Kaukasischer Owtscharka -> wirklich so schlimm?

Kaukasischer Owtscharka -> wirklich so schlimm?

Beitragvon Tiky » Di 27. Mai 2008 16:54

Hallo an alle,

unter der Bilderkiste habe ich bereits ein Beitrag geschrieben, um heraus zu finden was in unserem Hund steckt. Na ja, nun gehen wir wirklich davon aus das ein Kaukasischer Owtscharka drin steckt (sogar zum Großteil), unser Tierarzt meint da wäre noch ein schwarzer Hund mit drin aber auf jeden Fall ist sie sehr viel Kaukasischer Owtscharka. Auch ein Züchter für Kaukasische Owtscharka meint sie würde anhand der Bilder sogar sehr reinrassig aussehen, was sie sicher aber nicht ist, denn solche Hunde würden auch in Griechenland verkauft werden und nicht weggeschmissen werden.

Wir haben sie aus Griechenland mitgebracht, dort ist sie uns zugelaufen am Strand, ganz allein und abgemagert.

Jetzt haben wir nicht gerade gutes über diese Rasse gelesen.... und ich mach mir schon ein wenig Sorgen ob wir dem Hund gerecht werden können. Klar wir machen alles, lesen uns ein in Hirtenhunde und ihre Besonderheiten, ziehen zum 01.09. um in eine größere Wohnung mit eigenem Garten, sehr ländlich gelegen mit Feldern und Wiesen direkt vor der Tür. Gehen zur Hundeschule und mein Mann nimmt sie jeden Tag mit zur Arbeit (eine Jugendfarm -Arbeit mit Kindern und Tieren), dort kann sie sich austoben und mit Mensch und Tier sozialisieren. Aber reicht das?
Ich selber bin mit Hunden groß geworden, darunter war ein Münsterländer, ein Rottweiler und ein Gordon Setter Mix. Ich hab schon ein bisserl Hundeerfahrung aber bin sicher kein Experte. Mein Mann hingegen ist sich sicher, obwohl Hunde für ihn totales Neuland sind.

Es ist nicht so das ich sie abschieben will, ich hab nur Angst das wir sie falsch erziehen könnten und sie aggressiv wird oder so, wir haben auch noch eine Tochter von 4 Jahren. Und ich würde es mir niemals verzeihen wenn der Hund irgendwann Mist baut und eingeschläfert werden müsste, weil wir etwas falsch gemacht haben. Überall steht diese Rasse hat Schärfe und darf nicht in falsche Hände!!!!

Was meint ihr??? Sollten wir sie in Hütehund-Experten Hände geben (klar die muss man auch erst mal finden)? Unsere Tiky ist nun ca. 4 Monate und ein wirklicher Sonnenschein.

IMG_0880.JPG


Gibt es vielleicht Menschen hier die Erfahrung mit Hütehunden haben und mir ein wenig meine Sorgen nehmen können? Denn eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, das dieses süße Wollknäul irgendwann mal böse wird. Und sie hat sich uns ausgesucht nicht anders herum, wir sind einen Tag zum Strand zurück wo wir sie fanden um zu sehen, ob sie irgendwo hinläuft wo sie hingehören könnte, aber sie wollte nicht mehr von uns weg.

Für eure Meinungen schon Mal vielen Dank.

Ganz liebe Grüße, Yvonne
Tiky
 
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Re: Kaukasischer Owtscharka -> wirklich so schlimm?

Beitragvon Kiara » Di 27. Mai 2008 18:37

Liebe Yvonne,

die Geschichte kommt mir sehr bekannt vor :D
Ich glaube, ihr seid auf dem richtigen Weg. Ihr denkt über euer Handeln und die richtige Erziehung nach und das ist schon einmal das A und O. Einen Hund von Vornherein wegen seiner Rasse abzustempeln ist meiner Meinung nach unüberlegt. Natürlich gibt es bestimmte Rasseveranlagungen. Wenn man diese jedoch kennt, kann man sie gezielt lenken und für sich nutzen.

Wie sieht eure Hundeschule aus? Gehen die Trainer einzeln auf euch ein? Dann geh mit deinen Zweifeln und Ängsten mal zu deinem Trainer und lass dich beraten. Ich glaube, dass mit der richtigen Sozialisation und Erziehung jeder Hund (wir gehen mal vom Welpen aus) ein zuverlässiger Familienhund werden kann.
Kiara
 
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Re: Kaukasischer Owtscharka -> wirklich so schlimm?

Beitragvon Gudrun » Di 27. Mai 2008 23:02

Hallo auch,

die Trieblage kann schon so sein, dass eine besonders sorgfältige Sozialisation wichtig ist. Daran arbeitet Ihr bereits. Es kann trotzdem zu Verhaltensweisen kommen, die auch negative Einwirkungen erfordern. Damit wird die Erziehung schwieriger als bei triebschwächeren Hunden. Da Ihr Euch aber jetzt schon erkundigt, könnt Ihr es auch schaffen.

Viel Spaß an diesem Hund!

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Re: Kaukasischer Owtscharka -> wirklich so schlimm?

Beitragvon Abi31 » Do 29. Mai 2008 15:27

;) Hallo erstmal : Du hast einen tollen Hund. Zum zweiten ein Kaukase ist nicht schlimm, sondern ein Kaukase!!!!!
Also Du machst nix falsch. Wir haben selber eine jetzt fast sechsjährige Hündin namens Luna. Sie ist ein wundervoller Hund, verschmust, kinderlieb, katzenverträglich,sehr sensibel und bedingt folgsam!
Du hast keinen Hüte oder Hirtenhund, Du hast einen Herdenschutzhund. Ich empfehle Dir dringend das tolle Buch von Thomas Schoke " Herdenschutzhunde ". Du wirst viel erfahren, dass Du nutzen kannst und wirst auch verstehen, warum dieser Hund nicht beim ersten Rufen kommen wird, nach dem Motto, was willst Du von mir, ich sehe dich doch. Unsere Luna ist unser vierter Hund, wir haben kleine und größere Kämpfe mit ihr ausgefochten und jedesmal wenn ich das Buch zur Hand nehme, muss ich lächeln, denn Kaukasen sind was ganz besonders. Ich habe eine tolle Hundetrainerin, die sagt mir immer, dass ich zufrieden sein muss, mit dem was ich bisher erreicht habe. Wenn Du dich von dem Gedanken verabschiedest, dass der Hund sofort (!!!!) jedes Komando ausführt und Du damit leben kannst, dass dies alles mit etwas Zeitverzögerung geschieht, dann werdet ihr ein tolles Team werden. Zeig ihm alles, damit er Kinder, Katzen, andere Hunde usw. kennenlernt und sie nichts fremdes sprich komisches für ihn sind. Das ist ein guter Einstieg. Diese Hunde entscheiden immer !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! selbst was sie tun. Denn sie Bewacher ihrer Herde ( ohne Herrchen der sagt was sie tun sollen ) und sie greifen immer dann ein, wenn sie es für nötig halten. Also lies das Buch und geh auch mal auf die Herdenschutz.de. Ansonsten wünsche ich Euch viel Spaß und Eurem Hund ein langes glückliches Hundeleben.ps. sollte eurer Hund mal krank sein, sollest Du wissen, dass Kaukasen eine hohe Schmerzgrenze haben und bei 39 Grad ( bei anderen Hunden die Grenze ) bereits hohes Fieber haben.
Viele liebe Grüße
Bea und Luna
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Re: Kaukasischer Owtscharka -> wirklich so schlimm?

Beitragvon Bluebell » Do 29. Mai 2008 23:40

Hallo Ihr Lieben,

ich kann mich den meisten Dingen hier nur anschließen und zu Abi31 sagen, dass ich auch andere Erfahrungen habe.

Ich habe einen Sage Koscheerüden. Khalim ist 1,5 Jahre alt und wirklich toll. Er ist von seiner letzten Familie abgegeben worden, weil die einfach nicht verstanden haben, dass er kein Schäferhund ist. Herdenschutzhunde, sind eben eigen. Herdenschutzhunden befielt man auch nicht, man bittet sie quasi und ich kann nur sagen, das läuft supergut.

Es ist schon auch triebig in seinen speziellen Veranlagungen aber er ist auch durchaus bereit sich führen zu lassen. Braucht aber eine sehr konsequente, komplett Gewaltfreie, ruhige und souveräne Führung. Dann ist er ein absoluter Traumhund. Wir haben am Wochenende mit Bestnote unsere Begleithundprüfung gelaufen (so just for fun, weil ich wissen wollte, obs geht) und er hat soooo schnell und toll gelernt. Ich habe mich zwischendurch verzählt und wäre noch weitergelaufen, er hats mitbekommen und ich weggeschoben. War lustig, hat zum Glück keiner gemerkt. Ich bin mir sicher, das Khalim mal das Rudel führen wird. Aber noch ist er ein Riesenbaby!!

Ich glaube nicht, dass Ihr Euch Sorgen machen müsst. Das ist ein toller Typus Hund. Ihr müsst Euch eben nur im klaren sein, dass der nicht schnurrt, wie ein DSH oder ein Rotti oder so. Der will erstmal wissen, warum er irgendwas tun soll. Was sich im nicht erschließt verweigert er durchaus auch mal schlichtweg. Ist aber typisch für diesen Typus!!

Holt Euch gute Hilfe ins Haus und bleibt mit Menschen in Kontakt, die sich mit solchen Hunden auskennen!

Lieber Gruß

Bluebell
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Re: Kaukasischer Owtscharka -> wirklich so schlimm?

Beitragvon Silvi » Mo 21. Jul 2008 21:09

Hallo Yvonne,
ist zwar jetzt schon ne Weile her, aber trotzdem möchte ich ein paar Zeilen schreiben. Bei mir lebt auch ein Kaukase, Bruno, jetzt 2 Jahre alt in einer gemischten Hundegruppe mit Lea (SH-Mix) und Cody und Tano (zwei Leonbergerbuben).

Und meine Erfahrungen sind - Kaukasen sind nicht schlimm, Kaukasen sind ein bissle anders. Du kannst von Ihnen keinen "Kadavergehorsam" erwarten. Aber sie hören schon - ein intensives Vertrauensverhältnis ist wichtig und Konsequenz in der Erziehung.

Ich weiss dass im Internet wahre Schauergeschichten über Kaukasen kursieren - schieb sie einfach beiseite und nimm Deinen Hund wie er ist. Die Kaukasen sind sehr intelligent, sie können sich auch anpassen, nur muss man als Mensch seine Eigenarten auch verstehen und respektieren.

Schau mal bitte auf www.hirtenhundewelt.de - da kriegst Du massenhaft Infos, wenn Du wissen willst wie wir mit Bruno leben - http://vierschnauzen.repage6.de .

Ich wünsch Dir so einen treuen Freund wie wir ihn mit Bruno bekommen haben!

Liebe Grüsse
Silvi
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Re: Kaukasischer Owtscharka -> wirklich so schlimm?

Beitragvon michael » Mo 4. Aug 2008 16:33

Bisher haben Wir 15 Steppen und Gebirgskaukasen (Owtscharka`s) in unserem Freundeskreis und in der Familie ( mit Kindern und 3 Owtscharkas) gehalten! Bisher gab es nie Probleme.Das heist aber nicht ,das die Hunde -Familienhunde sind. Alle leute die von Uns einen Hund dieser Rasse bekommen hatten-sollten AUSGEGLICHEN sein und Hundeerfahrung haben-das war die Vorgabe an die wir uns immer gehalten haben!
Diese Hunde verlangen Geduld Und Selbstvertrauen -aber keine Dominanz!!!!!
Wer das vergisst erlebt sein blaues Wunder.Hier ist Verstand gefragt -Ruhe und ausgeglichenheit.
Dann hat man das Tollste und Beste Tier das man sich wünschen kann!
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