Also süße, pass mal auf,
ich erzähl dir jetzt aus erster Hand wie das bei mir ablief und auch immernoch läuft:
Ich lag meinen Eltern Jahrelang in den Ohren, dass ich einen Hund haben will und nachdem wir ein Haus gekauft haben war ich so aggressiv am suchen und rechnen und zeigen und informieren und erzählen und erklären und ... dass meine Eltern sich im endeffekt selbst einen Gefallen getan haben mir den Hund zu kaufen weil sie das geheule und erzähle nicht mehr ertragen haben.
Zu dem Zeitpunkt war ich 16, da hab ich mein Baby dann endlich bekommen. Da mein Vater keinen kleinen Hund wollte und auch nicht viel geld für den hund zahlen wollte und ich unbedingt einen Rüden wollte, hatte ich dann einen Schäferhund-husky mischling bekommen.
Jetzt habe ich den Hund schon seit 2 jahren und liebe ihn auch sehr, vielleicht ist es nur bei mir so, aber für den Hund habe ich sogar Freundschaften gekündigt! Ja es gab sogar mal eine Zeit, da musste ich um 5 Uhr morgens aufstehen, damit ich um 6 mit dem Hund gehen konnte, weil ich um 7 schon im Zug zur Schule sein musste, das war zwar nur knapp ein Jahr, aber das war mal alltag. Dann konnte ich allerdings auch frühestens um 23 Uhr ins Bett weil der Hund ja abends noch zur Hundeschule musste und danach ja auch noch mal abends gassi und Hausaufgaben und Hausarbeit ... Das ist jetzt kein Jammern, ich habe mir das so ausgesucht, weil ich ja den Hund wollte und 45 Kilo können nicht den ganzen Tag im Haus rumsitzen! Mit denen muss geübt werden, damit er nett zu mensh und Hund ist und damit ich ihn auch mal mitnehmen kann ins Cafe oder so und das war dann meine Freizeit mit freunden, weil feiern gehen war meistens schlecht, weil der Hund abends frühestens um 7 gassi gehen muss und morgens allerspätestens um 9. Natürlich haben meine Eltern mir das manchmal abgenommen aber die wollen auch mal Wochenende und immerhin ist das mein Hund. Nach der Schule arbeiten gehen war und ist auch schlecht, weil niemand einen für 3 Stunden am Tag für immer die gleiche uhrzeit einstellen will. Ich gehe jetzt einmal die Woche für Monatlich 150Euro Büros putzen weil das das einzige ist, was ich mir erlauben kann. Ich konnte mir auch von (nichtmehr) freunden anhören "du hast gar kein leben, das ist doch kein kind, sondern NUR ein hund", "Verkauf den doch und geh mal raus", "du bist voll langweilig, der muss doch nicht immer raus, stell dem doch ein katzenklo hin" usw.
Jetzt bin ich 18 und mittlerweile haben mir meine Eltern mehr arbeit abgenommen, weil das nach einer Weile nicht mehr zumutbar für einen teenager war. Aber immernoch bin ich 4 mal die Woche auf dem Hundeplatz (ich bin im agility verein und mache dort auch manchmal noch erziehungskurse mit einfach so um nichts zu verlernen und damit der hund bespaßt wird weil er wirklich gerne arbeitet) und das heißt, ich kann z.b. nachmittags nicht arbeiten, was wirklich an mir nagt, weil ich die einzige bin, die nicht 400 euro und mehr monatlich zur verfügnung hat. Dazu habe ich einen Hund der Charakterlich ein bisschen schwierig ist, weil er mit zwei jahren immernoch pubertätsschübe hat in denen ich ihn nicht wiedererkenne. Ich hab nen kleinen schlägertyp xD der hat zwar noch nie richtig gebissen (also löcher in den anderen gemacht) aber er geht keinem streit mit anderen rüden aus dem weg, was doch ein wenig problematisch ist. Er ignoriert die meisten Rüden zwar jetzt, aber bis dahin wars ein weiter weg und wie gesagt, er hat immernoch pubertätsschübe in denen er seine gute erziehung vergisst ... Jungs eben xD (dafür liebt er mädchen und sogar wenn die aggro sind, geht er einfach ohne sich mit ihr anzulegen)
In dem Alter von 17 hast du vielleicht auch ganz andere Interessen und bedürfnisse als jetzt! Vielleicht hast du dann einen Freund, der auch viel zeit in anspruch nimmt. Ich hatte da glück, weil meiner wegen dem Hund immer zu mir kam und ich den Hund auch zu ihm nachhause mitnehmen konnte weil seine Mutter Hunde liebt. Vielleicht willst du mal in den Urlaub fahren? Hast du jemanden der den Hund nehmen kann, dem du so eine verantwortung zutraust? Pensionen sind sehr teuer und für einen Hund der es nicht gewohnt ist allein in einem Zwinger zu schlafen verdammt stressig!
Und die allerwichtigste frage, die du dir stellen musst, die mir selbst das Herz zerreist, weil ich die Antwort in meinem Fall schon kenne:
Was wird aus ihm wenn du ausziehst? So ein Hund wird locker 10 Jahre alt! Was ist wenn du früher als mit 35 Kinder willst? Hast du für beides Zeit und vor allem Nerven?
Ich weiß genau, wenn ich ausziehe, dann muss ich meinen Hund bei meinen Eltern zurücklassen. Er hat hier seine Freunde mit denen er sich verträgt und regelmäßug gassi geht. Ich kann und hab auch keine Lust morgens um 6 aufzutehen um dann vllt 20min oder mehr zu der stamwiese von meinem Hund zu fahren damit er eine stunde mit seiner besten freundin spazieren gehen kann. ich muss vllt schon um 7 auf der arbeit sein? vllt später? vllt muss ich ganz weit weg ziehen und der Hund wird mir eingehen wenn ich in der innenstadt wohne und ihm keine große wiese zum lange rumlaufen bieten kann.
Mein guter rat an dich: Wenn deine Elern selbst einen Hund wollen und ihr eich die Arbeit teilt und das allerwichtigste wenn ihr euch den hund überhaupt finanziell leisten könnt (futter, seuern, anschaffung, zubehör, tiearzt, haftpflichtversicherung, hundeplatz) und du es ok findest, dass du den hund möglicherweise nicht mitnehmen kannst wenn du umziehst und du deine freizeit für ihn opfern willst, dann hol ihn dir! Es muss ja nicht su sein wie bei mir

Wenn du das nicht willst, dann lass es sein. Denk nochmal darüber nach, wenn du 17 bist oder noch besser: Wenn du dein Leben in den nächsten 10 jahren kennst, deine eigene wohnung hast und einen Job, der zeitlich einen Hund zulässt.
Mit freundlichen Grüßen,
Nadine