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von Bluebell » Do 31. Jul 2008 20:51
Hallo,
hier ist der eben angekündigte Thread!!
Ich leben ja in BAWÜ... hier gibt es die sogenannten "gefährlichen" Kampfhunde tatsächlich!
Aber wer von Euch weiß eigentlich, WAS sie so "gefährlich" macht??
Ich würde hier nämlich gerne mal etwas Realität reinbringen, in der Hoffnung, dass diese sich irgendwann mal rumspricht.
Denn selbst sogenannte "Hundespezialisten" wissen oft nicht, was den sogenannten Kampfhund denn so problematisch macht!!
Und wie kann es bitte sein, dass ausgerechnet diese Hunde in den USA mit VORLIEBE bei der Therapiehundearbeit eingesetzt werden? Sind die etwa schwachsinnig??
Wer weiß was oder hat was gehört??
Lieber Gruß
Alex
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von Lea » Do 31. Jul 2008 21:03
hallo ich kann dir leider nicht sagen, was meinen hund so gefährlich macht aber ich kann dir mal aufzählen, was ich schon alles gesagt bekommen habe, von leuten auf der straße die sich anscheinend echt gut auskennen kampfhunde haben mehr zähne als andere hunde (hab sogar mal gelesen dass es über 80 sind- ich nehme an sie versteckt ca 40 in ihrem hintern) kampfhunde lassen nie wieder los, wenn sie mal wo reinbeißen (geht sehr ins geld muss ich sagen, denn ich muss jeden tag zig beißwürste kaufen, wenn ich mit ihr spielen mag) kampfhunde wachsen bis zum fünften lebensjahr- davon ein halbes jahr in die höhe, die restlichen viereinhalb jahre in die breite mehr fällt mir leider zur zeit nicht ein, aber ich kann ja jeden tag mal wieder was dazuschreiben, da kommt ja immer nachschub lg andrea und lea (freu mich schon auf echte infos)
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von Whoopsy » Do 31. Jul 2008 21:33
Mal wieder ganz vom Thema abschweif.. ja Amis sind (vielleicht nicht schwachsinnig, doch aber) naiv und prüde..
Aber ja, viele bei uns angesehene "Kampfhunde" zählen bei den Amis zu den beliebten Hunderassen. Und... sie erscheinen dort (ausser bei illegalen Veranstaltungen) nicht in den Medien. Warum? Kann ich echt nicht sagen aber wahrscheinlich weil im Gegensatz zum Rotti oder Dobermann oder auch Schäferhund nicht so viele "Übergriffe" stattfinden. Und ich muss ehrlich sagen, ich hab mehr schiss vor einem Schäferhund (weil ich damit auch mehrere, schlechte Erfahrungen gemacht habe) als vor einem Piti (von denen ich, wie gesagt, einige kenne). Aber mal wieder ab vom Thema, ich glaube, die sogenannten "Gebrauchshunderassen" wie Rotti und Dobi sind halt oftmals in den falschen Händen. Bei uns auf dem Hundeplatz so ein Beispiel. Ein momentan schlacksiger, 20 kg-Rotti mit zwei kleinen Kindern (4 bzw. 8) die an den rangehen wie an einen Maltester. Ok, vielleicht seh ich das zu kritisch aber ich würde das meinen Kindern nicht erlauben. Nicht mal an meinen Beardie (wobei ich da eher Angst um meinen Beardie hätte). Ist echt ein schwieriges Thema.
Aber von mir... ich liebe jeden Hund. Er hat doch keine Lobby. Er kann leider nicht entscheiden, zu wem er kommt....
LG Whoopsy
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von Bluebell » Do 31. Jul 2008 22:02
Hallo Andrea, echt, sowas wurde Dir schon gesagt???  Ist nicht Dein ernst!! Hab selten so gelacht. Am schönsten finde ich das mit den 80 Zähnen... Toll... Sorry, aber ich lach mich hier grade untern Tisch!! Den kannte ich echt noch nicht! Also ich persönlich bin bei Schäferhunden auch vorsichtig. Aber nicht unbedingt vorsichtiger als bei einem sogenannten Listenhund. Das liegt aber an verschiedenen Umständen, die ich durch Seminare, Schulungen, eigene Beobachtungen u. ä. "weiß", weil ich mich mit dem Thema sehr viel beschäftigt habe und lange, lange, lange Zeit gebraucht habe, um jemanden zu finden, der mir verschiedene Dinge erklären konnte. Dazu mal eine Geschichte!! Ich war vor ca. vier Jahren mit einer Freundin unterwegs. Es war kurz bevor ich meinen ersten eigenen Hund bekommen sollte. Ich beschäftigte mich damals schon viel mit Hundesprache u. ä. Nun muss ich dazu sagen, dass das Elsaß hier ganz in der Nähe ist und dort viele Hunde her kommen, die wirklich bedenklich sind. Wir gingen also am Rhein spazieren. Sie hatte eine blonde Labbihündin! Wir gingen da also lang und uns kam ein Mann mit einem Pittbullterrier entgegen. Ich hatte irgendwie ein ungutes Gefühl, hätte es aber auch nicht erklären können. Als die Terrierhündin auf Höhe der Labbihündin war, die sie bis zu diesem Zeitpunkt keines Blickes gewürdigt hatte, sprang sie mit einem Satz, der total verschreckten Labbihündin an die Kehle. Meine Freundin schrie und wollte auf den Hund einprügeln! Ich sah mir das ein paar Sekunden tonlos an. Die Pittihündin hing an ihrer Kehle, Blut fing an zu laufen und die Labbihündin wußte nicht, wie ihr geschah und wollte in Todesangst weg und schrie fürchterlich! Ich kann Euch nicht erklären, was da passierte aber bei mir machte es Klick. Ich kann mich bis heute nicht an die Situation erinnern, sie wurde mir lediglich von meiner Freundin berichtet. Ich schaltete glaube ich um auf Instinkthandlung und sagte zu der Besitzerin, die auch schrie und fuchtelte: "Ruhig, ich will kein Wort mehr hören! Gehen sie zu ihrem Auto und holen sie es da vorne auf den Damm. Wir kommen da hin. Beeilen sie sich und rufen sie ihren TA an, dass wir mit zwei Hunden kommen!" Sie sagte nichts und rannte los! Meine Freundin, die den Pitti trat und auf ihn eindrosch, packte ich am Arm und zischte nur: "Sei ruhig. Nimm deine Lissy auf den Arm und trag sie der Pittihündin hinterher. Wenn Lissy versucht sich aus dem Biss rauszuziehen, verblutet sie uns. Die Pittihündin darf nicht schütteln!" Meine Freundin nahm still ihre Lissy auf den Arm und fing an zu weinen. Sie wußte, genau wie ich, wenn wir nicht eine Lösung fanden, würde Lissy sterben! Als meine Freundin Lissy hatte, ging ich zu der Pittihündin, sie hatte ein feingliedriges Metallhalsband um, ich griff mir einen Stock, der am Boden lag, stellte mich über die Pittihündin, schob ihr den Stock durchs Halsband und drehte ihn feste zu!! Es dauerte ewig, bis die Pittihündin ohnmächtig zusammen brach!! Ich löste den Stock und schaute, ob die Hündin noch atmete, was sie in dem Moment nicht tat. Ich pustete ihr in die Nase und sie fing gleich wieder an. Meine Freundin hatte in der Zwischenzeit ihre Jacke ausgezogen und drückte sie auf Lissys Wunde. Ich band meine Jacke um den Hals der Pittihündin und rüttelte sie. Sie kam zu sich, sah mich an, wedelte und leckte mir das Gesicht ab. In dem Moment, hupte die Besitzerin der Pittihündin. Wir stiegen ein und fuhren zum TA. Die Labbihündin meiner Freundin hat mit ach und krach überlebt und es geht ihr bis heute gut! Die Pittihündin wurde noch vom TA eingeschläfert, was mir zwar leid tat, aber nach dem, was ich jetzt weiß das Beste war! Keiner... keine Padberg, kein Bloch, keine Feddersen-Petersen, kein Rütter niemand konnte mir das erklären. Ich war auf vielen Seminaren, von vielen namenhaften Hundetrainern und alle sagten: Du irrst dich Alex, die haben sich bestimmt schon von weitem fixiert... DA MUSS WAS GEWESEN SEIN!! Der, der mich dann aufklären konnte, war der Baumann!! Dazu später mehr!! Lieber Gruß Alex
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von Lea » Do 31. Jul 2008 22:19
he!!!! so geht das nicht, weiterschreiben!!
ach ja, meine trainerin meinte mal (da hab ich mich mit ihr darüber unterhalten, ob sie glaubt dass uns solche vorschriften wie ihr sie in deutschland habt auch in österreich bevorstehen) dass ein großes problem auch ist, dass viele in deutschland verkaufte pitis (stellvertretend jetzt für alle anderen "Kampfhunde" )wirklich direkt aus solchen für den kampf gezüchteten linien kommen, und eingeführt werden was bei uns nicht so extrem der fall ist naja es ist auf jeden fall schwer bei diesem thema an wirklich sachliche unparteiische infos zu kommen, denn man hört dann immer absolute pro oder eben kontra argumente aber immer auf persönlicher meinung gebildet (wäre für mich aber mal echt schön, denn wenn es hier in die richtung aggressives verhalten wirklich bestimmte veranlagungen gibt, würde ich gerne davon wissen, damit ich dem entgegenarbeiten kann, bzw zumindest vorkehrungen machen kann- zur zeit ist sie für mich einfach ein hund wie jeder andere auch wenn sie aufgrund ihrer mischung vielleicht besser folgen muss und strenger erzogen wird als ich es bei einem anderen machen würde) lg
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von Lea » Do 31. Jul 2008 22:22
aja whoopsy, das witzige ist ja, dass die deutschen bestimmungen ja durch die ganze welt gestreut haben und mittlerweile sind sie auch in amerika angekommen, da gibt es mittlerweile schon voll viele staaten, in denen diese hunde verboten sind find ich traurig lg
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von Whoopsy » Do 31. Jul 2008 22:52
Lea hat geschrieben:aja whoopsy, das witzige ist ja, dass die deutschen bestimmungen ja durch die ganze welt gestreut haben und mittlerweile sind sie auch in amerika angekommen, da gibt es mittlerweile schon voll viele staaten, in denen diese hunde verboten sind find ich traurig lg
Ja, da hast Du wohl leider recht... In manchen Staaten musst Du ja schon keine Hundesteuer zahlen, wenn Du Deinen Hund kastrierst... Kann man auch wieder so und so sehen.. Ich finde das wirklich ein schwieriges Thema, weil es eben keine "Patentlösung" gibt. Aber nichts desto trotz... wo bleiben die Bilder von der Lea? Die muss ja inzwischen ein Prachtexemplar sein! (wie meine Easy, trotz Pampersarsch  ) LG Whoopsy
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von Lea » Fr 1. Aug 2008 09:31
morgen- ich bin leider so hirnlos das ich immer den fotoapparat vergesse, (aber zwei fotos daheim hba ich schon gemacht, fehlen nur noch die restlichen 34 und die zeit die benötigt wird um sie zu entwickeln  ) lg andrea
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von Bluebell » So 3. Aug 2008 12:43
Hallo Elo,
das würde ich so nicht unterschreiben. Für mich ist diese Aussage genauso pauschal, wie die Aussage, dass alle Pittis gefährlich sind!
Es gibt Hunde, die werden im prinzip gefährlich geboren. Aber nicht gefährlich im Sinne von aggressiv. Da ist mit Sicherheit ein Unterschied zu mache.
Bevor ich den Thread aufkläre nochmal eine Anekdote, um es zu verdeutlichen:
Vor ein paar Jahren lernte ich Champion kennen. Champion war ein wirklich sehr großer fast schneeweißer American Pitbullterrier und wurde auch oft THE GHOST. Ich habe selten einen so unheimlichen Hund gesehen. Völlig ohne Regung, fast gelbe Augen und ansonsten weiß, kupierte Ohren. Champion kam von einem Rasseliebhaber aus dem Elsaß, der aber verstorben war. Man wußte nur, dass er an den Maulkorb gewöhnt war und alleine gehalten wurde, obwohl der Besitzer mehrere Hunde hatte. Er kam in eine spezielle "Listenhundauffangstation" ins Elsaß. Keiner traute sich so richtig an ihn ran, bis auf eine Pflegerin, die sich in ihn verliebte und ihn bald zu sich nach Hause nahm. Aber irgendwann überkam auch sie der Eindruck, dass der Hund nicht ganz in Ordnung sei. Sie ging zu einer hiesigen Hundeschule und wollte eine Verhaltensanalyse.
Bei der Verhaltensanalyse gab es zwei Vorfälle, die Hunde "dieser Art" (dazu später mehr) charakterisieren.
Der erste war so, dass eben eine Videokamera aufgestellt stand. Die Frau stand mit Champion auf einem Gehweg, sie sah über die Straße, wo ihr Mann stand, Champion stand recht von ihr, mit Blick nach rechts. Die Leitung der Analyse meinte, sie wolle mal sehen, wie Champion mit dem Mann läuft. Der Mann kam auf die Frau zugelaufen. In dem Moment, wo sein Fuss ins Bild der Kamera tritt, macht Champion, der ihn vorher weder angesehen hatte, noch geknurrt hatte, noch sonst irgendwas gezeigt hat, einen Satz auf ihn zu und springt ihm mit aufgerissener Schnauze Richtung Hals. Zum Glück war er gesichert. Beide, Mann wie Frau waren sichtlich entsetzt. Nachdem die Frau ihn zurück geholt hatte, stand er da ganz ruhig, als wäre nichts gewesen. Keinerlei Aggression!!
Die nächste Situation war so, dass die Frau wieder mit Champion auf dem Fussweg stand und die Leitung das weitere Vorgehen erklären wollte. Als sie an der Frau vorbeiläuft, ohne wild zu gestikulieren, den Hund anzusehen oder sonst was, springt Champion ihr gegens Bein. Zum Glück wieder mit Maulkorb. Als die Leitung sich ihm zuwendet und einen Schritt zurück geht, stellt er sich wieder hin. Keine Regung!!
Der Hund ist am selben Tag noch eingeschläfert worden!!
Nun mal zu den Tatsachen:
Bereits ganz frühzeitig (vor dem 18. Jahrhundert), wurden Mastiffartige Hundetypen als sogenannte Kriegshunde eingesetzt. Das hieß jedoch lediglich, dass sie das Lager bewachten, wenn die Männer im Kampf waren. Es waren sehr wehrhafte Hunde, die einen ausgeprägten Schutztrieb hatten.
Im antiken Rom ließ man diese Hunde dann gegen Bären, Stiere, Löwen und Gladiatoren kämpfen.
Daraus entwickelte sich das sogenannte recht blutige aber ziemlich lukrative Bullenbeißen. Bullenbeißen (aus dem Englischen bull-baiting) ist eine Form des Tierkampfes, die im England des 16.–18. Jahrhunderts hohe Popularität genoss. Es war zu dieser Zeit ein beliebter Sport für Menschen aller Klassen, bei dem große Summen gewettet wurden. Bullenbeißer waren kraftvolle, speziell für diesen Sport gezüchtete Hunde, die sich der Aufgabe stellten, Bullen niederzuringen. Das gesamte Äußere dieser Bulldoggen (englisch bulldogs) war darauf ausgelegt, Bullen bei der Nase zu packen und zu Boden zu ziehen. Der ideale Bullenbeißer war gedrungen, mittelgroß, standfest und mit enormer Kraft im Nacken- und Kieferbereich. Die kurze Nase und der vorstehende Unterkiefer erlaubte festes und langes Zupacken, ohne zu ersticken.
Die charakteristischen Merkmale sind ein stämmiger Körper mit breiter Brust, ein großer Kopf mit stark befaltetem Vorgesicht, Vorbiss (vorstehendes Unterkiefer) und Rosenohr.
1835 wurde das Bullenbeißen in England verboten.
Hunderassen, welche ursprünglich als Bullenbeißer entstanden, sind die Englische Bulldogge, die Olde English Bulldogge, der Ca de Bou und der Deutsche Boxer. Nach dem Verbot des Bullenbeißens wurden die Hunderassen weitergezüchtet, wobei sie ihre ursprüngliche Aggressivität und Kampflust weitgehend verloren.
Im 18. und 19. Jahrhundert hatten die Hundekämpfe ihre Blütezeit. In den Arenen kämpften alle möglichen Rassen, nicht nur gegen die gleiche Art, sondern auch gegen andere Tiere. Da wegen der großen Kraft der beteiligten Bulldoggen bei ihrem Wettkampf ein Gewinner recht schnell feststand und damit in der Regel für die Zuschauer zu schnell entschieden war, wurden Terrier eingekreuzt, damit der Kampf länger "spannend" bleibt. Daraus entwickelten sich dann die sogenannten "Bull-and-Terrier". Das Ergebnis waren kräftige Hunde mit dem Temperament und der Schnelligkeit von Terriern. Bei Kämpfen in der Arena (englisch pit, daher hat der amerikanische Pit Bull Terrier seinen Namen) konnte der Besitzer des Siegers leicht einen Monatsverdienst oder mehr gewinnen. Die Hunde durften während eines Hundekampfes keine Aggressivität gegenüber Menschen zeigen, da sich bei einem regulären Kampf drei Menschen (ein Schiedsrichter und zwei Sekundanten) mit in der Kampfarena befanden und sie auch während der Kämpfe angefasst und hochgehoben werden mussten. Biss einer der Hunde einen Menschen, wurde er disqualifiziert und war damit für seinen Besitzer wertlos.
Der Hund ansich hatte aber immer ein großes Manko... Er zeigte an! Bedeutet, er stellte das Nackenfell, er machte sich steif, umkreiselte seinen Gegner, knurrte, wedelte mit dem Schwanz, nahm die Ohren hoch. Die Betreiber dieser Hundekämpfe erkannten, dass es Hunde gab, die mehr kampfanzeigens Verhalten zeigten und einige, die weniger zeigten. Also begannen sie, Hunde miteinander zu verpaaren, die möglichst wenig anzeigten, wann und wie sie kämpfen würden. Nach und nach entwickelte sich ein Hund, der praktisch gar nichts mehr zeigte. Er knurrte nicht, er stellte kein Nackenhaar, er machte sich nicht steif, er fixierte nichts... etc. Dann kam etwas hinzu, man bemerkte, dass speziell die Hunde, die einen ausgeprägten Beutetrieb hatte besonders gut in solchen Kämpfen war. Denn für diese Hunde ging es nicht so sehr um die Verteidigung ihres Lebens, was selbstverständlich mit Stress verbunden ist, sondern für diese Hunde ging es ums Beute machen und Jagen. Damit ist es lustbetont und schüttet positive Hormone aus. Also begann man wieder zu kreuzen. Wenig kampfanzeigendes Verhalten mit viel Beutetrieb + wenig kampfanzeigendes Verhalten mit viel Beutetrieb. So entstand nach und nach die sogenannte Blutlinie.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Hundekämpfe praktisch weltweit verboten. Seither gibt es – abgesehen von illegalen Hinterhofzuchten – keine Zucht von Hunden für den Einsatz in Hundekämpfen mehr. Die Bezeichnung "Kampfhund" für diese Rassen reflektiert daher historische Gegebenheiten des 18. und 19. Jahrhunderts, die gegenwärtig nicht mehr vorliegen. Hunde der Bullterrier-Rassen wurden weiter gezüchtet: der American Staffordshire Terrier beispielsweise als Wachhund auf Farmen. Der englische Staffordshire Bullterrier, einer der beliebtesten Haushunde Großbritanniens, erhielt den Beinamen „nurse dog“.
In den USA gewannen diese Hunde noch vor dem Bürgerkrieg große Popularität. 1898 begründete Mr. C. B. Bennett den United Kennel Club (UKC). Dies war der erste Verein, der die neue Rasse American Pit Bull Terrier eintrug, die erste Registrierung erhielt der Rüde Bennett´s Ring. Der UKC veröffentlichte sowohl einen Rassestandard wie Regeln für Hundekämpfe. Dieser UKC existiert noch heute, betreut den APBT und viele andere Rassen.
1909 begründete Guy McCord die American Dog Breeder's Association (ADBA), auch sie registrierte den APBT. Die ADBA veranstaltet auch Hundeausstellungen und Weight Pulling Wettbewerbe (Gewichtsziehwettbewerbe). Die Rasse wurde 1936 vom American Kennel Club (AKC) anerkannt. Nach einigen Streitigkeiten über den Rassenname, Yankee Terrier war recht verbreitet, entschied sich der AKC aber für die Bezeichnung American Staffordshire Terrier.
Wenn man es zu deutsch ausdrückt, "protegierte" der UKC die Weiterzucht der sogenannten Blutlinie, während der AKC diese überhaupt nicht befürwortete und eine Ausstellungslinie züchtete!!
Was heißt das also übersetzt:
Habt Ihr z. B. einen American Staffordshireterrier, aus einer nachweislichen Ausstellungslinie des AKC ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Ihr einem menschenfreundlichen, gut kontrollierbaren, netten Hund mit einer ausgesprochen hohen Reizschwelle begegnet, der alle Triebe gleichermaßen gut ausgebildet hat und mit großer Wahrscheinlichkeit kein Gendefekt in der Muskulatur der Beissmuskeln bzw. Gehirn.
Wenn man sich hier nicht sicher ist, könnte man eine Blutlinie haben, die zwar verboten ist, aber nach wie vor gezüchtet wird (wers nicht glaubt sollte mal Urlaub in Baden Württemberg in der Nähe vom Elsaß machen) oder eine Mischung. Hier könnte es passieren, dass der Hund keine oder wenig Gefühlsregungen zeigt, ausgesprochen beutetriebig ist und einen "Defekt" der Beissmuskulatur bzw. im Gehirn aufweißt. Was macht diese Hunde also so gefährlich, wenn sie es denn dann sind: 1. Sieht man ihnen nicht an, dass sie evtl. "drüber nachdenken" mal jemanden anzuknabbern. Das sind die Berichte, die man immer im Fernseh hört. Der Mann geht seit 3 Jahren mit seinem Pitti am Kinderspielplatz vorbei. Gestern wurde dieser im Wesenstest von Leine und Maulkorb befreit, heute sind sie wieder am Spielplatz vorbei gegangen. Der Pitti schnüffelte im Gras neben dem Spielplatz. Die Kinder quietschen. Er trabt entspannt drauf zu und springt dem Kind an den Hals und beißt zu. 2. Eben das... ein erhöhter Beutetrieb, der keinen Unterschied mehr zwischen Tier und Mensch macht, sondern der durch ganz bestimmte Reize ausgelöst wird/werden kann wie quietschen, schreien, weglaufen, hinfallen, liegen, hocken o. ä. Muss aber nicht. Kann auch einfach nur ein drauf zulaufen sein. 3. Diese Hunde haben wahrscheinlich, dass ist aber noch nicht 100%ig sicher bewiesen einen Gendefekt im Bereich ihrer Beißmuskulatur oder im Gehirn. Das bedeutet, wenn sie im Beutetrieb beabsichtigt zubeißen und sich das Maul über einen gewissen Winkel hinaus schließt, können sie dieses Maul nicht mehr öffnen, es sei denn man bringt sie in eine Ohnmacht oder tötet sie - auf gut deutsch gesagt!
Das dramatische an diesen armen Kreaturen ist, dass sie dabei nicht aggressiv sind. Wenn man diesen Hund von "seiner Beute" wegbekommt, egal wie, lenkt er nichts um, weil er nichts zum umlenken hat. Er ist nicht aggressiv!! Das sind leider wirklich Hunde, die unberechenbar sind!!
Lieber Gruß
Alex, die solche Hunde tatsächlich schon gesehen hat und wirklich Angst hatte!!
Zuletzt geändert von Bluebell am Di 5. Aug 2008 20:45, insgesamt 1-mal geändert.
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von Lea » So 3. Aug 2008 18:29
hallo so, ich sitz da jetzt mal mit einem riesen großen fragezeichen vor dem pc (schon wieder  ) also, das was du geschrieben hast mit blutlinie usw ist mir klar (stimmt auch mit dem überein was mir meine trainerin gesagt hat) das AmStaff und Pitbull früher mal das selbe waren, hab ich auch gewusst was ich allerdings nicht wusste, ist dass ich anscheinend ein saugefährliches, gestörtes tier zuhause sitzen haben könnte, ohne das auch nur im geringsten zu merken, bevor es zu spät ist also, das manche hunde keine anzeichen machen, bevor sie hinfahren ist mir auch schon aufgefallen (obwohl da auch andere rassen und mischlinge dabei waren)- das die pits aber darauf hingezüchtet wurden, hat mir bislang kein mensch gesagt also die geschichtliche entstehung, usw. die du aufgelistet hast, das ist im ungefähren genau das was ich auch herausfinden konnte- außer das die meisten stehenbleiben, wenns darum geht, was mit der rasse passiert ist, nachdem sich die zwei kennels ihrer angenommen haben (na großartig!) was ich jetzt gar nicht kapiere ist, dass wenn ich etwas über hundekämüfe finden konnte, dann die hunde meist so beschrieben wurden, dass sie so gezüchtet wurden, dass menschen auch während dem kampf für sich selbst gefahrlos eingreifen konnten um die zwei kontrahenten zu trennen das heißt sie wurden darauf gezüchtet nicht auf menschen loszugehen, auch nicht, wenn sie gerade auf "Kampf" geschalten haben das passt aber dann gar nicht mit dem zusammen, dass sie einfach so ohne vorwarnung auf alles losgehen könnten (ah, ich hab grad erst gesehen, dass du das eh auch geschrieben hast) ok, aber irgendwie schließen sich diese zwei eigenschaften aus also ich kann definitiv nicht sagen, was bei meiner nun wirklich mitgemischt hat, denn (hab ich glaub ich eh einmal geschrieben) kann hier in wien keiner sagen, welche rasse da wirklich drin ist, obwohl die meisten leute überzeugt sind, dass ihre tiere entweder der einen oder der anderen rasse angehören, aber ich habe mir viel im internet angeschaut, und bin der meinung, wenn ich den hund nicht vom züchter habe, kann ich es im nachhinein nicht mehr sagen- bin echt überzeugt, dass hier zu 99% mischlinge aus verschiedenen solcher rassen herumlaufen und das fast niemand einen vom züchter hat, dazu gibts einfach viel zu viele welpen von privatleuten SO, und das bringt mich gleich zu meiner nächsten frage: was bedeutet das ganze jetzt für mich bzw meinen hund) sie ist ja wie gesagt eine mischung aus was auch immer jetzt wirklich- also definitiv kampfhund plus kampfund aber wenn da mal irngedwo blutlinie dabei war, dann sicher schon vor drei oder vier generationen was ich dich bei der gelegenheit auch gleich mal fragen wollte: weißt du wie es mit solchen seminaren zum hundeverhalten usw. in österreich aussieht? hab mal im internet probiert etwas zu finden, hab ich aber nicht. oder kennst du eine adr unter der ich nachschaun könnte? sowas würde ich echt gerne mal besuchen, finde das ganze wirklich sehr interessant lg andrea und lea
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