|
von Fuzzy » Do 21. Jan 2010 18:31
Dieser Jäger, der den Hund an der Flexi erschossen hat, musste seine "Schiesserlaubnis" lediglich bis zur Entscheidung des Gerichts abgeben. Dann durfte er wieder mit seiner Flinte hantieren. Ich frage mich heute noch, wer damals tatsächlich darüber geurteilt hat...vielleicht auch ein verkappter Jäger in schwarzer Robe? Ist Spekulation, ich weiss. Bei dieser Entscheidung liegt der Gedanke aber nahe.
Grüßle Fuzzy
-
Fuzzy
-
- Beiträge: 204
- Registriert: Do 16. Okt 2008 07:37
-
von Fuzzy » Do 21. Jan 2010 18:45
Sorry kdog, aber jetzt könnte ich dir wahre Geschichten erzählen bei denen dir sogar ein nicht vorhandene Taschenmesser in der Hosentasche aufgehen würde. So haarsträubend sind diese und doch sind sie geschehen. Fakt ist: Solange du alleine mit deinem Hund unterwegs bist, und ohne Zeugen der Willkür einzelner Jäger ausgesetzt bist, wirst du immer den Kürzeren ziehn, da die Paragraphen des Landesjagdgesetzes zu den Gummiparagraphen gehören. Die je nach Situation, bei Aussage gegen Aussage immer zu Gunsten des schiessenden Jägers ausgelegt werden können. Diese Aussage wurde, noch nicht einmal unter vorgehaltener Hand, nein ganz offiziell bei einem von mir organisierten Workshop "Wild, Wald,Wiese- Brut und Setzzeit" vom referierenden Obmann getätigt. Und ich stelle immer wieder fest, er hatte recht!
Grüßle Fuzzy
-
Fuzzy
-
- Beiträge: 204
- Registriert: Do 16. Okt 2008 07:37
-
von frankysfutterexpress » Do 21. Jan 2010 18:48
Hallo
Mit diesem Thema habe ich mich auch vor einiger Zeit mal beschäftigt und einen Jäger befragt der zu meinen Kunden gehört. Ich bekam folgende Auskunft:
Ein Jäger darf dann einen Hund erlegen wenn er ihn "auf frischer Tat" ertappt, also beim wildern erwischt. Dabei spielt es keine Rolle ob er einem Hasen oder einem Reh nachstellt. Der Abschuß darf aber nur dann erfolgen wenn sich im Hintergrund ein Kugelfang (Büsche, Bäume, etc) befindet, natürlich keine Gefährdung Dritter besteht und wenn der Hund nicht als Diensthund gekennzeichnet ist. Es passiert nicht selten das ein Jäger den Hund eines anderen Jäger erlegt weil dieser einem Stück Wild nachstellt, dabei in das Revier eines anderen Jäger eindringt und dieser dann, im schlimmsten Fall, den Hund als wildernd ansieht. Das macht dann schon mal die Runde in einschlägigen Jagdzeitschriften. Wie schon geschrieben dürfen Diensthunde ( Polizei, Zoll, etc.) so wie Blindenhunde nicht geschossen werden, allerdings gehören die Markiert (was bei den wenigsten so ist).
VG, Frank
-
frankysfutterexpress
-
- Beiträge: 242
- Registriert: Sa 28. Mär 2009 11:25
- Wohnort: Bochum-Wattenscheid
-
von bellina » Do 21. Jan 2010 19:13
-
bellina
-
- Beiträge: 2003
- Registriert: Mi 15. Apr 2009 07:53
von melanie-Willy » Do 21. Jan 2010 20:20
Noch mal ein kleiner Einwurf... an der Diskussion selbst werde ich mich nicht weiter beteiligen.... ABER: gerade das was frank sagt, mit gekennzeichnet und so weiter, finde ich sehr wichtig. Es stört die Jäger und auch viele andere Leute, die im Wald zu tun haben nichts mehr, als wenn da Hunde rumlaufen, die dann nichtmal vernünftig zu erkennen sind... So schön Halsband Ton in Ton mit dem Hund sein mag, es ist sch**** weil man nichts erkennt  Ich selbst kaufe für Willy nur Halsbänder, die sich deutlich vom Fell abheben. Auch wenn er vergleichsweise viel Weiß im Fell hat, verschmilzt er förmlich mit einem herbstlich mit Laub bedecktem Boden... also gibts knallorange, gelbe, hellgrüne oder sonstwie bunte Sachen an den Hund  Und auch in unserer Hundekramskiste liegen Signalhalsungen ClickGanz einfach aus dem Grund, weil ich möchte, dass mein Hund erkennbar ist. diese Halsungen trägt er, wenn wir zur Dummysuche unterwegs sind und somit auch ich bei weiten Distanzen im Herbst arge Probleme habe, ihn auf dem Feld zu erkennen  Sind wir im Jagdrevier unterwegs trägt er ebenfalls IMMER eine signalhalsung mit Name und Telefonnummer drauf (Edding  ) für den Notfall. Auch ich hab mich schon mehrfach tierisch erschrocken, wenn wir im Wald unterwegs waren und der dunkle Schäferhund eines "mit-Dorflers" aus dem Unterholz geschossen kam... wie ich hatte ich schon Angst, auf Wildschweine gestoßen zu sein, vielleicht sogar noch auf eine führende Bache Dazu kommt, dass dieser Wald jagdtechnisch zu meinem Wohnort gehört und somit die dortigen Jäger meinen Hund kennen. Das aber nur am Rande. Fakt ist also: ist mein Hund für einen Jäger gut erkennbar, wird er sicher nicht einfach so auf ihn schießen. Habe ich aber einen Hund, der vielleicht dunkles oder fuchsfarbenes Fell hat und er ist aus der Ferne nicht als Hund erkennbar, können immer wieder Unfälle passieren bzw. tun sie das auch Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass auf unserer Drückjagd letzen Dezember zwei Hunde aus dem Treiben genommen wurden, weil sie eben nicht vernünftig gekennzeichnet waren. Der Jagdleiter gab den Haltern die Aufforderung, die Hunde vernünftig auszustatten, sonst bleiben sie im Auto... Ich mein, diese Signalhalsungen kosten echt nicht die Welt und helfen auf jeden Fall, Unfälle zu verhindern So als kleiner Appell an all die, die ihre Hunde im Wald bzw. in Jagdrevieren ableinen... denn nicht nur im Wald wird gejagt 
-
melanie-Willy
-
- Beiträge: 110
- Registriert: So 28. Jun 2009 15:02
- Wohnort: Wasserleben
von frankysfutterexpress » Do 21. Jan 2010 20:35
@melanie-Willy:
Ich glaube mit Gekennzeichnet ist gemeint ein Geschirr mit Aufdruck ZOLL o.ä.
@all: So gerne ich meinen Hund auch ableine, würde ich es in einer Umgebung wie in einem Wald bzw. Jagdrevier nicht machen da das Unerwartete (hinter etwas hinterher jagen) schnell passieren kann. Auch wenn ich meine das er gut im Kommando steht.....
Es gibt andere Möglichkeiten dem Hund seinen Auslauf zu gönnen.
VG, Frank
-
frankysfutterexpress
-
- Beiträge: 242
- Registriert: Sa 28. Mär 2009 11:25
- Wohnort: Bochum-Wattenscheid
-
von melanie-Willy » Do 21. Jan 2010 20:40
frankysfutterexpress hat geschrieben:@melanie-Willy:
Ich glaube mit Gekennzeichnet ist gemeint ein Geschirr mit Aufdruck ZOLL o.ä.
Das weiß ich... aber generell fällt es mir und bekannten Jägern/Förster/Forstarbeitern eben auf, dass fast alle Hunde, die Freilauf im Wald genießen, eben nicht vernünftig erkennbar sind. daher der Hinweis auf Signalhalsungen und Co. 
-
melanie-Willy
-
- Beiträge: 110
- Registriert: So 28. Jun 2009 15:02
- Wohnort: Wasserleben
von lotte » Do 21. Jan 2010 22:02
melanie-Willy hat geschrieben: Fakt ist also: ist mein Hund für einen Jäger gut erkennbar, wird er sicher nicht einfach so auf ihn schießen. Habe ich aber einen Hund, der vielleicht dunkles oder fuchsfarbenes Fell hat und er ist aus der Ferne nicht als Hund erkennbar, können immer wieder Unfälle passieren bzw. tun sie das auch
damit generalisierst du aber in die andere richtung! so wie nicht alle jäger schlecht sind sind auch nciht alle gut. und ich finde eh, dass niemand hier allgemein auf "die jäger" geschimpft hat. für mich hört sich die sache, so wie wir sie jetzt hier lesen konnten, nicht nach einem unfall an. VORALLEM wegen des verhaltens der jägers nach dem vorfall!!! das ist ja wohl unter aller kanone  und so sieht es ja anscheindend auch die HH. obwohl ich mich an ihrer stelle wohl auch über das schießen an sich beklagen würde Fuzzy hat geschrieben: Die Besitzerin beklagt sich noch nicht einmal dass geschossen wurde. Nein sie findet das Verhalten des Jägers n a c h dem Schuss so verwerflich. Er stand ja nicht einmal zu seinem Tun. Lässt sich darüber aufklären dass ein Hund entlaufen sei und hält, obwohl er diesen Hund bereits erschossen hat, seine Klappe. Das muss man sich einmal vorstellen. Da gehört schon ne Menge Abgebrühtheit dazu. Gibt dem ganzen noch mal eins drauf, nachdem er darauf angesprochen wird, man weiss inzwischen, dass der Hund von ihm erschossen wurde,indem er sagt der Hund sei bereits entsorgt, dabei liegt er irgendwo auf seinem Grundstück. Gibt den leuten noch nicht mal ihren Hund. Halloo? Dann soll er gefälligst zu seinem Tun stehn, wenn er schon glaubt im Recht zu sein.
was für ein unmensch muss das sein, wirklich. egal ob jäger oder nicht. blöd nur, dass es ein unmensch mit gewehr ist.
-
lotte
-
- Beiträge: 4911
- Registriert: Fr 18. Jul 2008 01:50
- Wohnort: Darmstadt
von Sanchez » Fr 22. Jan 2010 04:49
Hallo,
also, ich bin bis vor kurzem geritten und habe da auch schon ein paar Sachen mit Jägern erlebt. Zum einen ist bei uns ein Jäger mit einem extrem bissigen Weimaraner, der Jäger scheut auch nicht davor zurück seinen Hund auf andere Hunde zu hetzen und hat ihn auch schon des öfteren beißen lassen ohne ihn zurück zu rufen. Er droht auch ganz offen damit dass er kein Problem hätte einen Hund zu erschießen wenn er ihm in die Quere kommt. Zum anderen ist das Pferd einer bekannte Reiterin von mir tatsächlich beim Ausreiten mit ihr auf dem Rücken von einem Jäger angeschossen worden. Auf einem Bettonweg mitten im Feld....das war ganz sicher kein Ausversehen!!!!! Ich finde aber trotzdem dass man nicht alle Jäger über einen Kamm scheren soll. Das Problem liegt viel eher am Waffengesetz in Deutschland und nicht nur an den Jägern. Ein bekannter Polizist von uns (Freund meines Onkels) ist eines Tages ausgetickt und hat seine Ex-Freundin per Kopfschuss in der Badewanne getötet...Ich will damit nur sagen, dass es in jedem Beruf solche und solche Menschen gibt und da man denen einfach nicht in den Kopf schauen kann sollte das Waffengesetz verstärkt werden um vor den Menschen die ihre "Macht" missbrauchen zu schützen. Meine Meinung...
LG Dani
-
Sanchez
-
- Beiträge: 376
- Registriert: So 20. Sep 2009 15:47
- Wohnort: Worms
von Isabel » Fr 22. Jan 2010 09:20
Es gab nun auch schon einige sachliche Beiträge zu diesem Thema. Trotzdem stelle ich nochmal einen Artikel aus einer Hundezeitschrift ein, geschrieben von einer Tierärztin. Viel Spaß beim Lesen.
„ Jäger oder Gejagter – Gefahren durch Jagd und Jagdeinrichtungen!
Konfrontation zwischen Jägern und Hundehaltern kommen immer wieder vor. Aber muss das wirklich sein? Mit ein bisschen Rücksichtnahme auf beiden Seiten kann vielerlei Problemen Einhalt geboten werden. Prinzipiell gilt in Deutschland das Bundesjagdgesetz, obschon die einzelnen Bundesländer individuelle Unterschiede in der Landesgesetzübung aufweisen.
Für unsere Vierbeiner können sich zwei Gefahrenquellen ergeben. Zum einen, dass der wildernde Hund direkt durch die Waffe des Jägers getötet wird, zum anderen birgt die Fallenjagd ein sehr geringes, aber nicht auszuschließendes Risiko.
Abschuss eines Hundes Damit ein Hund von einem Jäger geschossen werden darf, muss zum Beispiel laut § 42 des Bayerischen Jagdgesetzes Folgendes gegeben sein: ‚ Die zur Ausübung das Jagdschutzes berechtigten Personen sind befugt, wildernde Hunde und Katzen zu töten. Hunde gelten als wildernd, wenn sie im Jagdrevier erkennbar dem Wild nachstellen und dieses gefährden könnten … Sie gilt nicht gegenüber Jagd-, Dienst-, Blinden- und Hirtenhunden, soweit sie als solche kenntlich sind und solange sie von der führenden Person zu ihrem Dienst verwendet werden oder sich aus Anlass des Dienstes ihrer Einwirkung entzogen haben …’
Der Gesetzestext verdeutlicht, dass der Hund nur geschossen werden darf, wenn er dem Wild gefährlich werden kann. Es ist also nicht zulässig, einen Kleinhund zu erschießen, der gerade ein Reh hetzt. Der Jäger hat aber die Befugnis, den Hund einzufangen, den Halter zu ermitteln und ihn wegen einer Ordnungswidrigkeit (in diesem Falle wegen fehlender Beaufsichtigung im Jagdrevier) anzuzeigen. Es ist aber gesetzlich völlig legitim, einen mittelgroßen oder großen Hund während der Hetze zu töten, der körperlich in der Lage wäre, das Reh ernsthaft zu verletzen oder gar zu reißen. Das Gleiche gilt auch für Hunde, die zielorientiert eine Fährte aufnehmen und diese verfolgen, wenn sie wiederum dem Wild gefährlich werden können. Sollte der Hund wirklich mal ein Wildtier reißen, so kann er nur unmittelbar während dieser Aktion vom Jäger erschossen werden. Folglich kann einem Hund im Nachhinein nichts passieren, wenn das Unglück, etwa von einem Spaziergänger, Stunden später dem zuständigen Revierinhaber gemeldet wird. Hunde müssen in Jagdrevieren nicht prinzipiell angeleint werden (einzelne Sonderbestimmungen sind den jeweiligen Landesgesetzen zu entnehmen). Der Vierbeiner muss aber im Einwirkungsbereich seines Hundeführers bleiben. Hier ist die Vernunft eines jeden Hundehalters gefragt – in einem wildreichen Gebiet gehört der jagende Hund nun mal an die Leine, und im Wald sollte er zumindest auf den Wegen bleiben und nicht durchs Unterholz stöbern. Zudem kann der Hund beim Verfolgen von Spuren oder Wild sehr weite Strecken zurücklegen und wird mitunter dadurch zu einer großen Gefahr im Straßenverkehr. Schon alleine deswegen, sollte eine Haftpflichtversicherung des Hundes für jeden Halter Pflicht sein, falls trotz aller Erziehung und Vorsichtsmaßnahmen doch einmal was passiert.“
Gruber, Esther: Gefahren beim Spaziergang. Aus: Das deutsche Hundemagazin. Ausgabe 11-2009, Seite 31f.
-
Isabel
-
- Beiträge: 924
- Registriert: Di 10. Nov 2009 18:25
- Wohnort: Hildesheim
Zurück zu Sonstiges
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste
|
|