Langhaarhunde kastriert man nicht

Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Jenni » Sa 28. Nov 2009 20:39

Ich glaube es ist wichtig eines zu sagen:

Ob es nötig ist, einen Hund zu kastrieren oder nicht, ist eine Einzelfallentscheidung!

Es kann und darf aber nicht kastriert werden, nur weil es netter, einfacher, unkomplizierter für Herrchen oder Frauchen wird!!

EINZELFÄLLE wie bei Dir Petra gibt es immer... wer aber deswegen pauschal FÜR Kastrationen ist, ist meiner Meinung nach alles andere als ein Tierfreund und einfach nur egoistisch!

Und zum Krebsrisiko wurde hier ja auch schon etwas geäußert! Einfach nachlesen!
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon wilma » Sa 28. Nov 2009 23:21

Hallo zusammen,

eigentlich vermeide ich es ja, mich zu solchen ernsten Themen zu äußern, da ich keine Fachfrau bin.
Aber in diesem Fall kann ich nun wirklich mitreden denke ich, wenn auch nur aus der persönlichen Erfahrung heraus und nicht fachlich/medizinisch fundiert.

Also
Shaila wurde mit 7,5 Jahren kastriert, weil sie eine Gebärmuttervereiterung hatte und Mamatumore an beiden Milchleisten. :(
Wir haben dann die Gebärmutter und eine Milchleiste entfernen lassen. Beide Milchleisten gleichzeitig war nicht möglich. :(
Shaila hat sich vom Wesen her in keinster Weise verändert. Ihr Fressverhalten wurde etwas anders (satt war sie dann nie mehr ;) ) Aber darauf kann ich als Halter ganz einfach Einfluss nehmen. Also gab es auch keine Gewichtszunahme. ;)

Wilma wurde mit 1,5 Jahren kastriert. Ich gebe zu es war eine Mischung damaliger persönlicher Einstellung, aus Wohnungsverhältnissen und aus medizinischer "Vorsorge". Sie hatte zwei Scheinschwangerschaften und eine Gebärmutterentzündung, die aber noch so früh erkannt wurde, das sie Medikamentös behandelt werden konnte.
Ich denke, wenn ich damals stärker gewesen wäre, und mich nicht so beeinflussen lassen hätte, und ich euch hier schon gekannt hätte, dann hätte ich es mit meinem heutigen Verständniss nicht unbedingt machen lassen.
Ihr Fell hat sich geringfügig verändert. Sie hat halt Locken bekommen. :P Aber es sieht wirklich witzig aus, und ist für Wilma nicht anders, als wenn es glatt runter hängen würde, wie bei anderen Goldies.

Hermann wurde mit 8,5 Monaten kastriert. :oops: :oops: :oops: Jaaaaa ich weiss es heute, es war zu früh. Ich würde es auch heute mit einer chemischen Kastration ausprobieren.
Er wurde kastriert weil er einen extremen Trieb hatte. Wenn ich sage das es extrem war, dann meine ich das auch genau so. Er hat alle und jeden bestiegen. Wir mussten mehrfach zum TA fahren, weil er seinen Penis nicht mehr einziehen konnte, und die Schwellkörper in vollem Umfang mit angeschwollen waren.
Als wir Hermann frei gekauft hatten, war Shaila noch nicht kastriert und die nächste Hitze stand bevor. Unser Ta meinte, wenn er das erst einmal richtig mitbekommen hat, wenn eine Hündin läufig ist und bei seinem wirklich extremen Trieb, sollten wir ihn besser kastrieren.
Da ich nach wie vor sehr viel von dem TA halte, haben wir es gemacht. :(
Hermann hat sich im Wesen verändert. Er ist ruhiger geworden. Aber er hat auch ein schlechteres Fell bekommen. Er hat keine Unterwolle. Für einen Langhaardackel hat er ziemlich kurzes Fell. Daher muss er nun im Winter einen Pullover haben. Das Gewicht ist nicht wirklich ein Problem......

Aus heutiger Sicht, würde ich meinen Hund erst dann kastrieren lassen, wenn es wirklich gar nicht mehr zu vermeiden ist. (Krebs oder änliches)
Sollten wir noch einmal einen Hund bekommen, so wird es mit Sicherheit eine Hündin sein. (Ist einfach eine persönliche Meinung)
Diese Hündin wird nicht kastriert, und schon gar nicht aus Gründen wie: IIIHHHH wenn die dann blutet, dann habe ich ja überall die Flecken im Haus. Denn das hat mir jetzt jemand zum Thema Hündin kastrieren lassen gesagt.

Wünsche euch noch einen schönen Abend.....
wilma
 
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Gudrun » So 29. Nov 2009 01:20

Hallo nochmal,

schnell noch ein Beispiel aus meinem Rudel: Arabelle wurde mit 4 wegen Gebärmutterentzündung ausgeräumt und ist seitdem ähnlich pflegeintensiv wie Aron jetzt auch. Ich mag meine Kastraten natürlich trotzdem. Aber sie machen schon sehr viel mehr Arbeit als früher.

VG Gudrun
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Babsi » So 29. Nov 2009 10:30

Hi Gudrun,

in wiefern meinst Du haben Sie sich verändert? Nur vom Fell her oder auch vom Wesen? Weil ich kenne ja dein Rudel ausser Belana udn mir fällt da garnciht groß ein Unterschied auf. Werde beim nächsten mal genauer hinsehen.
MFG Babsi
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon ShortysFrauchen » So 29. Nov 2009 17:07

Lennox hat geschrieben:Aber trotzdem kann man Deinen Fall nicht pauschalisieren.

Seit meiner Erfahrung mit der "geschlossenen" Gebärmutterentzündung (ich kannte diese Erkrankung SO nicht und hatte auch noch nie Probleme mit Gebärmutterentzündungen,bzw.meine Hündinnen natürlich) lese ich im Net immer öfter davon!
Es scheint tatsächlich sehr oft kleine Hündinnen zu treffen,die auch während oder nach der Not-OP versterben.
Größere Rassen scheinen diese OP`s leichter bzw. einfacher weg zu stecken.

Lennox hat geschrieben:Wußte gar nicht, dass Kastration solch´eine Auswirkung auf das Fell hat...ist das denn generell so?

Dazu hatte ich auch Einiges geschrieben,nein es ist generell nicht so!
ICH kenne keinen Hund,egal ob Rüde oder Hündin,die sich (egal wie) verändert hätten.
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Kiara » So 29. Nov 2009 17:57

ShortysFrauchen hat geschrieben:Dazu hatte ich auch Einiges geschrieben,nein es ist generell nicht so!
ICH kenne keinen Hund,egal ob Rüde oder Hündin,die sich (egal wie) verändert hätten.


Ich habe eine auffällige Fellveränderung auf Grund einer Kastration bisher bei drei Hunden gesehen, davon waren 2 Labbis (Rüde und Hündin) und eine Eurasier-Hündin.
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon kleinefrechehexe » Mo 30. Nov 2009 08:36

Wir haben 2 HÜndinnen....

Hexe ist jetzt schon 3 Jahre alt und ich habe nicht vor einen der beiden Kastrieren zu lassen.

Hexe scheint jetzt nur noch 1 mal läufig im Jahr zu sein. Und ganz ehrlich...... wenn sie läufig ist, in der Standhitze, dann bleiben wir die Woche mit ihr auf dem Grundstück, weil es vor dem Haus nämlich dann von Rüden wimmelt. Denn Welpen wollte ich nicht haben...

Wir haben uns lange lange Gedanken um eine Kastration gemacht, weil uns damals in der Hundeschule auch gesagt wurde, das wir sie so langsam Kastrieren lassen sollten.
Wir waren aber immer der Meinung, das Wölfe auch nicht Kastriert werden und so lange keine medizinische Notwendigkeit vorliegt, wir dieses auch nicht tun wollen.

Blutflecke muß man bei uns mit der Lupe suchen. Da ist Hexe sehr sehr reinlich. Und gestört hat es bisher auch nicht....warum auch? Ich lass mich doch auch nicht sterilisieren, weil ich meine Tage bekomme.... :shock:
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon shiny_sky » Mi 9. Dez 2009 11:28

Also wir haben zwei Hunde und inzwischen auch beide kastriert:

Meine Hündin - Schäferhündin - habe ich als sie neun Jahre alt war wegen eines Gesäugetumors und einer abszedierenden Gesäugeentzündung bei der letzten Läufigkeit kastrieren lassen. Dabei stellte sich übrigens heraus, dass die Eierstöcke hyperaktiv waren und vergrößert. Hätte ich vorher gewusst, wie schön es ist, einen NICHT alle neun Monate für 20 Wochen verhaltensgestörten Hund zu haben - sie war immer für vier Wochen läufig, davor etwa vier Wochen zunehmend zickiger, und dann volle 12 Wochen scheinträchtig - hätte ich sie eher kastrieren lassen. Wesensveränderungen habe ich keine festgestellt, außer dass sie weniger zickig ist. Sie ist weiterhin eine der ranghöchsten Hündinnen im nahe gelegenen Hundeauslaufgebiet und ihr Fell ist nach wie vor superschön und samtig.

Der Rüde - seines Zeichens Eurasier - wurde zeitgleich kastriert. Mit vier Jahren. Nicht, weil wir das zuhause stressig fanden mit einem Rüden und einer Hündin, sondern weil wir in einer Stadt leben und im Hundeauslaufgebiet ständig läufige Hündinenn unterwegs sind. Deswegen hatte er permanent Durchfall, wollte nichts mehr fressen, war draußen nur noch auf der Suche nach läufigen Hündinnen oder hat sich mit anderen Rüden gezofft, denen es genauso ging. Fürchterlich. Niemand kann mir erzählen, dass das nicht auch die Lebensqualität des Hundes beeinträchtigt. Nun ist er absolut relaxt draußen, mackert trotzdem weiterhin kräftig rum und markiert sein Revier, nur dass er nicht mehr ständig Beißattacken anderer (schlecht erzogener und triebgesteuerter) Rüden ausgesetzt ist. Sein Fell hat sich übrigens nicht verändert und zugenommen hat er auch nicht - nur untergewichtig ist er endlich nicht mehr und der ständige Durchfall ist weg, genau wie seine Prostatavergrößerung.

Wenn ich mir andere Hundehalter so betrachte - sowohl diejenigen, die mit ihrer läufigen Hündin mitten durch ein Hundeauslaufgebiet spazieren, in dem sich täglich um die 200 Hunde auf engstem Raum tummeln, als auch jene, die es männlich finden, wenn ihre Rüden dann andere vertrimmen - kann ich mich nur FÜR Kastrationen aussprechen. Das ist einfacher, als beratungsresistente Hundehalter dazu bringen zu wollen, mit ihren Hunden doch mal eine Hundeschule zu besuchen, damit sie nicht mehr alle terrorisieren.

Das dürfte auf dem Land sicherlich einfacher sein, weil da nicht so viele Hunde auf engstem Raum zusammen kommen - aber in der Stadt ist es eben so und wird auch von Jahr zu Jahr schlimmer, weil immer mehr Hundehalter immer weniger Ahnung von Hunden haben. Und die Hunde baden es dann aus...

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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon nieves » Fr 11. Dez 2009 19:28

Hallöchen, dieses Thema betrifft mich auch schon seit vielen Jahren.
Meine Colliehündinnen Lucy und Shirley mußten beide wegen Gebärmuttervereiterung kastriert werden. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich durch meine Tierschutzarbeit immer der Meinung Kastration ist in jedem Fall ok. Heute habe ich mich korrigiert, im Tierschutz ist es sicher wichtig. Im privaten Bereich nicht. Beide Hündinnen haben extrem feines, dickes Babyfell entwickelt, sind Fellmonster geworden. Shirley hat uns vor 3 Jahren verlassen. Lucy,jetzt 16 Jahre wird 2 x im Jahr geschnitten. Ich komme bei ihr mit dem Kämmen nicht mehr durch. Anfangs hat sich der Hundefriseur geweigert einem Collie die Haare zu schneiden. Inzwischen ist auch er der Meinung, dem Hund tut es gut und besser sieht es auch aus.
Auch sehr unangenehme Nebenwirkung der Kastration, beide Hündinnen wurden inkontinent , ebenso wie meine kastrierte Podenca Nina
Meine junge Colliehündin Amelia ist jetzt zum ersten Mal heiß und gleich kam die Frage ob ich sie jetzt kastrieren lassen will oder ob sie einmal zugelassen wird.
Nix von beiden - sie bleibt so. Die 2 x mal im Jahr werde ich ja wohl auf meine Hündin aufpassen können.
LG Elli
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Re: Langhaarhunde kastriert man nicht

Beitragvon Jenni » Fr 11. Dez 2009 22:35

Das find ich super Elli!!!
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