2. Versuch

Re: 2. Versuch

Beitragvon Bluebell » Sa 21. Jun 2008 23:07

Hallo liebe Monika,

da bin ich!!

Habe jetzt mal Deine und Daizens Geschichte durchgelesen. Das erinnert mich so ein bißchen an meinen Takis!!

Takis wird, wenn man sonst nichts von ihm will, in dem Moment auffällig, wo man mit ihm arbeitet und z. B. Führtraining macht, wo man nicht einfach nur Richtung wechselt, sondern ganz bewußt auf den Hund zugeht, vorwärts, rückwärts, seitswärts und wenn der Hund nicht aufpaßt, tritt man ihm auch mal auf die Füße. Das ist der Moment, wo Takis anfängt sich hochzuarbeiten. Er versucht - ist mit Korb gesichert - erst in die Hacken zu beißen, dann in die Waden, arbeitet sich dann zu Oberschenkel und Arm vor, bis er an einem hochspringt und ins Genick geht.

Das auf die Füße treten ist eine ranganmaßende Geste. Diese besagt: "GEH WEG!! MACH MIR PLATZ!! HIER KOMM ICH!! WER UNTEN STEHT IST RANGNIEDRIG!!"

Wie ist es, wenn Daizen z. B. irgendwo ruhig liegt und Ihr hingeht und ihm die Füße streichelt? Sichert ihn bitte vorher mit Maulkorb!! Knurrt er da auch oder schnappt??

Beantwortest Du mir bitte mal folgendes:

- Denkst Du öfters, Daizen hätte einen kummervollen, traurigen Blick?
- Bellt er ab und zu, wenn er was von Euch will? Z. B. bevor Ihr Gassi geht, wenn er ein Leckerlie will oder so?
- Bringt er Euch Spielzeug?
- Schleppt er Sachen weg, die Eure Aufmerksamkeit erregen? Schuhe, Unterhosen, Pullover o. ä.?
- Stupst er Eure Hände an, wenn er gestreichelt werden möchte?
- "Tätschelt" er Euch mit seinen Pfoten?
- Drückt er seinen Körper gegen Euren wie eine Katze, wenn er gestreichelt werden will?
- Tut er manchmal so, als wäret Ihr nicht da? Nimm er Euch ab und zu nicht zur Kenntnis?
- IIgnoriert er Eure Kommandos?
- Setzt er sich auf Eure Füße?
- Winselt er ab und zu, wenn er was will?
- Zieht er beim Gassi gehen an der Leine?
- Springt er Euch an, wenn Ihr nach Hause kommt zur Begrüßung oder drängelt sich an Euch?
- Läßt er sich von Euch auf Kommando Dinge wegnehmen, die er in der Schnauze hat?

Übrigens kenne ich das Buch "Rudelkonzept" von Uli Klöppel, steht hier und verstaubt. Das Buch fand ich so richtig doof. Ich habs gelesen und weiß leider nicht, was das Rudelkonzept ist, denn immer wenns darum ging es zu erklären stand da: "Lesen sie hierzu bitte mein erstes Buch!" Das hat mich voll sauer gemacht und ich weigere mich aus Prinzip :D dieses erste Buch zu kaufen!! Aber das heißt nicht, dass es schlecht ist, so zu arbeiten - kann ich nur leider trotz Buch überhaupt nicht beurteilen! Wenns funktioniert ists doch gut! Hauptsache, Du fühlst Dich gut aufgehoben. Das ist wichtig!

Lieber Gruß

Alex
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Re: 2. Versuch

Beitragvon Daizen » So 22. Jun 2008 16:58

Hallo Alex,
es ist traumhaft das du uns helfen willst. Und gleich so viele Fragen auf einmal. Das Rudelkonzept hift uns so weit das Daizen bei der Trainerin von ihrer Schäferhündin unterstützt wird und diese hat Daizen erstmal hündisch begrüsst und ihn schnüffeln lassen etc.
Daizen war bis her immer nur an der leine, nie freilaufend, das lernen wir jetzt dort. Wir wohnen an
einer Bundesstrasse mit 2 Zu und 2 Abfahrten 20m von der Haustür. Haben unseren Schrebergarten eingezäunt und da darf er laufen(hat er aber nicht viel Lust). Fahren auch 1x am Tag etwas raus, da ist er aber an einer Schleppleine. Nun zu deinen Fragen.
Ich denke öfters er hat einen kummervollen Blick.
Er bellt nicht wenn er was will, er bellt fast gar nicht.
Er bringt uns Spielzeug wenn er spielen will, wird aber ignoriert.
Manchmal schleppt er auch Sachen weg um Aufmerksamkeit zu kriegen, z.B. jetzt gerade
Manchmal setzt er sich unter meine Hand, ist schwer es zu ignorieren
Tätscheln mit den Pfoten macht er nicht.
Seit kurzem ignoriert er unsere Kommandos nicht mehr, er hört sie und führt sie aus, mal schnell mal langsam.
Er setzt sich nicht auf unsere Füße und das winseln kommt nur sehr selten.
Beim Gassi gehen zieht er sehr an der Leine, aber es ist schon etwas besser geworden.
Er springt mich nicht mehr an bei der Begrüßung, aber meine Kinder und unseren Besuch.
Er lässt sich zu Hause auf Komando alles wegnehmen, aber drausen nicht.
Mein problem ist noch wenn wir anderen Hunden begegnen. Er wird fast steif und fixiert. Und wenn ich in solchen Situationen nicht richtig gehandelt habe, hat er mich gebissen. Er macht es aber
jetzt eine ganze Weile nicht mehr, aber ich trau mich an anderen Hunden selten vorbei. Ich meide es wenn ich kann obwohl ich weis das es falsch ist.
Das Buch vom Rudelkonzept sagt nicht viel aus, das stimmt. Aber für uns war das Rudel der Trainerin gut, damit Daizen erstmal seine ganzen Ängste verliert. Sie sagt er wäre ein Angstbeißer.
Möglich ist es. Er war klein süß und knuddelig als wir ihn bekamen.
Alle Nachbarn fanden ihn toll und streichelten ihn. Jetzt habe ich die Quittung.
Vielen lieben Dank fürs helfen. Liebe Grüße sendet Monika
Daizen
 
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Re: 2. Versuch

Beitragvon Bluebell » Di 24. Jun 2008 14:58

Hallo Monika,

da bin ich wieder! Sorry, dass es etwas länger gedauert hat. Erstmal zu Deiner Mail:

Hallo Alex,es ist traumhaft das du uns helfen willst.
* Ich kann es versuchen, und gebe mir Mühe!!

Und gleich so viele Fragen auf einmal.
* Ja, da bin ich penetrant! :)

Das Rudelkonzept hift uns so weit das Daizen bei der Trainerin von ihrer Schäferhündin unterstützt wird und diese hat Daizen erstmal hündisch begrüsst und ihn schnüffeln lassen etc.
* Das ist sicherlich schon mal ganz gut! Wichtig ist, dass ihr das Verhalten der Hündin auch übertragen lernt, auf Euer eigenes Verhalten. Klare Ge- und Verbote, kein Abweichen links und rechts, weil er heute grade so lieb guckt!

Daizen war bis her immer nur an der leine, nie freilaufend, das lernen wir jetzt dort. Wir wohnen an
einer Bundesstrasse mit 2 Zu und 2 Abfahrten 20m von der Haustür. Haben unseren Schrebergarten eingezäunt und da darf er laufen(hat er aber nicht viel Lust). Fahren auch 1x am Tag etwas raus, da ist er aber an einer Schleppleine. Nun zu deinen Fragen.
* Es ist sicher nicht das Optimum, wenn ein Hund nur ehr selten mal frei laufen darf, aber ich kann schon verstehen, warum Ihr das macht und es ist völlig ok. Denn Freilauf ist ein Privileg und dieses muss man sicher erarbeiten mit gutem Benehmen!

Ich denke öfters er hat einen kummervollen Blick.
* 1:0 für den Hund

Er bringt uns Spielzeug wenn er spielen will, wird aber ignoriert.
* Wirklich immer? Und wie macht Ihr das dann? Spielt Ihr gar nicht mit ihm? Hat Euch mal jemand gezeigt, wie man mit einem Hund richtig spielt?

Manchmal schleppt er auch Sachen weg um Aufmerksamkeit zu kriegen, z.B. jetzt gerade
* Wie reagiert Ihr denn dann? Holt Ihr es Euch wieder? Laßt Ihr es Euch bringen? Gibt er es Euch dann auch? Was schleppt er denn weg?

Manchmal setzt er sich unter meine Hand, ist schwer es zu ignorieren
* Er setzt sich UNTER Deine Hand? Und das ist schwer zu ignorieren? Oder setzt er sich auf Deine Hand?

Seit kurzem ignoriert er unsere Kommandos nicht mehr, er hört sie und führt sie aus, mal schnell mal langsam.
* Wann füttert Ihr ihn denn und was füttert Ihr ihn? Wofür bekommt er sein Futter? Wo wird er gefüttert? Gibts bei Euch Futterrituale (klassisch wäre: Der Hund bekommt sein Futter nachdem wir gegessen haben.)

Er setzt sich nicht auf unsere Füße und das winseln kommt nur sehr selten.
* Wenn er winselt, wann winselt er, also in was für Situationen und wie reagiert Ihr dann?

Beim Gassi gehen zieht er sehr an der Leine, aber es ist schon etwas besser geworden.
* Wie geht Ihr damit um?

Er springt mich nicht mehr an bei der Begrüßung, aber meine Kinder und unseren Besuch.
* Was machst Du, mit Daizen, wenn Besuch kommt? Was sagst Du dem Besuch und wie reagierst Du, wenn Daizen den Besuch anspringt?

Er lässt sich zu Hause auf Komando alles wegnehmen, aber drausen nicht.
* Kannst Du das nähr beschreiben? Was sind denn das für Situationen, wo er draußen etwas nicht abgibt? Sind das Dinge, die er sich selbst sucht (z. B. Taschentücher auf dem Spaziergang), sind das Sachen, die er von Dir bekommt (Spielzeug) und was passiert, wenn Du es haben willst? Und was passiert, wenn Du es dann nicht kriegst?

Mein problem ist noch wenn wir anderen Hunden begegnen. Er wird fast steif und fixiert. Und wenn ich in solchen Situationen nicht richtig gehandelt habe, hat er mich gebissen. Er macht es aber
jetzt eine ganze Weile nicht mehr, aber ich trau mich an anderen Hunden selten vorbei. Ich meide es wenn ich kann obwohl ich weis das es falsch ist.
* Also aus Deiner Sicht kann ich sehr gut verstehen, warum Du Hundekontakt meidest. Allerdings hast Du natürlich recht, besser wird es davon nicht! Beschreibst Du mir mal so eine typische Hundekontaktsituation, also z. B. ich gehe spazieren und gucke mir die Gegend an oder trainiere ein bißchen mit Daizen. Daizen trägt eine Leine und ein Halsband, sonst nichts. Plötzlich bemerke ich einen anderen Hund und hole Daizen zu mir. Ich nehme die Leine kurz, damit ich ihn besser halten kann. usw. usw. Wie läuft das bei Dir und Daizen ab? Du schreibst, wenn Du dann nicht richtig gehandelt hast, hat er Dich gebissen, wann beißt er Dich? Wenn Du ihn anfaßt, wenn Du ihn kürzer greifst oder wann?

Das Buch vom Rudelkonzept sagt nicht viel aus, das stimmt. Aber für uns war das Rudel der Trainerin gut, damit Daizen erstmal seine ganzen Ängste verliert. Sie sagt er wäre ein Angstbeißer.
* Falls sie es Dir nicht schon erklärt hat, kannst Du sie mal fragen, warum sie glaubt, dass er ein Angstbeißer ist, also sie soll Dir mal genau die Signale zeigen bzw. aufzeigen, an denen Du erkennst, dass er Angst in solchen Situationen hat!?

Möglich ist es. Er war klein süß und knuddelig als wir ihn bekamen.
Alle Nachbarn fanden ihn toll und streichelten ihn. Jetzt habe ich die Quittung.
* Das muss nicht unbedingt ein Grund dafür sein.

Eigentlich sind die ganzen Inus sehr, sehr souveräne Hunde. Vor noch fast 10 Jahren war es fast schon üblich, dass diese Hunde an der Leine - und auch ohne - nicht besonders verträglich waren. Mittlerweile hat sich aber an der Zucht und vor allem an der Aufzucht schon viel geändert.

Ich habe hier mal einen Fragebogen für Dich, den ich immer mitnehme, wenn ich mal zu so Einzelgesprächen gehe. Vielleicht magst Du mir ja mal die Fragen beantworten!?

Wie alt ist Daizen jetzt nochmal?
Ist er kastriert?
Wo und wie genau lebt Ihr? Haus? Wohnung? Garten?
Welche Personen leben im Haus?
Wer beschäftigt sich am meisten mit dem Hund?
Wie wird der Hund beschäftigt?
Welcher Beruf wird ausgeübt?
In welcher Beziehung stehen die Bezugspersonen des Hundes zueinander? Tochter, Sohn, Enkel, Mann usw.
Warum habt Ihr einen Hund?
Wer will was am Hund verändern?
Warum soll es geändert werden?
Wann ist der Hund in die Familie gekommen?
Wo kommt der Hund her?
Besteht noch Kontakt zum Züchter/ vorherigen Besitzer?
Gibt es Vorbesitzer oder kam der Hund direkt vom Züchter?
Ist der Hund ausreichend sozialisiert? Wart Ihr in eine Hundeschule? Wenn ja, wie lange? Wie waren da die Gruppen? Groß, klein? Hat man drauf geachtet, dass z. B. Daizen sich nicht selbst wehren musste, wenn er gemobbt wurde?
Wie ist er aufgewachsen, beim Züchter und bei Euch, was habt Ihr in seinem ersten Lebensjahr so mit ihm gemacht, was hat er erlebt? Ein Lebenslauf wäre toll!!
Wie sind die Eltern von Daizen?
Wie sind die Geschwister von Daizen?
Welches Verhalten zeigt er genau und in welchen Situationen, welches Euch stört?
Seit wann zeigt er das unerwünschte Verhalten?
Gabs ein Schlüsselerlebnis?
Wie wird momentan mit dem Hund gearbeitet?
Welche Therapiemaßnahmen wurden ergriffen?
Wer hat die Therapiemaßnahmen durchgeführt?
Ist der Hund an den Maulkorb gewöhnt?
Hat der Hund Krankheiten?
Geht der Hund jagen?
Gibt’s bestimmte Personen, bei denen er das Verhalten zeigt? Ist das Verhalten unterschiedlich bei verschiedenen Personen?
Gibt es immer wiederkehrende Situationen, in denen er das Verhalten zeigt?
Wie geht Ihr mit Daizens Verhalten um?
Welche Empfindungen habt Ihr Daizen gegenüber? Bzw. was löst Daizens Verhalten bei Euch für Gefühle aus?
Was möchte jedes einzelne Familienmitglied von Daizen?
Wer will was an Daizens Verhalten ändern?
Warum soll etwas an Daizens Verhalten geändert werden?
Was ist das Ziel? Wie sollte sich ein Daizen verhalten, damit Ihr Euch alle wieder wohl fühlt?

Wo ist Daizens Liegeplatz bei Euch zu Hause? Was kann er alles sehen von seinem Platz? Ist es eine Decke oder eine Box?
Wann geht Ihr mit Daizen raus? Wie oft geht Ihr mit Daizen raus? Was macht Ihr beim Gassi gehen?
Wenn Ihr Daizen disziplinieren wollt, wie diszipliniert Ihr ihn? Worte, Klaps, Wurfkette???
Wenn Daizen tut, was Ihr von ihm möchtet, was bringt ihm das? Bekommt er Lob, Streicheleinheiten, Leckerlies oder was?

Zwei letzte Fragen sind mir ganz wichtig: Was glaubst Du, wie IHR Euer Verhalten ändern müsst, damit Ihr und Daizen Eurer Ziel erreichen könnt? Versetzt Dich mal in die Lage einer - sagen wir - Hundetrainerin, die Ahnung hat. Was würde Sie Euch raten, was Ihr tun müsst, damit Daizen so wird, wie Ihr Euch das vorstellt?
Und in wie weit habt Ihr Verständnis für Daizens Verhalten? Und für welche Verhaltensweise habt Ihr denn Verständnis? Was darf er von Euch aus, was darf er nicht? Gibt es Regeln, an die Ihr Euch schon haltet, die Ihr nicht versteht oder die Ihr lästig findet?

Ich weiß, dass das ganz schön viele Fragen sind und ich weiß, dass einige auch wirklich persönlich sind. Du musst selbst entscheiden, ob Du sie beantworten willst und kannst, oder ob nicht. Je ehrlicher und genauer Du hier antwortest, umso besser kann ich Euch helfen und vielleicht ein paar Ratschläge geben. Vielleicht kannst Du das dann ja auch mal mit zu Deiner Hundetrainerin nehmen und sie fragen, ob sie das genauso sieht und was nicht und wenn nicht, warum.. denn sie kennt Daizen. Ich nur aus Deinen Erzählungen.

Deshalb ist mir eines ganz wichtig zu sagen, für alle hier:

Für Anamnesen - denn nichts anderes ist es - und die zugehörigen Berichte nehme ich mir ungewöhnlich viel Zeit. Ich persönlich profitiere jedoch von dieser Ausführlichkeit, da ich mir hierdurch intensive Gedanken über die Problematik mache und voreilige Schlüsse noch während des Schreibens hinterfrage. Besitzer profitieren davon, weil sie das Verhalten ihres Hundes verstehen lernen. Sie ändern somit oft ihren Blickwinkel auf die Problematik und sind offen für neue Ansätze.

Wenn ich Euch so einen Bericht schreiben soll, teilt er sich in die Zusammenfassung der Anamnese, die möglichen Ursachen für das Problemverhalten und die Maßnahmen, um das Problem positiv zu beeinflussen. Dabei geht es mir in erster Linie darum, den Besitzern (und mir) begreiflich zu machen, wie das Verhalten entstanden sein könnte und zu erklären, welche Maßnahmen vor allem WIE helfen könnten. Die Besitzer sollen nach diesem Plan nicht selbstständig zu arbeiten beginnen, sondern vor allem das Hintergrundwissen für die vorgeschlagenen Maßnahmen erhalten. Die praktische Umsetzung für die meisten Dinge sollte unter Anleitung eines fachkundigen Hundetrainers oder Tierpsychologen stattfinden. Sollten sich einige der vorgeschlagenen Maßnahmen als nicht durchführbar herausstellen, sollten diese entsprechend angepasst werden - das müsstest Du mir dann nochmal mitteilen -, so dass der Maßnahmenkatalog nicht als starre Säule anzusehen ist.
Da Geschriebenes auch falsch verstanden werden kann und ich sie mit Euch nicht mündlich durchgehen kann, bitte ich Dich alles, was Du nicht so siehst oder Dir Bauchschmerzen bereitet nochmal zu hinterfragen, gerne zu kritisieren oder was auch immer Dir dazu unter den Fingernägeln brennt auch zu sagen.

Ich erhebe nicht den Anspruch auf Fehlerfreiheit in meinen Berichten. Versichern kann ich jedoch, dass ich die Berichte nach bestem Wissen und Gewissen erstelle, in der Hoffnung, nichts Wichtiges übersehen oder Fatales vorgeschlagen zu haben. Aber hier ist wirklich ganz wichtig, dass es im Prinzip eine Ferndiagnose wäre, die ich sonst gar nicht mache. Die Fehlerquellen können hier nicht unerheblich groß sein. Also würde ich Dich wirklich bitten, diesen Bericht ggf. Deinem Hundetrainer des Vertrauens zu zeigen, so dass er oder sie die Möglichkeit hat Fehler zu erkenne, die mir unterlaufen sein können, weil ich eben - unprofessioneller Weise - einen Blindbericht erstelle!!

Du kannst mir gerne eine anonyme Mail schreiben, indem Du meinen Namen anklickst, wenn Du das hier nicht im Forum schreiben möchtest. Oder Du sendest es mir an meine E-Mail Adresse. Wenn Du das möchtest, gibt mir bescheid, dann maile ich sie Dir!!

Lieber Gruß

Alexandra
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Re: 2. Versuch

Beitragvon Bluebell » Di 24. Jun 2008 21:48

Na, wir gucken mal Tolico!!

Ich hoffe, dass ich Monika helfen kann. Wäre ja schade um einen eigentlich so tollen Hund. Vor allem, wenn die dazugehörigen Menschen sich entschlossen haben zu kämpfen!
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Re: 2. Versuch

Beitragvon Daizen » Mi 25. Jun 2008 17:53

Hallo Alex,
danke das du dir Zeit nimmst. Beantworte gern deine Fragen hier. Vieleicht kann der eine oder andere was daraus entnehmen was ihm auch weiter hilft.
Daizen wurde am 01.07.2005 geboren, hat noch 3 Schwestern über die ich leider nichts weis.
Seine Mutter lebte mit den Welpen in einem Zwinger mit Betonfussboden und einer Hütte drauf.Bei der Geburt war sie im Haus in einem eigenen Zimmer.
Daizen ist kasstriert auf anraten eines Trainers da er nur schnüffelte und zog wie verrückt.
Hat sich hinter her aber nicht viel geändert,schade.
Wir leben in einer kleinen Wohnung ( 60qm). Mein Mann und ich wohnen da. Haben aber einen eingezäunten Schrebergarten, wo Daizen toben kann, was er selten macht.
Am Tag ist mein Mann zu Hause, er arbeitet abends und am Wochenende.
Am Tage arbeite ich und bin abends und am Wochenende für Daizen da.
Der Hund wird mit kleinen Suchspielen beschäftigt. Zum spielen hat er nicht lange ausdauer, wenn es nicht nach seinem Kopf geht, da breche ich dann ab.
Mein Mann ist Koch von Beruf und ich bin Teiledienstleiter in einem Autohaus.
Mein Soh mit Frau und Enkelkind haben keinen großen Bezug zu Daizen. wenn sie aber kommen begrüßt er sie stürmisch und freut sich wahnsinnig, das dauert 5 Min, dann hat er sich wieder ein.
Daizen haben wir Sept 2005 bekommen, mit 12 Wochen.
Sind dann die Woche einmal 50 km gefahren in eine Hundeschule mit Welpenspielstunde.
Da hat er schon nicht mitgespielt, sondern ist allein auf Tour gegangen, Gelände war eingetäunt.
Dort mussten wir ihn schon umlegen und ihm zeigen das wir der Boss sind. Hat mir ohne Grund etwas wiederstrebt. Aber da war es ja noch einfach.
Den Daizen hatte ich direkt von der Züchterin. Hatte sie einmal nach Erbanlagen gefragt, weil ich im Internett was gelesen hatte und da wurde ich ziemlich abgekapselt. Ich wäre auch nur so eine die sich im Internett informiert und damit war das gespräch beendet. Keinen Kontakt.
Was heisst ausreichend sozialisiert? Nach dem was wir täglich erleben das er andere Rüden fixiert würde ich sagen nein, es ist nicht ausreichend.
Hundeschule wenigstens 3 schon hinter uns. In Berlin im Pfötchenhotel wurde er mit einer Sritzflasche bespritzt wenn er andere Hunde anging. Aber nur mit Maulkorb.
Was hat er erlebt in seinem ersten Jahr. Habe ihn auch mal mit auf Arbeit genommen, waren viel wandern und im Garten, und einmal die Woche in einer Hundeschule. War aber nicht der Bringer. Er hat Sitz, Platz und Bleib gelernt, mehr aber nicht. Das Motzen blieb und die Beisserei wurde stärker..
Und dadurch wuchs auch meine Angst. Denn er hat auch schon mal ohne Vorwarnung zugebissen.
Angefangen hat es mit 1 Jahr. Ich bin ihm auf die Pfote getreten und er schnellte rum und ein Stück meiner Wade war weg. Das zweite mal habe ich ihn kurz mit der leine diszipliniert und einmal re und einmal links den Oberschenkel angepeilt und zugebissen. Ich war so verdattert das ich natürlich nichts dagegen gemacht habe. dann durfte er mal nicht zu einem hund und zack war die re Wade dran.
Und ich blöde habe mir alles gefallen lassen, weil ich ihm auch nicht weh tun kann-mein Fehler.
Momentan haben wir das ziehen an der Leine versucht zu reduzieren. geht auch ganz gut.
das Freilaufen fangen wir an zu üben. Denn er hört nicht wenn man ihn ruft. Heute wieder geübt,aber mit Schleppleine, hat ihn nicht die Bohne interessiert, das Gras schmeckte besser.
Krank ist Daizen nicht und ob er jagt weis ich nicht, da er noch nicht frei läuft, wir arbeiten dran.
Bei meiner jetzigen Trainerin ist eine Schäferhündin die ihn schon 3x zurechtgewiesen hat.
Bei der Begrüßung gestern hat er sie angeknurrt und so schnell konnte man nicht gucken flogen die fetzen. habe die Leine nur losgelassen und das Weite gesucht. Da hat sie ihm gezeigt wer die ältere ist und das er Respekt haben muss. er war hinter her sehr bedeppert, mußte ihn holen kein rufen half.
Er saß da wie ein Häufchen Unglück.
Sein verhalten ist unterschiedlich zu verschiedenen Personen.
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Re: 2. Versuch

Beitragvon Daizen » Mi 25. Jun 2008 18:22

Hallo Alex,
musste erstmal speichern sonst wäre der Beitrag zum zweiten mal weg, weis nicht ob ich was falsch gemacht habe, bin aber kein Computerprofi.
So nun weiter im Text.
Verhalten zu anderen Personen. Zu einem Kollegen ziemlich unterwürfig, weis nicht warum. er ist von Anfang an besonders lieb zu ihm. Und er lässt sich fast von allen streicheln, besonders bei Kinderstimmen horcht er auf.
Am Anfang hatte Daizen eine Box neben meinem Bett, dort schläft er. Jetzt ist es ein Körbchen mit einem Kindergitter davor und schläft bis 8 Uhr früh durch. Er hat noch ein in der Stube hinter dem Sofa und eins im Kinderzimmer wo er sich jederzeit hin zurück ziehen kann. Er ruht auch viel am Tag.
Ich liebe meinen Daizen total und würde ihn auch gern öfters knuddeln. Aber das machen wir abends nach dem spielen, wenn er halt mitspielt. Ein schlechterSpieler.
Gestern waren wir mit der Hündin der Trainerin spazieren und freilaufen üben. 100 m Abstand ist er hinter uns her, hat uns nie aus dem Blick verloren. Die Trainerin hat die ganze Zeit mit ihrer Hündin gespielt, aber daizen war nicht zu locken. Auch nicht von uns als die Hündin mal weg war.
Ich möchte gern das Daizen aufs rufen kommt und nicht mehr so fixiert und andere Hunde anmacht.
Möchte ohne Panik spazieren gehen und dabei entspannt sein, bin ich aber noch nicht, ich arbeite dran.
Bin durch die Beißattacken ziemlich geschädigt, möchte ihn aber nicht aufgeben, denn ich liebe ihn.
Seit 40 Jahren habe ich mir einen Hund gewünscht. Meine Mutter sagte es gab nichts anderes, aber es hat nie geklappt. jetzt war unsere Arbeitszeit so, das wir für einen Hund Zeit hatten.
Mein mann hat ihn ausgesucht und dann haben wir uns eine Züchterin in unserer Nähe gesucht und so kam Daizen zu uns. Daizens Eltern sind Champions auf Ausstellungen. Die Züchterin ist selbst Richterin im Verein.
Unsere Trainerin sagt wir müssen Daizen mit anderen mehr in kontakt bringen, aber das geht nur langsam. erstmal muss er aufhören andere anzumotzen. Und ich glaube dabei kann uns ihre Hündin helfen, denn ich allein bin zu schwach, was das disziplinieren betrifft. Und wenn dann nur mit Maulkorb, aber ich kann ihn doch nicht ewig mit Maulkorb rumlaufen lassen.
Ich denke ich bin ein verantwortungsvoller Mensch und damit mir und anderen nichts passiert, möchte ich Daizen ändern. damit ich mir nicht mal den Vorwurf machen muß ich hab ja nichts dran geändert.
Schuld ist der Besitzer nicht der Hund. Auch wir müssen uns ändern.
Aber alles zusammen wird einlanger Weg. Und mein Mann und ich müssen an einem Strang ziehen.
Er sieht manches lockerer als ich und ich glaube da müssen wir anfangen.
Aber auch er wurde schon gebissen. Aber die meisten Angriffe konnte er abwehren weil er die Leine kürzer hielt und ihn kurz strangulieren konnte. Und er hatte sich immer schnell wieder ein.
Beim Gassi gehen tun wir nicht viel mit ihm machen. Kurz mal rennen oder leine wechseln das er mal schnüffeln kann.
Am Freitag gehe ich wieder zum Training. Locker Leine laufen und Begegnung mit einer Hündin.
Ich weis auch nicht wie sich Daizen Welpen gegenüber verhält. ich kann ihn doch nicht einfach in die Welpenstunde pltzen lassen. mal sehen was unsere trainerin dazu sagt.
Ich hoffe ich habe erstmal alles beantwortet.
Viele liebe grüße sendet Monika

Und Shibas sind doch etwas anders als alle anderen Hunde, oder?
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Re: 2. Versuch

Beitragvon Bluebell » Mi 25. Jun 2008 18:36

Hallo Monika,

alles klar!!

Vielen Dank, ich gucks mir an und schreibe dann mal was dazu!!

Lieber Gruß

Alex
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Re: 2. Versuch

Beitragvon Bluebell » Di 1. Jul 2008 19:34

Hallo Monika,

also wäre Daizen jetzt bei mir, würde ich wie folgt vorgehen.

1. Immer wenn ich wiederkomme, aus dem Bad, vom Einkaufen, vom duschen, wenn ich den Müll weggebracht habe und all diese Dinge, wo Du kurz weggehst und wiederkommst, würde ich Daizen ABSOLUT ignorieren. Nicht angucken, nicht ansprechen, nicht anfassen. Das würde ab sofort für alle gelten, die mit Daizen zu tun haben. Auch für Besuch. Eine hohe Rangposition macht sich dadurch bemerkbar, dass sie ruhig ist. Alle großen Führer unter den Menschen waren ruhig und charismatisch. So ist Führung.

2. Du regulierst das Futter. Er würde bei mir sofort umgestellt werden auf Rohfütterung. Rohfütterung hat einen großen Vorteil: Alles was Du roh verfütterst an Fleisch ist z. B. nach spätestens fünf Stunden aus dem Magen Darm Trakt wieder raus. Heißt, der Hund hat schmacht. Damit wird es für ihn existenziell wichtig, sein Futter zu bekommen. Und das bekommt er nur noch von Dir, erstmal aus der Hand, dann aus der Hand für Arbeit und wenn Du mal keine Zeit hast, legst Du Dir einen Keks hinter den Futternapf und isst ihn vor Daizens Augen und stellst ihm dann seinen Napf hin. Alpha ist immer zuerst und darf sich das beste Stück raussuchen. Der Rest ist für die Untergeordneten!! Wenn Du nicht roh füttern willst oder kannst, wieg Daizen und dann bekommt er über den Tag verteilt genau 1% von seinem Körpergewicht. Bei 25kg also 250g = morgens 125g und abends 125g. Auch da wird er wahrscheinlich Hunger haben. Bzw. das über den Tag verteilt wie oben beschrieben.

3. Dann die Jagd = das Spazieren gehen. Leg Daizen an die Leine und geh mit ihm raus. Sobald er anfängt zu ziehen gehst Du wieder nach Hause. Ich würde bestimmen, wos langgeht. Entweder über ein Leinenführtraining oder eben so. Bei Daizen würde ich es so machen. Spazieren gehen gibts nur, wenn er sich benimmt, ansonsten muss er sein Geschäft eben im Garten machen. Das wird er sich sicher schnell überlegen.

4. Dann das Thema Schutz. Immer wenn Daizen sich daneben benimmt, andere Hunde anmacht, Gäste anmachen sollte oder was weiß ich, würde ich sofort gehen. Schmeiß die Leine irgendwo drüber, mach ihn wo fest und dann gehst Du. So signalisierst Du: Erstens hat sein Verhalten Folgen und zweitens ist es nicht seine Aufgabe Dich oder irgendjemanden zu beschützen.

Ansonsten muss für Euch klar werden, dass Ihr Daizen sein Verhalten "nicht austreiben" könnt, weil es von der Natur instinktiv einprogrammiert ist. Das Recht eines Hundes auf Selbstverteidigung ist genauso fest verwurzelt, wie unseres. In einer bedrohlichen Situation hat der Hund drei Möglichkeiten: fliehen, unbeweglich verharren oder kämpfen. Daizen verrichtet einen Job, der ihm abgenommen werden muss. Aber so wie er reagiert, würde ich nicht in eine offene Konfrontation mit ihm gehen. Nicht zum jetzigen Zeitpunkt, da ich hier davon ausgehen würde, dass er sich dieser Konfrontation stellt.
Du musst ihm nicht weh tun. Du musst ihn nur wie einen Hund behandeln und nach allem, was ich bisher so gelesen habe, glaube ich nicht, dass Du das wirklich tust, ohne Dir zu nahe treten zu wollen. Daizen ist kein Kleinkind... Daizen hat mittlerweile eine Stellung errungen, die es ihm erlaubt, jeden zu disziplinieren, der nicht nach seinen Regeln spielt...

Überlege Dir, in welchen Situationen Daizen Dich schon gebissen hat. Immer wenn Daizen Dich oder Euch gebissen hat, waren es Situationen, wo Ihr in "seinen" Individualbereich eingedrungen seid, den er durchaus hat. Aber so verteidigen darf er ihn gegen Euch nicht, außer er ist ranghöher als Ihr. Und das sehe ich hier ganz klar so!

Kauf Dir einen Maulkorb aus Metall mit Stirnriemen, der gut sitzt. Bekommst Du mit Maßangaben im Canisland (www.canisland.de) indem Du per Mail Kontakt aufnimmst und ihnen die Maße durchgibst oder bei der Hundeschule Aschaffenburg www.hundeschuleaschaffenburg.de. Den trainierst Du mit der Leckerchenmethode an: Leckerchen reinlegen und immer wenn er die Schnauze reintut um sich das Leckerchen zu holen loben. Nimmt er sie raus, ist Ruhe. Das machst Du zwei drei Tage lang. Dann füttert einer Daizen und der andere legt die Riemen zusammen. Wieder ein zwei Tage und dann am dritten Tag, Leckerchen in den Maulkorb, evtl. auch Leberwurst, damit er länger beschäftigt ist, Riemen drum und Gassi gehen. Den Hund immer in Bewegung halten, damit er ihn nicht abziehen kann. Wenn er läuft und alle vier Füße braucht, kann er ihn nicht abziehen. Wenn ers läßt loben. Aber nur kurz! Und dann würde ich ihn so viel wie möglich mit Maulkorb laufen lassen. Wenn Ihr Gassi geht sowieso, aber auch im Haus! Du überlegst Dir, dass er Dir mit Maulkorb leid tut. Hat er Dich mal gefragt, obs weh getan hat, als er zugebissen hat? Ich glaube nicht!! Wenn Du ihn behalten willst, musst Du Dich schützen, damit Du keine Angst hast. Die kann er riechen und sie macht die niemals zu einem guten Alpha!!

Versuch das mal erstmal auch wenns schwer ist, bin ich mir sicher, dass Euch das sehr weiterbringen wird. Aber eben wirklich nur, wenn Dus durchziehst. Sonst nicht!! Wenn das alles gut klappt, dann müsstest Du auch schon merken, dass er besser auf Dich hört, wenn Du ihn z. B. rufst.

Desweiteren kannst Du mal versuchen Dir Bachblüten anmischen zu lassen. Und zwar folgende Blüten: Vine, Impatiens, Holly, Beech, ohne Alkohol. Davon bekommt er drei Mal am Tag etwas weniger als eine halbe Pipette von ins Maul! Und dann sagst Du mal Bescheid, obs was bringt. Sonst müssen wir einmal austauschen!

Ich wünsche Dir die Kraft das durchzuhalten. Wenn Du das schaffst, bin ich mir sicher, dass Du auf einem guten Weg bist!

Lieber Gruß

Bluebell
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Re: 2. Versuch

Beitragvon Daizen » Di 8. Jul 2008 15:54

Hallo Bluebell,
einen Maulkorb trägt Daizen schon, aber nicht immer und der ist aus Leder. Das er von allen immer
zuerst begrüßt wurde ist von Anfang an so gewachsen. Und das man die Nachbarn mit erziehen soll
geht leider nicht, sind alles alte Leute.
Am letzten Donnerstag waren wir auf dem Feld etwas spielen und haben auch einige Gehorsamkeitsübungen gemacht. Ich habe ihn bestimmt 15 mal gerufen, er kam nicht.
Ich hatte die Schleppleine dran gelassen und ihn mir dann ran geholt. Als er endlich da war habe
ich ihn diszipliniert. Er hat kurz gezögert und mir dann doch in den re. Unterarm gebissen.
Klingt blöd, aber schon das er kurz gezögert hat war für mich ein klitze kleiner Erfolg.
Aber der Arm war trotzdem beschädigt.
Disziplinieren werde ich ihn nur noch mit Maulkorb. Und mit der Rohfütterung ist leider mein
Mann dagegen. Aber wir füttern nur 1x am Tag und das ist abends.
Aber das ignorieren muss besser werden. Ich habs eigentlich schon gut im Griff. Aber mein Mann
reagiert noch viel auf ihn, indem er ihn den ganzen Tag nach Zecken absucht. Er hat einen richtigen
Zeckenpiep. Und da streiten wir schon auch mal, weil ich das blöd find.
Aber wir werden es mal versuchen. Immer geht Daizen auch nicht gern raus, er geht sehr gern wieder rein. Also ist das keine Strafe für ihn. Auf dem Feld ist er mir schon mal mit einem Spielzeug entwischt und freudestrahlend nach Haus gerannt. Also ich endlich ankam, saß er Schwanzwedelnd vor
der Haustür. Strafe für ihn ist nur die Ignoration, nicht mal Futterentzug, das steckt er locker weg.
Bei Aufmerksamkeitsübungen stehe ich manchmal vor ihm weil er sich hingelegt hat und ich hatte Sitz gesagt. Ich stupse ihn an die Pfoten oder trete leicht drauf und wiederhole mein Sitz.
es wird einfach ignoriert und er sperrt sich. Also gehe ich weg und rufe ihn, das hat geklappt.
Bestrafen war nicht, da er den maulkorb nicht um hatte. ist ein Teufelskreis.
Vielen Dank für deine Tipps, bis zum nächsten mal.
lG Monika
Daizen
 
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Re: 2. Versuch

Beitragvon Bluebell » Di 8. Jul 2008 16:43

Hallo liebe Monika,

also um ehrlich zu sein, bin ich etwas enttäuscht und auch schockiert. Denn irgendwie glaube ich nicht, dass Ihr den Ernst der Lage wirklich erkennt!! Daizen ist noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt und wenn Ihr Euch selbst und allen Leuten, die mit Euch zu tun haben nicht klar machen könnt, dass sie bitteschön mitzuarbeiten haben, dann werdet Ihr ihn möglicherweise irgendwann abgeben müssen.

Ich kann mich nur nochmal wiederholen, auch wenn ich nicht glaube, dass das was bringt, was ich schade finde, weil ich sicher bin, wenn Daizen in eine völlig neutrale Umgebung käme, zu einer Person, die von Anfang an richtig mit ihm umgehen würde, würde er nichts von dem von Dir beschriebenen Verhalten noch zeigen:

- Holt Euch einen Maulkorb aus Metall und den trägt er immer, außer wenn er frißt. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass Du mit ihm rausgehst, mit ihm arbeitest - da riskierst Du ja schon, dass er sich Dir wiedersetzt - und ihn dann auch noch disziplinierst!! Was muss denn passieren, damit bei Euch ankommt, dass ER KEINE SKRUPEL hat, Euch zu verletzen?? Ich verstehe das nicht!! Ist Dir Dein eigener Pelz so wenig wert?? Das ist bei Daizen ganz anders, das kann ich Dir versprechen!

- Weil Eure Nachbarn alte Leute sind, können sie nicht mitmachen? Das ist ein komisches Argument... Sind alte Leute doof? Also meine Nachbarn hier sind auch alle alt. Ich habe mit ihnen gesprochen und z. B. Takis Problematik erklärt (er sollte getötet werden, kommt aus dem Heim, hat schon mehrere Leute ernsthaft gebissen - wir nur besser, wenn alle tun, worum ich sie bitte) funktioniert wunderbar. Auch wenn ich nur mit Takis unterwegs bin, wird er ignoriert. Das ist eine Frage des Erklärens. Es kann doch kein Anliegen Eurer Nachbarn sein, dass Daizen Euch zerbeißt... Deine Nachbarn sagen Daizen immer: "Du bist Chef und deswegen wirst Du zuerst begrüßt!" Sie brauchen ja nicht aufhören, ihn zu begrüßen, sie sollen nur aufhören, ihn zuerst zu begrüßen!

- Du disziplinierst ihn, obwohl er nicht gesichert ist??? Monika, sorry das ist nicht böse gemeint, aber bist Du verrückt?? *lach* Ehrlich mal!! Das er gezögert hat ist kein gutes Zeichen.. ich möchte wetten, sein zögern war körpersprachlich damit verbunden, dass er sich aufgebaut hat oder Du hast ihn so sehr in dem Moment gedrückt, dass er Schiss hatte und auf Angriff umgestellt hat. Man Monika, das geht nicht. Mit jedem Biss, wird seine Macht über Dich größer! Kommt das nicht an??? Ich würd Dich ja gerne mal knuddeln, die Leute in Deiner Umgebung alle Kopf wascherln und dann mal richtig loslegen mit dem Burschen!! Jesses Gott!!
1. Warum rufst Du ihn 15 Mal und öfter, wenn doch eine Schleppleine dran ist? Wer hat Dir denn das gezeigt? Warum sollte Daizen denn beim ersten Mal kommen, wenn Du ja doch noch so oft rufst? Würde ich auch nicht tun. Ein Mal wird gerufen -freundlich und auffordernd!! Ein zweites Mal auch noch mit deutlich drohendem Unterton. Ein drittes Mal sicher nicht mehr. Dann wird er rangeangelt und der Spaziergang ist vorbei! BASTA!!
2.Da brauchst Du ihn nicht disziplinieren. Im Gegenteil!! Du ignorierst ihn... Ihr braucht dringend einen wirklich guten Trainer...

- Warum ist Dein Mann gegen eine Rohfütterung? Will er ihn nicht behalten?? Wo ist eigentlich Euer Problem?? Also ich kann nur sagen, dass die Leute, die wirklich was ändern wollen, auch alles ändern, damits wieder gut ist. Warum ist das bei Euch anders? Sagt Daizen Euch noch nicht deutlich genug, dass Ihr Euch einen gefährlichen Hund ranerzieht?

- Warum füttert Ihr ihn nur Abends? Weils früher immer so war? Das ist total ungesund für den hündischen Organismus!

- Dein Mann sucht ihn den ganzen Tag nach Zecken ab?? Wie wäre es mit einem guten Zeckenmittel? Ich kriege hier langsam das Gefühl, dass Dein Mann gar nichts ändern will. Wer ist denn schon öfter gebissen worden? Du oder Dein Mann? Liebt Dein Mann Dich? Kann doch nicht sein, dass er diesen Tick nicht in den Griff bekommt und lieber riskiert, dass durch dieses Verhalten der Hund noch höher im Status rückt!

- Monika, Ihr braucht es nicht VERSUCHEN!! Entweder Ihr entscheidet Euch was zu ändern oder Ihr laßt es. Ein bißchen was ändern könnt Ihr Euch sparen. Wird nichts bringen. Bekommst Du hier mein Versprechen drauf!

- Wenn es für Daizen eine Strafe ist, dass er draußen sein muss, dann sperr ihn nach draußen. Das ist doch nicht so schwer, dann muss man umdenken!

- Ich gehe jede Wette mit Dir ein, dass ihn ein Futterentzug von zwei - vier Tagen sehr wohl tangiert. Denn dann gehts um seine Existenz. Aber ich wette genauso sehr, dass DIR und DEINEM Mann dabei der Herz blutet. Nicht Daizen ist das Problem... Ihr seit es!! Tut mir leid, dass ich das mal so deutlich sagen muss. Aber in dieser Mail wird wirklich ganz klar, dass Ihr nicht bereit seit Euch zu ändern. Und solange das der Fall ist, wird Daizen sich auch nicht ändern. Denn Daizen macht nichts falsch!!

- Dass Ihr in einem Teufelskreis seit, verdankt Ihr Euch selbst... Ihr habts in der Hand... Sonst niemand!!

Sorry liebe Monika, wenn ich ein bißchen hart bin. Aber ich sehe hier nicht, dass Du etwas ändern möchtest. Du hast für fast alles ein ABER!! Solange das so ist, kann ich Euch nicht helfen und mein Helfersyndrom endet auch immer jeweils nach mehr als drei Mal ABER...

Lieber Gruß

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