Unvermittelbar - Grund zum Einschläfern???

Unvermittelbar - Grund zum Einschläfern???

Beitragvon Celine » Di 13. Jul 2010 07:33

Liebe Forenmitglieder, ich habe hier ein schlimmes Problem und kann jeden Rat gebrauchen. Es geht um meine Pflegehündin Celina, die seit Freitag bei mir ist. Celina ist ein Jagdhund, ca. 1-2 Jahre alt, hat in etwa die Größe einer Bracke oder eines zierlichen Pointer. Sie kam ursprünglich aus Griechenland und war knapp 1 Woche in einer Pflegestelle, als ich den Anruf bekam, die Hündin hätte eine Blasenentzündung und verpinkelt die ganze Wohnung. Ich habe einen Garten, also hab ich mir gedacht, das ist bei uns kein Problem, sie kann ja viel draußen bleiben – und hab mich als Pflegestelle angeboten.

Leider musste ich nun feststellen, dass Celina nicht nur Urin sondern auch Kot unkontrolliert verliert. Heute waren wir in der Tierklinik und meine schlimmste Befürchtung hat sich bestätigt: Celina hat einen gebrochenen Wirbel direkt hinter dem Kreuzbein, der Bruch ist verschoben und blockiert anscheinend die Nerven, die die Schließmuskeln von Darm und Blase steuern. Ansonsten bewegt Sie sich ganz normal, springt auch wild rum, wenn es Futter gibt. Nur der Schwanz ist noch von der Lähmung betroffen. Sie wurde in Griechenland mit abgehacktem Schwanz gefunden. Der ca. 10 cm lange Stummel bewegt sich aber noch ganz, ganz schwach. Der Tierarzt sagt, dass er auch am Afer-Schließmuskel kaum Tonus spürt. Außerdem hat Celina eine geschwollene Gebärmutter, die dringend operiert werden muss. Und die Blase ist bereits etwas vergrößert bzw. „ausgeleiert“.

Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll…

Zuerst mal werde ich natürlich den Rat des Tierarztes befolgen und dafür sorgen, dass sie Darm und Blase besser entleeren kann. Er hat mir gezeigt, wie ich die Blase „ausdrücken“ kann. Celina hatte in der Klinik schon einen dick gefüllten Darm, das ging mit Massieren nicht raus, aber vorhin beim Bellen, lag auf einmal eine dicke Wurst hinter ihr. Ich soll dem Futter viele Ballaststoffe beigeben, damit der Stuhl weich bleibt.

Laut Tierarzt sind die Heilungschancen sehr gering. Der Tierschutzverein kennt noch einen Spezialisten, der das Röntgenbild anschauen soll. Ich kenne überhaupt keine Spezialisten. Wir wohnen in Augsburg und ich war schon in der besten Klinik, die ich kenne (in Gessertshausen). Kann mir evtl. jemand einen Tipp geben?

Hat jemand Erfahrung, was man außer Operation noch machen kann? Ich glaube, dass sich der Schwanz noch ganz wenig bewegt. Außerdem scheint sie zu spüren, wenn Sie muss, sie läuft dach draußen, wenn die Tür offen ist. Ist das noch eine Chance? Können sich die Nerven regenerieren? Und wie könnte man das unterstützen?

Wer von Euch hat Erfahrung mit der Pflege von inkontinenten Hunden? Ist das auf Dauer händelbar? Wie sieht es mit Begleiterkrankungen aus? Laut Tierarzt besteht ein hohes Risiko für Blasenerkrankungen und Verstopfungen. Ist es für den Hund eine Quälerei, damit zu leben? Celina macht gar nicht den Eindruck, sie ist eine unheimliche Schmußebacke und wird nach 3 Tagen inzwischen immer gelöster und fröhlicher. Anfangs wurde sie von meinen beiden Hündinnen auch etwas gemobbt, aber das ist schon viel besser.

Ohne dieses Handicap wäre Celine ruckzuck vermittelt, sie ist ein toller Hund! Aber wer will schon so einen Hund übernehmen? Ich habe bereits 2 und es ist schwierig genug, den beiden und meinem Beruf gerecht zu werden. Als ich Celina aufnahm, war mir ganz klar, dass ich keinen dritten Hund behalten kann – auch wenn es der tollste Hund der Welt ist. Aber mir ist auch klar, dass wahrscheinlich sonst auch niemand Celina will. Und was soll dann aus ihr werden? So einen lebensfreudigen Hund kann man doch nicht einschläfern.

Sieht hier irgendjemand einen Hoffnungsschimmer? Dann schreibt mir bitte!!!
Celine
 
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Re: Unvermittelbar - Grund zum Einschläfern???

Beitragvon ingrid » Di 13. Jul 2010 08:57

ohhh wehhh, schon wieder so ein schicksal aus dem süden!!!!!!!!!!!!!!

nun ja, der hund ist jetzt da!

wenn du den eindruck hast dass sie anzeigt, wenn sie muss würde ich das mal gaaaanz langsam angeh'n mit end-diagnosen.

leider ist es so, dass hunde aus dem süden so gut wie nie stubenrein sind, wenn sie ankommen. und es kann DAUERN, bis das mal funktioniert, denn die hunde lebten in der regel entweder auf der strasse, in verwilderten hütten usw.

vielleicht ist es ja alles doch nicht sooooooooooooooo schlimm wenn sich der hund eingewöhnt hat; wenn du noch 2 weitere hunde hast, evtl. guckt sie sich das Lösen auch von deinen hunden ab.

sicherlich wird es wohl IMMER probleme mit der verdauung, urinieren etc. geben; aber da kann man mit dem richtigen futter so einiges regeln.

allerdings muss ich dir recht geben in deiner einschätzung, dass du sooo einen hund kaum vermittelt kriegst.

ich würd jetzt erstmal die OP gebärmutter angeh'n und dann weiterseh'n

viel glück wünsch ich Dir.................. :)
ingrid
 
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Re: Unvermittelbar - Grund zum Einschläfern???

Beitragvon Logan » Di 13. Jul 2010 11:58

es tut mir sehr leid um die kleine maus

wünsche euch viel kraft für den weiteren werdegang

lg claudia

ingrid hat geschrieben:leider ist es so, dass hunde aus dem süden so gut wie nie stubenrein sind, wenn sie ankommen. und es kann DAUERN, bis das mal funktioniert, denn die hunde lebten in der regel entweder auf der strasse, in verwilderten hütten usw.


ingrid, ich weiß nicht wo du dies her hast, dass hunde aus dem süden so gut wie nie stubenrein sind :?:

mein erster südhund kam direkt mit dem flieger an und war von anfang an stubenrein :!:
mein zweiter südhund, logan, ist auch von anfang an stubenrein gewesen :!:

habe ehrlich gesagt auch von noch niemandem gehört, der sich über die stubenunreinheit seiner südländischen hunde beschwert hat, aber ich lasse mich gern eines anderen belehren :!:
Logan
 
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Re: Unvermittelbar - Grund zum Einschläfern???

Beitragvon Gudrun » Di 13. Jul 2010 12:10

Hallo auch,

ich würde der Kleinen erst einmal eine richtige Diagnose gönnen und das geht bei Wirbelsäulen-Geschichten nicht ohne CT. Vielleicht kann der Bruch bzw. die Verschiebung korrigiert werden. Manchmal erholen sich die Nerven dann doch allmählich wieder ganz oder zumindest teilweise. Viel Glück!

VG Gudrun
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Re: Unvermittelbar - Grund zum Einschläfern???

Beitragvon Mini » Di 13. Jul 2010 12:53

Logan hat geschrieben:ingrid, ich weiß nicht wo du dies her hast, dass hunde aus dem süden so gut wie nie stubenrein sind :?:

mein erster südhund kam direkt mit dem flieger an und war von anfang an stubenrein :!:
mein zweiter südhund, logan, ist auch von anfang an stubenrein gewesen :!:

habe ehrlich gesagt auch von noch niemandem gehört, der sich über die stubenunreinheit seiner südländischen hunde beschwert hat, aber ich lasse mich gern eines anderen belehren :!:


Höre ich auch oft "oh, ein ehemaliger Strassenhund? Macht garantiert viel Arbeit"... :roll:
Mini war von Anfang an Stubenrein. Kommt wohl daher, das sie von jung auf draussen gemacht hat und den Unterschied "draussen machen, drinnen leben" mitgenommen hat.
Genau wie mit der Leinenführigkeit ("die kennt die Leine ja nicht, die zieht sicher!").
Es kommt darauf an wie man die Leine verknüpft... :roll:


Alles gute für den kleinen Wuffel, hoffentlich kann alles in Ruhe ausheilen.
Mini
 
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Re: Unvermittelbar - Grund zum Einschläfern???

Beitragvon Celine » Di 13. Jul 2010 19:57

Vielen Dank für eure Antworten.

@Ingrid
Danke für deine positive Einschätzung! Aber mit Abgucken alleine ist es bestimmt nicht getan. Die Nerven, die blockiert sind, steuern Mastdarm und Schließmuskeln. Aber sicher hast du recht, dass man dem Hund auch Zeit geben muss. Andererseits auch nicht zu viel, denn wenn etwas operabel ist, dann muss es schnell passieren, damit die Restnerven nicht auch noch abgeklemmt werden.

Mit Celina geht es jetzt twie folgt weiter:

Am Freitag haben wir einen Termin für CT und Kastration, dann kann die Narkose gleich für beides genutzt werden. Bitte drückt uns ganz fest die Daumen, dass das CT-Ergebnis eine Operation zulässt.

Heute habe ich außerdem nervenstimulierende Tabletten bekommen, die normalerweise bei Inkontinenz eingesetzt werden. Möglicherweise können die Tabletten die Nerven wieder etwas anregen.

Morgen mache ich eine Sitzung bei meiner Heilpraktikerin, die mit Kinesiologie und Psychokinesiologie auch Tiere behandelt. Ich bin sehr gespannt was dabei rauskommt.

Außerdem habe ich mir überlegt, dass man mit einer einmaligen Fütterung am Morgen erreichen könnte, dass der Hund tagsüber seine "Bollies" verliert, am besten beim Gassigehen. Und wenn man dann auch regelmäßig die Blase ausdrückt, könnte es im Haus vielleicht auch ohne "Auslaufen" gehen.

Letzte Nacht, als Celina abends noch eine dicke Wurst verloren hat und ich abends die Blase ausgerückt habe, war sie die ganze Nacht dicht. Sie hat erst am Morgen, kurz vor der Gartentür, etwas Pipi verloren. Wenn sie liegt, tröppfelt sie aber nicht. Sie darf sogar ohne Windel auf die Couch, das hat bisher geklappt. Seit sie da ist, hat sie keine Windeln mehr an. In der ersten Nacht, war sie auch dicht. In der zweiten und dritten Nacht nicht, aber das lag auch daran, dass wir Nachts noch Besuch hatten und "action" war. Ich schätze, dass die Bewegung zum Auslaufen bzw. -kacken geführt hat.

Einerseits bin ich jetzt erleichtert, dass wir (ich habe das natürlich mit der Leiterin unseres TSV besprochen) uns für eine Behandlung entschieden haben. Andererseits hoffe ich sehr, dass sich das ganze auch für Celina lohnt, Sie soll schließlich ein lebenswertes Hundeleben haben. Ganz sicher bin ich mir nicht, ob ich Ihr damit einen Gefallen tue oder ob es für Sie besser wäre zu gehen. Dazu müsste ich in die Zukunft blicken können. Aber solange das nicht geht, muss ich eben eine Entscheidung treffen. Ich kann mich einfach nicht für´s Einschläfern entscheiden, es erscheint mir ganz falsch. Vielleicht bringt die Sitzung morgen neue Erkenntnisse?

Was meint ihr dazu? Würdet Ihr auch so entscheiden?

Übrigens: Meine beiden Hunde sind auch aus Griechenland, die ältere war von Anfang an stubenrein. Die jüngere war ca. 6 Monate alt und war innerhalb von 3 Tagen stubenrein. Und Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich zur Zeit bin, dass die beiden gesund sind.

Liebe Grüße
Celine
 
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Re: Unvermittelbar - Grund zum Einschläfern???

Beitragvon Tosama » Di 13. Jul 2010 23:09

Finde es toll, das Du erstmal alles versuchen willst.

Aber was zum Henker ist Psycho Kinesilogie?? Kinesiologie selbst kenne ich, da ich selbst Kinesilogie gelernt habe (Three in One und Thouch for Health)

lg
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Re: Unvermittelbar - Grund zum Einschläfern???

Beitragvon lotte » Di 13. Jul 2010 23:10

wenn es dir falsch vorkommt lass sie nicht einschläfern! ich finde du solltest auf dein bauchgefühl hören und noch scheint ja nicht alles verloren!! wenn nach den untersuchungen keine hoffnung auf besserung besteht kann man neu überlegen, ob das so ein lebenswertes leben ist...

viel glück bei den untersuchungen und gute besserung!


ps: ich kenn eigentlich auch nur stubenreine südländer, aber mit stubenreinheit ist es hier ja leider eh nicht getan...
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Re: Unvermittelbar - Grund zum Einschläfern???

Beitragvon Celine » Fr 16. Jul 2010 19:33

Heute ist Celina kastriert worden. Die Gebärmutter war mit braunem Eiter gefüllt. Zum Glück ist das jetzt drausen!

Die CT haben wir nicht gemacht. Denn die kinesiologische Sitzung hat ergeben, dass "mechanische" Methoden hier nicht helfen. Auch die Tierärztin hat gesagt, dass der Bruch ohnehin zu alt für einen chirurgischen Eingriff sei.

Wir setzten jetzt auf die Behandlung der Nerven. Das nervenstimulierende Mittel vom Tierarzt hat im kinesologischen Test gut angeschlagen, außerdem die B-Vitamine, Magnesium, Zink, Selen, Vitamin C. Ich habe Celina gleich nach der Kastration noch eine Infusion mit B-Vitaminen geben lassen und Nahrungsergänzungsmittel besorgt. Außerdem 3 Bachblüten, die wir getestet haben und ein homöopathisches Mittel.

Celina lässt alles ganz brav mit sich machen. Auch in der Klinik finden alle, dass sie ein besonders lieber Hund ist. Gerade hat sie zum ersten Mal nach der Narkose gefressen, Quark mit Hirseflocken. Ab morgen gibts Vitaminkur...

Wenn hier noch jemand einen guten Tipp für uns hat, freue ich mich. Sonst bitte Daumen drücken für einen schnelle Genesung.

@Tosama
Psychokinesiologie spürt "seelischen" Stress auf und sucht, was dagegen hilft. Z.B. die Auflösung von Glaubenssätzen, Bachblüten, homöopathische Mittel, Farben, u.s.w. Wenn es dich interessiert: http://www.ink.ag
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Re: Unvermittelbar - Grund zum Einschläfern???

Beitragvon Celine » Di 27. Jul 2010 19:39

Nachtrag:
Celina ist direkt nach der Kastration scheinträchtig geworden, hatte Durchfall und ich war am Ende... Jetzt ist aber das Gröbste überstanden. Als ich meine mobile Tierärztin nach Hause geholt habe, um die Narbe zu kontrollieren, hab ich ihr auch das Röntgenbild gezeigt. Jetzt haltet euch fest:

Die Tierärztin hat gesagt: "Lassen Sie sich nix erzählen, das ist ein Schwanzwirbel, da verlaufen keine Nerven von Darm und Blase" - Das war ich erst mal baff!!! Sie meint, ich soll den Hund gut füttern, die Blase vorerst noch regelmäßig entleeren und in vier bis sechst Wochen würde sich alles normalisieren.

Was meint Ihr dazu???
Laut Rötgen ist der erste Schwanzwirbel nach dem Kreuzein gebrochen. Kennt jemand so einen Fall? Oder weiß jemand, wie das beim Menschen funktioniert? Kann man inkontinent werden, wenn man sich das Steißbein bricht???
Oder hat jemand Erfahrung mit Gebärmutterentzündung und Inkontinenz?

Ich habe so viele Fragen, aber wenn man 2 Tierärzte fragt bekommt man 3 Antworten. Mich würde eher interessieren ob Ihr ähnliche "Fälle" kennt und was geholfen hat.

Vielen lieben Dank schon mal für eure Antworten.
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