Gudrun hat geschrieben:Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass ich es als normal akzeptiere, wenn mir ein Hund durchgeht ...
Dann entschuldige bitte, in deinem vorangegangenen Beitrag habe ich da eine gewisse Routine interpretiert - sorry !
Hundeflüsterer - Hundequäler ... und dazwischen?
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Re: Hundeflüsterer - Hundequäler ... und dazwischen?
Dann entschuldige bitte, in deinem vorangegangenen Beitrag habe ich da eine gewisse Routine interpretiert - sorry !
Re: Hundeflüsterer - Hundequäler ... und dazwischen?Gudrun und Sophie, vielen Dank für Eure Antworten!
Ich glaube, dass mein Größtes Problem meine eigene Unsicherheit ist. Denny war ein superbraver Welpe und obwohl ich viel über Pubertät bei Rüden gelesen hatte, hat er mich trotzdem mit seiner plötzliche Ungehorsamkeit sehr verunsichert - wie schon oft gesagt, er ist mein erster Hund. Wenn er verdächtig herumschnuppert genugt ein "nein - beleib bei mir" und er bleibt tatsächlich. Wenn er etwas sieht, dann immer VOR mir - dann rast er weg: Rufen nutzt nichts, das Pfeifen scheint besser zu wirken (oder kommt er nur weil er schon aufgegeben hat?). Neulich habe ich mit STEH und danach ZU MIR versucht. Es hat geklappt, ich weiß aber noch nicht ob es nur ein Zufall war. Ich werde ab jetzt auch mit *platz* üben. Schlimmer ist wenn er andere Hunde sieht. Wenn sie weit weg genug sind, lässt er sich zurückrufen, wenn sie aber schon relativ nahe sind (20-30 Meter) beachtet er mich nicht mehr. Etwas anderes, dass mich fertig macht sind die andere Hundebesitzer: manche meinen, dass er für seinen Alter eigentlich relativ brav ist, andere sind empört wenn er nicht sofort folgt - er wird am 11.07 zwei Jahre alt. ... Dann gibt es natürlich die, die durch Kastration die Erziehung verbessern wollen und die lernen meine unfreundlichste Seite kennen LG, Anna PS: Ein Erfolg: das Bellen hat sich deutlich gebessert
Re: Hundeflüsterer - Hundequäler ... und dazwischen?Hallo,
wenn ich ehrlich sein soll: Wenn du so mit deinem Hund umgehst, wie du schreibst ( ), fiele es mir als junger Rüdenhüpfer auch schwer, dich ernstzunehmen. Nicht falsch verstehen, aber es mit verschiedenen Befehlen zu "versuchen", hört sich nicht nach einer unmissverständlichen Ansage an. Das Problem an der Arbeit über das Lernen (und dazu gehören die unzähligen Befehle wie STEH oder ZU MIR), dass sie die fehlerfreie (!!) Verknüpfung von Befehl und Handlung voraussetzen - situationsunabhängig. Deswegen arbeite ich lieber über Kommunikation, da muss ich meinem Hund nicht ewig vorher beibringen, was ein bestimmtes Wort heißt Ich würde alle schwierigen Situationen erstmal an der Leine bewältigen, wenn du magst auch Schleppleine, damit DU abgesichert bist, Ruhe bewahren, deine Unsicherheit ablegen und den Einfluss auf deinen Hund durchsetzen kannst. Und wenn er merkt - eh, die gibt klare Ansagen und zieht die auch durch - dann gibt sich das im Freilauf fast von allein.
Re: Hundeflüsterer - Hundequäler ... und dazwischen?Hallo Sophie,
ich verstehe was Du meinst. Eigentlich kennt Denny schon alle Kommandos, er braucht sie nicht mehr lernen und verstehen, es geht nur darum, dass er nicht immer reagiert, wenn er abgelenkt ist. Das Pfeifen verwende ich hauptsächlich wenn er ziemlich weit weg ist und ich nicht wie verrückt schreien will um überhaupt gehört zu werden. "zu mir" ist das gewöhnliche komm-zu-mir Kommando ("hier" ist nur für die Unterordnungsübung, wo er sich auch vor mir setzen muss). "komm" ist ganz informell mit der Bedeutung komm-mit-jetzt-tun-wir-etwas-gemeinsam. Ich habe in letzter Zeit bemerkt, dass er ein "zu mir" nicht sehr ernst nimmt, wenn we abgelenkt ist, dagegen reagiert er immer wenn ich "steh" befehle - und wenn er schon stehengeblieben ist, dann funktioniert auch das "zu mir" - ich habe kein Problem damit, solange es klappt! An der Leine ist er superbrav (endlich!) und die lange Leine habe ich nicht sehr nützlich gefunden um Kommandos zu üben bzw. festigen ... er wieß ja wenn er angeleint ist! Jetzt geht es darum ohne Leine brav zu sein. Eine Frage habe ich noch:
Wie *kommunizierst* Du mit deinem Hund? Wie verlangst etwas von ihm wenn er Dich nicht sieht? Brauchst Du nicht Wörter dafür? Denny kennt natürlich auch (wortlose) Signalen, wenn er aber vor mir fröhlich trabt und ich mit ihm kommunizieren will, dann brauche ich eben Wörter - die er übrigens sehr schnell zu verstehen lernt! Ich freue mich schon auf Deine Antwort. Die Hundesportvereine haben gerade Sommerpause und ich bin immer auf der Suche nach neue Beschäftigungsmöglichkeiten für mein Biestlein - eine neue Art zu kommunizieren könnte spannend sein! LG, Anna
Re: Hundeflüsterer - Hundequäler ... und dazwischen?
Ich brauche zwei Wörter, das ist "Ella" und "komm". "Eh, du brauchst ja doch Wörter !" Ja, denn in den ersten drei Jahren hab ich Ella als Ersthundbesitzer auch mit Leckerli, Futterdummy und und und erzogen, und habe leider erst später von anderen Wegen gehört, mich mit meinem Hund auseinanderzusetzen. Die Arbeit über Kommunikation "verbietet" ja auch keine Kommandos, sie zeigt nur, dass es auch ohne geht. Ihren Namen könnte ich auch durch ein Geräusch ersetzen (Schnalzen, Küsschen geben) und sie zum Weitergehen auffordern, funktioniert auch ohne Kommando. Egal, Ella kennt also ihren Namen, und weiß, was "komm" bedeutet (beweg dich bitte angemessen schnell in unsere gemeinsame Laufrichtung weiter). Sie hält sich meistens neben oder hinter mir auf, d.h., ich muss mich eigentlich nur umdrehen bzw. mich ihr zuwenden, dann wird sie meist schon aufmerksam. Prinzipiell heißt Blickkontakt ja "ich möchte etwas von dir" (daher ist auch auch eine Glanzleistung vom Hund, "Bleib" zu befolgen, während Herrchen ihn beobachtend langsam rückwärts geht, was eigentlich heißt "folge mir!"). Wenn sie gerade irgendwo rumschnobert und nicht guckt, sprech ich sie mit ihrem Namen an. Wenn wir laufen und sie riecht/buddelt sich irgendwo fest, kommt ein (!) "Ella, komm !" Ich meine mit Körpersprache nicht "erhobener Zeigefinger = Sitz". Ich meine, dass ich zB, wenn sie zu mir kommen soll, ich sie ansehe, vielleicht den Kopf etwas schieflege, meinen Oberkörper leicht zurücknehme und die Arme leicht ausbreite (sie sazusagen freundlich und mit geöffnete Armen empfange). Und nicht zuletzt lächle dabei Wenn ich sie stoppen möchte, wende ich mich ihr mit erhöhter Körperspannung zu, sehe ich sie direkt und neutral oder ernst (je nach Situation) an und mache mit der Hand eine Bewegung auf sie zu (so, wie du jemandem sagst "Hey, Moment mal !") + Zischlaut.
Re: Hundeflüsterer - Hundequäler ... und dazwischen?Hallo Sophie,
mit meinen Welpen kann ich auch so kommunizieren, bis sie ca. 9 Wochen alt sind. Dann halten sie sich gerne vor mir auf und unterschiedliche Vokabeln werden wichtig, z. B. "rääächts" oder "links", "rauf" oder "runter", wenn eine Kreuzung naht. Dazu gibt es eine richtungsweisende Armbewegung für die, die sich umschauen. Oder ich rufe "kehrt!" und renne in die Gegenrichtung. Oder es gilt einfach mal "Stopp!", weil ich den nächsten Abzweig zuerst einsehen will. Wenn sie mal nicht überholen dürfen, heißt das "hinter mir!". Du schreibst: "Sie hält sich meistens neben oder hinter mir auf". Wieso ist das bei Ella noch so? Ist Ella so ein Sensibelchen oder hast Du es ihr generell verboten, Dich zu überholen? Wenn ja, wie? Meine Hunde laufen viel lieber weit vor. Ab 9 Wochen trauen sie sich das. In ungefährlicher Umgebung ist das auch OK, finde ich, solange sie sich noch lenken und zurückordern lassen. VG Gudrun
Re: Hundeflüsterer - Hundequäler ... und dazwischen?Hallo Sophie und Danke für die Erklärung!
Das klingt sehr interessant, aber, wenn es wirklich so ist wie ich verstanden habe, dann finde ich es ziemlich beschränkt (... ob das das richtige Wort ist?). Durch Wörter und Kommandos kann man so viel mehr mit dem Hund unternehmen!
Wenn ich "bleib" sage, brauche ich nicht einmal mich umzudrehen - Denny bleibt wo er ist während ich z.B. etwas verstecke - er kann (FAST) beliebig lang warten bis ich "such" sage, dann ist er ganz aufgeregt und hat jede Menge Spaß. Zu Hause können wir auch vieles tun: z.B anderen Familienmitgliedern Botschaften bringen - mit "bring's + Name" flitzt er mit einem Blatt Papier im Maul zu der richtige Person und erwartet stolz gelobt zu werden. Und unterwegs ist es auch sehr lustig 2 Schritten hinter dem angeleinten Hund durch "links, rechts, gerade, rüber (=Straße überqueren), stop, gemma, etc ..." ihn im Straßenverkehr zu dirigieren. Und das beschäftigt ihn auch geistig und macht ihn relativ müde - er ist ja ein Arbeitshund und braucht Beschäftigung. Wir üben immer wieder auch Handzeichen statt Kommandos, aber wirklich nur zum Spaß - und, wie bei Gudruns Hunden, auch Denny ist so gut wie immer vor mir (er hat inzwische auch "hinter mir" gelernt! müssen aber noch viel üben ). Verwendest Du auch Kommandos oder kommst du allein mit Körpersprache zu recht? LG, Anna
Re: Hundeflüsterer - Hundequäler ... und dazwischen?SophiAAAAAAA
Es ist in erster Linie einfacher Wir haben Ella auch Sachen wie Pfote geben, Slalom durch die Beine laufen etc. beigebracht. Mir geht es aber nur darum, was ich grundlegend dafür brauche, 1. meinen Hund zu führen und 2. mich mit ihm sicher und so unangeleint wie möglich in der Umwelt zu bewegen. Um Ella über Hindernisse oder ihren Ball suchen zu schicken oder warten zu lassen, muss ich auch nicht viel reden. Ich verwende auch Kommandos, wie zB heute auf der Morgenrunde, wenn sie 30 m von mir entfernt den Ball doch nochmal ablegt, weil Familie Hase auf der Wiese unterwegs war da musste ich sie erinnern ("Apport"), dass das Ding ursprünglich wieder zu mir sollte. Ich würde (und werde ) aber bei meinem nächsten Hund, der möglichst "ungebildet" ist, versuchen, ohne klassisch Sitz, Platz, Fuß auszukommen. Bin jetzt schon gespannt Ich bin wie gesagt auch nicht "gegen" Kommandos. Nur muss man sich immer überlegen, was man will und was man dem Hund eigentlich mitteilt, und ob eventuelle Probleme daran liegen, dass er nicht will (selten) oder dass er nicht (verstehen) kann (oft). Wenn ich angespannt beim Waldspaziergang selber permanent nach Wild suche, freut sich mein Hund natürlich, dass wir gemeinsam jagen... Oder wenn ich vor dem Rückruf immer nach einem Leckerli krame, gehört dass dann natürlich zum Rückrufkommando dazu. Wenn wir unterwegs sind, möchte ich gerne Situationen erkennen und bewerten können. Das heißt, ja, ich möchte nicht überholt werden. Das setze ich durch mit grün-gelb-rot. Mein Hund ist verfressen (Rattengift war schon mal drin ... ), großen Hunden aufgrund schlechter Erfahrungen gegenüber manchmal ängstlich und jagdlich ambitioniert. Daher habe ich sie gern in meinem Einflussbereich. Beispiel: Wir treffen auf einen sehr unentspannten Hund. Variante 1: Mein Hund läuft weit voraus und trifft als erstes mit ihm zusammen. Rückruf wäre hier schlecht, denn wenn der andere der Meinung ist, dass noch nicht "fertig gesprochen" wurde und Ella sich (am Ende noch schnell) entfernt, kann das eine ernste Maßregelung/Keilerei hervorrufen, die ich meinem Hund gerne erspare. Variante 2: Ich laufe voraus, sehe, dass der andere Hund nicht entspannt ist, gehe Ärger aus dem Weg und weiche aus. Ich bin auch oft unangeleint auf Straßen unterwegs, da ist es besser, wenn sich mein Hund an mir orientiert (ich laufe am Rand = er bleibt auch am Rand), und das geht besser, wenn er neben oder hinter mir läuft. Im Spiel mit anderen Hunden oder mit mir hat Ella alle Freiräume, aber wenn wir gemeinsam "ordentlich" laufen, grenze ich sie ein. Da findet man auch ZUSAMMEN schneller Mäuselöcher, in denen man wühlen kann ...
Re: Hundeflüsterer - Hundequäler ... und dazwischen?Hallo SophiA ( entschuldigung ),
vielen Dank! Du hast natürlich recht, in vielen Situationen es ist tatsächlich günstiger VOR dem Hund zu sein. Ich weiß aber nicht ob ich konsequent genug sein könnte um Denny zu verbieten vor mir zu laufen, zumindest nicht im Wald. Ich möchte auf jeden Fall sehen ob es mir gelingt zumindest ein wenig körpersprachlich zu kommunizieren - hoffentlich finde ich mehr videos im Internet, da ich mich wirklich nicht auskenne! LG, Anna
Re: Hundeflüsterer - Hundequäler ... und dazwischen?Hallo auch nochmal,
das entspricht einem permaneten "Hinter mir!", wie ich es mir nicht wünsche. Mir würde was fehlen, würde ich meine Hunde nicht vor mir beobachten können. Schließlich sind sie sehr schöne Hunde, die ich gerne sehe und außerdem bin ich für alles verantwortlich, was die so machen. Ständig neben oder hinter mir laufende Hunde würden mir Halswirbelsäulenschmerzen verursachen. Meine Hunde gar nicht zu beobachten, fänd ich unakzeptabel, weil sie dann bald hinter mir ihre eigenen Dinger drehen würden, z. B. im Wald mal kurz was ganz anderes tun, oder jemanden abfangen, der sich still, aber schneller als wir, von hinten nähert. Außerdem, da gebe ich Anna recht, wäre es mir und meinen Hunden schnell zu beschränkt, nämlich laaaangweilig. Allerdings gehe ich im Straßenverkehr kein unnötiges Risiko ein und lasse meine aktuellen Hunde angeleint. Kommt selten vor. Also geht das dann auch mal mit Leine ohne dass einer was verpasst. Meinen beiden ersten Hunden habe ich in der Hinsicht noch mehr abverlangt und vertraut und es ging immer alles gut. Vielleicht hatten wir auch einen Schutzengel dabei, dass immer alles gut ging, auf den ich mich nicht mehr verlassen möchte. VG Gudrun
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