Hallo meine Lieben,
heute möchte ich Euch über eine von ihr selbst gefundene Aufgabe meiner schwer behinderten 12-jährigen Oma-Hündin Belana berichten. Es verblüfft mich nun schon seit mehreren Würfen, dass Belana mich raus ordert, unmittelbar bevor und unmittelbar nachdem eine Regenfront bei uns wütet. Mit ihren außer Betrieb befindlichen Hinterläufen und zunehmendem Kontrollverlust der Vorderläufe bei noch völlig klarem Verstand und scharfer Sinnesleistung bleibt ihr nur eines, was sie gut kann: Aufpassen und Kommunizieren, was kommt oder dran ist. Sie meldet, wenn jemand kommt und sie meldet, wenn wir uns beeilen sollten, um vor einem Unwetter wieder drinnen zu sein. Sie kann das, ohne aus dem Fenster zu schauen. Sie tut es, auch wenn ihr eigenes letztes Gassigehen gerade mal eine Stunde her ist, so dass sie selbst gar nichts oder kaum was abzulassen hat. Sie tut es wieder, wenn das Schmuddelwetter vorbei ist, Stunden später. Sie wird selbst nicht gerne nass. Reiner Eigennutz also, wie Hunde so sind. Wenn ich sie ernst nehme und sofort mit dem Gassigehen beginne, schaffe ich es, die Kleinen und die Großen abzufertigen, bevor es richtig zu regnen beginnt. Das Timing für das folgende Gassigehen ist auch klasse, weil ich sonst hinter den Kleinen her sicher öfter was wegzuputzen hätte, weil ich den nächsten guten Moment nicht mitbekommen hätte. So kann ich mich schon mal schlafen legen, während es abends regnet. Sie weckt mich, wenn es für das nächtliche Gassigehen wieder trocken ist, jedenfalls von oben. Belana hat sich zu meiner ganz persönlichen Unwetterzentrale entwickelt. Viele Menschen verstehen nicht, dass ich sie noch nicht hab einschläfern lassen, dass ich mich weiter mit diesem Pflegefall belaste. Ich sage Euch den Grund: Ich liebe meine alte Belana ganz besonders, da sie mich so oft in ihrem Leben mit besonderen Fähigkeiten verblüfft hat.
VG Gudrun