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von PeggySue » Fr 9. Jan 2009 14:19
Hallo liebe Foris,
ich hab grad eine stinkwut im Bauch! Muss euch das jetzt einfach erzählen weil ich auch gerne mal wüsste wie ich wenn so etwas mal wieder vorkommt am besten reagieren soll. Ich versuch es so neutral wie möglich zu formulieren.
Gerade eben war ich gemeinsam mit meiner Mutter und den beiden Hunden - Peggy und dem großen Rotti-Mix Lui - gassigehen. Von weitem haben wir gesehen dass uns ein Radlfahrer mit großem freilaufendem unbekanntem Hund entgegenkommt. Ok, da Lui mit Rüden nicht so verträglich ist, haben wir beide Hunde angeleint und sind querfeldein gegangen um einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Als wir so ca 200-300 m vom Feldweg wegwaren hab ich gesehen dass uns der fremde Hund über die Felder nachläuft. Wir sind einfach weitermarschiert und haben den anderen ignoriert. Der Besitzer hat gerufen und gerufen aber der Hund hörte nicht. Ich hab dann überlegt ob ich Lui einfach von der Leine mache als der fremde Hund schon fast bei uns war damit er nicht noch die Leine als bestärkung hat. Jedenfalls hab ich das nicht getan, meine Mutter hatte Angst davor ihn loszulassen. Ok, es kam wie es kommen musste... der fremde Hund (Rüde!!) ging zu Lui hin und Lui sofort auf ihn drauf, hatte ihn im Genick gepackt und zu Boden gedrückt. Der andere Hund nur noch geschrien. In dem Moment wollte ich Lui am Halsband packen und wegziehen ... schwupps hatte mich der andere Hund am Finger verletzt. Na gut, die Verletzung ist nicht weiter schlimm, es blutet ein wenig aber ich lebe noch und muss deswegen nicht zum Arzt. War auch meine Schuld, hätte nicht dazwischen greifen dürfen, das weiß ich. Aber ich hatte Angst dass Lui ihn totbeißt. Der Besitzer war dann auch da und hat seinen Hund eingefangen. Er sagte sein Hund muss das lernen dass nicht jeder Hund positiv reagiert. Ich hab dann nur gesagt dass ich es nicht gut von ihm fand dass er seinen Hund laufen lässt wo er doch gesehen hat dass wir unsere anleinen und ausweichen. Schließlich hat das einen Grund. Noch dazu hätte das für seinen Hund sehr böse enden können! Darf gar nicht dran denken!!
Und jetzt die Frage: Wie soll man in so einer Situation reagieren??? Hätte ich Lui ableinen sollen oder ich weiß einfach nicht was dann zu tun ist? Mir zittern immer noch die Knie, bin ganz schön fertig, das hätte auch anders ausgehen können, auch für mich! Bin gespannt was ihr dazu meint.
Zittrige Grüße, Maria
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von Kiara » Fr 9. Jan 2009 14:48
Das ist von beiden Seiten äußerst blöd gelaufen. Abgeleint hätte ich Lui nicht, aber ich verstehe nicht ganz, warum ihr ihn zu zweit nicht halten konntet. Außerdem hättet ihr versuchen können, den anderen Hund mit Drohhaltung, Schreien, Fuchteln etc. zu verscheuchen.
Es ist passiert und jetzt nicht zu ändern. Wenn ihr Lui nicht halten könnt, dann würde ich persönlich immer eine Maulschlaufe oder leichten Maulkorb mitnehmen und vorsichthalber aufziehen, wenn ihr merkt, dass die Situation brenzlig werden könnte.
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von PeggySue » Fr 9. Jan 2009 14:56
Ich weiß das ist blöd gelaufen. Es lag nicht daran dass wir Lui nicht halten konnten. Er hat sich kein Zentimeter wegbewegen können, aber der andere ist zu ihm hingelaufen und ich hatte ja auch noch Peggy und wollte sie da raushalten weißt du? Gefuchtelt hab ich auch und gedroht, aber hatte alles keine Wirkung... echt saudumm!
Mit diesem Maulkorb bin ich nicht ganz so begeistert, weil wenn dann der andere Hund zupackt kann er sich ja nicht wehren.
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von Gudrun » Fr 9. Jan 2009 15:18
Hallo Maria,
da Ihr zu zweit ward, hätte einer von Euch beide Leinen nehmen können, während der andere sich vor die eigenen Hunde stellt und den ankommenden abfängt.
VG Gudrun
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von Wisgard » Fr 9. Jan 2009 15:21
Hi Maria,
das sind so Erlebnisse, die kein Mensch und kein Hund braucht.
Ich hoffe, 2- und Vierbeiner haben sich inzwischen etwas entspannen können. Sind Rescue-Tropfen zur Hand? Falls, ja bitte gleich einwerfen, Hund und Mensch.
Was hätte man tun können…
Den Lui festhalten, wenn ihr wisst, dass er sich auch ohne Leine in einen Kampf gestürzt hätte und die Hunde splitten; den fremden Hund vertreiben. Manchmal kann es schon ausreichen sich zwischen die Hunde zu stellen (also bevor sie sich in der Wolle haben und der fremde Hund noch im Anmarsch ist!) und dem fremden sehr bestimmt ein klares Hörzeichen zu geben.
Wenn Lui nur an der Leine zum Schläger mutiert, Hund ableinen und sich entfernen. Nicht ganz ohne Risiko, gebe ich zu.
So richtig Panne finde ich die Reaktion des anderen Halters. Andere Hunde sind keine Versuchskaninchen für seinen Hund, so nach dem Motto: sollen die sich mal schön prügeln, mein Hund braucht mal einen vor den Latz. So eine Situation ist für beide Hunde totaler Mist. Sowohl für den Angreifer, als auch für den, der die „Lektion erteilen“ soll. Unverantwortlich so ein Verhalten!
Was du für die Zukunft tun kannst:
Du wirst immer wieder auf schwachköpfige Halter stoßen, die die gleiche Einstellung haben, wie dieser Halter. Oder auf die „der tut nix“- Fraktion, die überhaupt nicht auf den Gedanken kommen das es a) unhöflich ist, einen freien Hund einfach auf einen angeleinten loszulassen und b) der angeleinte ja vielleicht aus gutem Grund angeleint ist, weil DER nämlich sehr wohl „etwas tut“.
Deine Option ist also nur, auch in deinem eigenen und Luis Interesse, mit ihm fachgerecht zu trainieren, damit er sich Artgenossen gegenüber souveräner verhält. Lui mit einem Maulkorb zu sichern, ist ein zweischneidiges Schwert. Klar kann er dann einen anderen Hund nicht mehr verletzten. Geht aber ein anderer Hund mit Verletzungsabsicht auf ihn los und er kann sich nicht verteidigen, wäre das für ihn extrem traumatisch.
Mit dem Lui musst du jetzt sehr sorgsam umgehen. Wenn du schon mit ihm trainiert hast, wirft euch dieses Erlebnis leider um Längen zurück, sein Feindbild ist wieder voll aktiv.
Mitfühlende Grüße Wisgard
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von PeggySue » Fr 9. Jan 2009 17:13
@Gudrun: Ja daran hätten wir denken können, aber irgendwie ging alles so schnell... ich hab halt dauernd gehofft dass der Hund abdreht wenn wir einfach weitergehen und ihn ignorieren... Vorallem was tu ich wenn ich mal alleine unterwegs bin mit beiden und sowas passiert?
@Wisgard: Danke für dein Mitgefühl. Rescue Tropfen hab ich selber genommen, Peggy war das ganze ziemlich wurscht und Lui war auch recht Gleichgültig hatte ich das Gefühl.
Ich glaube so im nachhinein dass er sich in der Pflicht sah sein (wenn auch kleines) Rudel vor dem "Angreifer" zu schützen.
Das mit dem Rüdenproblem ist echt schwierig mit ihm. Es ist auch nicht bei jedem Rüden. Kastraten sind sowieso ok für ihn und mit unkastrierten Rüden ist es immer ein Glücksspiel. Ich weiß nicht wie man das trainieren soll, noch dazu wenn vom anderen Hund irgendwelche Drohungen kommen. Deswegen weichen wir immer aus wenn uns ein unbekannter Hund entgegenkommt um einfach allem aus dem Weg zu gehen. Oder wenn man nicht ausweichen kann, Lui sitzen lassen und den entgegenkommenden vorbeigehen lassen. Somit klappt es immer gut, aber wenn ein freilaufender Hund daherkommt ist es nicht so einfach.
Das Verhalten vom anderen Hundebesitzer fand ich wirklich sehr daneben. Aber mit sowas muss man leben, es wird immer wieder vorkommen dass Leute so unvernünftig sind. Als wir dann weitergegangen sind haben wir den Typ noch ein bischen beobachtet. Er ist auf den anderen Feldweg gegenüber gefahren wo drei weitere Gassigeher unterwegs waren in größeren Abständen, natürlich ohne seinen Hund anzuleinen. Jeder andere hat seinen Hund sofort gerufen und festgehalten und der Fahrrad-Hund lief wieder einfach zu jedem hin... was ich so von der Gestik der Leute gesehen hab waren die darüber auch nicht erfreut.
Naja, ich hoffe dass sowas nicht so bald wieder vorkommt, dafür hab ich keine Nerven!!
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von Gudrun » Fr 9. Jan 2009 18:54
Hallo nochmal,
bin ja meist allein mit mehreren Wauzis draußen und kenne das Problem. Ich versuche dann, über das "Hinter mir!" das Splitten hinzukriegen. Selbst wenn es mit jedem meiner Süßen einzeln kein Problem gäb, birgt der Rudeleffekt immer die Gefahr, dass die Begegnung für den vorwitzigen Fremden nicht ganz ungefährlich wird. Auf den Rücken werfen und sich drüber hängen war bisher zwar immer unblutig, aber es gibt ja auch besonders empfindliche Kleinhunde. Da hab ich schon Angst, dass doch mal was passiert. Außerdem sollen meine sowas lassen. Aber es ist eben nicht immer so ganz einfach durchzusetzen.
VG Gudrun
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von SigridM » Fr 9. Jan 2009 23:31
Ich versuche wenn so etwas passiert den anderen hund wegzuschicken.ich habe mal eine Zeitlang meinen nachbarshund ausgeführt der auch nicht verträglich war.Dabei habe ich mich abrupt umgedreht und laut gesagt:gehst du nach Hause.Man muß aber sehr bestimmt auftreten.Normalerweise gehen die Hunde dann zum Besitzer zurück,einer ist aber mal ganz woanders hingelaufen.Ich weiß ja nicht,was der Besitzer da gedacht hat,er hat mich nur gefragt in welche Richtung sein Hund davon ist.Aber ich mußte ihn wegschicken,sonst hätte es garantiert eine Rauferei gegeben und das wollte ich auf alle Fälle verhindern.Der Besitzer war wirklich weit weg als der Hund auf uns zu kam. Aber ich finde es gut,daß du deinen nicht abgeleint hast,wer weiß was er sonst mit dem anderen gemacht hätte.Da hättest du gar nicht mehr eingreifen können. Unverantwortliche Hundebesitzer sind leider gar nicht so selten. LG Sigrid und Co
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von PeggySue » Sa 10. Jan 2009 10:23
Vielen Dank Gudrun und Sigrid für die Tipps. Für die Zukunft hab ich mir jetzt ein "Verhaltensmuster" zurecht gelegt. Ich werd es so machen wie ihr gesagt habt. Möglichst den anderen Hund einschüchtern und wegschicken, egal was der andere Besitzer dann von mir denkt. Wahrscheinlich langt der sich danach an den Kopf und denkt was für ne hysterische Besitzerin! Aber hauptsache es passiert nix. Was allerdings sehr ärgerlich ist, meine Mutter war grad hier und hat gesagt dass Lui seit gestern nur noch herumschleicht, er hat sich wohl bei der Attacke nen Wirbel verklemmt und lässt den Kopf und Schwanz nur noch hängen. Er ist ja nicht mehr der jüngste mit seinen 11 Jahren. Sie gibt ihm jetzt erstmal Traumeel und wenns nicht besser wird muss sie wohl zum TA. Klasse. Und das am Wochenende! 
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von Wisgard » Sa 10. Jan 2009 12:08
Hallo Zusammen, hallo Maria,
was andere Leute von dir denken, kann und muss dir egal sein!
Es geht um DEINEN Hund, der auch das Vertrauen in dich verlieren wird, wenn er angegriffen wird, während du ihn an der Leine hast. Und das wäre wirklich fatal. Zu beschützen ist nämlich deine Aufgabe, nicht seine.
Das Signal "Hinter mir", was Gudrun angesprochen hat, finde ich auch sehr gut. Muss man natürlich erstmal in Ruhe üben, eher es bei einer Hundebegegnung eingesetzt werden kann.
Lieben Gruß Wisgard
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