Ich habe auch so eine Geschichte. Wir hatten eine altdeutsche Schäferhündin als Familienhund. Jule (mit schnurgeradem Rücken) war eine Seele von Hund, total gutmütig Kindern gegenüber (es gibt z. B. Bilder, wo wir dem armen Vieh Schlafanzug, Bademantel, Socken und Adiletten angezogen hatten), immer auf das Wohl der Familie bedacht. Fremde, die sich ohne Einladung dem Haus näherten, wurden gestellt und lautstark verbellt, jedoch nie angegriffen. Sie war äußerst leicht zu erziehen, konnte viele Kommandos trotz recht stümperhafter Erziehung praktisch von selbst, konnte zig Wörter auseinanderhalten, Türen und Schränke öffnen und war tierisch verfressen

Sie war sehr menschenbezogen, war bei alten Menschen oder Babys ganz vorsichtig und hat, ganz Hütehund, immer im Sinn gehabt, das Rudel zusammen zu halten. Sie ist mit 10 1/2 Jahren an Darmkrebs gestorben, ganz unerwartet kam die Diagnose aus dem Nichts und hat uns alle ganz schön aus der Bahn geworfen. Sie wurde im Kreis des Rudels erlöst.
Wenn ich allerdings jetzt mit meiner Kleinen einem Schäferhund begegne, muss ich oft genau gucken, die paar, die wir schon kennen sind nämlich tatsächlich zum Teil nicht ohne. Eine Schäferhündin hat meine Kleine auch schon angegriffen, obwohl sie sich ergeben hatte. Es ist nichts passiert, aber habe ich mich schon sehr erschrocken, weil die Hündin so aggro war. Zum Glück ging das Herrchen gleich dazwischen. Bin da also gegenüber den Schäferhunden auch schon ein bisschen voreingenommen, obwohl ich die Rasse doch an sich mag... (oder wenigstens den altdeutschen Schlag).