Meine Peggy lässt sich einfach alles bieten

Meine Peggy lässt sich einfach alles bieten

Beitragvon PeggySue » Mo 26. Jul 2010 12:35

Ich weiß auch nicht wie ich das ihr begreiflich machen soll. Wenn ein anderer Hund zu doll wird mit ihr, sprich, sie total unterbuttert oder über den Haufen rennt oder ihr sogar weh tut... meine Peggy macht kein Muh und kein Mäh. Erst wenn sie sich wirklich weh tut quietscht sie kurz und kommt zu mir gelaufen mit eingezogenem Schwanz.

Würde sie wenigstens mal knurren oder sich irgendwie zur wehr setzen und dem anderen Hund zeigen "hey, jetzt ist mal wieder gut, mach´n Gang langsamer" würde das doch auch nicht schaden. Ich wär froh drum, aber sie kommt immer zu mir gelaufen mit diesem "hilf mir" Blick. Was ich dann natürlich auch tu.

Sie ist generell sehr sensibel, aber wieso darf ein anderer Hund einfach alles machen??? Wieso lässt sie alles über sich ergehen obwohl sie´s nicht will?

Ratlose Grüße,
Maria + die völlig vom gassigehen erledigte Peggy
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Re: Meine Peggy lässt sich einfach alles bieten

Beitragvon Whoopsy » Mo 26. Jul 2010 12:43

Hmmm also ich kanns Dir mal aus unserer Sicht sagen. Ich denke bei Easy kam das daher, weil ich ihr zuviel abgenommen hab. Hab ihr immer alles gezeigt und sie quasi so zu einem recht unselbständigen Hund erzogen.

Mir ist das erst beim Clickern so richtig bewusst worden. Ohne Ansage hat sie einfach gar nichts gemacht. Nur mich angeschaut und gewartet, dass ich ein Kommando gebe. Ich hab hier immer viel zu früh reagiert bzw. durch meine Ungeduld das Handtuch geworfen. Seit ich sie mehr erforschen lasse und ihr Zeit lasse, probiert sie viel mehr aus und es ist so goldig, wie sie sich freut, wenn sie was von ganz alleine geschafft hat. Bei ihr war es definitiv fehlendes Selbstvertrauen.

Aber das ging nicht von heute auf morgen und es spielen auch noch ganz viele andere Faktoren mit. Sie ist sehr spät läufig geworden, eher ein Hund, der Streit aus dem Weg geht etc. Ob das alles daraus resultiert oder umgekehrt - möglich. Inzwischen haben wir ne ganz gute Beziehung :D
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Re: Meine Peggy lässt sich einfach alles bieten

Beitragvon lotte » Mo 26. Jul 2010 12:52

ich denke mal das ist zu großen teilen auch charaktersache, gibt ja auch bei menschen so welche ;)

ich würd es schonmal als sehr positiv ansehen, wenn sie dann zu dir kommt! was ist denn, wenn du sie schon abrufst wenn du merkst, dass es ihr eigentlich zu viel wird?
wenn madita grad so unsicher vor sich hindümpelt, wie zb gestern in der großen hunde- und menschenmasse, was ihr garnicht geheuer war und ich rufe sie, merkt man richtig wie ihr eine last von den schultern fällt...

aber nachdem was marion sagt wäre das ja auch wieder irgendwie kontraproduktiv, weil es eine weitere abgenommene entscheidung ist?!

ich versteh schon, dass man daneben steht, seinen hund "leiden" sieht und sich denkt "dann mach doch halt einfach mal was!" aber andererseits, ist das denn so schlimm? der hund wird ja (im besten fall :D) nie allein unterwegs sein und zwischen hunden spielen. also kann man ja immer für ihn da sein. oder? :oops:
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Re: Meine Peggy lässt sich einfach alles bieten

Beitragvon Abou-Kami » Mo 26. Jul 2010 12:59

Du hast, vermute ich mal, einen devot unterwürfigen Hund.............

Zieht sie eher solche Situationen an ?
Oder gehen die Hunde eigentlich sonst immer gut mit ihr um ?

vlg Marco und Rudel
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Re: Meine Peggy lässt sich einfach alles bieten

Beitragvon PeggySue » Mo 26. Jul 2010 13:37

Also erstmal ein HALLO an den "Neuen"! :D

Ja Lotte ich denk auch, daß es von Hund zu Hund einfach Charaktersache ist.
Das mit dem Abrufen ist so ne Sache. Zum einen lässt der andere Hund ja deswegen nicht von ihr ab und zum anderen ist es für sie schwierig wenn da so ein anderer Hund an ihr klebt und ihr ständig "das Bein stellt" zu mir zu stolpern.
Ich muß mal darauf achten wie sie das Abrufen in so einer Situation wahrnimmt. Ob das auch so ne Erleichterung ist wie du es bei Madita erlebst.

Also Peggy ist schon von klein auf aussergewöhnlich gehorsam ohne dass ich da wahnsinnig viel mit ihr üben musste. Wenn ich nur ein scharfes Wort mal loswerde ist sie gleich eingeschüchtert. Mir fällt das seit ich die Pflegehündin hab ziemlich auf. Die ist - wie es für einen jungen Hund gehört - ziemlich quicklebendig und macht viel Blödsinn. Wenn ich sie mal dabei erwische wie sie bspw. ne tote Maus verspeisen will und dann scharf Pfui oder Nein sag, dann reagiert Peggy sofort und kommt beschwichtigend zu mir.

Schlimm ist das natürlich nicht Lotte, aber ich denk mir halt sie könnte es soviel leichter haben und müsste sich nicht so oft wehtun wenn sie dem anderen nur zeigt "hey jetzt hör mal auf".

Aber wenn ich gar nicht einschreite hab ich Angst, daß sie mir zu sehr gemobbt und untergebuttert wird, so daß sie sich irgendwann dabei verletzt und dann solche Konsequenzen folgen. Da hab ich keine Lust drauf.

So jetzt zu Marcos Fragen:
Nein, solche Situationen zieht sie eigentlich nicht an, und wenn ihr der andere Hund zu doll wird ist ihre Taktik ganz schnell wegzulaufen, also ganz große Kreise zu laufen in der Hoffnung der andere kommt nicht hinterher oder gibt auf. Was nicht immer funktioniert. Und wenn ihr ein Hund unbekannt ist und hinterherläuft dann lässt sie mal einen "Hilfeschrei" los, ja wirklich, das ist ein richtiger Schrei, kein quietschen mehr. Bin anfangs immer mordsmäßig erschrocken, weil ich dachte, jetzt hat sie sich superweh getan. Dabei war das einfach nur ein vorsichtshalber Schreien, es KÖNNTE ja gleich wehtun.
Das macht sie aber nur bei unbekannten Hunden.

Ein bekannter Hund darf wirklich alles mit ihr, ohne Grenzen. Und das find ich nicht gut. Kann aber wahrscheinlich nichts daran ändern. Oder?
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Re: Meine Peggy lässt sich einfach alles bieten

Beitragvon Abou-Kami » Mo 26. Jul 2010 13:54

Hast du mal auf ihre Rutenstellung sowohl bei bekannten als auch bei fremden Hunden geachtet ?


Ach ja ! huhuuuu :)
Ich stelle mich später noch vor *smile*
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Re: Meine Peggy lässt sich einfach alles bieten

Beitragvon lotte » Mo 26. Jul 2010 14:00

PeggySue hat geschrieben: Ein bekannter Hund darf wirklich alles mit ihr, ohne Grenzen. Und das find ich nicht gut. Kann aber wahrscheinlich nichts daran ändern. Oder?


vielleicht kannst du schon ein bisschen in die richtung wirken, so wie marion sagt zb beim klickern. so dass peggy einfach merkt "ich kann auch mal von mir aus aktiv werden", selbstvertrauen stärken...
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Re: Meine Peggy lässt sich einfach alles bieten

Beitragvon PeggySue » Mo 26. Jul 2010 14:08

Abou-Kami hat geschrieben:Hast du mal auf ihre Rutenstellung sowohl bei bekannten als auch bei fremden Hunden geachtet ?

Ich werd mal geziehlt darauf achten


lotte hat geschrieben:vielleicht kannst du schon ein bisschen in die richtung wirken, so wie marion sagt zb beim klickern. so dass peggy einfach merkt "ich kann auch mal von mir aus aktiv werden", selbstvertrauen stärken...


Und wie machst du das Marion? Hab mir grad deinen Kommentar nochmal durchgelesen, aber ich werd nicht ganz schlau draus WIE du das machst mit dem clickern. Was genau lässt du sie selber machen?
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Re: Meine Peggy lässt sich einfach alles bieten

Beitragvon lotte » Mo 26. Jul 2010 14:17

naja clickern bedeutet ja eigentlich verhalten ausformen. du setzt dich mit dem klicker und leckerlies vor den hund und wartest was er dir bietet. du kannst auch schon ein ziel im kopf haben (allerdings evtl mit der bereitschaft dieses zu verwerfen, falls der hund dir irgendwas anderes tolles anbietet).

zb du willst das kommando "touch" erklickern, also dass sie auf touch mit ihrer pfote etwas berührt. du legst ihr zb ein post-it hin und schaust was sie macht. interessiert sie sich dafür - klick. kommt sie näher - klick, reines interesse wird nciht mehr geklickert. geht sie mit der pfote dran - klick, reines näher kommen wird nicht mehr geklickert. usw... ganz am ende, wenn sie schon weiß was sie machen soll kommt noch das kommando dazu.

easy hat denke ich mal ganz lang garnichts angeboten (was viele hunde machen, die das clickern noch nicht kennen) sondern dagessen und gefragt "und was soll ich für dich tun mama?"
erst nach einer weile lernen die hunde von sich aus aktiv zu werden, auszuprobieren, falsches zu akzeptieren und zu verwerfen und sich langsam an richtiges ranzutasten.

also sowohl frusterlebnisse, die es zu verarbeiten gilt, aber vorallem auch große erfolgserlebnisse und all das hat hund dann selber und ohne anleitung geschafft ;)
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Re: Meine Peggy lässt sich einfach alles bieten

Beitragvon Whoopsy » Mo 26. Jul 2010 14:32

Super erklärt Lotte!

Bei uns war es ein bisschen anders gelagert. Sie kannte den Clicker nur hab ich es falsch aufgebaut. Anstatt so wie von Dir beschrieben Schritt-für-Schritt hab ich ihr das Ergebnis schon vorher gezeigt. Als Beispiel einen Ball in eine Schüssel. Ich hab ihr den Ball quasi ins Maul geschoben und die Schüssel drunter gehoben. Irgendwann hat sie kapiert, dass der Ball in die Schüssel muss. Der Unterschied zum selber Erarbeiten (also click, wenn Blick Richtung Ball, click, wenn Ball ins Maul, click, wenn Ball apportiert wird etc.) ist, dass sie nur auf meine Bewegungen geachtet hat. Es war mehr oder weniger dressiert. Wenn die Schüssel eine andere war oder der Ball etwas weiter weggeflogen ist, wusste sie nicht mehr was sie machen soll.

Und so war es bei vielen kleinen Dingen im Alltag. Bei uns ist es ähnlich wie bei Peggy, dass sie sehr viel von sich aus gegeben hat. Sie lernt schnell und ist immer bemüht, alles richtig zu machen. Aber eben sehr unselbständig. Durchs Shapen (also schauen, was Dir der Hund beim Clickern anbietet) ist ganz vieles besser geworden.

Sie hätte davor z.B. nie mit Mo so rumgetobt wie am Sonntag. Schon allein bei seinem Knurren hätte sie den Schwanz eingezogen und wäre zu mir gekommen. Und jetzt hat sie ihm richtig Kontra gegeben und sogar mal von sich aus einen Angriff gestartet (umschmeissen konnte sie ihn allerdings nicht :mrgreen: ).
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