Ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen, als das mein Hund quasi neben mir im Wald erschossen wird. Fürchterlich, grausam........
Ich möchte aber auch die andere Seite mal nicht vergessen.
Zunächst, ich bin kein Jäger, ich habe keinen Jäger im Freundes oder Bekanntenkreis und ich persönlich könnte auch nicht jagen.
Ich wohne jedoch im Waldgebiet und daher habe ich auch immer mal wieder Kontakt zu Jägern und Förstern.
Gott sei dank sind die, die ich kenne nicht Schießwütig. Alle die ich gesprochen habe, sind einstimmig der Meinung, das sie nicht auf einen Hund schießen würden, der einfach so durch den Wald läuft, auch wenn er nicht auf dem Weg ist. Sie alle haben selber Hunde, die meistens auch mit im Haus in der Familie leben. Sie lieben ihre Hunde genau, wie ich es auch tue. Sie haben Angst um sie bei Krankheiten, sie hegen und pflegen sie und kuscheln abends auf der Couch.
Aber:
Ich sage euch mal ein paar Sachen, die in den letzten 5 Jahren, die ich hier wohne und mich mit dem Thema auseinander setze passiert sind.
Huski und JRT gehen zusammen jagen und erlegen eine tragende Rikke (heißt das so???) weibl. Reh.
Golden hetzt Rehbock durch den Wald, auf die ca. 2,5 km entfernte Straße, Reh tot, Autofahrer schwer verletzt, Hund schwer verletzt, Auto Totalschaden.
Münsterländer bricht in ein Fasanengehege ein und erlegt im Blutrausch ca 25 Fasane. Einfach nur so mal eben schnell tot gebissen.
Hetzender Hund läuft vor eine Reiterin. Pferd erschrickt, geht durch und stürzt. Reiterin verletzt, Pferd schwer verletzt.
Das sind nur die schlimmeren Vorfälle, und auch nur die, von denen ich weiss. Ich denke es gibt noch wesentlich mehr, die ich aber nicht mitbekommen habe.
Klar, ist das vieleicht immer noch kein Grund dafür einen Hund im Wald zu erschießen, aber es ist vieleicht eine Begründung dafür, das einige Jäger so extrem auf frei laufende Hunde in ihrem Revier reagieren.
Wie ich schon sagte, sind die Jäger in unserer Gegend eher kommunikativ und rücksichtsvoll. Selbst beim jagen am Wild würden die meisten hier nicht schießen, weil sie selber Hunde haben und daher den Verlust verstehen würden, den der Halter dann empfindet. Auch weil sie gar keine Lust auf die folgenden Berichte, Hetzkampagnen der Hundehalter usw. haben, aber wenn ich im Wald laufe, und mein Hund jagt, dann muss ich damit rechnen, das etwas passieren kann.
Ich weiss wovon ich rede, da ich ja einen weglaufenden(allerdings nicht jagenden) Dackelmann habe.
Solange ich ihn nicht 99,9999999 % abrufen kann, bleibt er an der Schlepp. So leid es mir auch für ihn tut.
Selbst wenn es nicht dazu kommt, das er von einem Jäger erschossen wird, so möchte ich nicht, das irgendjemand dadurch zu Schaden kommt, das mein Hund nicht richtig erzogen ist.
Ich kenne die Situation und die Person nicht, von der Fuzzy gesprochen hat, daher werde ich es mir auch nicht anmaßen zu urteilen, aber ich denke eines ist in Frage zu stellen:
Fuzzy hat geschrieben:Sekunden später fielen 2 Schüsse
a) Ich glaube nicht, das man soetwas nach so einem Vorfall objektiv beurteilen kann ( ich könnte es zumindest nicht.)
b) Wenn dem so war, hat der Jäger den Hund schon im Vorfeld anvisiert, damit hätte er sich strafbar gemacht, da er nach meinem Wissen nicht in Personennähe von unter 200 Metern schießen darf.
Das hätte zur Folge, das er seinen Waffenschein (oder wie das Ding heißt) verlieren würde, und noch mit einer weiteren Strafe zu rechnen hätte.
So wie es mir hier von unseren Jägern erklärt wurde, darf ein Hund sowieso nur geschossen werden, wenn er beim jagen, am Wild vorgefunden wird, und nicht, wenn er einfach nur so durch den Wald läuft, auch wenn er nicht auf dem Weg ist.
Das war jetzt meine unfachmännische Meinung, nichts desto trotz tut es mir um den Hund und für den Halter unglaublich leid und ich wünschte, soetwas würde nicht immer wieder passieren.