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von ralf-fennig » Di 2. Mär 2010 18:25
Hallo! Ich würde dazu gern noch mehr Meinungen hören und deshalb frage ich jetzt auch hier.
Ich habe ja jetzt seit zwei Jahren einen deutsch-Drahthaar-Senior (mitlerweile wohl etwa zwölf) bei mir wohnen. Eigentlich habe mich in ihn und sein Wesen verliebt und den festen Plan wenn er mal nicht mehr da ist mir einen jungen Drahthaar zuzulegen. Ja gut, ich bin mir bewußt das jüngere Hunde mehr "Pfeffer" haben als Senioren. Ich weiß auch das Lou schon ein alter Hund ist und seine ganzen "heißen Phasen" in Erziehung und Leben hinter sich hatte als er zu mir kam.
Trotzdem wurde mir jetzt von zwei Seiten abgeraten mir einen Drahthaar zuzulegen.
Eine gute Freundin und Hundetrainerin (allerdings ohne eigene Drahthaar-Erfahrung) sagte mir das dadurch das es ein Jagdvollgebrauchshund wäre, der auch zur Nachsuche also zum töten eingesetzt wird, er vielleicht nicht das Richtige für einen Nichtjäger wäre.
Im Jagdhundeforum habe ich fast einstimmig ähnliches gehört "eine Jagdhunderasse wie der DD hat bei Nichtjägern nichts verloren". Es würde nur Ärger geben - und wenn es nur wäre das ein junger Drahthaar Nachbars Katze als Beute betrachtet.
Jetzt bin ich hin und her gerissen. Gibt es irgendwo dt. Drahthaare in Familien die nicht jagen? Hat jemand damit persönliche Erfahrungen?
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von Lea » Di 2. Mär 2010 19:12
hallo ich selbst hab keine erfahrung mit der haltung von jagdhunden, aber ilkanator, aus dem forum hier, zb. hat drei (oder sinds jetzt schon vier?) jagdhunde, die für rettungsarbeiten ausgebildet werden. ich denke, wenn man als besitzer genug möglichkeiten, zeit und natürlich auch lust hat, dem hund auslastung zu verschaffen, die der jagdarbeit ähnlich ist, kann man sich auch so einen hund halten.
die frage ist halt dann ob man das neben beruf und sonstigem alltag schafft wenn man zeit hat ein paar mal die woche verschiedene andere sportarten mit dem hund auszuüben, die ihn fordern und auch geistig auslasten finde ich persönlich das ok- aber wie gesagt, hab keinerlei erfahrung mit jagdhunden
(und ich denk nachbars katze muss sich auch vor einem anderen hund fürchten, wenn der nicht an katzen gewöhnt ist- kann mir aber vorstellen dass es bei einem jagdhund um einiges schwieriger ist ihm klarzumachen, dass die mietze am leben bleiben muss)
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von ilkanator » Di 2. Mär 2010 19:22
hallo, ich habe zwar keine DD, aber wir haben einen ungarisch drahthaar, einen ungarisch kurzhaar und einen ungarisch kurzhaar-mix. in 4 wochen zieht noch ein kleiner korthals griffon bei uns ein. meiner meinung nach, können jagdhunde auch bei nichtjägern gehalten werden, aber er muss voll und ganz ausgelastet werden. wie lea schon geschrieben hat, arbeiten meine hunde in der rettungshundearbeit. natürlich ist dies sehr zeitaufwendig, aber die hunde waerden dadurch ausgelastet und sie blühen darin auf. sie dürfen halt nicht tier sondern mensch suchen. wir sind jeden samstag den ganzen tag draußen, damit die hunde artgerecht ausgelastet werden. dir muss auf jeden fall klar sein, dass jagdhund wirklich kopf- und nasenarbeit brauchen und nicht nur körperlich ausgelastet werden müssen. wenn du dem hund das bieten kannst, sehe ich kein problem. wenn du noch irgendeine frage hast und ich sie dir beantworten kann, stell sie ruhig. lg ilka
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von zottelliese » Di 2. Mär 2010 21:33
Hallo!
Ich hatte vor "Urzeiten" mal eine Deutsch Langhaar Hündin und muß mich Ilka anschließen. Jagdhunde sind Arbeitstiere, die ihrer Veranlagung gerecht gefordert werden müßen. Sie brauchen eine Aufgabe! Wenn Du viel Zeit hast und auch Lust mit dem Hund Rettungsstaffel oder ähnliches zu machen, dann steht Deinem Wunsch nichts entgegen.
Wie es beim Drahthaar ist weiß ich nicht,aber ich weiß, dass der Deutsch Langhaar gar nicht an "Nicht-Jäger" verkauft wird, da solltsest Du Dich noch einmal erkundigen. LGGabi
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von bellina » Mi 3. Mär 2010 06:32
bei bayer. züchtern wird der deutsch drahthaar NUR an jäger verkauft. 
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von Isabel » Mi 3. Mär 2010 06:50
Erstmal möchte ich mich den anderen anschließen. Es wurde schon vieles, wenn nicht sogar alles geschrieben. Dennoch möchte ich nochmal hierauf zurückkommen ralf-fennig hat geschrieben:Eine gute Freundin und Hundetrainerin (allerdings ohne eigene Drahthaar-Erfahrung) sagte mir das dadurch das es ein Jagdvollgebrauchshund wäre, der auch zur Nachsuche also zum töten eingesetzt wird, er vielleicht nicht das Richtige für einen Nichtjäger wäre.
Wenn die Hundetrainerin eine gute Freundin von dir ist, von der du dich gut beraten fühlst und deren Argumentation du nachvollziehen kannst, würde ich ihre Meinung nicht unterschätzen. Sie kennt dich, deine Person und deine Lebensweise besser, als wir Forumsmitglieder. Wenn Jenni (meine Hundetrainerin und auch Mitglied hier im Forum) mir z.B. von einer Rasse abraten würde, weil sie es so einschätzt, dass diese Rasse nicht zu mir passt und Probleme quasi vorprogrammiert sind, würde ich auf ihre Meinung sehr viel Wert legen. Komm doch am besten nochmal mit deiner Freundin ins Gespräch. Vielleicht war ihre Aussage, die du oben geschrieben hast, auch erstmal eine spontane Reaktion und in einem ausführlicheren Gespräch könnte sie dir Möglichkeiten nennen, mit denen eine Haltung eines DD doch möglich ist (ähnlich wie hier im Forum). Ansonsten könntest du dich vielleicht noch nach einer anderen Rasse umschauen oder dir überlegen, ob du wieder einem DD-Senior ein wunderbares Zuhause gibst.
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von Gudrun » Mi 3. Mär 2010 07:53
Hallo,
ich kann mich an 2 Deutsch-Drahthaar in Nicht-Jäger-Händen erinnern, die, gut erzogen, nicht jagiger waren als meine Collies. Wir konnten unseren Hunden gleich viel Freilauf gönnen und die Fälle, wo Katzen getötet wurden, gingen auf das Konto Deutscher Schäferhunde.
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von Tilljacker » Mi 3. Mär 2010 09:19
Hallo Ralf!
Da wir Jack Russell Terrier züchten kenne ich diese Vorurteile Nichtjägern gegenüber.
Bei DD kenne ich mich nicht so aus, denke aber, dass es auch dort in den Würfen Welpen mit deutlich unterschiedlichem Wesen gibt. Bei uns im Verein gibt es Welpen, die aus rein jagdlich geführten Verpaarungen stammen- und diese Hunde jagen kaum und haben sich damit nicht bewährt.
Ich würde einfach mal Kontakt zu Züchtern in Deiner Nähe suchen und mit ihnen sprechen.
Wenn im Allgemeinen von Jägern geredet wird, dann sollen die bitte auch mal an die denken, bei denen der Hund nur alle paar Wochen mal Gelegenheit zum jagdlichen Einsatz bekommt. Ich finde ein anderweitig beschäftigter DD hat es da deutlich besser! Oder aber Du schaust mal, ob Junghunde, die sich bei der Jagd nicht bewährt haben, zu vermitteln sind.
LG Anja
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von Whoopsy » Mi 3. Mär 2010 09:29
Hallo Ralf,
mit DD bzw. Jagdhunden kenn ich mich so gar nicht aus. Komm eher aus der Hüterfraktion.
Und auch hier gibt es Rassen wie z.B. altdeutsche Hütehunde (Schafpudel, Harzer Fuchs...), die von den Schäfern am liebsten zu Schäfern vermittelt werden. Weil sie in privater Hand bei rasseunerfahrenen Besitzern schnell zur tickenden Zeitbombe (reissen Wild und gehen teilweise auch gegen Mensch und Hund) werden können. Oder das Gegenteil, sie sind extrem ängstlich und "alltagsuntauglich" (quasi alle normalen Lebensumstände sind fremd). Ich kenn einige Fälle. Andererseits kenne ich auch einige mit einem Superhund.
Einiges ist sicher Veranlagung, vieles liegt aber auch an der Aufzucht. Welpen, die bei einem Schäfer aufwachsen, werden oftmals im Stall gehalten und es mangelt an sozialen Kontakten. Von einem Schäfer würde ich niemals einen Hund nehmen, weil da mit hoher Wahrscheinlichkeit schon vorprogrammier ist, dass sich der Hund in meinem Alltag nich wohl fühlen würde. Es gibt für diese Rassen aber auch private Züchter, die über einen längeren Zeitraum Hunde für den Privatmann züchten. Das wäre dann schon eher was. Ich würde mich der Herausforderung aber wohl trotzdem nicht stellen.
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von Gudrun » Mi 3. Mär 2010 09:53
Hallo Marion,
leider werden manche Hüter auch in Bauern- oder Schäferhand "tickende Zeitbomben" - ist nicht gerade so, dass dieser Teil der Bevölkerung zwangsläufig Ahnung von Hunden hat. Gerad in der Szene beobachte ich manche "Ewig Gestrige", die meinen, es reicht, gelegentlich mit 'nem Stock drauf zu hauen.
In der Jagdhund-Szene mag es ähnlich sein.
VG Gudrun
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