar die Kastration von Hengsten als Vergleich heranziehen!! Da sträuben sich mir echt die Nackenhaare, wenn hier Äpfel mit Birnen verglichen werden!

Wenn Hunde im Ausland kastriert werden, ist das für mich angewandter Tierschutz! Denn dort leben die Tiere auf der Straße und vermehren sich unkontrolliert. Das macht genauso viel Sinn, wie bei Katzen, die als Freigänger leben. Aber bitte nicht einfach mal so pauschal bei allen Hunden, weils irgendwie bequemer ist.

Ich hätte diese Tierschutzleute alle gerne mal vier Wochen hier bei mir. Die könnten sich mal Hunde ansehen, die zu früh kastriert worden, kastriert worden, weil bequem ist, die überhaupt kastriert worden, weil der TA es besser fand OHNE dass es dafür irgendeinen vernünftigen Grund gegeben hätte. Unendlich viele Hunde zeigen genau deswegen Problemverhalten und die Spanne ist weit... von Angst, Angstaggression, Aggression, Hyperaktivität oder genau das Gegenteil, Fressucht und vielem mehr! Da werden Hündinnen aus dem Ausland kommend kastriert noch bevor die überhaupt einmal läufig werden und jeder wundert sich, warum ach so viele von denen ängstlich sind, daraus resultierend aggressiv werden, und in höherem Alter werden die FAST alle inkontinent...

Ach ja... nicht zu vergessen das Argument der Krebsvorsorge... wo mir gleich mal die Hutschnur hochgeht... Wenn wir alle ab- und rausschneiden, wo der Hund evtl. mal Krebs bekommen könnte... würde glaube ich nicht viel übrig bleiben. Ich kenne keine Frau, die sich mal vorsorglich die Brüste amputieren läßt, nur weil ihre Mutter auch Krebs hatte. Abgesehen mal davon, dass von 100 Hündinnen nur 2 überhaupt ein Mammakarzinom oder Gebärmutterkrebs bekommt. Es bekommen viel mehr Hündinnen Lebertumore, Nierentumore, Lymphdrüsenkrebs etc. - Na... einfach rausschneiden... Is besser so!! Dass aber fast 70% aller frühkastrierten Hündinnen inkontinent werden, gute 40% überängstlich sind und 90% niemals richtig erwachsen werden und sich immer benehmen wie große Riesenbabies... das vergessen die Leute...

Ist echt nicht persönlich gemeint!! Nicht böse sein, Du bist nur die, die mein REIZENDES Thema Nr. 1 hochspult... Weil ich einfach jeden Tag sehe, was es mit Hunden macht, die NICHT mal erwachsen werden dürfen! Die Leute machen sich keine Gedanken darüber... niemand würde einem 14 jährigen Mädchen die Gebärmutter und die Eierstöcke rausnehmen... aber einem nicht mal 6 Monate alten Hund!

Lieber Gruß

Jenni
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Jenni » Do 26. Nov 2009 15:37

Ach und um es hier nochmal kurz zu sagen:

Ich bin NICHT gegen Kastration!!

Ich bin GEGEN pauschale Kastration!! Und gegen Kastration, die man durchführt, weil das EIGENE Leben dann ein bißchen bequemer wird - vermeintlich!
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Isabel » Do 26. Nov 2009 22:28

Roco ist auch kastriert..
Na gut man könnte sagen: Er kommt ja auch aus Spanien und hat dort auf der Straße gelebt...
Nein: Er wurde hier in Deutschland kastriert und das auch ziemlich früh. Das allerdings bei seiner ersten Familie. Als wir ihn übernommen haben, lies es sich nicht mehr ändern!

Ich werde die Erstbesitzerin nochmal nach dem Grund fragen! Wahrscheinlich und das befürchte ich: gab es keinen
Manchmal frage ich mich schon, wie Roco sich als unkastrierter Rüde entwickelt hätte!?
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon bellina » Fr 27. Nov 2009 07:59

@gudrun: da siehst du mal wieder, ich färbe mir an manchen tagen meine haare plont :D :D
ich wusste nicht, dass man collies bei ihrer fellstruktur nicht trimmen kann, danke für deine erklärungen ;)

scheren also dann wäre eine möglichkeit, hab wieder was gelernt.

leider sehe ich bei uns im umfeld auch immer wieder hunde, die aus bequemlichkeit "fett" gefüttert werden, nur damit sie ruhe geben................, ob kastriert oder nicht!

:(
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Freitag » Fr 27. Nov 2009 10:35

Hallo,
fand es sehr erhellend den Text aus dem Tierschutzgesetz einmal im Original zu lesen und nicht immer nur aus "zweiter Hand" davon zu hören.
Daher denke ich, ist das ja für andere vielleicht auch interessant.

Hier im Forum habe ich im Zusammenhang mit dem Tierschutzgesetz und Kastration sinngemäß meistens derartiges gelesen:
Laut Tierschutzgesetz ist eine Kastration nur aus medizinischen Gründen erlaubt und ansonsten verboten.

Da ich das Tierschutzgesetz natürlich auf alle Tiere (Haustiere) als gültig sehe und nicht nur auf Hunde bezogen, warf das etliche Fragen bei mir auf.

Z.B. Will der Gesetzgeber damit indirekt die Haltung von gemischt geschlechtlichen Kleintiergruppen wie Kaninchen und Meerschweinchen etc. verbieten? Oder wie soll man ohne Kastration verhindern bald eine ganze Herde der Nager im Haus zu haben...

Verstoßen die meisten Tierschutzvereine gegen das Tierschutzgesetz indem deren Tiere kastriert werden auch ohne medizinischen Grund?

Fragen über Fragen, die sich durch das lesen des Gesetzestextes aufgeklärt haben mit dem Punkt:

(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn
zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.

Ich finde das ist ein wichtiger Punkt den man eben wenn es um das Tierschutzgesetz geht auch nicht unterschlagen sollte.
Weil es nicht nur um Hunde geht, sondern jegliche Haustiere.

Im Fall von Hunden bin ich auch der Meinung, dass ein Familienhund in Deutschland nicht kastriert werden braucht um eine unkontrollierte Fortpflanzung zu verhindern.
Dass sollten verantwortungsbewusste Halter im Griff haben.

Wobei ich einfach denke, dass es dem Tierheimpersonal (welches sich für Kastration von Hunden entscheidet) sicher schwer fällt noch an verantwortungsbewusste Tierhalter zu glauben nachdem was diese täglich alles zu sehen und hören bekommen.

Da sind sicher die Hundehalter welche sich um und für ihre Hunde bemühen und eine Hundeschule besuchen, da auch noch Geld ausgeben ;) die absolute Elite dagegen.

Viele Grüße,
Sanja
Freitag
 
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon ShortysFrauchen » Sa 28. Nov 2009 12:22

Zur Kastration sage ich Folgendes:
Wäre unser Wölkchen kastriert gewesen,wäre sie nicht an einer "geschlossenen" Gebärmutterentzündung erkrankt,sie hätte nicht notoperiert werden müssen und wäre nicht an den Folgen mit erst 4 Jahren gestorben!

Zur Kastration von Langhaarhunden kann ich auch etwas mit reden:
Unsere Rüden,TT-Rüde,Berger des Pyreènèes und Australian Silky Terrier waren kastriert,sie haben sich weder im Wesen noch im Fressverhalten verändert und ihre Haare sind so geblieben wie vor der Kastration.
Außerdem kenne ich mehrere kastrierte TT-Hündinnen,auch bei den Hündinnen haben sich die Haare in keinster Weise verändert.
Freunde von uns haben 2 Bearded Collie Rüden und eine Hündin,alle 3 kastriert und bei diesen Hunden sind auch keine Veränderungen eingetreten.
Vor vielen Jahren hatte ich kurz eine Collie Hündin in Pflege,sie war kastriert,ihr Bruder nicht,sie hatten beide das gleiche Haar.
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Sandra+Sammy » Sa 28. Nov 2009 17:06

Sinkt denn nicht auch das Krebsrisiko?
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Lennox » Sa 28. Nov 2009 17:28

ShortysFrauchen hat geschrieben:Zur Kastration sage ich Folgendes:
Wäre unser Wölkchen kastriert gewesen,wäre sie nicht an einer "geschlossenen" Gebärmutterentzündung erkrankt,sie hätte nicht notoperiert werden müssen und wäre nicht an den Folgen mit erst 4 Jahren gestorben!



Hallo,

das ist wirklich bedauerlich und traurig.
Aber trotzdem kann man Deinen Fall nicht pauschalisieren.

Hier bei uns in der Gegend wird meiner Meinung nach auch zu schnell kastriert. Die Gründe, welche ich dazu gehört habe, lassen mich nur den Kopf schütteln.
Einer wurde kastriert, damit es für Frauchen nicht mehr so anstrengend wird mit den Spaziergängen, damit er insgesamt ruhiger wird.
Der Andere wurde kastriert wegen des Sekretes am Penis :shock:
Erschüttert bin ich auch darüber, wie früh die Hunde schon kastriert werden, manchmal noch gar nicht ausgewachsen :roll: ?

Insgesamt muß ich sagen, dass fast alle Kastraten hier bei uns zu dick sind.

Natürlich ist es manchmal anstrengend wenn eine heiße Hündin unterwegs ist. Habe da auch einen Kampf mit Lennox. Ist mir auch schon einmal abgehauen, hinter ´ner Hündin her.
Aber trotzdem ist mir noch nicht der Gedanke gekommen ihn darum kastrieren zu lassen.
Ich finde sein Verhalten einfach nur hündisch und völlig legitim.

Wußte gar nicht, dass Kastration solch´eine Auswirkung auf das Fell hat...ist das denn generell so?
Lennox
 
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Gudrun » Sa 28. Nov 2009 17:55

Hallo Sandra,

klar, sinkt das Krebsrisiko durch die Kastration. Je weniger Organe ein Hund hat, desto weniger können Krebs bekommen. Bei Aron habe ich das Wachsen des einen Hodens aber noch schnell genug bemerkt. Kann noch nicht gestreut haben, versicherte mir unser Tierarzt. Deshalb wurde er kastriert. Hätte aber auch sein können, dass er an der Stelle nie Krebs bekommen hätte. Dann dürfte er jetzt noch unkastriert herumlaufen.

Hallo Chrissi,

die Änderung des Felltyps trifft wohl nicht bei jedem Kastraten zu, aber wenn ich mir die Collies und die Golden Retriever in meinem Bekanntenkreis anschaue, die kastriert wurden, so sind wohl doch die meisten massiv davon betroffen.

Nun ist die Änderung des Felltyps aber nur eine der möglichen Nebenwirkungen. Die Änderung im Hormonhaushalt kann von Inkontinenz bis Verhaltensprobleme so einiges nach sich ziehen. Übergewicht ist für Hunde übrigens auch ein ernst zunehmendes gesundheitliches Risiko!

VG Gudrun
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Nanne » Sa 28. Nov 2009 18:30

Hallo,

unser Luis Schäfer/Dogge Mischling aus Spanien war schon kastriert, als wir ihn bekamen ( 9 Monate), hatte ganz normales Fell. Auf das Gewicht haben wir halt geachtet, sollte man ja eh' tun ;), er war also nicht zu dick. Das Sekret am Penis hatte Luis übrigens auch trotz Kastration.
Krebs hat er trotzdem gehabt, ein Tumor an der Milz, der von einer Stunde auf die nächste geplatzt ist und nach einer Not OP zum Tode führte. :cry: Einfach nur Horror! :cry:
Einen Hund wegen des Krebsrisiko zu kastrieren ist also, meiner Meinung nach nicht nötig.
Mo ist auch kastriert, er hatte Hodenhochstand.
Charakterlich kann ich eigentlich keine Veränderung feststellen, habe aber auch nicht wirklich den Vergleich. Luis war ein sehr ausgeglichener Hund und einfach nur lieb. Mo ist ein Draufgänger, der aber auch lieb ist, momentan ist er nur ein wenig größenwahnsinnig ;) , aber daran arbeiten wir. Das Fell von Mo hat sich auch nicht verändert, ich denke, daß das eher langhaarige Hunde betroffen sind.
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