ich bin neu hier und möchte daher erstmal ein wenig erzählen.
Vor 2,5 Jahren, hatten mein Mann und ich uns einen Mischling (was da wohl alles drinne war) aus einer Pflegestelle geholt. Damals war der Gute gerade mal 8 Monate jung und noch sehr ungestüm (verständlicher Weise

Jedenfalls stellte sich dann auch sehr schnell raus, dass er leider nicht "unser" Hund war, da wir ihm lange nicht das alles bieten konnten, was er gebraucht hätte da wir selbst einen kleinen Sohn (mittlerweile sinds 2) hatten und ich ihm daher nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit geben konnte, welche er aber so dringend gefordert hatte.
Wenn wir mit ihm bei Freunden oder Familie waren, die selbst einen Hund hatten, klappte es wunderbar, er war ein richtiger Vorzeigehund, führte Kommandos aus, horchte aufs Wort, sobald wir wieder alleine unterwegs waren, wars aus. Kein Kommando klappte mehr, aus Frust und Langeweile musste so manche Inneneinrichtung oder Kleidungsstück dran glauben etc.
Als wir in der Pflegestelle um Hilfe baten, wurde uns zu Bachblüten etc geraten um ihn "ruhig" zu stellen

Es kam dann wies kommen musste, ich kam irgendwann ins Krankenhaus und daher war mein Mann abends mit meinem Sohn noch bei mir um mich zu besuchen.
Als er nach 2 Stunden wieder Heim kam, hatte unser Rüde eine Schneise der Verwüstung durch das komplette Haus gezogen und sich letztlich an den Kinderspielsachen im Laufstall vergriffen.
Mein Mann hatte ihn auf seinen Platz geschickt, weil er erstmal auf WC musste und legte unseren Sohn neben sich im Bad auf den Boden (damals ca 6 Monate alt) und ohne das irgendwer was gesagt oder getan hätte kam der Vierbeiner ins Bad und schnappte einfach so nach unserem Kleinen.

Das war für meinen Mann zu viel, er brachte ihn, noch an diesem Abend zu der Pflegestelle zurück. Ich erfuhr erst Tags drauf was geschehen war.
Lange hatten wir das Thema von uns weggeschoben...es hatte einfach nicht gepasst, der kleine Racker ist mittlerweile als Zweithund vermittelt und macht anscheinend nun auch keinerlei Zickerlein mehr

Mittlerweile läuft bei uns auch alles seinen Gang. Die Kids werden täglich älter, wir eben auch und so kam es irgendwie, dass wir letzten Donnerstag, auf der Suche nach einer Katze, ins Tierheim sind.
Aber beim beäugen der Samtpfoten, mussten wir schnell erkennen, dass dies leider auch garnicht das Richtige für uns war, schon garnicht mit den zwei Kindern.
Wo wir schonmal da waren, sind wir noch bei den Hunden vorbei ...eigentlich einfach nur so....es gab keinen besonderen Anlass....wir wollten den Kindern auch die Hunde zeigen, erklärten, weswegen sie da sind und dann geschah es !!!
Wir kamen an ein Gitter hinter welchem sich ein Beagel - Mix befand, total ruhig und gelassen, völlig ungestört trotz tierischem Gebelle um sie herum.
Eine Hundedame die ganz interessiert ans Gitter kam. Mein Mann sprach leise mit ihr, sie lauschte gespannt. Die Kids und ich beobachteten aus dem Hintergrund.
Mein Mann hielt vorsichtig die Hand ans Gitter und ließ sie schnuppern und schlecken und sprach ruhig mit ihr. Sie sah auf und betrachtete mich und die Kinder sehr neugierig, also ging ich langsam runter und kam auch zu ihr ans Gitter und begann zu sprechen, links und rechts je einen Sohn von uns am Bein sie schnupperte und schleckte und war sehr neugierig und total sachte

Jedenfalls sind wir dann wieder raus.....wir, also mein Mann und ich, waren total verwirrt und verstört im ersten Moment, keiner traute sich recht es anzusprechen, da kam aber schon die Tierheimleitung und stellte uns ein paar Fragen, was wir suchen, etc.
Jedenfalls kamen wir zwei Tage später wieder hin um sie einfach mal mit Gassi zu nehmen.
Sie schnupperte wieder, weddelte wie verrückt mit dem Schwanz und stiefelte gelassen neben uns her.
Nachdem sie spitz bekommen hatte, dass ich ihr auch was mitgebracht hatte



Plötzlich ging unser Großer (3, 5 Jahre) her und nahm sie einfach in den Arm, so schnell konnte ich garnicht reagieren wie das geschah, mir blieb das Herz stehen, doch ehe ich ihn wegziehen konnte bekam er ein feuchtes Schleck mitten durchs Gesicht und die Hundedame stiefelte fröhlich weiter

Auch der kleine (1 Jahr 8 Monate) bekam, nachdem er sie mit einem leckerli bestochen hatte (


Wir brachten sie wieder zurück, verabschiedeten uns ausgiebig und morgen geh ich mit den Kindern wieder hin um nochmal Gassi zu gehen *freu*
Aber jetzt haben wir nach wie vor ein wenig bammel....wir fragen uns die ganze Zeit, ob wir diesmal alles richtig machen, ob wir wohl diesmal bei Problemen Hilfestellung bekommen, nicht wie vorher ?
Sie ist jetzt auch schon 6 Jahre alt, daher auch etwas ruhiger als unser erster damals war, aber ich weiß leider noch nichts über ihre Vorgeschichte....ich hatte überlegt, ggf. eine Hundeschule mit ihr zu besuchen da dies auch vom Tierheim direkt angeboten wird und frage mich, ob es evtl eine "Grenze" gibt, ab wann das zu spät ist, oder kann man das bis ins hohe Hundealter machen ?
Wir sind hin und her gerissen, die Kids sprechen von nichts anderem mehr, wir Eltern können es kaum erwarten wieder hin zu gehen und sie aus ihrem Alltag zu entführen. Wir wohnen in einer tollen Gegend, zwar Miete im 3 Familien - Haus, aber das Ok vom vermieter haben wir und von der Haustüre fallen wir quasi direkt ins Feld

Aber wir haben so Angst was falsch zu machen ? Ist das normal ?
Lange Rede kurzer Sinn, was ich damit sagen will weiß ich eigentlich garnicht.....Wir gehen jetzt erstmal morgen wieder Gassi und ich erkundige mich mal nach der Vorgeschichte...
LG Nana