Spike

Spike

Beitragvon Lennox » Mo 3. Aug 2009 07:54

Möchte Euch eine Geschichte erzählen, die sich hier gerade in Solingen ereignet...


Spike, ein Straßenhund aus Russland ist vor einigen Wochen über Tiere in Not nach Deutschland gebracht worden.
Hier wurde er an eine Familie aus Solingen vermittelt.
Spike ist Menschen gegenüber total scheu, mit Hunden jedoch super verträglich, ausnahmslos mit allen Hunden.
Nichts Ungewöhnliches für Straßenhunde, da sie in großen Rudeln zusammen leben und dies ihr Sozialverhalten positiv geprägt hat.

Spike wurde dann dieser Familie übergeben. Er wurde in den Kofferraum gepackt und mit genommen.

Als sie dann angekommen waren, öffneten die neuen Besitzer von Spike den Kofferraum ohne ihn anzuleinen.
Spike ist rausgesprungen und ehe sie sich versahen hat Spike die Flucht ergriffen.
Jeder Versuch Spike zu sich zu locken scheiterte.
Wen wundert´s?
Sowieso menschenscheu und noch gar keine Bindung zu den neuen Besitzern aufgebaut.
Die Besitzer haben sämtliche dafür zuständigen Behörden darüber informiert, dass ihnen der Hund entlaufen ist.
Spike hält sich jetzt hier bei mir in der Gegend in einem Waldstück auf und bewegt sich sehr viel auf einem großen Grundstück mitten im Wald von einem älteren Ehepaar.
Die haben eine Hündin Paula, in die Spike sich wohl verguckt hat. Er sucht immer wieder die Nähe von der Hündin und verbringt auch viel Zeit auf den Wiesen dieser Leute.
Jeglicher Versuch eines Menschen sich Spike zu nähern scheitert. Aber diese Leute verpflegen den Hund und ebenso die ganze Nachbarschaft.
Diese Leute haben es sogar geschafft, dass Spike sie mit Sicherheitsabstand begleitet, bzw. er begleitet Paula.
Die Besitzer von Paula erhoffen auf diese Weise das Vertrauen von Spike gewinnen zu können.

Auf der anderen Seite hat eine Hetzjagd auf Spike begonnen.
Der zuständige Jäger dieses Gebietes sieht sein Wild durch Spike gefährdet, völlig unbegründet, und auch das Ordnungsamt möchte schnellst möglich, dass dieser Hund gefangen wird.
Man hat Köder ausgelegt mit Schlafmittel präpariert, was zur Folge hatte, dass Spike während der Spaziergänge mit Paula immer wieder weggeknickt ist.
Aber einfangen konnten sie ihn trotzdem noch nicht.
Unglaublich, wenn man weiß, wieviel Schlafmittel dieser Hund schon gefressen hat.

Nun war in diesem Wochenende wieder eine große Hetzjagd mit Jäger, einem Tierarzt, anderen Menschen und Hunden organisiert worden.
Der Jäger hat angekündigt, dass er den Hund abknallen wird, wenn er sich in seinem Revier bewegt.
Nur darf er das nicht, wenn Spike auf der Wiese der älteren Leute liegt, da Privatgrundstück.
Diese Leute und viele Leute aus der Nachbarschaft regen sich darüber auf, denn Spike tut Niemandem etwas Böses.
Ganz im Gegenteil, er lebt da ganz friedlich, frisst sich durch die Gemeinde und erfreut sich an jedem Hund als Spielkameraden.
Er ist überhaupt nicht aggressiv gegenüber Menschen, er scheut einfach nur den Kontakt, weil nicht gewohnt.
Dieses ältere Paar baut in klitzekleinen Schritten das Vertrauen zu Spike auf und die Tatsache, dass er sie schon auf Spaziergängen mit Paula begleitet, ist ein riesengroßer Fortschritt.
Sie hoffen, ihn irgendwann soweit haben, dass er zu ihnen kommt und sie ihn dann behalten können.

Dies machen die Anderen wieder kaputt, indem sie ihn jagen, mit Blasrohren ausgestattet und so dauert es anschließend wieder lange, bis sie wieder an dem Punkt ankommen, wo sie bereits schon waren.

Ich weiß nicht, wie es an diesem Wochenende ausgegangen ist, ich weiß nur, dass die älteren Leute ihr Grundstück akribisch unter Beobachtung hatten um zu verhindern, dass sich Jemand auf ihrem Grundstück Spike nähert.

Die Besitzer übrigens, die ihn leichtsinniger Weise aus dem Kofferraum haben entlaufen lassen, möchten ihn jetzt nicht mehr, setzen sich somit auch nicht für den Schutz von Spike ein.

Mich beschäftigt die Sache sehr und ich habe Sorge, dass sie den Hund erschießen.
Bin auf der anderen Seite machtlos, kann nichts tun.

Eine traurige Geschichte, die hoffentlich ein gutes Ende nimmt.
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Re: Spike

Beitragvon bellina » Mo 3. Aug 2009 08:38

grausam.....................;

aber da sieht man mal wieder, dass sich nicht ALLE hunde, die als strassenhunde "gerettet" werden, bei uns so superwohl fühlen...............

ist ein schwieriges thema, tierschutz und tiere aus dem "süden" !!!!!

ich bin ja der meinung, dass wir in unseren tierheimen genügend arme würmer sitzen haben, die sich auf eine familie freuen!

und nun zu spike:

ich hoffe sehr für den hund, dass das alles gut ausgeht; aber ich kenne auch die narrischen jäger, manchmal glaub ich, die haben bei so ner "hetzjagd" auch noch ihr vergnügen dabei!

andererseits: passiert was mit dem hund - wegen dem hund, dann ist das geschreie gross.

wichtig wäre halt, dass sich spike anfassen lassen würde, damit das ältere ehepaar es da einfacher hätte!

oh jeeeeee,,,,,, ich wünsche dem hund alles glück auf erden und drück die daumen, dass die geschichte glücklich ausgeht, für alle beteiligte!
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Re: Spike

Beitragvon Lea » Mo 3. Aug 2009 08:55

also das find ich ja mal wieder voll gaga
der hund wär ja auch blöd wenn er sich einfangen ließe nur um dann wieder in einen zwinger im tierheim weggesperrt zu werden- statt das leben zu genießen und im wald zu leben
dadurch das er ja im th war, nehm ich mal an das er kastriert wurde und somit mal keine gefahr besteht, dass er eine hündin deckt- wenn er menschen meidet, dann geht wohl für die auch keine gefahr von ihm aus, und gefüttert und gesättigt wird er wohl dem wild auch die kalte schulter zeigen (oder würde er trotzdem jagen?)
versteh nicht, warum man den nicht auf dem grundstück läßt bei der familie bzw dem hund den er sich quasie ausgesucht hat (vor allem wenn die besitzer selbst absolut nichts dagegen haben)- das einzige was ein bisschen kontraproduktiv ist, find ich, das alle ihn füttern- wenn er nur von den besitzern der hündin gefüttert werden würde glaub ich, dass er eher auf dem grundstück bleiben würde und sicher schneller vertrauen zu ihnen aufbauen kann, womit dann auch der jäger nichts mehr machen könnte

und das ich da als eigentlicher besitzer (auch wenn jetzt nicht mehr gewollt) unbedingt mitmachen würde bei der suche und rettung wär irgendwie selbstverständlich- war ja immerhin meine schuld, das der hund jetzt weg ist
versteh die welt nicht mehr
lg und FREE- SPIKE!!!!! (runrunrun)
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Re: Spike

Beitragvon Akira » Mo 3. Aug 2009 09:23

Ich behaupte ja schon Ewig . Die Dummheit hat nur 2 Beine .Das wäre mit dieser Geschichte mal wieder bewiesen :mrgreen: (Klugscheißmodus ;) )
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Re: Spike

Beitragvon bellina » Mo 3. Aug 2009 09:35

prinzipiell geb ich euch ja recht, dass dem hund nichts besseres passieren konnte, als frei zu sein und sich durchfüttern zu lassen; :D :D :D :D hm, allerdings besser ohne! schlafmittel.......

da ich aber berufsbedingt viel mit ordnungsämtern und den dazugehörigen beamten zu tun habe, weiss ich, wie das endet!!!!!! :roll: :roll: :roll: :roll:

nämlich besch............... für den armen hund, der darf!!!! nämlich bei uns in deutschland nicht frei durch die gegend stromern......... :shock: :shock: :shock:
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Re: Spike

Beitragvon Freitag » Mo 3. Aug 2009 10:29

Hallo Chrissi,
ist ja furchtbar, dass gleich Jäger den Hund abschießen wollen.
In diesem Fall wäre doch eine Lebendfalle das beste. Das Tierheim in Madrid, das ich unterstütze fängt Hunde, die sich nicht anlocken lassen, weil sie zu scheu sind mit einer Lebendfalle.

Das Solinger Tierheim sollte sich möglichst schnell eine besorgen, bzw ausleihen.
Wenn man dann in Zusammenarbeit mit dem Ehepaar und deren Hündin auf deren Grundstück diese Lebendfalle aufstellt glaube ich könnte man Spike sicher einfangen.
Da könnte dann erstmal die Hündin in der Falle gefüttert werden, dann riecht es schonmal gut für Spike und dann die ersten Tage die Falle offen lassen mit Fütter drinnen damit er hinein geht und die Falle als ungefährlich einstuft.
Dann würde man die Falle "scharf" stellen und zack hätte man ihn.(wenn alles gut läuft)

Hoffe es gibt noch ein Happy-end für Spike!
Viele Grüße,
Sanja
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Re: Spike

Beitragvon Nanne » Mo 3. Aug 2009 11:09

Das ist echt eine traurige Geschichte. :(
Vor allem, daß die Familie, die ihn haben wollte, ihm jetzt noch nicht mal hilft! :evil: Da könnte man glatt die Wände hochgehen!

Ich hoffe, daß er bald zutraulicher wird, sonst befürchte ich nichts Gutes für ihn. Vielleicht kann er ja irgendwie auf einem eingezäunten Grundstück sein. Weil so ein kleines bisschen, ein ungutes Gefühl hätte ich bei einem freilaufenden Hund schon, auch wenn er eigentlich lieb ist. Das kann sich ja auch unter Umständen ändern, wenn er noch mehr Angst hat oder so.
Ich drücke auf alle Fälle die Daumen und Mo die Pfoten, daß dem Hund bald ein zu Hause hat.
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Re: Spike

Beitragvon Logan » Mo 3. Aug 2009 11:32

free spike

menschen sind wirklich total dumm und denken nur an ihren nutzen oder schaden, man der arme spike :cry:

hoffe er schafft es und bekommt ein schönes zu hause :!:

@bellina: dieser hund hatte schon in russland angst vor menschen und nicht erst hier, weil er nach deutschland ausgeflogen wurde :mrgreen:

auch traut man sich bald gar nicht mehr zu sagen, dass man auch einen tierschutz hund aus dem süden hat, macht mich etwas traurig :(, aber das war ein anderer fred
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Re: Spike

Beitragvon Freitag » Mo 3. Aug 2009 12:06

Hallo Logan,
ich hoffe, dass es nicht in meinem Thread so rüber gekommen ist, dass man sich schämen müsse, wenn man sich einen Hund aus dem Ausland genommen hat.
Mein Anliegen war nur, nicht naiv an so etwas heran zu gehen. Denke das unterschätzen einfach viele was da für Probleme entstehen können mit einem Hund, der als Stassenhund gelebt hat und eventuell auch Misshandlungen ausgesetzt war.
Das war ja in diesem Fall mit Spike anscheinend auch so, dass die Übernehmer die Lage ganz falsch eingeschätzt haben, sonst hätten sie ihn nicht ohne abgesichert zu sein aus dem Auto gelassen.
Und dann muss mal wieder der Hund darunter leiden, weil Menschen nicht mitgedacht haben.

Viele Grüße,
Sanja
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Re: Spike

Beitragvon dyck » Mo 3. Aug 2009 12:35

Armer Spike!!wie ich die Jäger kennen gelernt habe,macht ihm die Hetzjagd auch spaß,hat er ja nicht jeden tag sowas.da tut mir der Hund direckt leid so kann er sich ja nicht an menschen gewöhnen.ihm hat es in Russland bestimmt besser gefallen+ich denke auch das es nicht sinnvoll ist alle hunde nach deutschland zu bringen.im einzelfall ja,im großen ganzen nein.sollte von fall auf fall entschieden werden.ich drücke Spike alle daumen das er den Jägern entwischt+das Ehepaar den Hund bekommt. :!: :x
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